Die Parkinson Stiftung: Forschung, Information und Unterstützung im Kampf gegen Parkinson

Die Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit. In Deutschland sind etwa 400.000 Menschen betroffen, wobei jeder zehnte Patient unter 40 Jahre alt ist. Obwohl die Krankheit dank intensiver Forschung heute viele Jahre lang gut behandelbar ist, bleibt sie unheilbar. Die Parkinson Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern.

Gründung und Ziele der Parkinson Stiftung

Die Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG) e.V. gründete 2019 die Parkinson Stiftung mit einem anfänglichen Stiftungsvermögen von einer dreiviertel Million Euro. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Forschung, Lehre und Fortbildung in Bezug auf Parkinson-Syndrome und andere neurologische Bewegungsstörungen sowie die Verbesserung der medizinischen Versorgung in diesem Bereich.

Die Stiftung engagiert sich in den Bereichen „Forschen. Informieren. Betroffenen helfen“. Sie informiert und klärt über die Parkinson-Erkrankung auf, fördert die Prävention und Früherkennung und unterstützt die Selbsthilfe von Betroffenen.

Frank Elstner als Unterstützer und Mitglied des Stiftungsrats

Ein prominenter Unterstützer und Mitglied im Stiftungsrat ist die TV-Legende Frank Elstner. Er begründet sein Engagement wie folgt: "Wir wollen informieren, Mut machen und Geld für Forschung sammeln, die zu besseren Behandlungsmethoden führt. Vor allem wollen wir Betroffene motivieren, sich über die Erkrankung zu informieren und aktiv die Forschung zu unterstützen." Anfang 2019 machte der 78-jährige öffentlich, dass er selbst an Parkinson erkrankt ist.

Elstner bringt es als Betroffener auf den Punkt: „Je mehr geforscht wird, desto größer ist die Chance, etwas zur Heilung zu finden“. Er betont die Bedeutung, sich aktiv mit der Krankheit auseinanderzusetzen und von Experten zu lernen, um im Alltag besser damit umgehen zu können.

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Schwerpunkte der Stiftungsarbeit

Die Parkinson Stiftung konzentriert sich auf mehrere Schlüsselbereiche, um ihre Ziele zu erreichen:

Förderung innovativer Forschungsprojekte

Die Stiftung fördert innovative Forschungsprojekte, die das Ziel verfolgen, die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson zu verbessern und neue Wege in der Forschung und Behandlung zu gehen. Im September 2025 wurden beispielsweise drei wegweisende Projekte mit Innovationspreisen für klinische Forschung, Grundlagenforschung und Forschungspreis Tremor ausgezeichnet.

Prof. Dr. Günter Höglinger, Direktor der Klinik für Neurologie der Medizinischen Hochschule Hannover und 1. Vorsitzender der DPG, betont: "Die Fortschritte der Parkinson-Forschung sind derzeit sehr vielversprechend, brauchen aber dringend mehr finanzielle Unterstützung."

Forschungsschwerpunkte und Therapieansätze

An Morbus Parkinson wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht. Bisher können Mediziner nur die Symptome abschwächen. Es gibt jedoch vielversprechende Ansätze, den Verfall der Nervenzellen im Gehirn frühzeitig zu erkennen und zu verlangsamen oder sogar zum Stillstand zu bringen.

Prof. Karla Eggert, 2. Vorsitzende der DPG, erklärt eine der Strategien: "Eine der Strategien, die die Forschung derzeit verfolgt, sind maßgeschneiderte Antikörper, die per Infusion verabreicht werden, ähnlich einer Impfung. Sie sollen die Ausbreitung von α-Synuklein im Nervensystem verhindern und Ablagerungen reduzieren, die sich durch eine Fehlfaltung dieses Eiweißstoffs im Gehirn der Patienten ansammeln."

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Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Beobachtung, dass die Parkinson-Erkrankung im Darm entsteht und sich von dort im gesamten Nervensystem ausbreitet. Prof. Alexander Storch, 3. Vorsitzender der DPG und Direktor der Klinik für Neurologie des Uniklinikums Rostock, erklärt: "Das muss aber erforscht werden. Wenn wir das besser verstehen, kann mehr getan werden. Und dafür braucht die Forschung Unterstützung und auch Geld."

Information und Aufklärung

Die Parkinson Stiftung setzt darauf, über die Krankheit umfassend zu informieren. Sie bietet eine Vielzahl von Informationsangeboten für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Dazu gehören:

  • Parkinson Online-Akademie: Hier werden spannende Themen rund um die Parkinson-Krankheit in Webinaren allgemeinverständlich aufbereitet.
  • Infofilme für den Alltag mit Parkinson: Diese Filme zeigen, wie man gezielt bestimmte Abläufe trainieren kann, um den Alltag zu erleichtern.
  • Welt-Parkinson-Tag: Jährlich am 11. April findet der digitale Welt-Parkinson-Tag statt, an dem sich Patienten, Angehörige und Experten austauschen können.
  • Neue Ratgeber: Die Stiftung veröffentlicht regelmäßig neue Ratgeber, wie beispielsweise eine Nachlassbroschüre mit dem Titel „Alles was zählt, ist Ihr Wunsch".

Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen

Die Parkinson Stiftung unterstützt Betroffene und Angehörige durch verschiedene Angebote:

  • Selbsthilfe: Die Stiftung fördert die Selbsthilfe von Betroffenen, um den Austausch und die gegenseitige Unterstützung zu stärken.
  • Sportangebote: Bewegung ist für Menschen mit Parkinson besonders wichtig. Die Stiftung bietet beispielsweise Trainer-Workshops im Parkinson-Boxen an.
  • Angebote für Künstler:innen mit Parkinson: Die Stiftung unterstützt künstlerische Aktivitäten von Betroffenen, beispielsweise durch die Teilnahme an Ausstellungen.
  • Telefonsprechstunden: Anlässlich des Welt-Parkinson-Tags bieten Expertinnen und Experten der Parkinson Stiftung kostenfreie Telefonsprechstunden an.

Engagement für eine verbesserte Patientenversorgung

Die Parkinson Stiftung setzt sich für eine verbesserte Patientenversorgung ein. Sie fördert die Aus- und Fortbildung von Ärzten und Therapeuten und unterstützt Projekte, die die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson verbessern.

Zusammenarbeit mit Partnern

Die Parkinson Stiftung verfügt über starke Partner aus dem Bereich der Parkinsonforschung und Behandlung. Dazu gehören:

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  • Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG)
  • Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
  • Das Kompetenznetz Parkinson
  • Die Thiemann-Stiftung
  • Der Verein für REM-Schlaf-Verhaltensstörung

Aktuelle Projekte und Initiativen

Die Parkinson Stiftung ist ständig aktiv und initiiert neue Projekte und Initiativen. Einige Beispiele aus dem Jahr 2025:

  • Eröffnung einer neuen Geschäftsstelle in Berlin: Die neuen Räumlichkeiten im Herzen der Hauptstadt wurden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung eingeweiht.
  • Vergabe von Innovationspreisen: Drei wegweisende Projekte erhielten Innovationspreise für klinische Forschung, Grundlagenforschung und Forschungspreis Tremor.
  • Start von sechs geförderten Leuchtturm-Projekten: Die Parkinson Stiftung und die DPG gaben den offiziellen Start der sechs innovativen Forschungsprojekten im Juli und August 2025 bekannt.
  • Trainer:innen-Workshop Parkinson-Boxen: Im Oktober veranstaltete die Parkinson Stiftung zum zweiten Mal einen Trainer:innen-Workshop im Parkinson-Boxen.

Die Bedeutung von Spenden

Die Parkinson Stiftung ist auf Spenden angewiesen, um ihre Arbeit fortsetzen und ausweiten zu können. Prof. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg und Vorsitzender der Parkinson Stiftung, appelliert: "Wir hoffen, dass noch mehr Privatpersonen mit einer Spende dazu beitragen, innovative Behandlungen zu finden."

Aktionsspenden sind eine Möglichkeit, die Stiftung zu unterstützen. Ob Wandern, Fahrradfahren, Skifahren, ein Konzert oder ein Fest - jede Aktivität kann genutzt werden, um gleichzeitig Gutes zu bewirken.

Fazit

Die Parkinson Stiftung leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit. Durch die Förderung von Forschung, die Information und Aufklärung der Öffentlichkeit sowie die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen trägt die Stiftung dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson zu verbessern und die Entwicklung neuer Therapien voranzutreiben. Mit der Unterstützung von prominenten Botschaftern wie Frank Elstner und der Zusammenarbeit mit starken Partnern ist die Stiftung gut aufgestellt, um ihre Ziele zu erreichen und eines Tages eine "Welt ohne Parkinson" zu ermöglichen.

Zitate von Experten und Betroffenen

  • Frank Elstner: „Wenn wir es gemeinsam mit den klügsten Köpfen in der Forschung anpacken, werden wir den Parkinson besiegen können.“
  • Prof. Dr. Daniela Berg: „Früh erkennen heißt früh handeln können. Mit Ihrer Spende können Sie helfen, neue Verfahren zur Früherkennung zu erforschen.“
  • Prof. Dr. Georg Ebersbach: „Wichtig ist eine Förderung nicht-medikamentöser Therapien, die im Gegensatz zu pharma­kologischen Forschungs­projekten oft unterfinanziert sind.“
  • Prof. Dr. Dilar Kisikyol: „Soziales Engagement ist mein Anliegen, Respekt, Freiheit und Fairness meine Maxime."
  • Prof. Dr. Feature:„Wir wissen viel über die Entstehung der Parkinson-Krankheit, aber bei Weitem noch nicht genug. Für mehr Grundlagen­forschung benötigen wir Ihre Hilfe.“
  • Professor Poewe: skizzierte die Geschichte der Parkinson-Therapie. Sein Fazit lautete, dass mit entsprechender Forschungsförderung die Erkrankung in 10 Jahren vielleicht noch nicht heilbar so aber doch zum Anhalten gebracht werden könne.
  • Frank Elstner: kommentierte diese Einlassung seines Gesprächspartners mit einem Appell an das Publikum: „Spenden Sie für die Grundlagenforschung zur Parkinson Erkrankung. Damit Sie als Spenderinnen und Spender in 10 Jahren ihrer Familien sagen können: ich habe mitgeholfen, damit die Wissenschaft vorankommt. Helfen Sie mit der Wissenschaft voranzutreiben.“

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