Die Deutsche Parkinson Vereinigung (dPV) ist eine wichtige Anlaufstelle für Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen. Die Regionalgruppe im Kreis Neuss besteht seit über 40 Jahren und bietet Betroffenen eine Gemeinschaft, in der sie sich austauschen, informieren und gegenseitig unterstützen können. Die Arbeit der dPV wird jedoch von einem Fall mutmaßlicher Untreue überschattet, der die Justiz beschäftigt.
Die Deutsche Parkinson Vereinigung: Eine Stütze für Betroffene
Die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. wurde 1981 gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebensumstände von Parkinsonpatienten und deren Angehörigen zu verbessern und die medizinische Erforschung der Krankheit zu unterstützen.
Die dPV versteht sich als Interessenvertretung ihrer Mitglieder, auch in politischer Hinsicht. Sie bietet individuelle medizinische Beratung und informiert in Form von Ratgebern und regelmäßigen Informationen. Die Regionalgruppe im Kreis Neuss ist seit über 40 Jahren aktiv.
Angebote der Regionalgruppe Neuss
Die Regionalgruppe Neuss bietet ihren Mitgliedern ein vielfältiges Angebot:
- Regelmäßige Treffen: Hier können sich Betroffene austauschen, Erfahrungen teilen und Kontakte knüpfen.
- Veranstaltungen: Die Regionalgruppe organisiert regelmäßig Vorträge, Diskussionen und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
- Gemeinsamer Sport: Rehasport findet immer freitags um 16.30 Uhr in der Turnhalle der St. Konrad-Schule, Löhrerstr., statt.
- Gesprächskreis: Ein bis zwei Mal im Monat lädt die Regionalgruppe zum Gesprächskreis ein.
Die Treffen finden in den Räumen des Kardinal Bea-Hauses statt, wo auch eine Gastronomie zur Verfügung steht. Die Adresse lautet: Kath. Kirchengemeinde St. Thomas Morus, Furtherhofstr.
Lesen Sie auch: Parkinson-Medikamente: Was Sie beachten müssen
Die Regionalgruppe Neuss möchte Betroffene ermutigen, offen mit der Krankheit umzugehen und sich nicht zu verstecken. In der Gemeinschaft mit anderen, die ähnliche gesundheitliche Probleme haben, fühlen sich die Mitglieder sicherer, können sich austauschen und werden gut informiert.
Parkinson: Eine Herausforderung für Betroffene und Angehörige
Parkinson erfordert Kraft, Mut, Ausdauer, Verständnis, Willen und immer die Einbeziehung der Angehörigen. Es ist schwer, eine Krankheit wie Parkinson alleine zu bewältigen.
Der Untreue-Skandal: Ermittlungen gegen Verdächtige
Die Arbeit der Deutschen Parkinson Vereinigung wird von einem Fall mutmaßlicher Untreue überschattet. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen fünf Verdächtige im Fall der mutmaßlichen millionenschweren Untreue bei der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV). Ihnen werde jeweils entweder Untreue oder Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Es habe in dem Zusammenhang auch bereits eine Durchsuchungsaktion gegeben.
Die Deutsche Parkinson Vereinigung hatte die Vorwürfe vor einigen Monaten selbst öffentlich gemacht und Strafanzeige erstattet. Es bestehe der Verdacht, dass eine siebenstellige Summe veruntreut worden sei.
Interne Ermittlungen und ein Schattenkonto
Zuvor hatte die dPV Anwaltskanzleien beauftragt, dem Verdacht nachzugehen, dass ehemalige Mitarbeiter der Vereinigung in die eigene Tasche gewirtschaftet haben sollen. Die Kanzleien sahen dies bestätigt: Systematisch und heimlich seien Gelder der Vereinigung abgezweigt worden.
Lesen Sie auch: Die Stadien der Parkinson-Krankheit erklärt
Ein vertraulicher Hinweis auf ein Schattenkonto der Patientenvereinigung hatte die zunächst internen Ermittlungen ausgelöst. Nach Angaben der Vereinigung war das Schattenkonto 2007 eingerichtet worden. Mehrere Erbschaften zugunsten der Vereinigung seien auf dieses Konto eingezahlt worden.
Ein Großteil dieses Geldes soll dann nicht für die gemeinnützigen Zwecke der Vereinigung verwendet worden sein. Die Untersuchungen der Anwälte legten nahe, dass über Jahre hinweg mehr als 1,5 Millionen Euro bar an Geldautomaten abgehoben wurden und verschwanden. Die Geschäftsstelle des Bundesverbands der dPV sitzt in Neuss bei Düsseldorf.
Vetternwirtschaft und Beweisvernichtung
Eine mit den internen Ermittlungen beauftragte Anwaltskanzlei attestierte zudem ein „System der Vetternwirtschaft“. Verwandte seien über Scheinarbeitsverhältnisse mit Geldern des Vereins begünstigt worden. Die Anwälte fanden nach eigenen Angaben zudem Anhaltspunkte für die Vernichtung von Beweisen und Unterlagen.
Die Staatsanwaltschaft wollte sich nicht dazu äußern, ob und wie sich die Beschuldigten zu den Vorwürfen geäußert haben, da dies die Ermittlungen gefährden würde.
Klage gegen ehemalige Vorstandsmitglieder
Vor dem Landgericht Düsseldorf geht es um Schadensersatz. Die Parkinson Vereinigung klagt gegen ehemalige Vorstandsmitglieder. Der Untreue-Skandal war vor rund eineinhalb Jahren ans Licht gekommen. Unter anderem sollen mehrere Erbschaften zugunsten der Vereinigung auf ein Schattenkonto geflossen sein. Das Geld wurde dann bar an Geldautomaten in Neuss abgehoben und landete in privaten Taschen. Federführend hierbei soll unter anderem der ehemalige Geschäftsführer gewesen sein. Die Parkinson Vereinigung wirf jetzt den ehemaligen Vorstandsmitgliedern vor, diesen Geschäftsführer nicht genug überwacht und kontrolliert zu haben.
Lesen Sie auch: Überblick zur Dopamin-Erhöhung bei Parkinson
Frühere Vorwürfe wurden abgewiesen
Schon in der Vergangenheit gab es entsprechende Vorwürfe und Hinweise aus den eigenen Reihen. Die Staatsanwaltschaft hatte 2010 die Aufnahme von Ermittlungen mangels ausreichender Verdachtsmomente abgelehnt. Das ist diesmal anders.
tags: #parkinson #vereinigung #neuss #informationen