Ein Ganglion, im Volksmund auch "Überbein" genannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnen bildet, insbesondere am Handgelenk, an der Hand oder am Fuß. Obwohl Ganglien in der Regel schmerzlos sind, können sie Druck auf umliegende Nerven ausüben und Beschwerden verursachen. Bei Lumedis sind wir auf die konservative Behandlung von Handgelenkserkrankungen spezialisiert. Dr. Dr. Franziska Zwecker, Fachärztin für Orthopädie, berät Sie gerne zu nichtoperativen Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion am Handgelenk ist eine Raumforderung, die durch verschiedene Auslöser entsteht und meist mit Flüssigkeit gefüllt ist. Ganglien treten vor allem an mechanisch stark beanspruchten Stellen am Handgelenk auf, beispielsweise am Handrücken, wo die Sehnen der Handmuskeln verlaufen, oder direkt am Handgelenk, wo die Muskeln der Handbeuger und -strecker verlaufen. Ganglien der Hand, sogenannte „Überbeine“, treten bevorzugt am Handrücken auf und sind die häufigsten gutartigen Weichteiltumore der Hand.
Per definitionem handelt es sich bei einem „Überbein“ um einzelne oder mehrfach auftretende kleine Geschwülste im Bereich der Gelenkkapsel oder des Sehnengleitgewebes. Der gutartige Weichteiltumor bildet sich aus dem Gewebe der Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide. Die unter der Haut liegenden Ganglien werden normalerweise nur erbsen- bis kirschgroß, in seltenen Fällen aber auch so groß wie ein Tischtennis- oder Golfball. Sie enthalten eine zähe Flüssigkeit und sind von einer derben Bindegewebskapsel umschlossen.
Ursachen für ein Ganglion
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Ganglions sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren zusammenspielen. Überlastungen sind eine der Hauptursachen, weshalb es zur Ausbildung eines Ganglions kommen kann. Dort, wo am Handgelenk besonders viel Reibung naturgemäß entsteht, ist das Risiko zur Ausbildung eines Ganglions auch entsprechend erhöht. Unfälle des Handgelenks, seien es schwere Handgelenksverstauchungen oder aber auch Handgelenksfrakturen (Brüche) führen zu Heilungsvorgängen des Körpers, die dabei helfen sollen, dass das Handgelenk und die Hand auch wieder bald eingesetzt werden können.
Weitere mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind:
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- Überbeanspruchung: Ganglien können als Reaktion auf eine Überbeanspruchung entstehen.
- Degenerative Gelenkveränderungen: Im Zusammenhang mit degenerativen Veränderungen in den Gelenken oder der umliegenden Struktur können Ganglien entstehen. Sie können als Reaktion auf Verschleißerscheinungen oder altersbedingte Veränderungen im Gelenkbereich auftreten.
- Gelenk- oder Sehnenscheidenentzündung: Entzündliche Prozesse in den Gelenken oder den Sehnenscheiden können ebenfalls zur Entwicklung eines Ganglions beitragen.
- Schwäche der Gelenkkapsel oder Sehnenscheiden: Eine Schwächung der Strukturen um das Gelenk herum kann zur Bildung eines Ganglions führen.
- Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische Prädisposition eine Rolle spielen kann.
- Alter und Geschlecht: Ganglien treten häufiger bei jüngeren Erwachsenen und bei Frauen auf.
- Chronische Reizzustände
- Entwicklungsbedingte Veränderungen im Kapsel-Band-Apparat bei Überlastung
- Überschießende Bildung von Hyaluronsäure durch chronisch gereizte Synovialzellen (Zellen der Gelenkkapsel)
- Schwaches Bindegewebe: Frauen sind häufiger betroffen, weil sie ein schwächeres Bindegewebe und beweglichere Gelenkkapseln haben als Männer. In einigen Fällen wird die Bindegewebsschwäche sogar durch Genmutationen vererbt.
- Vorerkrankungen: Hier fallen insbesondere die rheumatoide Arthritis, die Arthrose und die Gicht ins Gewicht.
Die genaue Ursache ist noch unbekannt. Es wird vermutet, dass Ganglien entstehen, wenn die Gelenkkapsel eine Schwachstelle aufweist und gleichzeitig ein Überdruck im Gelenkspalt besteht. Dann kann es passieren, dass sich die weichen inneren Gelenkhäute nach außen stülpen und sich eine Zyste bildet. Über einen Stiel bleibt sie mit dem Gelenkspalt verbunden und kann sich weiter mit Gelenkflüssigkeit füllen - damit wächst auch das Überbein.
Stülpen sich die Gelenkhäute nicht nach außen, sondern nach innen, entsteht ein Ganglion zwischen den Handwurzelknochen.
Symptome eines Ganglions
Viele Ganglien sind beschwerdefrei und werden meist durch die deutliche und auffällige Schwellung im Bereich der Hand oder des Handgelenks bemerkt. Manchmal kann es durch ein Ganglion auch zu entzündlichen Prozessen der Sehnen und Muskeln kommen, was dann den Einstrom von Flüssigkeit verursacht.
Weitere Symptome können sein:
- Bewegungsbeeinträchtigungen
- Schmerzen: Die Schmerzen werden als ziehend und unangenehm beschrieben und sind meist genau an der Stelle lokalisiert, an der auch das Ganglion sitzt. Manchmal kann der Schmerz aber auch in benachbarte Areale ausstrahlen. Oftmals kann der Schmerz, der durch ein Ganglion ausgelöst wird, durch Bewegung provoziert und verstärkt werden.
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- Kraftverlust der Hand
- Kribbeln und Taubheitsgefühle: Besonders wenn durch die Schwellung benachbarte Blutgefäße und Nerven eingeklemmt sind.
- Druckempfindlichkeit
Kleinere Ganglien (Mikroganglien), die oft extrem schmerzhaft sind, können bisweilen nicht ertastet werden und sind erst im Ultraschall oder Kernspin (MRT) sichtbar.
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Je nachdem, wo sie sitzen und wie groß sie sind, können Ganglien sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen.
Diagnose eines Ganglions
Die Diagnose eines Ganglions ist oftmals eine Blickdiagnose, weil sich Ganglien zum einen an typischen Regionen des Körpers ausbreiten, aber auch von der Erscheinung und Konsistenz sehr charakteristisch sind. Weiterhin wird bei der körperlichen Untersuchung herausgefunden, ob durch Bewegung der Hand Schmerzen im Bereich des Ganglions ausgelöst werden können.
Der Arzt tastet die verdächtige Schwellung und die umliegenden Bereiche sorgfältig ab. Für ein Ganglion spricht beispielsweise, wenn es prall-elastisch und nicht verschiebbar ist. Dann tastet er die Schwellung vorsichtig ab. Lymphknoten oder eine Zyste. Meist reicht dem Facharzt die klinische Untersuchung für die Diagnose aus.
Weitere diagnostische Maßnahmen können sein:
- Ultraschall: Der Ultraschall ist eine gute Maßnahme, um dicht unter der Haut liegende Strukturen wie Muskeln oder Sehnen sowie auch Raumforderungen darstellen und beurteilen zu können. Im Falle eines vermuteten Ganglions würde man mit dem Ultraschallkopf über den auffälligen Bereich fahren und dann den darunterliegenden Bereich beurteilen. Der Ultraschall hilft bei der Diagnose weiter. flüssigkeitsgefüllten Hohlraum hin.
- Röntgenbild: Ein Röntgenbild des Handgelenks wird immer dann benötigt, wenn man die Knochen und unter Umständen auch verkalkte Sehnen der Hand darstellen und beurteilen will. Das Röntgenbild der Hand wird immer in 2 Ebenen dargestellt, um eine bessere Beurteilbarkeit der Hand erreichen zu können.
- MRT vom Handgelenk: MRT Untersuchungen vom Handgelenk werden im Fall eines Ganglions immer dann notwendig, wenn man Nerven, Muskeln und Sehnen sowie Bänder genauer untersuchen und darstellen will. Praktisch heißt das, dass bei immer stärkeren Beschwerden oder aber eine deutliche und schnelle Größenzunahme des Ganglions unbedingt ein MRT durchgeführt werden sollte. Diese strahlungsfreie Untersuchungsmethode dauert ca. 15-20 Minuten. Im Zweifel veranlasst der Arzt eine Magnetresonanztomographie.
- Feinnadelaspiration: Manchmal ist auch eine Feinnadelaspiration erforderlich.
Die Unterscheidung zwischen einem Ganglion und einem Tumor kann man annähernd aber nie beweisend durchführen, wenn man keine Bildgebung durchführt. Die Lage und Position eines Ganglions ist vor allem an mechanisch sehr beanspruchten Regionen der Hand, während Tumore in aller Regel an jeder beliebigen Stelle auftreten können. Tumore wachsen meist schnell und verdrängend, während Ganglien eher langsamer und nicht aggressiv wachsen.
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Physiotherapie als Teil der Ganglionbehandlung
Die Therapie rangiert zwischen krankengymnastischer Behandlung und Operation. Auch nach einer Operation können Ganglien wieder auftreten - das ist etwa bei jedem dritten operierten Patienten der Fall. Krankengymnastik kann bei leichteren Beschwerden und bei gerade erst entstandenen Ganglien hilfreich sein, ebenso abschwellende Maßnahmen (beispielsweise Eisauflagen, Quarkumschläge, abschwellende Salbenverbände), eine kurzzeitige Ruhigstellung des Gelenkes und die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten.
Die Behandlung eines Ganglions wird in der Regel rein konservativ durchgeführt. Schmerzen verursachende Ganglien können durch eine Ruhigstellung mittels Bandage oder aber auch Kühlung und Schonung des Handgelenks zunächst behandelt werden. Ist ein Ganglion sehr groß oder liegt es an so ungünstiger Stelle, dass es Nerven oder Sehnen komprimiert und Schmerzen verursacht, sollte eine entzündungshemmende Schmerzbehandlung durchgeführt werden.
Konservative Behandlung
Ein Ganglion, das den Betroffenen nicht beeinträchtigt, beobachtet der Arzt in der Regel zunächst einfach nur. Möglicherweise bildet sich das Überbein spontan oder mithilfe einer Physiotherapie von allein zurück. Durch Ruhigstellung lässt sich verhindern, dass es größer wird. Außerdem gilt es, Fehlbelastungen des betroffenen Gelenks zu vermeiden. Nach rund drei Monaten konservativer Behandlung bespricht der Arzt mit dem Patienten in den meisten Fällen, wie die Therapie fortgeführt werden soll.
Zur konservativen Behandlung gehören:
- Beobachtung und Abwarten, falls das Ganglion keine Beschwerden verursacht
- Ruhigstellung des betroffenen Gelenks, um eine Vergrößerung zu verhindern
- Vermeidung von Fehlbelastungen
- Physiotherapie: Massagen durch einen Physiotherapeuten bewirken allerdings ebenfalls oft eine Verkleinerung oder das Verschwinden des Ganglions.
- Schmerz- und entzündungslindernde Salben: Zusätzlich trägt man meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben auf. oder Arnika- und Beinwellsalben.
- Hausmittel: Da es sich bei einem schmerzhaften Überbein am Handgelenk oftmals auch um entzündliche Reaktionen des Weichteils handelt, kann man viele Hausmittel, die gegen Entzündungen helfen, anwenden. Quarkwickel Die Quarkwickel werden durch Quark hergestellt, das man in ein Tuch legt. Das Tuch sollte dann um die schmerzende Stelle gelegt werden. Retterspitzumschläge Retterspitzumschläge sollten um das Ganglion gewickelt und dort 10-20 Minuten belassen werden. Arnika Salbe, die man auf den Schmerzen im Bereich ein bis dreimal am Tag auftragen kann. Kälte- oder Wärmeanwendungen Kältepackungen können helfen, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren. Wärmeanwendungen können ebenfalls hilfreich sein, um die Durchblutung zu fördern und Muskelverspannungen in der Nähe des Ganglions zu lösen.
- Tapen: Verursacht ein Ganglion Schmerzen im Bereich des Handgelenks, kann ein Behandlungsversuch durch ein Tape durchgeführt werden. Die Bänder sollten 24 Stunden aufgeklebt bleiben, eine Behandlungszeit von über einer Woche sollte nicht überschritten werden. Reinigung und Vorbereitung Reinigen Sie zuerst die Haut um das Handgelenk herum. Basisanlage Beginnen Sie mit einem Streifen Kinesiotape oder einem ähnlichen elastischen Tape. Messen Sie ein Stück ab, das lang genug ist, um um Ihr Handgelenk herumzuführen. Anbringen des Tapes Legen Sie das Tape ohne Zug um das Handgelenk, sodass es das Ganglion leicht komprimiert, aber nicht zu straff sitzt. Stabilisierung Schneiden Sie einen weiteren Tape-Streifen zurecht, der etwas länger ist als der erste. Falten Sie diesen Streifen in der Mitte und schneiden Sie ihn bis zur Hälfte ein, um zwei "Arme" zu schaffen. Entfernen Sie die Schutzfolie in der Mitte, wo Sie nicht geschnitten haben, und platzieren Sie diesen Teil direkt über dem Ganglion. Abschluss Glätten Sie alle Tape-Streifen, um Falten zu vermeiden und eine gute Haftung zu gewährleisten.
- Handgelenksbandage: Handgelenksbandagen zählen zu den häufigsten konservativ verwendeten Behandlungsmaßnahmen bei einem Ganglion der Hand. Sie gibt es in unterschiedlichen Größen und sind über Sanitätshäuser zu beziehen. Man sollte aus diesem Grund die Handgelenksbandage am Tag tragen, nachts kann die Bandage dann abgelegt werden. Die Behandlungsdauer kann bei guter Wirkung mehrere Wochen betragen. Ein Ganglion, welches keine Beschwerden verursacht, wird durch eine Handgelenksbandage in aller Regel nicht beeinträchtigt und auch nicht kleiner.
Übungen bei Ganglion
Es gibt auch einige Übungen, die man bei einem Ganglion das Beschwerden verursacht, durchführen kann. Bei einem Ganglion des Handrückens sollte man sich mit beiden Händen an einen Tisch stützen, die Fingerspitzen berühren sich und dann sollte man sich langsam empor stützen, bis die Arme gestreckt sind, sich aber noch die Fingerspitzen weiter berühren. Die gleiche Übung kann auch bei einem Ganglion des Handgelenks durchgeführt werden. Weiterhin kann man sich hinstellen, die Hände in eine Gebetsposition legen und einen entsprechenden Druck auf das Handgelenk von beiden Seiten geben. Die Übungen sollten zwei bis dreimal am Tag wiederholt werden.
Leider können wir Ihnen an dieser Stelle keine pauschalen Übungen empfehlen. Allerdings können wir Ihnen nach einer ausführlichen Anamnese und Untersuchung einen individuellen Trainingsplan erstellen, mit dessen Hilfe Sie eine schnellere Abheilung möglich ist. Gerne beraten Sie unsere Handspezialisten und Sportwissenschaftler.
Aspiration
Eine Aspiration, wie sie der Arzt vielleicht schon zur Diagnosestellung angewendet hat, ist auch therapeutisch nutzbar. Bei dieser Form der Ganglion-Behandlung sticht der Arzt mit einer feinen Hohlnadel in das Überbein und saugt die enthaltene Flüssigkeit ab (Nadelpunktion). Meist sammelt sich aber innerhalb kurzer Zeit neue Flüssigkeit an (Ganglion-Rezidiv). Deshalb spritzt der Arzt nach der Aspiration manchmal Kortikosteroide (Kortison) in das "entleerte" Ganglion. Dies soll eine erneute Schwellung verhindern. Eine andere Möglichkeit ist, das Enzym Hyaluronidase in das Ganglion zu injizieren. Es zerlegt den Hauptbestandteil der enthaltenen Flüssigkeit (Hyaluronsäure). Danach saugt der Arzt die Flüssigkeit mittels Aspiration ab.
Da ein Ganglion flüssigkeitsgefüllt beziehungsweise flüssigkeitsumgeben ist, kann es auch notwendig werden, dass bei Größenzunahme eine Punktion des Ganglions durchgeführt werden muss. Hierbei würde man nach entsprechenden desinfizierenden Maßnahme den Bereich im Ganglion mit einer Nadel punktieren und die darin befindliche Flüssigkeit abziehen.
Operative Entfernung
Wenn konservative Maßnahmen nicht helfen und die Beschwerden immer stärker werden oder auch das Ganglion an Größe immer weiter zunimmt, sollte man eine operative Maßnahme überlegen. Dabei handelt es sich um einen relativ kleinen Eingriff, der manchmal sogar in örtlicher Betäubung oder in einer so genannten Spinal Anästhesie oder Plexus Anästhesie durchgeführt werden kann.
Die operative Entfernung eines Ganglions gilt als sehr erfolgversprechend, wenn sie von einem erfahrenen Spezialisten durchgeführt wird. Dabei entfernt der Chirurg das Überbein und versucht, das Gelenk so zu verschließen, dass keine Flüssigkeit mehr austritt. Eine Ganglion-Operation ist prinzipiell offen (über einen größeren Hautschnitt) oder minimal-invasiv (arthroskopisch) möglich. In der Regel ist für die Überbein-OP nur eine lokale oder regionale Betäubung nötig. In einigen Fällen wie bei einem Ganglion-Finger, einem Ganglion-Handgelenk oder einem Ganglion-Fuß beziehungsweise einem Ganglion-Fußrücken legt man eventuell während des Eingriffs eine sogenannte Blutsperre an. Sie verringert den Blutfluss in das betroffene Areal und somit das Risiko einer großen Blutung. Beim Eingriff muss darauf geachtet werden, dass das Ganglion komplett (ohne Rückstände) entfernt wird und wichtige Umgebungsstrukturen wie Gefäße, Nerven oder Sehnen dabei unverletzt bleiben. Nach der Operation sollte der operierte Bereich zunächst geschont und ruhiggestellt werden. Eventuell trägt der Patient einige Zeit lang eine Schiene. Begleitende Physiotherapie hilft oft, ein Versteifen des Gelenks zu verhindern.
Technisch kann die Ganglionentfernung durch einen offenen chirurgischen Zugang erfolgen. In manchen Fällen bietet sich alternativ die minimalinvasive, arthroskopische Gelenkspiegelung mit Ganglienentfernung an.
Risiken einer Operation
Die Risiken einer Ganglion Operation sind verhältnismäßig gering. Neben einer allergischen Reaktion auf das Narkosemittel, kann es bei der Entfernung des Ganglions auch zu Verletzung der Strukturen wie Nerven, Sehnen oder Muskeln sowie auch Blutungen kommen. Dies würde dann weiterführende Maßnahmen notwendig machen. Diese Nebenwirkungen und Risiken sind allerdings sehr selten da es sich bei Ganglien in aller Regel um sehr kleine Raumforderungen handelt, die entfernt werden müssen. Ein weiteres Risiko wäre die Infektion, die durch die Operation stattfinden kann. Trotz genauer Desinfektion des Operationsgebietes kann es zum Eindringen von Krankheitserregern kommen, die dann zu einer entsprechenden Hautinfektion führen.
Bei jeder zehnten offenen Operation treten Komplikationen auf. Arthroskopische Eingriffe und Aspirationsverfahren verursachen dagegen mit vier beziehungsweise zwei Prozent deutlich seltener Probleme. Besonders Gefäß- (Blutungen) und Nervenverletzungen (Taubheit, Lähmungen) sind bei offenen Operationen häufiger. Daneben besteht die Gefahr von Infektionen, Wundheilungsstörungen und der Entstehung eines Morbus Sudeck (ein chronisches Schmerzsyndrom). Außerdem bleibt, wie nach jeder OP, eine (kleine) Narbe zurück.
Nachbehandlung
Je nach Ausdehnung der Operation kann eine kurzzeitige Schienenruhigstellung des Handgelenkes oder Fingers erfolgen. Einfache manuelle Tätigkeit ist nach der Wundheilung etwa zwei Wochen nach der Operation, schwere manuelle Tätigkeit nach vier bis sechs Wochen möglich.
Nach der Operation sollte der operierte Bereich zunächst geschont und ruhiggestellt werden. Eventuell trägt der Patient einige Zeit lang eine Schiene. Begleitende Physiotherapie hilft oft, ein Versteifen des Gelenks zu verhindern.
Was tun, wenn das Ganglion platzt?
Da ein Ganglion in aller Regel flüssigkeitsgefüllt ist, kann es bei einer entsprechenden Größenzunahme auch zum Platzen des Ganglions kommen. Diese Schwellung ist durch das Auslaufen der Flüssigkeit ins Weichteilgewebe begründet. Sollte dies der Fall sein, wäre ebenfalls nur ein konservatives Vorgehen angezeigt. Das Anlegen einer Bandage, die man dann 24 Stunden tragen sollte, kann für 2-3 Tage helfen, dass die in das Weichteilgewebe eingedrungene Flüssigkeit wieder resorbiert wird.
Es ist möglich, dass ein unbehandeltes Ganglion unbeabsichtigt platzt. In der Vergangenheit hat man mit brachialen Methoden wie der "Hammer- oder Bibeltherapie" das sogar bewusst versucht - wovon Mediziner dringend abraten wegen der Verletzungsgefahr. Ein geplatztes Ganglion heilt in vielen Fällen von selbst ab. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die Wunde entzündet oder dass das Ganglion erneut auftritt. Am Besten gehen Sie mit einem geplatzten Überbein zu Ihrem Arzt, um Komplikationen zu vermeiden.
Rezidiv
Kommt es zu einem Platzen des Ganglions oder aber zu einem operativen entfernen, kann sich prinzipiell an anderer Stelle des Körpers ein neues Ganglion bilden. In diesem Fall sollte man aber auch der entsprechenden Entstehung der Ganglien genauer auf die Schliche gehen, denn wenn es durch Fehlbelastungen oder auch Überlastungen zu den Ganglien kommt, sollten diese Ursachen, wenn möglich, abgeschaltet werden.
Trotz genauer Desinfektion des Operationsgebietes kann es zum Eindringen von Krankheitserregern kommen, die dann zu einer entsprechenden Hautinfektion führen.
Nach konsequenter Operation wird die Möglichkeit des Wiederauftretens des Ganglions mit etwa fünf Prozent angegeben.
Erfolgsaussichten
Insgesamt kann zwar das Wiederauftreten eines Ganglions nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden.
Die Erfolgschancen sind bei der operativen Therapie größer als bei anderen Behandlungsmethoden.
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