Menschen mit Parkinson sind in der Regel zunehmend in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, was die Aufrechterhaltung ihrer Mobilität ausgesprochen wichtig macht. Hilfen zur Aufrechterhaltung ihrer Mobilität sind daher ausgesprochen wichtig. Regelmäßige Bewegung, abgestimmte Physio- und Ergotherapie können Muskelsteifheit und Störungen des Bewegungsablaufs vermindern.
Bedeutung von Bewegung und Physiotherapie bei Parkinson
Da viele Erkrankte ihre Beschwerden im Ruhezustand weniger spüren, neigen sie dazu, körperliche Anstrengung zu vermeiden und sich übermäßig zu schonen. Durch Sport und Bewegung können bei Menschen mit Parkinson allerdings Muskelsteifheit und Störungen des Bewegungsablaufs vermindert werden. Regelmäßig durchgeführte aktivierende Bewegungsübungen wirken der Bewegungsarmut entgegen. Betroffene können zu Hause, in Sportgruppen oder unter Anleitung von Fachkräften aus Physio- bzw. Ergotherapiepraxen trainieren und gezielte Übungen machen.
Geeignete Sportarten und Aktivitäten
Besonders gut geeignet sind Schwimmen, Wassergymnastik, Wandern oder Nordic Walking, weil dabei Beweglichkeit, Gleichgewichtsvermögen, Kraft, Körperhaltung und Koordination trainiert werden. Neben bekannten Sportarten wie Wandern oder Radfahren gibt es für Menschen mit Parkinson viele spezielle Angebote, z.B. Tischtennis, Bogenschießen oder Karate. Vereine oder Volkshochschulen bieten zum Teil spezielle Angebote an. Eher vermieden werden sollten Sportarten, die mit einem hohen Sturzrisiko verbunden sind, z.B. durch schnelle Drehbewegungen.
Ziele der ambulanten Therapie
Ziele der ambulanten Therapie sind das Erreichen größtmöglicher Beweglich- und Selbstständigkeit sowie die Verbesserung der individuellen Lebensqualität. Gemessen an dem Schweregrad der Erkrankung jedes einzelnen Patienten, wird ein persönlich zugeschnittenes Übungsprogramm mit einem entsprechenden Maß an Belastung und Anforderung erstellt.
Typische Symptome und physiotherapeutische Ansätze
Typisch für die Erkrankung ist, dass die Arme nicht mehr mitschwingen und die Schritte immer kleiner werden. Durch zusätzliche Störungen der Halte- und Stellreflexe sowie plötzlich auftretende Blutdruckabfälle kommt es zu Gangunsicherheiten und häufig auch zu Stürzen.
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Freezing-Phänomen
Als Freezing-Phänomen wird das plötzliche Verharren in einer Bewegung bezeichnet. Diese motorische Blockade kann bei Menschen mit Parkinson Stress und Ärger auslösen. Mithilfe einer physiotherapeutischen Behandlung lässt sich die Überwindung motorischer Blockaden trainieren und auf den Alltag übertragen. Patienten geben sich selbst Kommandos zur Schrittfolge (z.B. Im Takt nach einem vorgegebenen Rhythmus (z.B.
Verminderte Mimik
Ein weiteres Symptom von Parkinson ist die Verringerung der aktiven mimischen Kommunikation, bedingt durch die Steifheit der Gesichtszüge. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Mensch mit Parkinson vor dem Spiegel verschiedene Gesichtsausdrücke (Freude, Angst, Erschrecken) üben.
Entspannungstechniken
Entspannung wirkt der krankheitsbedingten Versteifung entgegen. Entspannung ist aber auch hilfreich, um Stress, Angst und Unsicherheit zu reduzieren, die bei vielen Patienten durch Parkinson und die Symptome hervorgerufen werden und diese gleichzeitig verstärken können. Betroffene sollten Entspannungsübungen erlernen und regelmäßig einsetzen. Geeignet sind z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Biofeedback-Verfahren, Yoga oder Atemübungen. Auch warmes Wasser wirkt sich günstig aus.
Physiotherapie und Ergotherapie im Detail
Wenn die Erkrankung fortschreitet, verändern sich die Bewegungsabläufe und die Gelenke versteifen. In der Physiotherapie (Krankengymnastik) werden vor allem Übungen für die Beweglichkeit vermittelt, damit Bewegungsabläufe weiterhin normal funktionieren können. Um einer Versteifung der Gelenke möglichst lange entgegenzuwirken, sollten die Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Außerdem kann das Physiotherapie-Fachpersonal bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel helfen. In der Ergotherapie wird die Feinmotorik trainiert, z.B. das Öffnen von Knöpfen oder Reißverschlüssen, um damit Alltagskompetenzen und Selbstständigkeit zu erhalten.
Einzeltherapie
In der Einzeltherapie wird beispielsweise Einfluss genommen auf Körperhaltung, Atmung, Koordination von Bewegungsabläufen und vor allem auf das Gangbild in seinen verschiedenen Variationen: Vorwärts, Rückwärts, Stop-and-Go’s, Treppe, Geschwindigkeit, Richtungswechsel. Durch verschiedene Therapiemaßnahmen wie z.B. das gezielte Dehnen von verkürzten Muskeln und Kräftigen vernachlässigter Muskelgruppen kann die Körperhaltung und somit das Bewegungsausmaß positiv beeinflusst werden.
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Atmung und Koordination
Im Zusammenhang mit der Atmung und dem bewussten Anleiten von alltagsgebräuchlichen Bewegungen (Aufstehen aus dem Bett, Einsteigen in die Badewanne) können Ausdauer und Koordination geschult werden. Besonderes Augenmerk wird auf das Gangbild und die Sturzprophylaxe - in Ausnahmefällen auch auf das Falltraining - gelegt. Ziel sollte ein flüssiges, harmonisches und sicheres Gehen sein. Unterstützt werden kann die Therapie durch das Laufband und/oder das Galileo®-Vibrationstraining.
Logopädische Therapie
In der logopädischen Therapie werden nach einer genauen Diagnostik zunächst gemeinsam mit dem Patienten die Ziele bestimmt. Während der ambulanten Sitzungen wird dann an den Therapieschwerpunkten gearbeitet. Eine Methode, die speziell für Parkinson-Patienten entwickelt wurde, ist das Lee Silverman Voice Treatment (LSVT). In diesem Intensivprogramm wird vor allem durch das Erhöhen der Sprechlautstärke die Verständlichkeit verbessert. Häufig zeigen sich durch diese Methode auch Verbesserungen in anderen Bereichen wie Atmung, Artikulation und Sprechausdruck. Ein sichereres Schlucken kann in der Logopädie z.B. durch eine veränderte Schlucktechnik oder angepasste Kost erarbeitet werden. Einen weiteren wichtigen Teil der Therapie stellt die Angehörigenberatung dar.
Ergotherapie: Förderung der Selbstständigkeit
Ergotherapie wird von dem griechischen Begriff "Ergon" = tun/handeln abgeleitet. Die Ergotherapie geht davon aus, dass das "Tätig sein" ein menschliches Grundbedürfnis ist. Sie setzt am Medium Handeln an, um verlorene Fähigkeiten zu fördern sowie Defizite durch Umlernen zu verbessern oder zu kompensieren. Eine Methode, die speziell für Parkinso-Patienten entwickelt wurde ist das LSVT® BiG Konzept, dass auf den Grundlagen des LSVT®Loud beruht.
Allgemeine Ziele der ambulanten Ergotherapie:
- Verbesserung /Erhalt der Selbstständigkeit
- Berufserhaltende Intervention
- Zurückgewinn bzw. Aufrechterhaltung der Individualschrift
- Verbesserung/Erhalt der Grob- und Feinmotorik, sowie des Gleichgewichts und der Koordination
- Aufrechterhaltung von Freizeitaktivitäten
- Verbesserung/Erhalt der kognitiven Leistungen
Die Therapeuten erläutern dem Patienten zudem die Möglichkeiten im Umgang mit diversen Hilfsmitteln, deren Nutzung und Einsatz sowie das Wissen um einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz. Ein weiterer wichtiger Teil der ambulanten Ergotherapie ist die Angehörigenberatung und -anleitung, Beratung über barrierefreie Wohnungen sowie Sturzprophylaxe.
Spezielle Therapieansätze: LSVT LOUD & LSVT BIG
Durch die direkte Anbindung an die Uniklinik Köln entsteht eine enge Verzahnung mit den Ärzten und dem stationär arbeitenden Therapeuten-Team. Eine speziell für Betroffene mit Morbus Parkinson entwickelte Therapiemethode ist das Lee Silverman Voice Treatment (LSVT LOUD & LSVT BIG). Hierbei handelt es sich um ein vierwöchiges Intensivtraining, dessen Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Diese Übungen hat Desitin zusammen mit Herrn Prof. Dr. med. Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten (Potsdam), entwickelt. Die Übungen sollen Menschen mit Parkinson helfen, so lange wie möglich beweglich und aktiv im täglichen Leben zu bleiben.
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Eigeninitiative und Bewegung
Denn wir wissen heute, dass die Diagnose Parkinson keine Sackgasse mehr darstellt. Parkinson ist eine Krankheit, der man - neben modernen Medikamenten - durch ein hohes Maß an Eigeninitiative einiges entgegensetzen kann. Regelmäßig durchgeführte aktivierende Bewegungsübungen wirken der Bewegungsarmut entgegen.
Praktische Übungen für Zuhause
Die folgenden Übungen dienen als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für eine physiotherapeutisch angeleitete Behandlung. Sie finden hier Übungen, die im Sitzen und im Stehen durchgeführt werden können. Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie die Aufwärmübungen durchführen, um Ihren Körper optimal vorzubereiten.
Benötigte Hilfsmittel
Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 - 20 cm hat sich in der Physiotherapie bewährt. Besonders geeignet sind sogenannte Gymnastikbälle, die Sie im Sportfachgeschäft erhalten können. Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab ist für diese Art der Übungen gut geeignet. Diesen können Sie im Sportfachgeschäft erwerben. Oder lassen Sie einen Besenstiel im Baumarkt auf die richtige Länge kürzen. Grundsätzlich sollten Sie die Bodenübungen auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchführen. Dies kann ein weicher Teppich bei Ihnen zuhause sein oder aber eine Gymnastikmatte, die Sie auch mit auf Reisen nehmen können.
Übungen in Rückenlage
- Auf den Rücken legen, Arme Ausstrecken, beide Beine anwinkeln und mit geschlossenen Knien abwechselnd links und rechts zum Boden absenken (je 6 - 8 mal).
- Arme und Beine lang ausstrecken, linke Fußspitze hochziehen und gleichzeitig die Ferse vom Körper wegschieben (6 - 8 mal). Und dann das gleiche mit dem rechten Bein (6 - 8 mal).
- Wie vorherige Übung, mit linkem Bein beginnen, jetzt aber gleichzeitig den rechten Arm weit vom Kopf wegschieben (wie beim Räkeln) (6 - 8 mal). Und dann das gleiche mit dem rechten Bein und dem linken Arm (6 - 8 mal).
- Die gestreckten Beine leicht grätschen. Arme nach Oben zur Zimmerdecke strecken, die Hände falten und mit gestreckten Armen abwechselnd rechts und links auf den Boden legen (je 6 - 8 mal).
Übungen in Seitlage
- Auf die Seite legen, oberen Arm vor dem Körper aufstützen, den anderen Arm unter den Kopf. Unteres Bein anbeugen und mit dem oberen, gestreckten Bein vor- und zurückschwingen (6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen, unteres Bein anbeugen und das obere Bein vor- und zurückschwingen (6 - 8 mal).
- Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen und abwechselnd rechtes und linkes Bein anbeugen und wieder ausstrecken (6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen und die Übung wiederholen (6 - 8 mal).
- In der Seitenlage Arme und Beine ausstrecken und jetzt die obere Schulter nach hinten zurückdrehen und wieder hoch drehen. Das Becken bleibt in Seitenlage ( 6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen und die Übung wiederholen (6 - 8 mal).
- Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen, beide Beine bleiben aber gestreckt aufeinander liegen. Jetzt das Becken nach vorne drehen und wieder in Seitenlage hochdrehen (6 - 8 mal). Seite wechseln und Übung wiederholen ( 6 - 8 mal).
Übungen im Sitzen
- Auf den vorderen Teil des Stuhles setzen, Hände auf die Oberschenkel legen und dann den gestreckten Oberkörper nach vorne neigen und wieder zurück (6 - 8 mal).
- Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen und abwechselnd den Oberkörper nach rechts und nach links bewegen (je 6 - 8 mal).
- Oberkörper nach rechts bewegen und gleichzeitig das linke Knie anheben. Dann Oberkörper nach links bewegenund gleichzeitig das rechte Knie anheben (6-8 mal).
- Wie in vorheriger Übung die Knie abwechselnd anheben. Aber die Arme schwingen gegenläufig mit (wie beim Wandern): linker Arm und rechtes Knie hoch und umgekehrt (6-8 mal).
- Stellen Sie das linke und das rechte Bein etwas weiter nach rechts. Arme vor dem Körper nebeneinander ausstrecken und nun mit beiden Armen erst nach links und dann nach rechts schwingen (6-8 mal). Danach Beinposition ändern: Linkes und rechtes Bein jetzt etwas weiter nach links stellen. Beide Arme schwingen nun wieder nach rechts und nach links (6-8 mal).
- Mit geradem Rücken an die Stuhllehne anlehnen, den rechten Fuß auf die Stuhlkante setzen und das Bein mit den Armen umfassen. Den Rücken betont strechen. Dann das gleiche mit dem linken Bein (je 6-8 mal).
- Mit geradem Rücken an die Stuhllehne anlehnen. Mit der rechten Hand an der Sitzfläche festhalten. Mit dem linken Arm fassen Sie weit über den Kopf zum rechten Ohr und ziehen den Kopf sanft nach links. Dann Kopf wieder aufrichten. Und nun umgekehrt mit rechtem Arm über den Kopf greifen und Kopf sanft nach rechts ziehen (6-8 mal).
- Die Hände wieder auf de Oberschenkel, den Kopf langsam nach rechts drehen und jetzt mehrmals nicken. Und dann das gleiche zur linken Seite (je 6-8 mal).
Übungen im Stehen
Bei diesen Übungen müssen Sie sich an einer festen Griffstange, z. B. an einer Sprossenwand, festhalten. Ersatzweise an der Türklinke oder einem anderen festen Griff festhalten. Achtung: Tür vorher verschließen, damit die Tür sich während der Übungen nicht versehendlich öffnet.
- Seitlich zur Tür hinstellen. Mit rechter Hand an Türklinke/Griff festhalten. Auf den linken Bein stehen bleiben und rechtes Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal). Dann umdrehen, mit linker Hand festhalten. Und das rechte Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal).
- Nun kommt zur Übung 1 eine Armbewegung hinzu. Wenn das rechte Bein nach vorne schwingt, schwingt der linke freie Arm auch nach Vorne. Arm und Bein gleichzeitig vor- und zurückschwingen (6-8 mal).
- Drehen Sie sich jetzt zur anderen Seite und halten Sie mit der linken Hand die Türklinke fest. Auf dem rechten Bein stehen bleiben und linkes Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal). Danach die Armbewegungen hinzunehmen: linkes Bein und rechter Arm schwingen gleichzeitig vor und zurück (6-8 mal).
- Mit dem Gesicht zur Tür hinstellen. Die Füße stehen mindestens hüftbreit auseinander. Mit beiden Händen die Türklinke festhalten. Becken nach hinten strecken.
Wann hilft Physiotherapie?
Es ist bekannt, dass bei Parkinson die ersten Veränderungen im Nervensystem schon etliche Jahre vor den ersten Symptomen, also vor den typischen Bewegungsstörungen, auftreten. Physiotherapie kann helfen, wenn Sie Unsicherheit und Angst beim Gehen verspüren. Physiotherapie in Form von Gangschule und Laufbandtherapie fördert fließendes Gehen, Schrittgeschwindigkeit und Schrittlänge werden zum Beispiel über optische, akustische und sensorische Reize positiv beeinflusst. Physiotherapie fördert den Bewegungsstart und die Bewegungsausführung. Sie trainieren mit dem Physiotherapeuten Alltagsbewegungen, Stützaktivitäten und Reaktionen, wie Drehen im Bett, Aufstehen und Hinsetzen. Patienten mit Parkinson-Syndrom leiden unter eingeschränkter Fähigkeit Bewegungen zu initiieren. Körperliche Aktivitäten, Unabhängigkeit im täglichen Leben, emotionales und mentales Wohlbefinden, Arbeitsfähigkeit und soziale Kontakte werden beeinträchtigt. Die Initiierung und Durchführung von Bewegungen wird durch den Mangel an aktivierenden Botenstoffen (Dopamin) zunehmend schwerer. Bewegungsabläufe werden verlernt, Beweglichkeit und Kraft lassen als Folge nach.
Bewegung als wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge
Übende und physikalische Therapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern. Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Bewegung ist unumstritten ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patientinnen und Patienten mit ihrer Beeinträchtigung der Beweglichkeit profitieren von einem ausgewogenen Bewegungs- und auch individuell angepassten Sportprogramm. Darüber hinaus sollte diese Beweglichkeitsverbesserung durch gezielte Bewegungsübungen und Sport, aber auch durch entsprechende Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder erhalten und verbessert werden. Ein weiterer Gewinn ist die durch Bewegung erzielte stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Stabilisierung der psychischen Verfassung. Eingeschränkte Beweglichkeit führt meistens auch zu Missstimmungen. Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es nun keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Also worauf noch warten? Bewegung und Heilgymnastik sind nicht erst sinnvoll, wenn deutliche Beeinträchtigungen zu Tage treten. Beginnen Sie noch heute mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, gehen Sie regelmäßig spazieren. Grundsätzlich gilt: Bewegung ist wichtig. Aber inwieweit einzelne Übungen, Sport oder Yoga etc. für Sie als Patientinnen und Patienten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Beschwerden des Bewegungsapparates sind diese bei der Belastung und der Auswahl der sportlichen Aktivitäten zu berücksichtigen. Besprechen Sie die individuell auf Ihr Leistungsniveau abgestimmten Bewegungsübungen, z.B. Planen Sie zwei Mal pro Woche ca. Ziel ist eine regelmäßige körperliche Bewegung und wenn es „nur“ ein Spaziergang mit dem Partner ist. Absolvieren Sie regelmäßig Ihr Sportprogramm und haben Sie Freude an der Bewegung. Dies sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training.
Überforderung vermeiden
Motivation ist wichtig und nötig, aber eine Überforderung und zu große Ansprüche sind jedoch zu vermeiden. Eine reale Einschätzung der Leistungsfähigkeit ist erforderlich und grundsätzlich ist es empfehlenswert, deutlich unter der maximalen Leistungsgrenze zu bleiben. Können Sie beispielsweise mit Anstrengung eine halbe Stunde Nordic Walking absolvieren, so bleiben Sie zu Beginn deutlich darunter, mit z.B. 15 Minuten. Eine weitere Steigerung kann im Trainingsverlauf erfolgen.
Häufigkeit der Übungsprogramme
Allgemein geht man davon aus, dass zwei Mal pro Woche Übungseinheiten absolviert werden sollten. Die Dauer ist durchaus von dem individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern. Insbesondere sind auch Trainingseinheiten im Bewegungsbad, also im warmen Wasser, sinnvoll. Die Muskulatur kann gelockert und der Wasserwiderstand kann auch zur Kräftigung der Muskulatur genutzt werden. Übungen in der Turnhalle oder dem heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), Nutzen von Taktgebern z.B. bei dem sogenannten „Freezing“ und dem Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten, das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen, sinnvoll.
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