Übungen für Parkinson-Patienten: Physiotherapie als Schlüssel zur Beweglichkeit

Physiotherapie, früher auch als Krankengymnastik bekannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Parkinson-Patienten. Sie ist eine Form des spezifischen Trainings und der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln, die darauf abzielt, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Der Behandlungsansatz ist ganzheitlich und orientiert sich an den anatomischen und physiologischen Gegebenheiten des Körpers. Durch gezielte Reize wie Wärme, Druck oder Kälte werden unmittelbare Reaktionen des Organismus angeregt, darunter motorisches Lernen, Muskelaufbau und die Stimulierung des Stoffwechsels. Gleichzeitig fördert die Physiotherapie ein besseres Verständnis des Patienten für die Funktionsweise seines eigenen Körpers.

Die Bedeutung der Physiotherapie bei Parkinson

Menschen mit Parkinson sind in der Regel zunehmend in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Hilfen zur Aufrechterhaltung ihrer Mobilität sind daher ausgesprochen wichtig. Sie sollten sich möglichst viel bewegen. Die Physiotherapie umfasst eine Vielzahl spezifischer Behandlungsverfahren, insbesondere für orthopädische und neurologische Störungen. Ein typisches Beispiel ist die „Rückenschule für neurodegenerativ Erkrankte mit Beeinträchtigungen des Muskel-Skelett-Systems“, die speziell auf die Bedürfnisse von Parkinsonkranken zugeschnitten ist.

Ein weiteres wichtiges Aktionsfeld der Physiotherapie ist der Präventionsgedanke. Dies umfasst explizit vorbeugende Maßnahmen und Verhaltensweisen bei Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Der Physiotherapeut orientiert sich bei der Behandlung an den Beschwerden und den Funktions-, Bewegungs- und Aktivitätseinschränkungen des Patienten. Das Ziel ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit, wobei sehr häufig versucht wird, Schmerzen weitestgehend zu lindern und zu mindern.

Da viele Erkrankte ihre Beschwerden im Ruhezustand weniger spüren, neigen sie dazu, körperliche Anstrengung zu vermeiden und sich übermäßig zu schonen. Durch Sport und Bewegung können bei Menschen mit Parkinson allerdings Muskelsteifheit und Störungen des Bewegungsablaufs vermindert werden. Betroffene können zu Hause, in Sportgruppen oder unter Anleitung von Fachkräften aus Physio- bzw. Ergotherapiepraxen trainieren und gezielte Übungen machen.

Ziele der Physiotherapie bei Parkinson

Die Physiotherapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern.

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Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Bewegung ist unumstritten ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patientinnen und Patienten mit ihrer Beeinträchtigung der Beweglichkeit profitieren von einem ausgewogenen Bewegungs- und auch individuell angepassten Sportprogramm. Darüber hinaus sollte diese Beweglichkeitsverbesserung durch gezielte Bewegungsübungen und Sport, aber auch durch entsprechende Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder erhalten und verbessert werden. Ein weiterer Gewinn ist die durch Bewegung erzielte stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Stabilisierung der psychischen Verfassung. Eingeschränkte Beweglichkeit führt meistens auch zu Missstimmungen.

Geeignete Sportarten und Aktivitäten

Besonders gut geeignet sind Schwimmen, Wassergymnastik, Wandern oder Nordic Walking, weil dabei Beweglichkeit, Gleichgewichtsvermögen, Kraft, Körperhaltung und Koordination trainiert werden. Vereine oder Volkshochschulen bieten zum Teil spezielle Angebote an. Neben bekannten Sportarten wie Wandern oder Radfahren gibt es für Menschen mit Parkinson viele spezielle Angebote, z.B. Tischtennis, Bogenschießen oder Karate. Eher vermieden werden sollten Sportarten, die mit einem hohen Sturzrisiko verbunden sind, z.B. durch schnelle Drehbewegungen.

Spezifische Symptome und ihre Behandlung

Typisch für die Erkrankung ist, dass die Arme nicht mehr mitschwingen und die Schritte immer kleiner werden. Durch zusätzliche Störungen der Halte- und Stellreflexe sowie plötzlich auftretende Blutdruckabfälle kommt es zu Gangunsicherheiten und häufig auch zu Stürzen. Als Freezing-Phänomen wird das plötzliche Verharren in einer Bewegung bezeichnet. Diese motorische Blockade kann bei Menschen mit Parkinson Stress und Ärger auslösen. Mithilfe einer physiotherapeutischen Behandlung lässt sich die Überwindung motorischer Blockaden trainieren und auf den Alltag übertragen. Patient gibt sich selbst Kommandos zur Schrittfolge (z.B. Im Takt nach einem vorgegebenen Rhythmus (z.B.

Ein weiteres Symptom von Parkinson ist die Verringerung der aktiven mimischen Kommunikation, bedingt durch die Steifheit der Gesichtszüge. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Mensch mit Parkinson vor dem Spiegel verschiedene Gesichtsausdrücke (Freude, Angst, Erschrecken) üben.

Entspannungstechniken

Entspannung wirkt der krankheitsbedingten Versteifung entgegen. Entspannung ist aber auch hilfreich, um Stress, Angst und Unsicherheit zu reduzieren, die bei vielen Patienten durch Parkinson und die Symptome hervorgerufen werden und diese gleichzeitig verstärken können. Betroffene sollten Entspannungsübungen erlernen und regelmäßig einsetzen. Geeignet sind z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Biofeedback-Verfahren, Yoga oder Atemübungen. Auch warmes Wasser wirkt sich günstig aus.

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Physiotherapie und Ergotherapie

Wenn die Erkrankung fortschreitet, verändern sich die Bewegungsabläufe und die Gelenke versteifen. In der Physiotherapie (Krankengymnastik) werden vor allem Übungen für die Beweglichkeit vermittelt, damit Bewegungsabläufe weiterhin normal funktionieren können. Um einer Versteifung der Gelenke möglichst lange entgegenzuwirken, sollten die Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Außerdem kann das Physiotherapie-Fachpersonal bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel helfen. In der Ergotherapie wird die Feinmotorik trainiert, z.B. das Öffnen von Knöpfen oder Reißverschlüssen, um damit Alltagskompetenzen und Selbstständigkeit zu erhalten.

Übungen für Zuhause

Die folgenden Übungen können Sie einfach und ohne Hilfsmittel im Stehen oder Sitzen durchführen. Bitte schätzen Sie im Vorfeld ein, ob die leichten oder die schweren Übungen die richtigen für Sie sind.

Materialien für Übungen:

  • Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 - 20 cm hat sich in der Physiotherapie bewährt. Besonders geeignet sind sogenannte Gymnastikbälle, die Sie im Sportfachgeschäft erhalten können.
  • Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab ist für diese Art der Übungen gut geeignet. Diesen können Sie im Sportfachgeschäft erwerben. Oder lassen Sie einen Besenstiel im Baumarkt auf die richtige Länge kürzen.
  • Grundsätzlich sollten Sie die Bodenübungen auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchführen. Dies kann ein weicher Teppich bei Ihnen zuhause sein oder aber eine Gymnastikmatte, die Sie auch mit auf Reisen nehmen können.

Die Übungen dienen als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für eine physiotherapeutisch angeleitete Behandlung. Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie die Aufwärmübungen durchführen, um Ihren Körper optimal vorzubereiten.

Übungen für Zuhause:

  • In Rückenlage:
    • Auf den Rücken legen, Arme Ausstrecken, beide Beine anwinkeln und mit geschlossenen Knien abwechselnd links und rechts zum Boden absenken (je 6 - 8 mal).
    • Arme und Beine lang ausstrecken, linke Fußspitze hochziehen und gleichzeitig die Ferse vom Körper wegschieben (6 - 8 mal). Und dann das gleiche mit dem rechten Bein (6 - 8 mal).
    • Wie vorherige Übung, mit linkem Bein beginnen, jetzt aber gleichzeitig den rechten Arm weit vom Kopf wegschieben (wie beim Räkeln) (6 - 8 mal). Und dann das gleiche mit dem rechten Bein und dem linken Arm (6 - 8 mal).
    • Die gestreckten Beine leicht grätschen. Arme nach Oben zur Zimmerdecke strecken, die Hände falten und mit gestreckten Armen abwechselnd rechts und links auf den Boden legen (je 6 - 8 mal).
  • In Seitlage:
    • Auf die Seite legen, oberen Arm vor dem Körper aufstützen, den anderen Arm unter den Kopf. Unteres Bein anbeugen und mit dem oberen, gestreckten Bein vor- und zurückschwingen (6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen, unteres Bein anbeugen und das obere Bein vor- und zurückschwingen (6 - 8 mal).
    • Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen und abwechselnd rechtes und linkes Bein anbeugen und wieder ausstrecken (6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen und die Übung wiederholen (6 - 8 mal).
    • In der Seitenlage Arme und Beine ausstrecken und jetzt die obere Schulter nach hinten zurückdrehen und wieder hoch drehen. Das Becken bleibt in Seitenlage ( 6 - 8 mal). Dann auf die andere Seite legen und die Übung wiederholen (6 - 8 mal).
    • Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen, beide Beine bleiben aber gestreckt aufeinander liegen. Jetzt das Becken nach vorne drehen und wieder in Seitenlage hochdrehen (6 - 8 mal). Seite wechseln und Übung wiederholen ( 6 - 8 mal).
  • Im Sitzen:
    • Auf den vorderen Teil des Stuhles setzen, Hände auf die Oberschenkel legen und dann den gestreckten Oberkörper nach vorne neigen und wieder zurück (6 - 8 mal).
    • Gleiche Position wie in vorheriger Übung einnehmen und abwechselnd den Oberkörper nach rechts und nach links bewegen (je 6 - 8 mal).
    • Oberkörper nach rechts bewegen und gleichzeitig das linke Knie anheben. Dann Oberkörper nach links bewegenund gleichzeitig das rechte Knie anheben (6-8 mal).
    • Wie in vorheriger Übung die Knie abwechselnd anheben. Aber die Arme schwingen gegenläufig mit (wie beim Wandern): linker Arm und rechtes Knie hoch und umgekehrt (6-8 mal).
    • Stellen Sie das linke und das rechte Bein etwas weiter nach rechts. Arme vor dem Körper nebeneinander ausstrecken und nun mit beiden Armen erst nach links und dann nach rechts schwingen (6-8 mal). Danach Beinposition ändern: Linkes und rechtes Bein jetzt etwas weiter nach links stellen. Beide Arme schwingen nun wieder nach rechts und nach links (6-8 mal).
    • Mit geradem Rücken an die Stuhllehne anlehnen, den rechten Fuß auf die Stuhlkante setzen und das Bein mit den Armen umfassen. Den Rücken betont strechen. Dann das gleiche mit dem linken Bein (je 6-8 mal).
    • Mit geradem Rücken an die Stuhllehne anlehnen. Mit der rechten Hand an der Sitzfläche festhalten. Mit dem linken Arm fassen Sie weit über den Kopf zum rechten Ohr und ziehen den Kopf sanft nach links. Dann Kopf wieder aufrichten. Und nun umgekehrt mit rechtem Arm über den Kopf greifen und Kopf sanft nach rechts ziehen (6-8 mal).
    • Die Hände wieder auf de Oberschenkel, den Kopf langsam nach rechts drehen und jetzt mehrmals nicken. Und dann das gleiche zur linken Seite (je 6-8 mal).
  • Im Stehen:
    • Bei diesen Übungen müssen Sie sich an einer festen Griffstange, z. B. an einer Sprossenwand, festhalten. Ersatzweise an der Türklinke oder einem anderen festen Griff festhalten. Achtung: Tür vorher verschließen, damit die Tür sich während der Übungen nicht versehendlich öffnet.
    • Seitlich zur Tür hinstellen. Mit rechter Hand an Türklinke/Griff festhalten. Auf den linken Bein stehen bleiben und rechtes Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal). Dann umdrehen, mit linker Hand festhalten. Und das rechte Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal).
    • Nun kommt zur Übung 1 eine Armbewegung hinzu. Wenn das rechte Bein nach vorne schwingt, schwingt der linke freie Arm auch nach Vorne. Arm und Bein gleichzeitig vor- und zurückschwingen (6-8 mal).
    • Drehen Sie sich jetzt zur anderen Seite und halten Sie mit der linken Hand die Türklinke fest. Auf dem rechten Bein stehen bleiben und linkes Bein vor- und zurückschwingen (6-8 mal). Danach die Armbewegungen hinzunehmen: linkes Bein und rechter Arm schwingen gleichzeitig vor und zurück (6-8 mal).
    • Mit dem Gesicht zur Tür hinstellen. Die Füße stehen mindestens hüftbreit auseinander. Mit beiden Händen die Türklinke festhalten. Becken nach hinten strecken.

LSVT®BIG-Therapie

Eine speziell für Menschen mit Parkinson entwickelte Methode stellt die LSVT®BIG-Therapie dar, ein intensiver physio- und ergotherapeutischer Therapieansatz mit Fokus auf die Vergrößerung der Bewegungsamplitude der/des Patienten/in, die krankheitsbedingt abnimmt. Die Therapie verläuft nach einem standardisierten Behandlungsplan, der individuell an die Ziele hinsichtlich der Grob- und Feinmotorik sowie an den Schweregrad der Erkrankung und die Bedürfnisse der/des Patienten/in angepasst ist.

Die Rolle der Physiotherapie in Rostock

Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Parkinson-Patienten. In Rostock bieten spezialisierte Physiotherapeuten individuelle Therapiepläne an, die auf die Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind. Die Übungen zielen darauf ab, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten, die Muskelkraft zu steigern und die Haltung zu verbessern. Zu den typischen Übungen gehören Dehnübungen, um die Flexibilität zu fördern, und Kräftigungsübungen, um die Muskeln zu stärken. Balance- und Koordinationsübungen sind ebenfalls wichtig, um Stürzen vorzubeugen und das Gleichgewicht zu verbessern.

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Ergotherapie hilft Parkinson-Patienten, ihre Selbstständigkeit im Alltag zu bewahren. In Rostock bieten Ergotherapeuten gezielte Übungen an, die darauf abzielen, die Feinmotorik und die Hand-Augen-Koordination zu verbessern. Zu den Übungen gehören Greifübungen, das Üben von alltäglichen Handlungen wie Anziehen, Essen und Schreiben sowie spezielle Übungen zur Verbesserung der Handfunktion. Ergotherapeuten verwenden häufig adaptive Geräte und Techniken, um den Patienten den Umgang mit den Herausforderungen des Alltags zu erleichtern.

Logopädie ist für viele Parkinson-Patienten von großer Bedeutung, da die Krankheit oft zu Sprach- und Schluckstörungen führt. Logopäden in Rostock arbeiten mit den Patienten an Übungen, die die Artikulation, Stimme und Schluckfunktion verbessern. Zu den Übungen gehören Atemtechniken, Stimmübungen zur Erhöhung der Lautstärke und Klarheit der Sprache sowie Übungen zur Stärkung der Schluckmuskulatur.

Bewegungstherapien und soziale Aktivitäten in Rostock

Regelmäßige körperliche Aktivität ist für Parkinson-Patienten besonders wichtig. In Rostock gibt es zahlreiche Angebote für Bewegungstherapien, die speziell für Menschen mit Parkinson entwickelt wurden. Dazu gehören Tanztherapien, Tai Chi und Yoga, die sich als sehr effektiv erwiesen haben. Tanztherapie kann helfen, die Bewegungsfreiheit zu erhöhen und gleichzeitig die Freude an der Bewegung zu fördern. Tai Chi verbessert das Gleichgewicht und die Koordination durch langsame, kontrollierte Bewegungen. Yoga bietet Dehnübungen und Atemtechniken, die helfen, die Muskelspannung zu reduzieren und die Flexibilität zu steigern.

Nordic Walking ist eine ausgezeichnete Übung für Parkinson-Patienten, da sie die Gehfähigkeit verbessert und gleichzeitig die Muskeln des Oberkörpers stärkt. In Rostock gibt es zahlreiche Nordic Walking-Gruppen und Kurse, die von erfahrenen Trainern geleitet werden. Diese Aktivität bietet ein sicheres und unterstütztes Umfeld, in dem Patienten ihre Ausdauer und Gehfähigkeit verbessern können.

Gruppentherapien und soziale Aktivitäten spielen eine wichtige Rolle im Leben von Parkinson-Patienten. In Rostock gibt es Selbsthilfegruppen und Gemeinschaftsprogramme, die regelmäßige Treffen und Aktivitäten anbieten. Diese Gruppen bieten nicht nur körperliche Übungen, sondern auch emotionale Unterstützung und soziale Interaktion, die für das Wohlbefinden der Patienten entscheidend sind.

Aquatherapie, auch bekannt als Wassertherapie, ist besonders vorteilhaft für Parkinson-Patienten. Das Wasser bietet einen widerstandsarmen, sicheren Raum für Bewegung, der die Gelenke schont und das Risiko von Verletzungen minimiert. Es gibt Einrichtungen, die spezialisierte Aquatherapie-Kurse anbieten. Diese Kurse beinhalten Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer.

Tipps für ein erfolgreiches Training

Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es nun keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Also worauf noch warten? Bewegung und Heilgymnastik sind nicht erst sinnvoll, wenn deutliche Beeinträchtigungen zu Tage treten. Beginnen Sie noch heute mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, gehen Sie regelmäßig spazieren. Grundsätzlich gilt: Bewegung ist wichtig. Aber inwieweit einzelne Übungen, Sport oder Yoga etc. für Sie als Patientinnen und Patienten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Beschwerden des Bewegungsapparates sind diese bei der Belastung und der Auswahl der sportlichen Aktivitäten zu berücksichtigen. Besprechen Sie die individuell auf Ihr Leistungsniveau abgestimmten Bewegungsübungen, z.B. Planen Sie zwei Mal pro Woche ca. Ziel ist eine regelmäßige körperliche Bewegung und wenn es „nur“ ein Spaziergang mit dem Partner ist. Absolvieren Sie regelmäßig Ihr Sportprogramm und haben Sie Freude an der Bewegung. Dies sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training.

Motivation ist wichtig und nötig, aber eine Überforderung und zu große Ansprüche sind jedoch zu vermeiden. Eine reale Einschätzung der Leistungsfähigkeit ist erforderlich und grundsätzlich ist es empfehlenswert, deutlich unter der maximalen Leistungsgrenze zu bleiben. Können Sie beispielsweise mit Anstrengung eine halbe Stunde Nordic Walking absolvieren, so bleiben Sie zu Beginn deutlich darunter, mit z.B. 15 Minuten. Eine weitere Steigerung kann im Trainingsverlauf erfolgen.

Allgemein geht man davon aus, dass zwei Mal pro Woche Übungseinheiten absolviert werden sollten. Die Dauer ist durchaus von dem individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern. Insbesondere sind auch Trainingseinheiten im Bewegungsbad, also im warmen Wasser, sinnvoll. Die Muskulatur kann gelockert und der Wasserwiderstand kann auch zur Kräftigung der Muskulatur genutzt werden. Übungen in der Turnhalle oder dem heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), Nutzen von Taktgebern z.B. bei dem sogenannten „Freezing“ und dem Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten, das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen, sinnvoll.

Allgemeine Effekte von Sport bei Parkinson

Sport wirkt sich direkt positiv auf unser Gehirn aus:

  • Regt die Entstehung von mehr Synapsen an (Verknüpfung von Nervenzellen zum Informationsaustausch untereinander)
  • Wirkt anti-entzündlich
  • Verbessert die Durchblutung
  • Vermehrt die Ausschüttung von Botenstoffen

Speziell bei Parkinsonsymptomen können folgende Verbesserungen auftreten:

  • Verbesserte Motorik und Gang (Gangmuster und -geschwindigkeit)
  • Verbessertes Gleichgewicht und Koordination
  • Bessere Rumpfaufrichtung und verbesserte Kraft
  • Verbesserung der Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Verbesserte psychische Gesundheit und weniger Depressivität
  • Weniger Schmerzen
  • Höhere Lebensqualität
  • Verbesserte Lungenfunktion

Das erfolgreichste Training ist letztendlich das, was man wirklich macht und langfristig beibehält. Probieren Sie daher verschiedene Angebote aus und wählen Sie eine Sportart, die Ihnen Spaß bereitet. Bei korrekter Durchführung ist Sport eine sichere Therapie ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

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