Schwermetalle ausleiten: Gehirn schützen und Gesundheit fördern

Schwermetalle sind allgegenwärtig. Sie sind natürliche Bestandteile der Erdkruste, gelangen aber durch menschliche Aktivitäten vermehrt in die Umwelt. Luftverschmutzung, Autoverkehr, Chemieindustrie, Wasserrohre und sogar Kosmetika tragen zur Belastung bei. Diese Metalle lagern sich in Blutgefäßen, Bindegewebe, Knochen, Nerven, Gehirn und Körperzellen ab und können deren natürliche Funktion beeinträchtigen.

Die Allgegenwärtigkeit von Schwermetallen

Seit Beginn der Industrialisierung werden Metalle abgebaut und herausgelöst, was zu einem Eintrag von toxischen Metallen in die Umwelt führt. Der Organismus ist diesen giftigen Substanzen im Alltag in steigender Konzentration ausgesetzt.

Natürliche und anthropogene Quellen

Einige Metalle, wie Eisen, Zink, Selen und Kupfer, sind in geringen Mengen für den Körper essentiell. Die meisten Metalle sind jedoch in höherer Konzentration giftig. Im Allgemeinen gelten Schwermetalle wie Quecksilber, Arsen und Silber als toxisch.

Aufnahme und Verteilung im Körper

Schwermetalle gelangen über die Nahrung, die Atemluft oder die Haut in den Körper, verteilen sich über das Blut und das Lymphsystem und nisten sich in Knochen und Organen ein. Sie verbleiben dort lange, da der Körper sie nur langsam abbaut.

Auswirkungen von Schwermetallen auf die Gesundheit

Die Auswirkungen von Schwermetallen bei der Entstehung von Krankheiten sind durch viele dokumentierte Ergebnisse belegt. Leider wird der Stellenwert von Schwermetallbelastungen bei der Behandlung von chronischen Krankheiten viel zu wenig berücksichtigt. Schwermetalle können den Zellstoffwechsel stören, die Energieproduktion beeinträchtigen, Enzyme blockieren und oxidativen Stress erhöhen.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Schwermetallablagerungen im Gehirn

Symptome einer Schwermetallbelastung

Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Nervosität, Vergesslichkeit, Depressionen, Lernstörungen, Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen können erste Hinweise auf eine Schwermetallbelastung sein. Eine Schwermetallvergiftung kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die oft unspezifisch sind. Auftreten können chronische Müdigkeit und Schwäche, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Konzentrationsprobleme, "Brain Fog", Veränderungen der Stimmung, Reizbarkeit, Depressionen, Angstzustände, Entzündungen in Gelenken und Muskeln, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Hautausschläge, Ekzeme, metallischer Geschmack im Mund und Haarausfall.

Langzeitfolgen

Schwermetalle können langfristig zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, darunter neurodegenerative Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Gehirn sehr vulnerabel gegenüber Umweltgiften ist.

Möglichkeiten der Schwermetallausleitung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten. Dazu gehören die Chelattherapie, die Einnahme natürlicher Präparate und die Anpassung der Ernährung.

Chelattherapie

Die Chelattherapie ist eine Behandlungsmethode zur effektiven Entfernung von giftigen Schwermetallen aus dem Körper. Bei der Chelattherapie werden Chelatoren (z.B. EDTA, DMSA) als Infusion verabreicht. Diese binden Metallionen im Blut und werden über die Nieren ausgeschieden. Die Chelattherapie kann eine Vielzahl von Schwermetallen ausleiten, darunter Quecksilber, Blei, Gadolinium, Arsen, Cadmium und Aluminium. Die Wirksamkeit hängt vom spezifischen Chelatbildner ab, da alle unterschiedliche Affinitäten zu verschiedenen Metallen haben. EDTA ist effektiv für die Bindung von Blei, Cadmium und Gadolinium, während DMPS für die Ausleitung von Quecksilber, Platin und anderen Schwermetallen verwendet wird. Je nachdem welche Belastung vorliegt werden die Chelatoren auch in Kombination eingesetzt.

Natürliche Präparate

Es gibt eine Reihe natürlicher Präparate, die bei der Schwermetallausleitung helfen können. Dazu gehören Chlorella, Bärlauch, alpha-Liponsäure, L-Glutathion, Zeolith, Mariendistelextrakt und Artischockenextrakt.

Lesen Sie auch: Faszination Nesseltiere: Wie sie ohne Gehirn leben

Alpha-Liponsäure

Die alpha-Liponsäure ist eine schwefelhaltige Fettsäure mit starken antioxidativen Eigenschaften. Sie kann Zellmembranen passieren und die Blut-Hirnschranke übertreten. Als Radikalfänger kann sie die Ausscheidung von Fremdstoffen unterstützen und Metallionen wie Blei, Quecksilber, Kupfer, Eisen und Platin chelatieren. Die Exkretion erfolgt vor allem über die Galle. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Chelatoren wie DMPS und DMSA erreicht alpha-Liponsäure auch intrazelluläre Kompartimente und durchdringt die Blut-Hirnschranke. Darüber hinaus unterstützt die alpha-Liponsäure die Ausscheidung bestimmter organischer Substanzen.

Chlorella

Chlorella vulgaris, eine einzellige Süßwassergrünalge, ist ein wirkungsvoller Chelatbildner und kann bei akuten sowie chronischen Belastungen die Ausleitung von Giftstoffen, insbesondere von Quecksilber, fördern. Chlorella wirkt primär über die Bindefähigkeit von Schwermetallionen im Darm. Dabei werden vor allem die Metalle Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen und Nickel gebunden und über den Darm ausgeschieden. Da der hohe Zelluloseanteil von Chlorella die Darmperistaltik anregt, ist ein schneller Abtransport der toxischen Schwermetalle gewährleistet.

Bärlauch

Bärlauch kann zur Lockerung der Schwermetalle aus den Depots verwendet werden. Bärlauch liefert zudem die für Entgiftungsreaktionen notwendigen aktivierten Schwefelverbindungen.

L-Glutathion

L-Glutathion bewahrt Zellstrukturen, Lipide, Proteine und Nukleinsäuren vor oxidativen Schädigungen durch Sauerstoff- und Wasserstoffperoxidradikale. Glutathion ist wesentlich an der Entgiftung toxischer Stoffwechselprodukte sowie an der Detoxifizierung von Aflatoxinen, Xenobiotika und Schwermetallen beteiligt. Insbesondere Formaldehyd und Acetaldehyd, zwei Zellgifte, die durch Alkohol, Arzneimittel oder Pestizidbelastungen in der Leber entstehen, werden durch das reduzierte Glutathion neutralisiert.

Zeolith

Zeolith ist durch seine starken adsorptiven Eigenschaften dazu in der Lage, Schwermetalle irreversibel bzw. mit einer sehr hohen Bindungsaffinität zu binden. Diesen Effekt macht sich die Medizin v. a. im Rahmen von Schwermetallintoxikationen zunutze, wie sie beispielsweise bei Bergbauarbeitern auftreten.

Lesen Sie auch: Lesen Sie mehr über die neuesten Fortschritte in der Neurowissenschaft.

Mariendistelextrakt

Mariendistelextrakt (Silby fructus) mit dem Wirkstoffkomplex Silymarin zeigt stark entzündungshemmende, leberprotektive und immunmodulierende Wirkung bei Hepatitispatienten. Silymarin kann das Eindringen von toxischen Verbindungen in die Hepatozyten durch sein Anbinden an Membranproteine verhindern.

Artischockenextrakt

Artischockenextrakt (Cynara scolymus), mit der Leitsubstanz Cynarin, hat neben leberprotektiver Wirksamkeit auch choleretische und antidyspeptische Effekte.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen kann die Ausscheidung von Schwermetallen unterstützen. Es ist ratsam, den Verzehr von Lebensmitteln mit hoher Schwermetallbelastung zu reduzieren, wie z.B. Wildpilze, Reis und bestimmte Fischarten.

Vermeidung von Schwermetallquellen

Um die Belastung mit Schwermetallen zu reduzieren, ist es wichtig, die möglichen Quellen zu kennen und zu vermeiden. Dazu gehören:

  • Vermeidung von Rauchen
  • Verwendung von bleifreien Wasserrohren
  • Verzicht auf aluminiumhaltiges Geschirr und Deodorants
  • Reduzierung des Verzehrs von Wildpilzen und bestimmten Fischarten
  • Sorgfältiges Waschen von Obst und Gemüse

Diagnose einer Schwermetallbelastung

Die Diagnose einer Schwermetallbelastung erfolgt durch die Anamnese und einen Schmermetallausleitungstest (CEMET). Bei diesem werden Chelatbildner verabreicht, um toxische Metallen nach deren Bindung im Urin nachzuweisen.

tags: #schwermetalle #ausleiten #gehirn