Polyneuropathie: Grad der Behinderung, Symptome und Auswirkungen auf den Alltag

Polyneuropathie ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die die peripheren Nerven betreffen. Diese Nerven sind für die Wahrnehmung von Temperatur und Schmerzen, die Beweglichkeit der Muskulatur und die automatische Steuerung von Organen verantwortlich. Es gibt nicht "die eine" Polyneuropathie, sondern eine große und vielfältige Gruppe von Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Bei Polyneuropathien kommt es zu einer Schädigung der peripheren Nerven oder ihrer Hülle.

Was ist Polyneuropathie?

Neuropathie bezeichnet allgemein eine Schädigung oder Erkrankung peripherer Nerven. Bei Polyneuropathien werden das Innere oder die Hülle der peripheren Nerven geschädigt. Die peripheren Nerven sind für die Wahrnehmung von Temperatur und Schmerzen, die Beweglichkeit der Muskulatur und die automatische Steuerung von Organen verantwortlich.

In Deutschland sind viele Menschen von Polyneuropathie betroffen. Sie ist die häufigste Erkrankung des peripheren Nervensystems. Es gibt nicht "die eine" Polyneuropathie. Vielmehr umfasst der Begriff eine große und vielfältige Gruppe von Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die sich nach mehreren Kriterien einteilen lassen.

Die Klassifikation ist in der medizinischen Praxis wichtig, um die Erkrankung präzise zu diagnostizieren und eine gezielte Therapie einzuleiten. Je nach Art der Polyneuropathie können die Behandlungsmöglichkeiten und der Verlauf stark variieren. Die Wissenschaft kennt mittlerweile rund 600 Ursachen, die einer Polyneuropathie zugrunde liegen können. Trotz ausführlicher Diagnostik lässt sich bei rund einem Viertel der Betroffenen keine Ursache für die Polyneuropathie feststellen. In den meisten Fällen stellt die Polyneuropathie keine eigenständige Krankheit dar, sondern tritt als Folge oder Begleiterscheinung einer Grunderkrankung auf.

Ursachen und Arten von Polyneuropathie

Die Wissenschaft kennt mittlerweile rund 600 Ursachen, die einer Polyneuropathie zugrunde liegen können. In den meisten Fällen stellt die Polyneuropathie keine eigenständige Krankheit dar, sondern tritt als Folge oder Begleiterscheinung einer Grunderkrankung auf.

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  • Metabolische Polyneuropathien: Diese werden durch Stoffwechselstörungen hervorgerufen. Ein Vitamin-B12-Mangel kann eine Polyneuropathie begünstigen.
  • Entzündliche Polyneuropathien: Diese werden überwiegend durch Autoimmun-Erkrankungen verursacht. Dazu zählen unter anderem das Guillain-Barré-Syndrom oder die chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie, kurz CIDP.
  • Toxische Polyneuropathien: Giftstoffe können ebenfalls eine Schädigung peripherer Nerven hervorrufen.
  • Diabetische Polyneuropathie: Bei etwa jedem zweiten Patient mit Diabetes mellitus treten im Laufe des Lebens Nervenschäden auf. Die diabetische Polyneuropathie kann mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Da die Symptome Körperbereiche betreffen, die am weitesten vom Rumpf entfernt (distal) sind und an beiden Füßen auftreten, sprechen Ärzte von einer distal-symmetrischen Polyneuropathie.
  • Alkoholische Polyneuropathie: Wenn Menschen über einen längeren Zeitraum regelmäßig und in übermäßigen Mengen Alkohol konsumieren, sodass körperliche, psychische und soziale Schäden entstehen, ist die Rede von chronischem Alkoholismus. Sie tritt symmetrisch auf und zeigt sich anfangs meist mit Beschwerden an Fußsohlen, Zehen und Vorderfuß. Häufig kommt es zu einem Schwund der Fuß- und Wadenmuskulatur und infolgedessen zu einer Gangstörung. Übermäßiger Alkoholkonsum ist oft auch mit einem Mangel an Vitamin B12, Folsäure sowie Vitamin B2 und Vitamin B6 verbunden.
  • Small Fiber Neuropathie: Polyneuropathien betreffen im Allgemeinen die großen peripheren Nervenbahnen. Die Medizin spricht deshalb auch von „Large Fiber Neuropathien“. Teilweise treten diese Beschwerden einseitig an anderen Körperstellen, auch an Brustkorb und Gesicht, auf. Die häufigsten Auslöser für eine Small Fiber Neuropathie sind Diabetes mellitus und eine gestörte Glukosetoleranz. Zu der langen Liste möglicher Ursachen zählen auch Alkoholmissbrauch, Medikamente wie Chemotherapeutika, Infektionen sowie Auto-Immunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom, Zöliakie und monoklonale Gammopathie.
  • Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN): Polyneuropathien sind eine der häufigsten Langzeit-Nebenwirkungen onkologischer Therapien. Ursächlich sind generalisierte Nervenstoffwechselstörungen. Am häufigsten werden Polyneuropathien durch Chemotherapie (Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie, CIPN), aber auch durch moderne Biologicals und Immuntherapien (Therapie-induzierte Polyneuropathie, TIPN) verursacht.

Symptome der Polyneuropathie

Die ersten Anzeichen einer Polyneuropathie zeigen sich vorrangig an den vom Rumpf am weitesten entfernten Stellen.

  • Manche Menschen haben Empfindungsstörungen. Sie spüren kaum noch Temperaturunterschiede, Berührungen und Schmerzreize. Werden deshalb Druckstellen oder Verletzungen an den Füßen nicht mehr wahrgenommen, können sich schwere Wunden entwickeln.
  • Bei Diabetes mellitus kann es auch zu einer Schädigung der autonomen Nerven kommen.
  • Symptome können nach der Beendigung der Tumortherapie zunächst über etwa 3-4 Monate weiter fortschreiten, bevor sie meist wieder abklingen.
  • Leitsymptome sind deshalb Missempfindungen (Parästhesien) wie Kribbeln und Nadelstiche, teilweise schmerzhaft (Dysästhesien), oder Taubheit. Das Verteilungsmuster der Beschwerden ist typischerweise symmetrisch, handschuh- oder sockenförmig. Die Ausfälle beginnen körperfern in den Finger- bzw. Zehenspitzen und können zur Körpermitte hin fortschreiten.

Symptome wie eine sensible Ataxie, Schmerzen und ausgeprägte Taubheit können funktionelle Fähigkeiten und Lebensqualität einschränken und behindern.

Diagnose von Polyneuropathie

Bei Missempfindungen oder anderen Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Neuropathie stehen könnten, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Bei Verdacht auf eine Polyneuropathie überweist der Hausarzt an einen Neurologen.

  • Anamnese: Bei der Erfassung der Krankengeschichte fragt der Neurologe nach den aktuellen Symptomen und ihrem ersten Auftreten, Grunderkrankungen und Medikation.
  • Klinische Untersuchung: Bei der körperlichen Untersuchung werden Reflexe, Temperatur-, Schmerz- und Vibrationsempfinden an betroffenen Gliedmaßen überprüft sowie Gleichgewicht, Stand, Gang und Muskelkraft getestet.
  • Nervenleitgeschwindigkeit (NLG): Gemessen wird, wie schnell elektrische Signale durch die Nerven geleitet werden. Oftmals genügen die Basisuntersuchungen, um die Ursache der Polyneuropathie zu klären und die Diagnose Neuropathie zu sichern.
  • Spezielle Laboruntersuchungen: Das Blut wird auf spezifische Antikörper getestet.
  • Bildgebung: Mittels hochauflösender Sonographie können beispielsweise Veränderungen in der Dicke eines Nervs detektiert werden.
  • Quantitative Sensorische Testung (QST): Umfasst thermische und mechanische Untersuchungsparameter und erlaubt neben dem Nachweis sensorischer Ausfallerscheinungen (Negativsymptome) auch die Detektion von sensiblen Pluszeichen (z.B. thermische oder mechanische Hyperalgesie).
  • Vibrationsprüfung: Frühwarnzeichen einer Polyneuropathie ist neben dem Verlust der Muskeleigenreflexe das Nachlassen des Vibrationsempfindens. Deshalb soll die Vibration nach jedem Therapiezyklus mit der Stimmgabel nach Rydel-Seiffer überprüft werden.

Behandlung von Polyneuropathie

Ist die Ursache der Neuropathie eine Erkrankung, steht als Erstes deren gezielte Behandlung an. So ist zum Beispiel bei Diabetes mellitus eine optimale Blutzuckereinstellung unerlässlich. Bei Alkoholismus als Ursache ist eine sofortige, lebenslange Abstinenz angezeigt. Zusätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten zur symptomatischen Behandlung. Diese richtet sich danach, welche Beschwerden im Vordergrund stehen.

  • Klassische Schmerzmittel sind bei Polyneuropathie nur schlecht wirksam. Wichtig ist zudem, dass die verordnete Dosierung exakt eingehalten wird. In schweren Fällen können Opioide in Betracht gezogen werden. Gerade bei komplexen Schmerztherapien ist es besonders wichtig, die richtige Medikation zur richtigen Zeit einzunehmen.
  • Eine Alternative zu oralen Medikamenten können Schmerzpflaster mit hochdosiertem Capsaicin oder Lidocain sein, insbesondere bei lokalisierten Beschwerden wie Schmerzen und Missempfindungen.
  • Seit 2017 können Ärzte in Deutschland medizinisches Cannabis auf Rezept verschreiben. Der Einsatz von medizinischem Cannabis bei chronischen neuropathischen Schmerzen wird kontrovers diskutiert.
  • Physiotherapie kann bei motorischen Einschränkungen und Gangunsicherheit dazu beitragen, die Beweglichkeit und Stabilität zu verbessern.
  • Bei der transkutanen Elektrostimulation, kurz TENS, werden kleine Elektroden auf die Haut geklebt, die sanfte elektrische Impulse abgeben. TENS ist eine nicht-medikamentöse Therapie, die oft bei starken neuropathischen Schmerzen in Kombination mit anderen Behandlungen eingesetzt wird. Sollten Medikamente zur Linderung der neuropathischen Schmerzen nicht ausreichen, kann in Absprache mit dem Arzt ein Therapieversuch erwogen werden.
  • Aktive funktionelle Trainingstherapien stehen insbesondere bei den Schweregraden II und III im Vordergrund. Erfolgreich werden v.a. Gleichgewichtstrainings eingesetzt, im Unterschied zu reinen Kraft- und Ausdauertrainings. Daten liegen zum Sensorimotortraining vor. Subjektiv besonders effektiv ist Walking in Granulat. Außerdem etabliert sind Whole Body Vibration und Tai Chi. Hinzu kommt bei Grad III und IV das gezielte Training von Hilfsmitteln für Beruf und Alltag.

Heilungschancen und Verlauf

Ob eine Neuropathie heilbar ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Viele Polyneuropathien weisen einen chronischen Verlauf auf und begleiten Betroffene über eine lange Zeit. Ob eine Rückbildung möglich ist, können im individuellen Fall nur die behandelnden Ärzte abschätzen. Die Heilungschancen hängen davon ab, welche Ursache der Polyneuropathie zugrunde liegt. Bei einigen Arten bestehen gute Aussichten auf eine Rückbildung.

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Ebenso wie sich eine chronische Polyneuropathie schleichend über einen längeren Zeitraum entwickelt, dauert es eine Weile, bis sich der Körper an die verordneten Therapien gewöhnt hat. Ob Schmerzmittel oder nicht-medikamentöse Maßnahmen - oft braucht es einige Wochen, bis eine wesentliche Linderung der Beschwerden spürbar wird.

Selbsthilfe und Alltagstipps

Wenn Sie von einer Polyneuropathie betroffen sind, können Sie selbst einiges tun, um den Behandlungserfolg zu unterstützen.

  • In einer Selbsthilfegruppe treffen Sie auf Menschen, die genau verstehen, was es bedeutet, mit Polyneuropathie zu leben. Hier können Sie sich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen austauschen und praktische Tipps für den Alltag erhalten. Informationen über regionale Selbsthilfegruppen finden Sie beim Deutschen Polyneuropathie Selbsthilfe e.V..
  • Ein spezielles Ernährungskonzept ist bei Polyneuropathie im Allgemeinen nicht notwendig - mit einer ausgewogenen Ernährungsweise versorgen Sie Ihren Körper mit allen essenziellen Vitaminen und Nährstoffen. Eine Nahrungsergänzung mit Folsäure, B12 oder anderen B-Vitaminen ist nur angeraten, wenn bei Ihnen ein ärztlich nachgewiesener Mangel besteht.
  • Regelmäßige Bewegung kann neuropathische Beschwerden lindern und die Regeneration der Nerven anregen. Ideal ist die Kombination aus einem moderaten Ausdauertraining und Krafttraining. Zur Verbesserung von Gleichgewicht und Mobilität können schon einfache Übungen wie das Stehen auf einem Bein oder Gehen auf einer Linie helfen.
  • Bei Sensibilitätsstörungen ist eine tägliche Fußpflege unverzichtbar. Kürzen Sie die Fußnägel mit einer Nagelfeile anstatt mit der Schere, um Verletzungen zu vermeiden. Um Folgeschäden an den Füßen vorzubeugen, empfiehlt sich eine regelmäßige medizinische Fußpflege beim Podologen.
  • Taubheitsgefühle oder eine eingeschränkte Schmerz- und Temperaturempfindung können das Risiko für Stürze und Verletzungen am Fuß erhöhen. Umso wichtiger ist es, dass Sie geeignetes Schuhwerk tragen. Wechseln Sie täglich die Socken.
  • Verschiedene Hilfsmittel können das Leben mit Polyneuropathie erleichtern.

Grad der Behinderung (GdB) bei Polyneuropathie

Bei erheblichen Beeinträchtigungen durch eine Polyneuropathie kann Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis bestehen, mit dem Sie bestimmte Nachteilsausgleiche wie zum Beispiel Steuerermäßigungen erhalten. Der Ausweis steht Ihnen ab einem Grad der Behinderung, kurz GdB, von mindestens 50 zu.

Der Grad der Behinderung (GdB) gibt an, wie stark der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand eines Menschen abweicht. Um einen Grad der Behinderung gemäß Sozialrecht anerkannt zu bekommen, muss dieser Zustand voraussichtlich mehr als sechs Monate andauern. Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden können auch Menschen mit einem GdB von weniger als 50, aber wenigstens 30.

Der GdB wird vom Versorgungsamt individuell ermittelt. Hierbei werden die Auswirkungen der Funktionsbeeinträchtigungen (Bewegungsbehinderung, Minderbelastbarkeit) und die Mitbeteiligung anderer Organsysteme berücksichtigt. Auch außergewöhnliche Schmerzen können ggf. zusätzlich berücksichtigt werden.

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Auswirkungen eines anerkannten GdB

Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 oder mehr, sowie Gleichgestellte genießen arbeitsrechtlich einige Vorzüge, wie beispielsweise einen besonderen Kündigungsschutz. Arbeiten Menschen mit Schwerbehinderung oder Gleichgestellte in einer 5-Tage-Woche, so haben diese Anspruch auf fünf zusätzliche Urlaubstage im Jahr.

Nicht jedem schwerbehinderten Menschen stehen diese Nachteilsausgleiche zu.

GdB bei chronischen Schmerzen

Bei chronischen Schmerzen kann vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden. Er richtet sich in der Regel nach der Grunderkrankung. Bei chronischen Schmerzen, die nicht oder nur in geringem Maße durch körperliche Schädigungen erklärt werden können und durch ein Zusammenspiel von körperlichen, seelischen und sozialen Ursachen entstehen, wird der GdB interdisziplinär, also in Zusammenarbeit von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen, festgestellt.

Nachteilsausgleiche

Damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können, gibt es für sie sog. Nachteilsausgleiche.

  • Ab GdB 30: Hilfen und Nachteilsausgleiche im Beruf, z.B.
  • Mit Schwerbehindertenausweis: Vergünstigte Eintritte z.B. in Museen und Theater oder bei Konzerten, vergünstigte Mitgliedsbeiträge z.B.

Arbeiten mit Polyneuropathie

Für viele Menschen, die unter Polyneuropathie leiden, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie wieder ins Berufsleben zurückkehren müssen oder möchten. Allerdings ist es nur in seltensten Fällen möglich, im gleichen Umfang zu arbeiten wie vor der Diagnose.

Möglichkeiten der Wiedereingliederung

Wenn Sie aufgrund Ihrer Polyneuropathie nicht mehr in der gleichen Form am Arbeitsleben teilnehmen können wie vor der Erkrankung, bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten. Die Bandbreite reicht hier von einer Umgestaltung des Arbeitsplatzes über eine Reduzierung der Stunden oder einen Wechsel der Abteilung bis hin zu einer Umschulung auf einen anderen Beruf.

Wichtig zu wissen: Wenn Sie länger als sechs Wochen berufsunfähig waren, ist Ihr Arbeitgeber verpflichtet, Sie bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben bestmöglich zu unterstützen.

Beratung und Unterstützung

Vor der Rückkehr an Ihre Arbeitsstelle empfiehlt es sich, eine umfassende persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Hilfreiche Anlaufstellen können der Betriebsrat Ihres Unternehmens oder die Schwerbehindertenvertretung sein. Auch Ihre Krankenkasse ist wahrscheinlich in der Lage, Sie zum Thema „Arbeiten mit Polyneuropathie“ zu beraten, beziehungsweise kann Ihnen die Kontaktdaten von Beratungsstellen nennen. Der Integrationsfachdienst an Ihrem Wohnort ist ebenfalls eine gute Adresse. Sollte sich abzeichnen, dass Sie aufgrund Ihrer Polyneuropathie gar nicht mehr arbeiten können, sollten Sie sich erkundigen, ob eine Verrentung für Sie infrage kommt. Um dies in die Wege zu leiten, müssen Sie das Versicherungsamt oder die Deutsche Rentenversicherung (DRV) kontaktieren.

Tipps für den Arbeitsalltag

  • Planen Sie künftig pauschal etwas mehr Zeit für Ihre Aufgaben ein und versuchen Sie, sich ausschließlich auf eine Sache zu konzentrieren.
  • Scheuen Sie sich auch nicht davor, Arbeitskollegen um Unterstützung zu bitten - selbst wenn Sie das anfangs vielleicht Überwindung kosten wird. Ziehen Sie Ihre Lieblingskollegen ins Vertrauen und sprechen Sie mit Ihnen über die Polyneuropathie. Sie werden Verständnis dafür haben und Ihnen beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben helfend zur Seite stehen.
  • Achten Sie auf bequeme Kleidung und Schuhe, die nicht kneifen oder einschneiden.
  • Sorgen Sie dafür, dass Hände und Füße angenehm warm beziehungsweise kühl bleiben.
  • Vermeiden Sie langes Stehen und bitten Sie um einen Sitzplatz bei „Steh-Konferenzen“.
  • Achten Sie darauf, dass es am Arbeitsplatz keine Stolperfallen gibt. Holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung vom Betriebsrat, der Schwerbehindertenvertretung oder dem Arbeitsschutzbeauftragten.

Fazit

Polyneuropathie ist eine komplexe Erkrankung, die viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Betroffene sollten sich umfassend informieren und sich von Ärzten, Therapeuten und Selbsthilfegruppen unterstützen lassen.

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