Reha Regensburg Neurologie: Eine kritische Auseinandersetzung mit Patientenerfahrungen und Klinik Schwerpunkten

Die neurologische Rehabilitation in Regensburg, insbesondere im Kontext der medbo Bezirksklinik, steht im Fokus unterschiedlicher Erfahrungen. Dieser Artikel beleuchtet sowohl positive Aspekte, wie die umfassende medizinische Betreuung und Expertise in bestimmten Bereichen, als auch Kritikpunkte, die von Patienten und Angehörigen geäußert wurden. Dabei werden die Schwerpunkte der Klinik für Neurologie, unter der Leitung von Prof. Dr. Hendrik-Johannes Pels, ebenso berücksichtigt wie die individuellen Erlebnisse der Patienten.

Umfassende Versorgung und Expertise der Klinik für Neurologie

Die Klinik für Neurologie in Regensburg, ausgestattet mit 70 Betten, bietet durch ihre zertifizierte überregionale Stroke Unit (Schlaganfallzentrum) und eine interdisziplinäre konservative Intensivstation die Möglichkeit, alle akuten und chronischen neurologischen Krankheitsbilder auf höchstem Niveau zu behandeln. Die Klinik deckt die Diagnostik und Behandlung sämtlicher Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven sowie der Muskulatur ab, wobei modernste apparative Voraussetzungen zur Verfügung stehen.

Besondere Expertise und Kooperationen bestehen in der Schlaganfallmedizin und der Behandlung von Hirntumorpatienten, was die Klinik zu einem wichtigen Anlaufpunkt macht. Als Mitglied der Deutschen Hirnstiftung engagiert sich die Klinik zudem für die Vermittlung von Wissen über neurologische Erkrankungen und die Förderung des Austauschs unter Fachleuten.

Die Schwerpunkte der Klinik umfassen die Schlaganfallmedizin, Epilepsiebehandlung, Diagnostik und Therapie von Hirntumoren sowie die Behandlung von Bewegungsstörungen wie Parkinsonsyndrome, Dystonien und Tremor, einschließlich einer Parkinson-Komplexbehandlung. Weitere Schwerpunkte sind die Diagnostik und Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems (insbesondere Multiple Sklerose), Erkrankungen des peripheren Nervensystems (wie Polyneuropathien) sowie Infektionserkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Hirnhäute und der peripheren Nerven.

Positive Erfahrungen und Engagiertes Personal

Einige Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen. So schildert ein Patient, der nach einer Lebertransplantation und einer Hirn-OP eine Reha in der Klinik für neurologische Rehabilitation des medbo Bezirksklinikums Regensburg begann, eine von Menschlichkeit, Professionalität und guter Organisation geprägte Atmosphäre. Besonders hervorgehoben wird die reibungslose und lebenswichtige medizinische Versorgung, die enge Abstimmung mit dem Transplantationszentrum der Universitätsklinik Regensburg und die ständige Ansprechbarkeit der Ärzte.

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Ein anderer Patient berichtet von einer akuten Rückenmarksentzündung und lobt das gesamte Team für die schnelle Erkennung der Lage und die umfassende Betreuung rund um die Uhr. Auch die Nachsorge in der MS-Ambulanz und in der Neuroradiologie wird als super beschrieben.

Trotz dieser positiven Rückmeldungen gibt es auch eine Kehrseite, die in den folgenden Abschnitten detailliert beleuchtet wird.

Kritikpunkte und Verbesserungspotenzial

Mangelnde Kommunikation und Respekt

Ein häufig geäußerter Kritikpunkt betrifft die Kommunikation zwischen Ärzten und Pflegepersonal sowie die Kommunikation mit Angehörigen. Patienten und Angehörige bemängeln, dass wichtige Informationen nur auf mehrmalige Nachfrage erhältlich sind und dass sie bei Verlegungen auf andere Stationen nicht informiert werden.

Ein besonders drastisches Beispiel schildert ein Angehöriger, der den Eindruck hat, dass man die Angehörigen komplett außen vor lassen möchte. Es werden keine vernünftigen Aussagen zum Zustand des Patienten gemacht, und es gibt keine Möglichkeit, persönlich bei Therapien dabei zu sein oder sich über Tablet einzuwählen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Mangel an Empathie und Respekt im Umgang mit Patienten. Ein Patient berichtet von einem leitenden Arzt, der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und ihn während der Visite anschrie. Ein anderer Patient schildert, dass er sich in der neurologischen Ambulanz nicht ernst genommen fühlte und die Untersuchung sehr oberflächlich war.

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Fehldiagnosen und deren Konsequenzen

Ein besonders schwerwiegender Vorwurf ist die Erstellung von Fehldiagnosen über Jahre hinweg. Ein Patient berichtet, dass aufgrund einer Falschdiagnose massive Probleme mit der Führerscheinstelle entstanden sind und er vierteljährlich einen Bericht abliefern muss, dass er seine Medikamente nimmt, welche auch zu einer völlig falschen Diagnose verordnet werden.

Datenschutz und Privatsphäre

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Datenschutz und die Privatsphäre der Patienten. Ein Patient schildert, dass in der Notaufnahme äußerst offen mit Daten umgegangen wird und dass sogar ein Angehörigengespräch auf dem Flur geführt wurde. Dies wird als unhaltbarer Zustand und als sehr enttäuschend empfunden.

Mangelhafte Organisation und Versorgung

Auch die Organisation und Versorgung in der Klinik werden kritisiert. Ein Patient berichtet, dass er am Entlassungstag weder einen Arztbrief noch einen Entlassbrief erhielt und dass er auch nach über fünf Wochen noch keine Unterlagen bekommen hat. Ein anderer Patient bemängelt, dass es keine Hilfsmittel auf Station gab und dass er das Bett nicht verlassen konnte, da kein Patientenlifter vorhanden war.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die geschilderten Erfahrungen zeigen, dass es in der Reha Regensburg Neurologie sowohl positive Aspekte als auch deutliches Verbesserungspotenzial gibt. Um die Qualität der Versorgung zu verbessern, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Verbesserung der Kommunikation: Es ist entscheidend, die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegepersonal, Patienten und Angehörigen zu verbessern. Dies kann durch regelmäßige Gespräche, klare Informationswege und eine offene Fehlerkultur erreicht werden.
  • Schulung des Personals: Das Personal sollte regelmäßig in den Bereichen Kommunikation, Empathie und Datenschutz geschult werden. Dies kann dazu beitragen, dass sich Patienten besser verstanden und respektiert fühlen.
  • Optimierung der Organisation: Die Organisation der Klinik sollte optimiert werden, um Wartezeiten zu verkürzen, die Verfügbarkeit von Hilfsmitteln sicherzustellen und die Erstellung von Arztbriefen und Entlassbriefen zu beschleunigen.
  • Fehlerkultur: Eine offene Fehlerkultur sollte gefördert werden, um aus Fehlern zu lernen und die Qualität der Versorgung kontinuierlich zu verbessern.
  • Einbeziehung von Patienten und Angehörigen: Patienten und Angehörige sollten aktiv in den Behandlungsprozess einbezogen werden. Dies kann durch Patientenbefragungen, Angehörigengespräche und die Einrichtung von Patientenbeiräten erreicht werden.

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