Reinhold Messner: Gesundheit, Lebensstil und Vermächtnis eines Bergsteiger-Pioniers

Reinhold Messner, geboren am 17. September 1944 in Südtirol, Italien, ist eine Ikone des Alpinismus und ein Abenteurer von Weltrang. Er erlangte Berühmtheit als erster Mensch, der den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestieg und alle 14 Achttausender der Welt erreichte. Seine Leistungen umfassen auch die Durchquerung der Antarktis, Grönlands und der Wüste Gobi. Neben seinen Expeditionen ist er ein erfolgreicher Buchautor und Filmemacher. Im Vorfeld seines 80. Geburtstages gibt Messner Einblicke in seine Gesundheit, seinen Lebensstil und sein Vermächtnis.

Das Alter als Herausforderung

Messner reflektiert offen über das Altern. Er betont, dass das Alter selbst kein Wert sei, sondern der Alterungsprozess eine Herausforderung darstelle. Er nimmt an sich selbst wahr, dass er schwächer, ungeschickter und weniger konzentrationsfähig wird. Trotzdem schätzt er sich glücklich, weiterhin aktiv sein zu können. So plant er beispielsweise, den heiligen Berg Kailash in Tibet zu umrunden. Sein Hauptanliegen ist es, seine Projekte abzuschließen und seine Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben.

Die Weitergabe seiner Haltung

Messner möchte seine Haltung und Erfahrungen an junge Bergsteiger weitergeben. Er plant Reisen, um mit lokalen Alpinisten über die Entwicklung des Alpinismus zu diskutieren und das traditionelle Bergsteigen zu fördern. Er sieht eine Veränderung im Bergsport, da das Klettern in Hallen populärer geworden ist. Messner setzt sich dafür ein, das traditionelle Bergsteigen in unberührten Gebirgen zu bewahren.

Der Wert des traditionellen Bergsteigens

Für Messner liegt der Wert des Bergsteigens darin, dass wir mit unseren Fähigkeiten und Ängsten der Natur begegnen, die unendlich viel größer ist als wir. Er betont, dass die Möglichkeit des Scheiterns und sogar des Todes ein wesentlicher Bestandteil des traditionellen Bergsteigens ist. Im Gegensatz dazu kritisiert er den modernen Massentourismus am Mount Everest, wo die Gefahren minimiert und die Anstrengungen reduziert werden.

Die Sinnfindung im Nutzlosen

Messner philosophische Betrachtung des Bergsteigens führt ihn zu der Erkenntnis, dass es ein Unterwegssein zwischen Durchkommen und Umkommen ist. Er sieht das Leben am Rande der Möglichkeit und erkennt angesichts des Todes die Absurdität und Nutzlosigkeit des Tuns. Doch gerade darin liegt für ihn der Sinn: Wir geben dem Leben durch unser Handeln einen Sinn.

Lesen Sie auch: Ein Leben mit Bergen: Messner

Berge in Religion und Kultur

Berge haben aufgrund ihrer Erhabenheit eine besondere Bedeutung in Religionen und Kulturen. Messner erklärt, dass Menschen Berge oft als unerreichbar und als Orte der Götter angesehen haben. In Tibet gelten die Gipfel als Tanzplätze der Götter. Diese mythologischen Vorstellungen haben eine tiefe Ehrfurcht vor den Bergen entstehen lassen.

Messners persönliche Religiosität

Messner beschreibt sich als religiös in dem Sinne, dass er die Natur als Gesetzgeber anerkennt. Für ihn hat die Natur eine göttliche Dimension. Er sieht Religionen als von Menschen gemachte Erzählungen, die Teil unserer Kultur sind, denen er aber nicht anhängt. Stattdessen interessiert er sich für ihre Entstehung. In seinem Museum in Bozen thematisiert er diese mythologische Dimension.

Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur

Messner betont die Bedeutung der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Er kritisiert, dass Kinder heutzutage oft keinen Bezug zur Natur haben. Er selbst hatte das Glück, in einer Zeit aufzuwachsen, in der er die Natur unmittelbar erleben konnte. Er sieht die Digitalisierung als eine Gefahr, die unsere Wahrnehmung der Welt verändert.

Die Sehnsucht nach Natur

Trotz der zunehmenden Digitalisierung ist die Sehnsucht nach Natur weiterhin vorhanden. Messner beobachtet, dass es mehr Bergurlauber gibt als früher. Er sieht darin eine positive Entwicklung, die jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt.

Die Belastung der Berge durch Tourismus

Messner sieht die Belastung der Berge weniger in den Wanderern selbst, sondern im Verkehr. Er fordert eine bessere Organisation des Tourismus, um die Stille und Erhabenheit der Berge zu bewahren.

Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen

Der Klimawandel als Bedrohung

Der Klimawandel stellt eine Bedrohung für das traditionelle Bergsteigen dar. Durch die Gletscherschmelze entstehen mehr Spalten, und der abnehmende Permafrost kann Gerölllawinen auslösen. Messner betont, dass man viel mehr aufpassen muss als früher.

Die Rettung des Bergsteigens

Um das Bergsteigen zu retten, plädiert Messner dafür, das Narrativ wieder in den Vordergrund zu stellen. Seine Museen sind so konzipiert, dass sie das traditionelle Bergsteigen durch Filme, Fotos und Vorträge vermitteln. Er betont, dass der traditionelle Alpinismus keine klimatisierte und kontrollierte Welt ist, sondern eine Begegnung mit der wilden und kreativen Natur.

Dankbarkeit für gemachte Erfahrungen

Messner ist dankbar für die Erfahrungen, die er gemacht hat. Er hatte das Glück, in einer Zeit des Aufbruchs und der Möglichkeiten geboren zu sein. Er konnte durch den Flugverkehr reisen und als Redner und Buchautor auftreten. Seine Museen sieht er als seine wichtigste und nachhaltigste Arbeit an.

Höchstleistung als Erfahrung

Messner betont, dass seine Extremtouren nichts mit Leistung oder Rekorden zu tun haben, sondern vielmehr eine Sache der Erfahrung sind. Wenn er an die Ränder der Erde geht, erfährt er viel über sich selbst. Die Besteigung der 14 Achttausender war für ihn weniger wichtig als die einzelnen Expeditionen.

Die Angst als Begleiter

Messner sieht sich selbst nicht als mutig, sondern als ängstlich. Die Angst ist für ihn die andere Hälfte des Mutes. Sie hilft ihm, in der Wildnis zurechtzukommen und sich bis zur Grenze des Machbaren vorzutasten.

Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine

Das Bergsteigen als Grenzerfahrung

Messner räumt ein, dass das Bergsteigen im Grunde nicht zu vertreten ist, da zu viele Menschen dabei gestorben sind. Er selbst steigt auf Berge, um nicht verrückt zu werden und ein anarchisches Leben zu führen.

Massenanstürme und Konsum-Alpinismus

Messner kritisiert die Massenanstürme auf den Mount Everest, die er als Konsum-Alpinismus bezeichnet. Er sieht darin eine Zivilisierung des Berges, bei der die wahren Gefahren reduziert werden.

Wandern als Gesundheitsprävention

Messner sieht das Wandern im Gebirge als eine gesunde Aktivität, die sowohl Körper als auch Geist guttut. Er betont, dass man mit wenig Geld viel erreichen kann: Erholung, Naturerlebnisse und Selbsterfahrung.

Neue Herausforderungen

Nachdem Messner alle Achttausender bestiegen hat und sein Bergmuseum fertiggestellt ist, sucht er nach neuen Herausforderungen, die er sich selbst erfindet.

Persönliche Einblicke und das Leben mit Diane

Reinhold Messner spricht offen über sein Leben mit seiner Frau Diane, sein angespanntes Verhältnis zu seinen Kindern und wie das Glück im Leben gelingen kann.

Fit bleiben im Alter

Messner betont die Bedeutung von Bewegung und geistiger Aktivität, um im Alter fit zu bleiben. Er geht regelmäßig bergauf und sucht sich immer neue Herausforderungen. Er duscht morgens kalt, trinkt einen schwarzen Kaffee und macht ein kurzes Workout. Er praktiziert intermittierendes Fasten und achtet auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Proteinen.

Die Bedeutung des Geschichtenerzählens

Messner betont die Bedeutung des Geschichtenerzählens im Alpinismus. Die Summe der bis heute erlebten Geschichten ergibt den Alpinismus, eine Haltung den Bergen gegenüber. Seine Museen erzählen das Bergsteigen.

Neue Projekte

Messner plant die Fertigstellung eines Films über die K2-Expedition von 1954 und eine Reise nach Tibet, um den Berg Kailash zu umrunden.

Ein Tipp für Männer über 60

Messners Tipp für Männer über 60, um fit zu bleiben: Aktiv bleiben! Im Kopf und in den Beinen.

tags: #reinhold #messner #gesundheit