Rheuma, Krämpfe und ihre Ursachen: Ein umfassender Überblick

Rheumatische Erkrankungen, Krämpfe und Muskelverspannungen sind weit verbreitete Gesundheitsprobleme, die oft miteinander in Verbindung stehen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Erkrankungen, die mit Rheuma, Krämpfen und Muskelverspannungen einhergehen, darunter das Stiff-Person-Syndrom, Fibromyalgie, rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, das Raynaud-Syndrom und Wadenkrämpfe.

Stiff-Person-Syndrom: Wenn Muskeln erstarren

Das Stiff-Person-Syndrom (SPS) ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die durch schmerzhafte Muskelsteifheit und -krämpfe gekennzeichnet ist. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Ein bekanntes Beispiel ist die Sängerin Céline Dion, die seit Jahren an dieser Krankheit leidet.

Symptome

Die Muskeln am Rücken und Bauch sind meist zuerst betroffen. Sie werden immer steifer und fester und krampfen sich zusammen, was zu Rückenschmerzen und Verbiegungen der Wirbelsäule bis hin zum extremen Hohlkreuz führen kann. Auch die Muskeln der Hüften und Beine entwickeln Muskelsteifheit und erhöhte Anspannung.

Die Muskelspannungen können anfallsweise zunehmen, insbesondere bei plötzlichen Reizen wie Geräuschen, Berührungen, Schreck oder Stress. In solchen Momenten ziehen sich die Muskeln blitzartig zusammen und werden steif wie ein Brett, was zu kurzfristiger Bewegungslosigkeit führt. Langfristig kann es zu Gelenkfehlstellungen kommen.

Weitere Symptome des Stiff-Person-Syndroms sind Herzrasen, Bluthochdruck und übermäßiges Schwitzen. Häufig bestehen bei Betroffenen gleichzeitig weitere Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Diabetes mellitus Typ I.

Lesen Sie auch: Kinder-Alzheimer: Ein umfassender Überblick

Ursachen

Auslöser des Stiff-Person-Syndroms sind Antikörper, die ein wichtiges Enzym im Gehirn angreifen: die Glutamatdecarboxylase (GAD). Dieses Enzym spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Nervenzellen. Fällt es aus, gerät das Nervensystem aus dem Gleichgewicht.

Diagnose

Das Stiff-Person-Syndrom wird oft nicht gleich erkannt, da es sich um eine sehr seltene Erkrankung handelt. Sie beginnt oft im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Die vielfältigen Beschwerden werden oft als Funktionsstörungen, neurologische oder psychiatrische Probleme verkannt.

Für die Diagnose sind neurologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen wichtig. Bei einer Elektromyographie (EMG) wird die andauernde elektrische Aktivität in den betroffenen Muskeln gemessen. Die Untersuchung von Nervenwasser kann weitere wichtige Hinweise auf die Erkrankung geben.

Therapie

Das Stiff-Person-Syndrom lässt sich nicht heilen, aber mit einer dauerhaften Behandlung können stabile Phasen über Monate oder Jahre erreicht werden. Die Basis ist die symptomatische Therapie mit Physiotherapie und muskelentspannenden Maßnahmen. Auslösende Reize wie Lärm oder Stress sollten bestmöglich vermieden werden, um Anfälle zu verhindern. Zusätzlich helfen muskelentspannende Medikamente (z. B. Baclofen, Tizanidin und Diazepam).

Gegen das Stiff-Person-Syndrom helfen auch Medikamente, die das fehlgeleitete Immunsystem dämpfen. Zum Einsatz kommen Kortisonpräparate (z. B. Prednisolon, Methylprednisolon). In akuten Fällen können auch Antikörper (intravenöse Immunglobuline) gespritzt oder per Infusion verabreicht oder eine Blutwäschebehandlung (Plasmapherese) durchgeführt werden. Bei eingeschränkter Bewegungs- oder Gehfähigkeit verwenden Erkrankte häufig Gehhilfen oder einen Rollstuhl.

Lesen Sie auch: Korsakow-Demenz: Ein umfassender Überblick

Fibromyalgie: Chronische Schmerzen und Muskelverspannungen

Fibromyalgie, auch bekannt als Fibromyalgiesyndrom (FMS) oder Faser-Muskel-Schmerz, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch umfassende Schmerzen in Muskeln, Sehnen und anderen Weichteilstrukturen äußern kann. Manchmal wird sie daher auch als „Weichteilrheuma“ bezeichnet.

Symptome

Zentrales Symptom der Fibromyalgie sind anhaltende Schmerzen im gesamten Körper, die für mindestens 3 Monate bestehen. Diese Schmerzen sind so stark, dass sie schwer zu ignorieren sind und die Lebensqualität sowie die Bewältigung des Alltags erheblich einschränken. Meist beginnen die Schmerzen im Rücken und breiten sich dann auch in Arme und Beine auf beiden Seiten des Körpers aus.

Weitere typische Symptome sind:

  • Schlafstörungen und Erschöpfung (Fatigue)
  • Kognitive Probleme (‚Fibro-Nebel‘): Konzentrationsprobleme oder Vergesslichkeit
  • Psychische Beschwerden wie innere Unruhe, Nervosität, Ängstlichkeit und Depression
  • Schmerzempfindlichkeit und Missempfindungen
  • Verspannungen im Rücken, Gesicht, Kiefer oder am Brustbein und Hinterkopf
  • Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Blähungen), Reizdarm
  • Reizblase
  • Herzrasen und Luftnot
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Allgemeine Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen wie Gerüchen, Geräuschen oder Temperatur
  • Geschwollene Hände und Füße
  • Verstärkte Menstruationsbeschwerden
  • Hautprobleme

Ursachen

Ärzte vermuten derzeit, dass Fibromyalgie mit einer Fehlregulation der Schmerzverarbeitung im Nervensystem zusammenhängen könnte. Auch genetische Veranlagung, Stress und Traumata können eine Rolle spielen. Weitere mögliche Faktoren sind:

  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Neuroinflammation (Entzündungen im Nervensystem)

Diagnose

Die Diagnosestellung ist häufig schwer, da es keine spezifische Untersuchungsmethode gibt, die Fibromyalgie sicher nachweist. Daher versuchen Ärzte nach und nach andere Ursachen auszuschließen, um das Fibromyalgiesyndrom festzustellen. Standardisierte Fragebögen und Schmerzindizes wie der Widespread Pain Index (WPI) sollen dabei helfen, die Verbreitung der Schmerzen im Körper einzuschätzen. So kann der Arzt andere Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, Lupus oder Schilddrüsenfunktionsstörungen ausschließen.

Lesen Sie auch: Ein umfassender Leitfaden zur idiopathischen generalisierten Epilepsie

Therapie

Fibromyalgie ist nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören:

  • Bewegung und physikalische Therapie: Regelmäßige, maßvolle Bewegung wie Ausdauertraining (leichtes Joggen, Schwimmen oder Radfahren)
  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Um mit den psychischen Belastungen der Erkrankung umzugehen
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist
  • Stressmanagement: Praktiken wie Meditation, Achtsamkeit oder tiefe Atemübungen
  • Selbsthilfe und Eigenübungen: Um die FMS-Symptome zu reduzieren

Medikamente wie Antidepressiva und krampflösende Mittel können ebenfalls eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin oder Ibuprofen sind laut aktueller Leitlinien nicht zur Therapie empfohlen, können aber bei vielen anderen Schmerzursachen eine Schmerzlinderung bewirken.

Rheumatoide Arthritis: Entzündungen der Gelenke

Die rheumatoide Arthritis (früher bezeichnet als chronische Polyarthritis, cP) ist eine fortschreitende Gelenkentzündung, bei der die Innenhaut von Gelenken, Sehnenscheiden oder Schleimbeuteln angegriffen wird. Geschätzt 800.000 Menschen leiden hierzulande daran, darunter fast dreimal so viele Frauen wie Männer.

Symptome

Erste konkrete Anzeichen sind warme, geschwollene oder gerötete Gelenke. Typischerweise sind die Gelenke symmetrisch betroffen, also beispielsweise beide Daumen. Die Krankheit kann langsam und milde verlaufen. Bei manchen - häufig älteren - Patienten verformen sich die Gelenke allerdings sehr rasch, versteifen und verursachen starke Schmerzen.

Weitere Symptome können sein:

  • Abgeschlagenheit
  • Selten Fieber
  • Erhöhte Blutsenkung und erhöhtes CRP (C-reaktives Protein)

Ursachen

Die Ursachen für die rheumatoide Arthritis sind noch nicht umfassend verstanden. Gesichert scheint, dass Autoimmunprozesse beteiligt sind, durch die das Immunsystem der Betroffenen körpereigenes Gewebe bekämpft. Fehlgesteuerte Immunzellen gelangen - angeregt von bestimmten Botenstoffen, den Interleukinen - in die Gelenke und verursachen dort Entzündungen. Dadurch vernarbt und wuchert die Gelenkinnenhaut immer mehr, Knorpel und Bänder werden geschädigt.

Diagnose

Sind mehrere Gelenke länger als sechs Wochen entzündet, besteht der Verdacht auf rheumatoide Arthritis. Der Arzt wird Blut abnehmen: Erhöhte Blutsenkung und erhöhtes CRP (C-reaktives Protein) weisen allgemein auf eine Entzündung hin. Lassen sich zudem der sogenannte Rheumafaktor und bestimmte Antikörper nachweisen, dann gilt die Diagnose rheumatoide Arthritis als gesichert. Es gibt allerdings auch eine "seronegative" Form dieser Erkrankung, bei der Rheumafaktor und Antikörper fehlen.

Therapie

Betroffene können ihren Krankheitsverlauf aber verlangsamen oder sogar ganz zum Stillstand bringen. Besonders günstig ist die Prognose, wenn sie so früh wie möglich eine Therapie beginnen. Rheumatologische Fachpraxen erarbeiten zusammen mit dem Patienten einen Behandlungsplan, der auf moderne entzündungshemmende Medikamente setzt.

Ergänzend zu der medikamentösen Behandlung kann eine spezielle entzündungshemmende Ernährung helfen. Fleisch sollte nur noch selten auf den Tisch kommen, weil es viel entzündungsfördernde Arachidonsäure enthält. Auch Zucker, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte sollten nur sehr sparsam konsumiert werden. Empfehlenswert ist stattdessen, jeden Tag mehrere Portionen Gemüse zu essen - und davon möglichst viele verschiedene Varianten. Denn pflanzliche Mineralstoffe und Antioxidantien sowie gute Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, helfen gegen die Entzündung. Auch Wärme-, Kälte- oder Elektrotherapie (TENS) können unterstützend zum Einsatz kommen.

Morbus Bechterew: Versteifung der Wirbelsäule

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) zählt zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen und beginnt schleichend mit unspezifischen Rückenschmerzen im Lendenwirbel- und Gesäßbereich. Im fortgeschrittenen Stadium können die Entzündungen im Achsenskelett dazu führen, dass die Wirbelgelenke zunehmend verknöchern und miteinander verschmelzen.

Symptome

Typische Beschwerden bei Morbus Bechterew sind Schmerzen im unteren Rücken und im Gesäßbereich. Die Wirbelsäule, die Facettengelenke und die Iliosakralgelenke entzünden sich aufgrund einer Autoimmunreaktion des Körpers und können langfristig verknöchern. Die knöchernen Verbindungen schränken die Beweglichkeit der Wirbelsäule ein.

Weitere Symptome können sein:

  • Nächtliche und morgendliche Rückenschmerzen
  • Schmerzen, die über das Gesäß bis in die Hinterseite der Oberschenkel ziehen können
  • Fersenschmerzen durch Entzündung der Sehnenansätze (Enthesitiden) am Fuß
  • Augenentzündungen (Uveitis)
  • Herzklappenstörungen (Aortenklappeninsuffizienz) oder ein Aortenaneurysma

Ursachen

Als Ursache für die Autoimmunkrankheit Morbus Bechterew wird eine Störung im körpereigenen Immunsystem angesehen. Wie diese entsteht, ist noch unklar. Genetische Veranlagung und Infektionen scheinen eine Rolle zu spielen. Ein weiterer Hinweis auf einen genetischen Einfluss ist das HLA-B27-Gen, für das 95-96 % aller Bechterew-Erkrankten, aber nur etwa 8 % aller Westeuropäer positiv sind.

Diagnose

Wegweisend für den behandelnden Arzt sind die Schilderungen des Patienten über Art, Zeitpunkt und Verlauf seiner Rückenschmerzen sowie weiterer Beschwerden. Bei Verdacht auf Morbus Bechterew nutzt der Facharzt genormte Fragebögen, die ihm helfen, die Schwere der Krankheit und die bisher bestehenden körperlichen Einschränkungen einzuschätzen.

Weitere Diagnoseverfahren sind:

  • Körperliche Untersuchung (z. B. Schober-Test zur Prüfung der Beweglichkeit der Wirbelsäule)
  • Bildgebende Verfahren (MRT, CT, Röntgen)
  • Laboruntersuchungen (Blutbild, HLA-B27-Test)

Therapie

Die Entzündungen in den Knochen und Sehnen eindämmen, die Schmerzen lindern und die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten ‒ dies sind die Hauptziele bei der Behandlung des Morbus Bechterew. Nur selten ist ein operativer Eingriff notwendig.

Therapiemöglichkeiten sind:

  • NSAR: Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. Diclofenac und Ibuprofen)
  • Biologika: Greifen gezielt in die Immunabwehr ein und hemmen z. B. den Tumornekrosefaktor (TNF-Blocker) oder Interleukin-17 (IL-17-Inhibitoren)
  • Kortikosteroide: Kommen nur bei schweren Schüben zum Einsatz
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Elektrotherapie
  • Physiotherapie: Mobilisierende Weichteiltechniken, Atemübungen, PNF-Techniken
  • Operative Eingriffe: Aufrichte-Operation bei schweren Verläufen, künstlicher Gelenkersatz

Raynaud-Syndrom: Kalte Finger und Zehen

Das Raynaud-Phänomen ist ein anfallsartiges Auftreten einer scharf begrenzten Weißfärbung eines oder mehrerer Finger beziehungsweise Zehen. Seltener sind ganze Hände, Füße, die Nase oder sogar die Knie betroffen.

Symptome

Die Patienten beschreiben das Aussehen der Finger beziehungsweise Zehen zu Beginn des Anfalls als „wie abgestorben“, die Haut färbt sich weiß. Im weiteren Verlauf kann eine blau-lila Färbung auftreten, weil der Blutfluss verlangsamt ist. Das Ende des Anfalls zeigt sich durch einen hellroten Farbton, weil das Gewebe nun verstärkt durchblutet wird. In der Regel empfinden Betroffene während des Anfalls Schmerzen.

Ursachen

Das Raynaud-Phänomen kann ohne Grunderkrankung auftreten, dann spricht man von einem primären Raynaud-Phänomen. Ein sekundäres Raynaud-Phänomen liegt vor, wenn eine andere Erkrankung die Symptome verursacht. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, aber auch Kollagenosen oder Vaskulitiden.

Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Neurologische, neurovaskuläre Erkrankungen sowie Erkrankungen des Blutes
  • Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Betablocker oder Migränemittel) sowie von Drogen
  • Äußere Einwirkungen wie ständige Erschütterungen
  • Berufliche Tätigkeiten mit Vinylchlorid

Diagnose

Deuten die Symptome auf ein Raynaud-Phänomen hin, muss zunächst geklärt werden, ob eine weitere, möglicherweise rheumatische Erkrankung dahintersteckt - oder ob es sich um ein primäres Raynaud-Syndrom handelt. Dazu gehört eine gründliche Eigen- und Familienanamnese, die gezielte Frage nach Hautveränderungen, Muskel- oder Gelenkbeschwerden sowie nach Symptomen, die auf Autoimmunkrankheiten hinweisen können.

Weitere Diagnoseverfahren sind:

  • Körperliche Untersuchung (Blutdruck und Puls an beiden Armen, Body-Mass-Index)
  • Laboruntersuchungen (Blutbild, Marker und Werte im Blut, Urinuntersuchung)
  • Kapillarmikroskopie des Nagelfalzes
  • Ultraschall oder angiografische Untersuchung der Blutgefäße

Therapie

Die Therapie besteht nach Möglichkeit in der Vermeidung der auslösenden Ursache und einem größtmöglichen Schutz vor Kälte. Geeignete Hilfsmittel sind dabei warme, nicht einengende Handschuhe, Muffs, Taschenöfen und kleine Wärmekissen für Handschuhe und Schuhe. Aber auch der ganze Körper sollte vor dem Auskühlen geschützt werden.

Weitere Maßnahmen sind:

  • Warme Handbäder in Rapssamen oder Kirschkernen
  • Autogenes Training, Biofeedback und andere Entspannungstechniken
  • Regelmäßiges Gefäßtraining (Gymnastik, Wechselbäder)
  • Sport, Massieren der Finger und eine gute Hautpflege
  • Nikotinstopp
  • Stressreduktion
  • Warme Getränke und wärmende Speisen

Erst wenn diese allgemeinen und nebenwirkungsfreien Maßnahmen nicht ausreichend sind und Nekrosen (offene Finger) oder nicht heilende Wunden drohen oder entstehen, kommen Medikamente zum Einsatz (z. B. Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer und Prostaglandin-Analoga).

Wadenkrämpfe: Schmerzhafte Muskelkontraktionen

Wadenkrämpfe sind schmerzhafte Kontraktionen der Wadenmuskulatur, die viele Menschen schon einmal erlitten haben. Sie können in jedem Alter auftreten und sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Ältere Menschen sind allerdings anfälliger für Wadenkrämpfe, da im Alter die Muskelmasse abnimmt und der Muskel nicht mehr so flexibel ist.

Symptome

Bei einem Wadenkrampf ziehen sich die betroffenen Muskeln oder Muskelgruppen abrupt zusammen. Die Muskelkontraktionen sind meist von außen sichtbar und dauern wenige Sekunden bis einige Minuten. Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm und äußern sich durch Schmerzen im betroffenen Muskel sowie in der Muskelumgebung.

Ursachen

Die Ursachen für Wadenkrämpfe sind oft nicht eindeutig feststellbar. Meist ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich für den Muskelkrampf. Mögliche Ursachen sind:

  • Überlastung der Wadenmuskulatur
  • Elektrolytmangel (Natrium, Kalium und Magnesium)
  • Flüssigkeitsmangel
  • Schwangerschaft
  • Bestimmte Erkrankungen
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Vitaminmangel (Vitamin B1, Vitamin B6, Kalzium)

Therapie

Bei einem akuten Wadenkrampf sollte man das Bein strecken und die Zehen zum Schienbein ziehen. Zudem kann eine leichte Massage die verspannten Muskelpartien lockern. Auch Wärme hilft bei Wadenkrämpfen.

Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Ausreichend moderate Bewegung
  • Vermeidung von Trainingsspitzen und Überlastung der Muskulatur
  • Ausreichende Regenerationszeit nach dem Training
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Ausgewogene Ernährung
  • Vermeidung von Alkohol

Polymyalgia Rheumatica: Muskelschmerzen und Steifigkeit

Die Polymyalgia rheumatica zeichnet sich durch das akute Auftreten von Muskelschmerzen des Schulter-Nacken- und ggf. auch der Beckengürtelmuskulatur aus. Oft bestehen nicht nur Schmerzen, sondern auch eine ausgeprägte Steifigkeit und Schwäche in den jeweiligen Muskeln.

Symptome

Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, am Morgen die Arme zu heben, oder es zeigt sich ein schmerzhaft verlangsamtes Gangbild mit Muskelschmerzen beim Treppensteigen. Zusätzliche Symptome können Nackenschmerzen sein, gelegentlich auch leichte Schwellungen der Hand- und einzelner Fingergelenke.

Ursachen

Die eigentliche Ursache ist weiter unbekannt, aber eine Gefäßentzündung spielt entscheidend mit. Es gibt Hinweise auf einen infektiösen Auslöser. Die Schmerzen werden durch eine Kombination von Gelenkentzündung (Arthritis), Sehnenentzündung (Tendosynovitis) und Entzündung der Sehnen und Bandansätze (Enthesitis) verursacht. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Zusammenspiel zwischen einer erhöhten genetischen Veranlagung und bestimmten Umweltfaktoren, die das Entstehen der Erkrankung begünstigen.

Therapie

Um andere Erkrankungen, die Polymyalgia rheumatica typische Symptome zeigen, zu vermeiden, sollten Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes gut eingestellt sein. Das Einhalten einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung in höherem Lebensalter zeigen positive Effekte auch bei der Polymyalgia rheumatica.

tags: #rheuma #symptome #krampfe #ursachen