Rollator als Hilfsmittel bei Parkinson: Mobilität und Sicherheit im Alltag

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft und sich durch Symptome wie Muskelsteifheit (Rigor), Bewegungsstörungen (Akinese, Hypokinese, Bradykinese), Zittern (Tremor) und Gleichgewichtsstörungen äußert. Diese Symptome können die Mobilität erheblich einschränken und den Alltag erschweren. Hilfsmittel, insbesondere Rollatoren, spielen daher eine wichtige Rolle, um die Lebensqualität und Unabhängigkeit von Parkinson-Patienten zu erhalten.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson entsteht durch eine Störung im Botenstoffhaushalt des Gehirns, die die Kommunikation zwischen dem Mittelhirn und den Nervenzellen beeinträchtigt. Dies führt zu den typischen Parkinson-Symptomen. Akinese, auch als „motorische Gebundenheit“ bekannt, erschwert es den Betroffenen, Bewegungen zu starten oder zu stoppen. Weitere Symptome können Sprach- und Schluckprobleme, Schlafstörungen, Depressionen und geistige Beeinträchtigungen sein.

Bedeutung von Rollatoren für Menschen mit Parkinson

Rollatoren sind für Menschen mit Parkinson von großer Bedeutung, da sie Stürze verhindern, die Mobilität fördern und die Unabhängigkeit im Alltag erhalten können. Ein frühzeitiger Einsatz eines geeigneten Rollators bietet Sicherheit und erhält die Aktivität, was das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und Folgeschäden wie Hüftbrüche oder Inaktivität vermeiden kann.

Spezielle Anforderungen an Rollatoren bei Parkinson

Menschen mit Parkinson haben besondere Bedürfnisse, die bei der Auswahl eines Rollators berücksichtigt werden müssen. Ein Rollator mit Bremssystem, wie einer automatischen Bremse, eignet sich besonders gut, da er Stabilität und Sicherheit beim Gehen bietet und dazu beitragen kann, Stürze zu verhindern.

Ein spezieller Parkinson-Rollator wie der „Gemino 30 Parkinson“ bietet zusätzliche Funktionen, die auf die besonderen Bedürfnisse von Parkinson-Patienten abgestimmt sind:

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  • Laser zur Überwindung von Freezing: Der Gemino 30 Parkinson verfügt über einen eingebauten Laser, der bei Akinese (dem sogenannten „Einfrieren“) hilft. Der Laser projiziert eine Linie auf den Boden, über die der Benutzer steigen kann, um das „Freezing“ bei Parkinson zu überwinden und weiterzugehen.
  • Speed-Control-Funktion: Statt der dauerhaft bremsenden Schleppbremse herkömmlicher Rollatoren verfügt der Gemino 30 Parkinson über eine Speed-Control-Funktion, die plötzliche Geschwindigkeitsüberschreitungen verhindern kann und ein gleichmäßiges Gehen ermöglicht.
  • Umkehrbremse: Eine Umkehrbremse sorgt dafür, dass der Rollator automatisch stoppt, sobald die Bremsen losgelassen werden, was verhindert, dass der Rollator ungewollt wegrollt. Dies ist wichtig, da viele Parkinson-Betroffene dazu neigen, immer schnellere, kleinere Schritte zu machen, ohne selbst stoppen zu können.

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Kaufberatung: Worauf Sie bei der Auswahl eines Parkinson-Rollators achten sollten

Bei der Auswahl eines Parkinson-Rollators gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  1. Stabilität und Sicherheit: Der Rollator sollte stabil und sicher sein, um die notwendige Unterstützung zu bieten. Achten Sie auf eine robuste Konstruktion und hochwertige Materialien.
  2. Zusatzfunktionen: Ein guter Parkinson-Rollator sollte über Zusatzfunktionen wie einen eingebauten Laser, eine Schleppbremse und eine Speed-Control-Funktion verfügen, um Ihre speziellen Bedürfnisse zu erfüllen.
  3. Leichte Handhabung: Der Rollator sollte einfach zu handhaben und zu manövrieren sein. Achten Sie auf leichtgängige Räder und ergonomische Griffe.
  4. Verstellbarkeit: Der Rollator sollte in der Höhe verstellbar sein, um eine optimale Anpassung an Ihre Körpergröße zu ermöglichen. Eine richtige Einstellung ist entscheidend für die Sicherheit und den Komfort.
  5. Transportfähigkeit: Wenn Sie den Rollator regelmäßig transportieren müssen, achten Sie darauf, dass er leicht zusammenklappbar und transportierbar ist.

Die richtige Einstellung des Rollators

Die richtige Einstellung des Rollators ist entscheidend für Ihre Sicherheit und Ihren Komfort. Hier sind einige Schritte, die Sie befolgen können:

  • Höhenverstellung: Stellen Sie die Griffe des Rollators so ein, dass sie sich auf Höhe Ihrer Handgelenke befinden, wenn Sie aufrecht stehen. Ihre Arme sollten leicht gebeugt sein, wenn Sie die Griffe halten.
  • Bremsen überprüfen: Stellen Sie sicher, dass die Bremsen richtig eingestellt sind und zuverlässig funktionieren. Testen Sie die Bremsen regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie in gutem Zustand sind.
  • Sitzfläche: Wenn Ihr Rollator über eine Sitzfläche verfügt, überprüfen Sie, ob sie auf die richtige Höhe eingestellt ist, um bequem darauf sitzen zu können.
  • Zubehör anpassen: Falls Ihr Rollator über zusätzliches Zubehör wie Körbe oder Taschen verfügt, stellen Sie sicher, dass sie sicher befestigt sind und Ihre Mobilität nicht beeinträchtigen.

Weitere nützliche Hilfsmittel für den Alltag mit Parkinson

Neben Rollatoren gibt es eine Vielzahl weiterer Hilfsmittel, die den Alltag von Menschen mit Parkinson erleichtern können:

  • Anti-Freezing-Stock: Hilft, plötzliche Bewegungsstopps zu überwinden.
  • Verstellbare Badmöbel: Höhenverstellbare Waschbecken und Spiegel ermöglichen das Waschen, Zähneputzen und Rasieren im Sitzen.
  • Wasserfeste Sitzmöbel/Duschhocker: Erleichtern das Duschen oder Baden.
  • Farbige Markierungen im Treppenhaus: Verbessern die Orientierung und reduzieren das Sturzrisiko.
  • Langer Schuhlöffel: Erleichtert das Anziehen von Schuhen.

Rollatoren mit Schleifbremsen

Rollatoren mit Schleifbremsen sind besonders für Parkinson-Patienten geeignet, da sie aufgrund der Einschränkungen durch Bewegungsverlangsamung, Zittern, steife Muskeln und eine instabile Körperhaltung keine problemlose Rollatornutzung gewährleisten können. Wenn der Rollator zu schnell wird, durch ein empfindliches Gleichgewicht oder Gefälle, ist die Sturzgefahr hoch.

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Rollatoren mit Schleifbremse wurden entwickelt, um diese Gefahr zu minimieren. Durch den Widerstandsgrad der Räder wird ein sicheres Vorankommen ermöglicht. Das ausgeklügelte System der Schleifbremse ist ein großer Schritt für die Sturzprophylaxe bei der Nutzung von Gehhilfen bei Parkinson-Patienten. Mit Hilfe der Schleifbremse wird ebenfalls ein Wegrollen des Rollators verhindert.

Dank der Schleifbremsen mit einstellbaren Rollwiderstand kann die Steuerung der Gehgeschwindigkeit an die Bedürfnisse des Benutzers individuell angepasst werden. Durch das Rollwiderstand-System (RWS) ist keine weitere Betätigung zur Erhaltung der reduzierten Gehgeschwindigkeit nötig. Der Widerstandsgrad lässt sich einfach stufenlos einstellen, um eine individuelle Steuerung der Gehgeschwindigkeit zu ermöglichen.

Der Einsatz des Rollators ist nach Einstellung des Rollwiderstandes sofort möglich, da die Schleifbremse bereits vormontiert kommt. Einstellen lässt sich der Rollwiederstand ganz einfach über ein kleines Rädchen unterhalb des Bremsmodules. Bei Bedarf kann die Bremse auch ganz ohne Werkzeug jederzeit ein- oder ausgeschaltet werden.

Durch den festen Rollwiderstand wird eine aufrechte Haltung und ein sicherer Gang in verschiedenen Situationen ermöglicht. Durch die einstellbare Rollwiderstandsbremse kann der Rollator mit Schleifbremse ebenfalls als Gehtrainer genutzt werden.

Aufgrund der Herstellung aus Aluminium verfügen die Modelle trotz zusätzlicher Funktionalität und hoher Stabilität über ein geringes Eigengewicht. Die Leichtgewicht-Gehhilfe ist dadurch auch bei längeren Spaziergängen ohne große Anstrengung einsetzbar. Hinderliche Passagen wie Rolltreppen oder Bordsteine stellen hierdurch kein Problem mehr dar. Auch diese Gehhilfen Variante ist klappbar und kann so durch einzelne Handgriffe in minimalen Aufwand verstaut werden.

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Zusätzlich besitzen die meisten Modelle mit Schleifbremse über eine großzügige Vollausstattung. Neben der Feststellbremse finden sich je nach Artikel auch eine abnehmbare Rückenlehne, geräumige Einkaufstasche und ein Stockhalter im Lieferumfang.

Weitere Aspekte bei der Auswahl eines Rollators

  • Rollstuhl - Sitzbreite: Die Rollstuhl - Sitzbreite ist bei der Größenauswahl ein wichtiges Maß. Ein zu enger Rollstuhl verursacht Druckstellen am Becken. Ein zu großer Rollstuhl führt schnell zu einer Schieflage und unbequemen Sitzhaltung.
  • Türenmaße: Soll der Rollstuhl auch in Innenräumen (Wohnung etc.) genutzt werden, ist die schmalste Türenbreite auszumessen, durch die der Rollstuhl genutzt werden soll.
  • Kleidung & Co.: Wird der Rollstuhl viel im Aussenbreich auch zur kalten Jahreszeit genutzt, sollten Sie evtl. Mehrkleidung berücksichtigen.
  • Belastbarkeit: Standardrollstühle sind in der Regel bis zu einem Personengewicht von 130 kg (bitte jeweils Herstellerangaben beachten) belastbar.

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