Rollator für Parkinson-Patienten: Mehr Lebensqualität und Sicherheit

Für Menschen mit Parkinson kann ein Rollator eine wertvolle Unterstützung im Alltag sein. Er ermöglicht es, mobil zu bleiben, Stürze zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Spezielle Parkinson-Rollatoren sind auf die besonderen Bedürfnisse von Betroffenen zugeschnitten und bieten innovative Funktionen, die das Gehen erleichtern und die Sicherheit erhöhen.

Die Herausforderungen bei Parkinson und die Rolle des Rollators

Parkinson-Patienten leiden oft unter Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), Zittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor) und einer instabilen Körperhaltung. Diese Symptome können die Nutzung eines herkömmlichen Rollators erschweren und sogar gefährlich machen. Ein unkontrolliertes Beschleunigen des Rollators, beispielsweise durch ein empfindliches Gleichgewicht oder auf abschüssigem Gelände, kann leicht zu Stürzen führen.

Hier kommen spezielle Parkinson-Rollatoren ins Spiel. Sie sind mit Funktionen ausgestattet, die diesen Herausforderungen entgegenwirken und ein sicheres und komfortables Gehen ermöglichen.

Spezielle Funktionen von Parkinson-Rollatoren

Parkinson-Rollatoren unterscheiden sich von Standardmodellen durch eine Reihe von besonderen Merkmalen:

  • Schleppbremsen: Diese Bremsen bieten einen einstellbaren Widerstand, der das Schritttempo kontrolliert und ein Wegrollen des Rollators verhindert. Der Widerstandsgrad lässt sich stufenlos einstellen und an die individuellen Bedürfnisse des Benutzers anpassen. Die Schleppbremse unterstützt ein gleichmäßiges Schritttempo und fördert eine aufrechte Körperhaltung.

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  • Rückwärtsbremssystem: Diese Funktion stoppt den Rollator sofort, wenn die Bremse losgelassen wird. Dies bietet zusätzliche Sicherheit, insbesondere bei dem Gefühl des "Erstarrens" (Freezing), einem häufigen Symptom bei Parkinson.

  • Visuelle Stimuli: Viele Parkinson-Rollatoren sind mit einem Laser ausgestattet, der eine Linie auf den Boden projiziert. Diese Linie dient als visueller Anreiz, um die Schrittlänge zu verlängern und das "Erstarren" zu überwinden. Der Patient konzentriert sich auf die Linie und versucht, diese zu überschreiten, wodurch der Körper wieder in Bewegung kommt.

  • Akustische und taktile Signale: Einige Modelle bieten zusätzlich akustische Signale (Metronom) und Vibrationen in den Handgriffen. Diese Signale helfen, einen rhythmischen Gang zu fördern und das "Freezing of Gait" zu verhindern. Die Frequenz und Intensität der Signale können individuell angepasst werden.

Der Gemino 30 Parkinson Rollator: Ein Beispiel für innovative Technologie

Der Gemino 30 Parkinson Rollator von Sunrise Medical ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Parkinson zugeschnittenes Modell. Er vereint die oben genannten Funktionen in einem leichten und einfach zu bedienenden Gerät.

  • Einstellbare Schleppbremse: Fördert ein stetiges Schritttempo und bietet zusätzlichen Widerstand, der individuell angepasst werden kann.

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  • Umkehrbremse: Stoppt den Rollator sofort beim Loslassen der Bremse und bietet Halt bei Unsicherheit.

  • Laserlinie: Hilft, das "Erstarren" zu überwinden und die Schrittlänge zu verbessern.

  • Leichtgewicht und Faltmechanismus: Erleichtern den Transport und die Aufbewahrung des Rollators.

  • Memoryfunktion: Behält die individuellen Einstellungen bei.

Weitere Aspekte bei der Auswahl eines Rollators

Neben den speziellen Funktionen für Parkinson gibt es noch weitere Aspekte, die bei der Auswahl eines Rollators berücksichtigt werden sollten:

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  • Sitzbreite: Die richtige Sitzbreite ist entscheidend für den Komfort. Ein zu enger Rollator kann Druckstellen verursachen, während ein zu großer Rollator eine unbequeme Sitzhaltung begünstigt.

  • Türbreite: Wenn der Rollator in Innenräumen genutzt werden soll, ist die schmalste Türbreite zu berücksichtigen.

  • Belastbarkeit: Standardrollatoren sind in der Regel bis zu einem Personengewicht von 130 kg belastbar. Die Herstellerangaben sollten beachtet werden.

  • Zubehör: Je nach Bedarf kann Zubehör wie eine Einkaufstasche, ein Stockhalter oder eine Rückenlehne sinnvoll sein. Die Trolley-Tasche «Shop-n-Go» ist ein praktisches Zubehör für Einkäufe und Ausflüge.

Der Rollz Motion Rhythm: Rollator und Rollstuhl in einem

Der Rollz Motion Rhythm ist eine Kombination aus Rollator und Rollstuhl, die sich besonders für Menschen mit Parkinson eignet. Er bietet die Möglichkeit, bei Bedarf vom Rollator zum Rollstuhl zu wechseln, beispielsweise bei Erschöpfung oder längeren Strecken.

  • Visuelle, akustische und taktile Reize: Unterstützen einen flüssigen Gehrhythmus.

  • Individuelle Anpassung: Die Signale können individuell angepasst und über eine App gesteuert werden.

  • Umbaumöglichkeit zum Rollstuhl: Bietet Flexibilität und Sicherheit bei längeren Ausflügen.

Tipps für die Nutzung eines Parkinson-Rollators

  • Beratung durch Fachleute: Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten bei der Auswahl und Einstellung des Rollators beraten.

  • Regelmäßiges Training: Üben Sie die Nutzung des Rollators unter Aufsicht, um Sicherheit und Vertrauen zu gewinnen.

  • Individuelle Anpassung: Passen Sie die Einstellungen des Rollators (z.B. Widerstand der Schleppbremse, Frequenz der Signale) an Ihre individuellen Bedürfnisse an.

  • Achtsamkeit: Achten Sie auf Ihre Körperhaltung und Ihren Gang, um Stürze zu vermeiden.

  • Ruhepausen: Legen Sie regelmäßige Ruhepausen ein, um Erschöpfung vorzubeugen.

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