Die Rotlichttherapie, auch bekannt als Low-Level-Lasertherapie (LLLT) oder Photobiomodulation (PBM), ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die rotes oder nah-infrarotes Licht nutzt, um verschiedene gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Sie findet zunehmend Anwendung als Behandlungsmethode für Nervenschmerzen. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise, Anwendungsgebiete, Vor- und Nachteile sowie die Unterschiede zur Ultrarotlichttherapie, um ein umfassendes Bild dieser Therapieform bei Nervenentzündungen zu vermitteln.
Grundlagen der Rotlichttherapie
Die Rotlichttherapie nutzt rotes und nah-infrarotes Licht, um die Zellfunktion zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern. Das Licht dringt tief in die Haut ein und wird von den Mitochondrien in den Zellen absorbiert. Dieser Prozess regt die Zellaktivität an und kann eine Vielzahl positiver Effekte haben.
Lichtabsorption und zelluläre Effekte
Das Licht dringt tief in die Haut ein und wird von den Mitochondrien in den Zellen absorbiert. Die Therapie kann auch die Produktion von Kollagen und Elastin anregen, was zur Verbesserung der Hautgesundheit beiträgt.
Entzündungshemmung und Heilung
Das Licht fördert die Durchblutung, reduziert Entzündungen und unterstützt die Regeneration von Geweben. Diese Eigenschaften machen die Rotlichttherapie zu einer wirksamen Behandlung für verschiedene Beschwerden.
Anwendung der Rotlichttherapie bei Nervenentzündung
Die Rotlichttherapie, auch bekannt als Low-Level-Lasertherapie, kann bei Nervenschmerzen und Neuropathie gut helfen. Das schwache rote Licht dringt tief in das Gewebe ein, ohne es zu erhitzen.
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Schmerzlinderung und Nervenregeneration
Die Rotlichttherapie kann zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Studien belegen, dass Lichttherapie biologische Vorgänge im Muskelgewebe positiv beeinflusst. Die entzündungshemmende Wirkung ist besonders interessant für die Schmerz- und Reha-Therapie.
Indikationen und Anwendungsgebiete
Die Rotlichttherapie ist eine vielseitige Behandlungsmethode, die bei verschiedenen Schmerzen, entzündlichen Erkrankungen, Hautproblemen, Muskelverletzungen, Durchblutungsstörungen und neurologischen Beschwerden helfen kann. Zu den spezifischen Anwendungsgebieten gehören:
- Chronische Schmerzen
- Sportverletzungen
- Entzündliche Erkrankungen
- Hautprobleme
- Muskelverletzungen
- Durchblutungsstörungen
- Neurologische Beschwerden
Anwendungshäufigkeit und -dauer
Die Häufigkeit und Dauer der Rotlichttherapie hängen von den spezifischen Beschwerden und individuellen Bedürfnissen ab. Die Rotlichttherapie sollte regelmäßig und konsequent angewendet werden, wobei die Sitzungsdauer typischerweise 10-20 Minuten beträgt. Die genaue Häufigkeit und Dauer hängen von den individuellen Bedürfnissen und Beschwerden ab.
- Chronische Beschwerden: Mehrmals pro Woche, je nach Schweregrad der Symptome.
- Langzeittherapie: Bei chronischen Beschwerden kann die Therapie langfristig angewendet werden.
- Individuelle Anpassung: Die Therapie sollte an die individuellen Bedürfnisse und die Reaktion des Körpers angepasst werden.
Vorteile und Nutzen der Rotlichttherapie
Die Rotlichttherapie bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit, einschließlich der Förderung der Kollagenproduktion, der Beschleunigung der Wundheilung und der Reduktion von Entzündungen.
Hautgesundheit
Ja, die Rotlichttherapie kann zur Verbesserung der Hautgesundheit beitragen. Sie fördert die Heilung von Hauterkrankungen und bietet zahlreiche Vorteile für die Hautgesundheit, einschließlich der Förderung der Kollagenproduktion, der Beschleunigung der Wundheilung und der Reduktion von Entzündungen.
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Schmerzlinderung bei Nervenentzündungen
Die Rotlichttherapie kann bei Nervenschmerzen und Neuropathie gut helfen. Das schwache rote Licht dringt tief in das Gewebe ein, ohne es zu erhitzen. Diese Eigenschaften machen die Rotlichttherapie zu einer wirksamen Behandlung für verschiedene Ursachen von Beschwerden.
Weitere Vorteile
- Wenige Nebenwirkungen
- Nicht-invasive Behandlungsmethode
- Verbesserung der Zellfunktion
- Reduktion von Entzündungen
Risiken und Nebenwirkungen
Die Rotlichttherapie gilt im Allgemeinen als sicher und ist mit wenigen Nebenwirkungen oder Risiken verbunden. Dennoch können bei unsachgemäßer Anwendung oder bestimmten individuellen Faktoren Nebenwirkungen auftreten.
Mögliche Nebenwirkungen
- Augenreizungen: Direkter Blick in die Lichtquelle kann zu Augenreizungen oder Schäden führen. Es ist wichtig, nicht in die Strahlenquelle zu schauen, um Schäden an den Augen zu vermeiden.
- Hautreizungen: In seltenen Fällen kann es zu Hautreizungen oder Rötungen kommen.
- Überempfindlichkeit: Einige Personen können empfindlicher auf das Licht reagieren.
Wichtige Hinweise
- Bei der Anwendung ist es wichtig, nicht in die Rotlichtlampe zu schauen, um die empfindliche Augennetzhaut vor Schäden zu bewahren.
- Wird der empfohlene Abstand nicht eingehalten und die Anwendungsdauer überschritten, können schmerzhafte Hautverbrennungen entstehen.
- Treten während der Behandlung Schmerzen auf oder verstärken sich bereits vorhandene Schmerzen, sollte die Bestrahlung sofort abgebrochen werden.
Unterschiede zwischen Rotlichttherapie und Ultrarotlichttherapie
Die Rotlichttherapie und die Ultrarotlichttherapie gehören zu den therapeutischen Verfahren der Lichttherapie. Beide Methoden entfalten ihre therapeutische Wirkung durch Wärme, die sich durch die Strahlung im Gewebe entwickelt. Daher zählen die Rotlichttherapie und die Ultrarotlichttherapie auch zum Teilgebiet der Wärmetherapie.
Wellenlängen und Eindringtiefe
- Rotlichttherapie: Verwendet das sichtbare, rote Lichtspektrum, das eine Wellenlänge von etwa 600 bis 700 Nanometern umfasst. Das sichtbare rote Licht dringt flach in die Haut ein und stimuliert die Mikrozirkulation an der Oberfläche.
- Ultrarotlichttherapie (Infrarottherapie): Nutzt Lichtwellen, die im unsichtbaren Spektrum liegen, mit Wellenlängen von über 700 Nanometern. Das Infrarotlicht dringt tiefer in das Gewebe ein und erzeugt eine intensivere Wärme, die tief in Muskeln, Sehnen und Gelenke vordringt.
Spezifische Anwendungen
- Rotlichttherapie: Wird zur Behandlung von Hauterkrankungen und zur Förderung der Hautgesundheit eingesetzt.
- Ultrarotlichttherapie: Wird häufiger bei tieferliegenden Muskel- und Gelenkproblemen eingesetzt, da es tiefer in das Gewebe eindringt.
Infrarotstrahlung: IR-A, IR-B und IR-C
Das Infrarotlicht, das bei der Ultrarotlichttherapie eingesetzt wird, wird ähnlich wie das UV-Licht in drei Bereiche unterteilt: IR-A, IR-B und IR-C. Die Lampenstrahler, die für die Therapie benutzt werden, filtern die IR-B-Strahlung und die IR-C-Strahlung ab, um die tiefer eindringende IR-A-Strahlung besser zu nutzen.
- IR-A (780-1400 Nanometer): Hat eine vergleichsweise große Eindringtiefe von bis zu etwa 5 Millimetern in der Haut. Sie kann daher bis in die Unterhaut gelangen und dort direkt wirken.
- IR-B (1400 - 3000 Nanometer) und IR-C (3000 Nanometer - 1 Millimeter): Werden weitestgehend in der oberen Hautschicht, der Epidermis, absorbiert und entfalten nur dort ihre direkte Wirkung.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Es gibt bestimmte Situationen, in denen die Rotlichttherapie nicht geeignet ist oder besondere Vorsicht geboten ist.
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Kontraindikationen
- Schwere Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
- Akut auftretende Entzündungen im Ohr, Nase oder Auge
- Offene Wunden und Hautverbrennungen (z. B. Sonnenbrand)
- Fieber
- Blutgerinnsel
Vorsichtsmaßnahmen
- Wärmeunempfindliche Menschen sollten vorsichtig sein, da das Risiko einer Verbrennung besteht.
- Kinder unter 6 Jahren sollten nicht mit Infrarot behandelt werden, da der Abstand zur Lampe nicht sichergestellt werden kann und die Gefahr von Verbrennungen besteht.
- Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ärztlichen Rat einholen, bevor sie Infrarot-Kabinen benutzen.
Infrarotstrahlung: Natürliche Quelle und therapeutische Nutzung
Die stärkste natürliche Infrarotquelle ist die Sonne. Schon in der Antike wurde ihre "Wärmestrahlung" zur Linderung von Beschwerden genutzt. Infrarot ist ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts. Je nach Wellenlänge unterscheidet man bei den Infrarotstrahlen zwischen A, B und C. Therapeutisch genutzt wird beim Menschen nur Infrarot A, das fünf bis sechs Millimeter tief in die Haut eindringt.
Wirkungsweise der Infrarotstrahlung
Wenn Infrarotstrahlung auf Gewebe trifft, werden Moleküle in Schwingungen versetzt. Es entsteht Wärme und es kommt zu einem Temperaturanstieg. Wasser hat im Bereich des roten Anteils des sichtbaren Lichts und im angrenzenden Infrarotbereich (kurzwelliges IR-A) ein Absorptionsminimum. Das erklärt die vergleichsweise große Eindringtiefe von IR-A-Strahlung.
Therapeutische Effekte
- Förderung der lokalen Durchblutung
- Senkung der Muskelspannung
- Linderung bei Muskelschmerzen und Verspannungen
- Entzündungshemmende Wirkung
- Anregung körpereigener Prozesse: Der Körper weitet an der bestrahlten Stelle seine Blutgefäße und die Durchblutung im umgebenen Gewebe steigt an. Dadurch kann mehr Sauerstoff in die betroffene Region transportiert werden und gleichzeitig werden Stoffwechselprodukte besser abtransportiert.
Praktische Anwendung der Rotlichttherapie
Bei der Anwendung von Infrarotstrahlung kommen häufig entweder einzelne Infrarotlampen zum Einsatz oder Infrarotkabinen. Infrarot-Kabinen für die Ganzkörperbestrahlung sind neben Infrarot-Lampen weit verbreitet. Moderne Infrarotlampen weisen ein spezielles, definiertes Spektrum an Infrarot-A-Strahlung auf und sind aufgrund ihres hohen Sicherheitsstandards zum täglichen Gebrauch in den eigenen vier Wänden geeignet.
Anwendungshinweise
- Je nach Herstellerangabe sollte man etwa 30 bis 50 Zentimeter Abstand zur Infrarotlampe einhalten und täglich nicht länger als etwa 15 Minuten bestrahlen.
- Nicht in die Strahlenquelle schauen, um Schäden an den Augen zu vermeiden.
- Auf die Bildung von länger anhaltenden Hautrötungen (Erythemen) sollte geachtet werden.
Warn- und Schutzsystem des Körpers
Hitze- und Schmerzrezeptoren sitzen vor allem unmittelbar unter der Oberhaut (der Epidermis) in der oberen Schicht der Lederhaut (Dermis) und stellen ein Warn- und Schutzsystem des Körpers dar. Dieser Schutzmechanismus kann jedoch herabgesetzt sein oder versagen, wenn das natürliche Schmerzempfinden gemindert ist, zum Beispiel aufgrund von Medikamenten, Alkohol oder Drogen.
Ergänzende Behandlungsmethoden bei Nervenschmerzen
Rotlichtlampen helfen bei Rückenschmerzen, jedoch ist es empfehlenswert, auch weitere Behandlungsmethoden mit einzubeziehen, wie die Bewegungs- und Schmerztherapie sowie medizinische oder Entspannungsmassagen. Neben der Rotlichttherapie gibt es weitere Behandlungsmethoden, die bei Nervenschmerzen Linderung verschaffen können:
- Schmerzmittel: Ihr Hausarzt kann Ihnen in diesem Fall andere Schmerzmittel verschreiben. Nur ein Arzt kann Ihnen das richtige Medikament verschreiben.
- Ernährung: Achten Sie darauf, dass Sie Lebensmittel mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nehmen. Dies kann Schmerzen lindern und die allgemeine Gesundheit der Nerven verbessern.
- Stressabbau: Versuchen Sie daher Techniken wie Meditation, Yoga oder Achtsamkeit, um Stress abzubauen.
- Kälteanwendungen: Sie ‚betäubt‘ vorübergehend die Schmerzrezeptoren, was Ihre Nervenschmerzen für eine Weile lindern kann. Es handelt sich dabei nicht um eine Behandlung, sondern um eine vorübergehende Lösung gegen Schmerzen.
- Massagen: Dadurch können Nervenschmerzen gelindert werden. Dies ist eine feine und entspannende Methode zur Schmerzlinderung.
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