Die Anatomie des Rückenmarks ist ein faszinierendes Feld, das die komplexen Strukturen und Funktionen dieses lebenswichtigen Teils des zentralen Nervensystems beleuchtet. Das Rückenmark, eine Verlängerung des Gehirns, spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervensignalen zwischen Gehirn und Körper und ermöglicht so Bewegung, Empfindung und die Steuerung lebenswichtiger Körperfunktionen.
Bedeutung des Rückenmarks für die Gesundheit
Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Überblick über die gesundheitliche Versorgung von Patienten und entwickeln ein Verständnis für die Bedeutung und die Dimensionen von Gesundheit. Sie lernen die Bedeutung der Prävention und Therapie von Krankheiten kennen und erfassen Rehabilitation in ihren Dimensionen. Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren das Berufsfeld Gesundheit und erörtern die Schweigepflicht als arbeitsrechtliche, strafrechtliche und datenschutzrechtliche Rechtsnorm. Sie beschreiben verschiedene Sektoren der Gesundheitsversorgung in Deutschland und ordnen regionale Beispiele zu.
Die Wirbelsäule: Schutzschild und Stütze des Rückenmarks
Die Wirbelsäule, ein Geniestreich der Evolution, ermöglicht uns den aufrechten Gang und schützt gleichzeitig das empfindliche Rückenmark. Sie verbindet Kopf, Brustkorb, Becken, Schultern sowie Arme und Beine und bildet so die zentrale Stütze unseres Körpers. Innerhalb des Wirbelkanals verläuft das Rückenmark, die lebenswichtige Verbindung zwischen Gehirn und Körper.
Die Wirbelsäule besteht aus 33 Wirbeln, die durch Bandscheiben, Wirbelgelenke und Bänder miteinander verbunden sind. Die Wirbel sind aus Knochen aufgebaut und erneuern sich ständig selbst, was die Heilung von Wirbelbrüchen ermöglicht. Die Wirbelsäule wird in fünf Abschnitte unterteilt:
- Sieben Halswirbel
- Zwölf Brustwirbel
- Fünf Lendenwirbel
- Fünf Kreuzwirbel
- Drei bis fünf Steißwirbel
Die einzelnen Wirbel sind unterschiedlich groß und übernehmen verschiedene Aufgaben. Steiß- und Kreuzwirbel sind miteinander verwachsen und bilden die Verbindung zum Becken. Die Lendenwirbelsäule ist überaus beweglich und gleichzeitig stark, während die Brustwirbelsäule weniger flexibel ist, da hier die Rippen und die den Brustkorb stabilisierenden Muskeln und Sehnen ansetzen. Die Halswirbelsäule ist ebenso wie die Lendenwirbelsäule sehr beweglich.
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Die doppelte S-Form der Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule ist an vier Stellen gekrümmt und bildet eine doppelte S-Form. Von der Seite betrachtet wölben sich die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule leicht nach vorne, während sich die Brustwirbelsäule und das Kreuzbein nach hinten krümmen. Diese Schwingung ermöglicht eine optimale Abfederung von Druck und Belastung beim Gehen oder Springen.
Das Rückenmark: Nervenfasern im Wirbelkanal
Das Rückenmark, eine Verlängerung des Gehirns, liegt gut geschützt im Wirbelkanal. Es enthält Nervenfasern aus dem Gehirn und ist somit dessen Verlängerung. Zwischen den Wirbeln treten Rückenmarksnerven, sogenannte Spinalnerven, aus dem Wirbelkanal aus. Spinalnerven leiten Signale zwischen Körper und zentralem Nervensystem weiter.
Bandscheiben: Stoßdämpfer mit Eigenleben
Zwischen den 24 beweglichen Wirbeln der Wirbelsäule sitzen die Bandscheiben. Sie sind verformbar und dienen als Puffer. Beim Springen und Laufen federn sie Stöße und Erschütterungen ab. Die Bandscheiben bestehen zu bis zu 90 Prozent aus Wasser und benötigen einen steten Wechsel von Be- und Entlastung, um Nährstoffe aufzunehmen und Abfallprodukte abzugeben.
Muskeln der Wirbelsäule: Unterstützung für Halt und Beweglichkeit
Muskeln geben der Wirbelsäule Halt und Beweglichkeit. Wichtig ist vor allem das Zusammenspiel der Rücken- und Bauchmuskeln. Trainierte Muskeln entlasten Wirbel und Bandscheiben und beugen so Beschwerden vor. Die tiefen Muskeln sitzen direkt an der Wirbelsäule und halten sie aufrecht, während die oberflächlichen Muskeln die Wirbelsäule mit Kopf, Schultern, Armen und Beinen verbinden.
Bänder für den Zusammenhalt
Bänder sind Stränge aus festem Bindegewebe, die sich über die gesamte Länge der Wirbelsäule ziehen und die einzelnen Wirbel miteinander verbinden. Sie tragen zur Stabilität der Wirbelsäule bei und verändern ihre Spannung mit der Höhe der Bandscheiben.
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Gesundheitliche Aspekte des Rückenmarks
Die Schülerinnen und Schüler definieren den Begriff Gesundheit aus verschiedenen Perspektiven und erläutern die Bedeutung der Dimensionen von Gesundheit für das Wohlbefinden des Menschen. Sie vergleichen verschiedene Gesundheitsmodelle und diskutieren den Paradigmenwechsel. Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen und Gesundheit und leiten daraus die Bedeutung der Gesundheitsförderung ab.
Prävention und Therapie von Rückenmarkserkrankungen
Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren die verschiedenen Präventionsansätze und vergleichen Gesundheitsförderung und Prävention. Sie vergleichen verschiedene therapeutische Maßnahmen, stellen den verantwortungsvollen Umgang mit Arzneimitteln dar und bewerten den Umgang mit Arzneimitteln kritisch. Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Ansätze und Ziele der Rehabilitation für das Individuum und für die Gesellschaft.
Zelluläre Grundlagen des Rückenmarks
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Zelle als Grundbaustein der Lebewesen und erklären die verschiedenen Organisationsebenen des menschlichen Körpers. Sie erhalten einen Überblick über die Histologie und charakterisieren die Zelle auf molekularbiologischer Ebene. Dabei stellen sie dar, wie die Erbinformation im Zellkern organisiert ist und lernen Kern- und Zellteilungsprozesse kennen.
Molekulare Prozesse im Rückenmark
Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Aufbau der DNA und erklären den Ablauf der Replikation. Sie beschreiben den Aufbau einer Aminosäure, erläutern die verschiedenen Ebenen der Proteinstruktur und die Bedeutung der Proteine für die Funktionsfähigkeit des menschlichen Organismus. Sie stellen den Ablauf der Proteinbiosynthese in einer Eucyte dar, charakterisieren den genetischen Code und ermitteln ausgehend vom codogenen Strang eine Aminosäuresequenz.
Bedeutung von Enzymen für die Gesundheit des Rückenmarks
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Wirkungsweise von Enzymen modellhaft und erläutern die Auswirkung eines Enzymmangels auf den Menschen. Sie ermitteln und begründen die Abhängigkeit der Enzymaktivität von verschiedenen Faktoren und erläutern die Bedeutung der Enzyme exemplarisch.
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Das Organsystem Haut im Zusammenhang mit dem Rückenmark
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten anhand des Organsystems Haut grundlegende gesundheitswissenschaftliche Zusammenhänge. Dabei berücksichtigen sie Aspekte der Gesundheitsförderung, Prävention, Therapie und Pflege. Ausgehend von der Charakteristik der Haut leiten sie die Bedeutung und Maßnahmen der Gesunderhaltung der Haut her. Zudem beschreiben sie Hautveränderungen sowie deren Ursachen und diskutieren Auswirkungen auf die Lebensgestaltung.
Das deutsche Gesundheitswesen und die Versorgung von Rückenmarkspatienten
Die Schülerinnen und Schüler stellen die charakteristischen Strukturen des deutschen Gesundheitswesens dar und erarbeiten einen Überblick über Versorgungsmöglichkeiten von Patienten. Außerdem setzen sie sich mit Aufgaben und Zielsetzungen des Case Managements und Qualitätsmanagements auseinander und begründen deren Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung. Sie vergleichen unterschiedliche Gesundheitssysteme kritisch und erläutern verschiedene nationale Alterspyramiden als ein Hilfsmittel der Demographie und zur Prognose der Bevölkerungsentwicklung.
Qualitätsmanagement und Case Management im Gesundheitswesen
Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen im Allgemeinen sowie das Case Management im Besonderen. Außerdem diskutieren sie die Vor- und Nachteile des Case Managements.
Gesundheitswissenschaftliche Forschung und evidenzbasiertes Arbeiten
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit gesundheitswissenschaftlichen Fragestellungen auseinander und stellen die Bedeutung gesundheitswissenschaftlicher Forschung für evidenzbasiertes Arbeiten in verschiedenen gesundheitsbezogenen Disziplinen (Evidence-based Practice) dar. Zudem beschreiben sie die Phasen des Forschungsprozesses und vergleichen Studiendesigns gesundheitswissenschaftlicher Forschung.
Soziologische und psychologische Grundlagen der Gesundheit
Die Schülerinnen und Schüler erläutern gesundheitsrelevante Grundlagen der Soziologie und Psychologie. Sie stellen den Zusammenhang zwischen psychosozialen Faktoren und Gesundheit wie Krankheit dar. Sie leiten ab, dass ein Ungleichgewicht von schützenden und belastenden Faktoren zu Erkrankungen führen kann und reflektieren ihre Rahmenbedingungen und ihr Verhalten kritisch. Mithilfe von Lerntheorien beurteilen sie erworbenes Verhalten sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen und nehmen Stellung zu aktuellen Gesundheitsprogrammen.
Die Maslowsche Bedürfnishierarchie und Motivation
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Maslowsche Bedürfnishierarchie des Menschen. Des Weiteren arbeiten sie heraus, dass Motivation eine Eigenleistung ist. Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Verhalten bzw. die Verhaltensänderung auf der Grundlage des jeweiligen Modells sowie die damit verbundene Entstehung von Gesundheit und Krankheit.
Altersbegriffe und Veränderungen im Alter
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Entwicklung als einen lebenslangen Prozess. Sie charakterisieren neben biologischen Altersveränderungen auch psychische, d. h. das Gedächtnis und die Intelligenz betreffende Veränderungen. Darüber hinaus erörtern sie auf der Grundlage der genannten Theorien, wie der alte Mensch Zufriedenheit erlangen kann.
Erkrankungen des Rückenmarks
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine sehr ernste Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems, die nahezu ausschließlich das motorische Nervensystem betrifft. Die Erkrankung der motorischen Nervenzellen im Rückenmark und ihren Fortsätzen zur Muskulatur führt zu unwillkürlichen Muskelzuckungen (Faszikulationen), Muskelschwund (Atrophie) und zu Muskelschwäche (Paresen) an Armen und Beinen und auch in der Atemmuskulatur.
BWS-Syndrom
Mit einem BWS-Syndrom beschreibt man verschiedene Beschwerden und Schmerzen rund um die Brustwirbelsäule. In vielen Fällen stecken muskulär-fasziale Ursachen dahinter: Verhärtete Muskulatur, Muskelverspannungen und die stets beteiligten Faszien, die spröde sein können.
Bandscheibenvorfall
Der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule ist die häufigste Ursache so genannter Lumboischialgien, d.h. solcher Schmerzen, die vom Rücken kommend in einen bestimmten Bereich des Beines ausstrahlen. Je nach Ausprägung des Bandscheibenvorfalles kann es zu Gefühlsstörungen oder gar zu Lähmungserscheinungen in diesem Bereich kommen.
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