Die Alzheimer-Krankheit ist eine der häufigsten Ursachen für Demenz und betrifft Millionen von Menschen weltweit. Der Fall des ehemaligen Schalke-Managers Rudi Assauer hat die Krankheit in das öffentliche Bewusstsein gerückt und die Bedeutung der Forschung nach Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten unterstrichen.
Was ist Alzheimer?
Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die zum Absterben von Gehirnzellen führt. Dies führt zu einem allmählichen Verlust des Gedächtnisses, des Denkvermögens und der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben auszuführen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können die Betroffenen sogar ihre eigene Identität vergessen.
In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen von Demenz betroffen, wobei Alzheimer die bekannteste Demenzerkrankung ist. Die Alzheimer Gesellschaft schätzt, dass alle 100 Sekunden in Deutschland jemand an Demenz erkrankt. Jedes Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Wenn kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen erhöhen.
Ursachen der Alzheimer-Krankheit
Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen können.
Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen
Eine der Hauptursachen für Alzheimer ist das Absterben von Gehirnzellen, was beispielsweise im Computertomogramm als Schrumpfung des Gehirns erkennbar werden kann. Im Laufe der Krankheit lagern sich, wie bereits von Alois Alzheimer beschrieben, immer mehr Eiweiß-Spaltprodukte im Gehirn ab. Diese Beta-Amyloide behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist.
Lesen Sie auch: Rudi Cerne – Mehr als nur Sport
Mediziner haben im Gehirn die stoffliche Grundlage dieses Vergessens gefunden: Ablagerungen von Eiweißen, so genannte Amyloid-Plaques, kommen bei Alzheimerkranken gehäuft vor. Außerdem scheinen bestimmte Proteine die Zellen von innen heraus zu zerstören.
Eine der neueren Theorien zur Entstehung von Alzheimer wird derzeit unter Forschern diskutiert: Dass sich die Amyloid-Plaques im Gehirn anlagern, könnte darauf beruhen, dass bestimmte Eiweiße sich falsch falten.
Eiweiße bestehen aus Aminosäuren, die sich in eine bevorzugte Form falten. Doch manchmal läuft dieses Falten falsch - und aus einem eigentlich harmlosen, ja lebenswichtigen Molekül wird eine Gefahr: Denn das falsch gefaltete Eiweiß stimuliert auch die Eiweiße in seiner Umgebung, sich falsch zu falten. Eine Kettenreaktion, die für die Hirnzellen tödlich sein kann und dadurch zu einer Demenz des Menschen führen kann.
Genetische Faktoren
Mediziner sprechen von einer familiären Alzheimer-Form, wenn es innerhalb einer Familie mehrere Betroffene gibt. Genetische Faktoren scheinen ebenso eine Rolle zu spielen. So beeinflusst eine bestimmte Variante des ApoE-Gens (wichtig für den Cholesterintransport im Blut) die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Bei Trägern von ApoE4 treten Krankheitssymptome besonders früh auf.
Sind innerhalb einer Familie mehrere Menschen an Alzheimer erkrankt, sprechen Mediziner von einer familiären Form von Alzheimer. Bei dieser Form ist das Risiko der Blutsverwandten erhöht, ebenfalls an Alzheimer zu erkranken. Während das Lebenszeitrisiko normalerweise bei zehn Prozent liegt, erhöht es sich bei Verwandten ersten Grades um das Zweieinhalbfache (25 Prozent).
Lesen Sie auch: Fortgeschrittene Demenz: Ein umfassender Überblick
Altersbedingte Veränderungen
Der mit Abstand wichtigste und nicht-behandelbare Risikofaktor zur Entwicklung einer Demenz ist das Alter. Ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt sich die Demenzhäufigkeit alle fünf Jahre. Alzheimer ist eine Krankheit, die vor allem Menschen im Alter ab 65 Jahren trifft. Je mehr Menschen also älter als 65 werden, umso mehr davon erkranken an Alzheimer. Bis zum Jahr 2050 wird mit einem Anstieg der Demenzkranken auf über 2,6 Millionen gerechnet.
Weitere Risikofaktoren
„Etwa 30 Prozent des Alzheimer-Risikos lassen sich durch sieben Risikofaktoren erklären, die wir mehr oder minder wirksam beeinflussen können“, sagt etwa die Demenz-Forscherin Miia Kivipelto vom Karolinska-Institut in Stockholm. Es sind:
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Adipositas
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- geringe Bildung
- Depression und Stress
Studien belegen, dass das Gehirn durch Langzeit-Alkoholismus schrumpfen kann, auch dann steht am Ende eine Demenz. So entwickeln zum Beispiel einige schwere Trinker eine Form der Hirnschädigung, das "Wernicke-Korsakoff-Syndrom". Sie können sich an Ereignisse erinnern, die geschehen sind, bevor das Syndrom aufgetreten ist, aber sie vergessen neue Informationen oft innerhalb weniger Sekunden.
Symptome der Alzheimer-Krankheit
Die Symptome der Alzheimer-Krankheit können von Person zu Person variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Gedächtnisverlust, insbesondere Schwierigkeiten, sich an neue Informationen zu erinnern
- Schwierigkeiten, sich zu orientieren, sowohl zeitlich als auch räumlich
- Sprachprobleme, wie z. B. Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden
- Veränderungen in der Persönlichkeit und im Verhalten, wie z. B. Reizbarkeit, Angstzustände und Depressionen
- Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben auszuführen, wie z. B. Kochen, Anziehen und Waschen
Das häufige Vergessen des Hausschlüssels oder anderer alltäglicher Dinge hat nichts mit Alzheimer zu tun. Aber Alzheimer geht immer mit einer Gedächtnisstörung einher. Vor allem in Anfangsstadium fällen häufig Schwierigkeiten auf, sich zeitlich zu orientieren. Die Betroffenen haben wenig Energie, sind durcheinander und beurteilen Situationen falsch. Hinzu kommen Störungen der kortikalen Funktionen, dazu gehören beispielsweise das Sprechen oder die abnehmende Handfertigkeit. Später schwindet die Fähigkeit, klar zu denken und Zusammenhänge zu erfassen.
Lesen Sie auch: Wechselwirkungen zwischen Schmerzmitteln und Demenz
Stadien der Alzheimer-Krankheit
Der Verlauf der Alzheimer-Erkrankung ist bereits seit Alois Alzheimers ersten Aufzeichnungen gut dokumentiert. Die erste Phase von Demenz-Krankheiten wie Alzheimer ist das Stadium der leichten Demenz.
Die Erkranken können sich neue Dinge nicht mehr merken. Zudem gestalten sich vor allem abstrakte Aufgaben des Alltags, wie beispielsweise eine Steuererklärung, schwierig. In dieser Phase der Alzheimer-Krankheit haben sich in bestimmten Bereichen der Großhirnrinde (Neokortex) bereits erste Proteinklumpen gebildet (Beta-Amyloid-Plaques).
Ist das Stadium der mittelschweren Demenz erreicht, haben die verklumpten Proteine bereits weitere Hirnareale befallen. Die Erkrankten können komplexe Formen und Muster nicht mehr richtig erkennen und erinnern. So wird es für die Patienten schwierig, Haushaltsgeräte zu bedienen oder sich selbstständig zu kleiden. Auch das Sprachverständnis leidet. Die Erkrankten selbst sehen die eigenen Beeinträchtigungen meist nicht ein (Anosognosie).
Die Symptomatik nimmt im Laufe der Zeit zu. Für den Erkrankten bringt das häufig psychische Zusatzsymptome mit sich, wie Angst, depressive Verstimmungen, Halluzinationen oder eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Das Stadium der schweren Demenz prägen zunehmende motorische und vegetative Störungen etwa Inkontinenz. Die Erkrankten werden pflegebedürftig.
Diagnose der Alzheimer-Krankheit
Am besten ist es, zuerst zum Hausarzt zu gehen und offen über die Probleme zu reden. Der Patient sollte dann zu einem Facharzt überwiesen werden, bei dem sowohl eine detaillierte Anamnese des Patienten sowie eine sogenannte Fremdanamnese erhoben werden sollte. Dabei werden auch die Angehörigen des Patienten zu den Symptomen befragt. Dazu kommen neuropsychologische Tests sowie bildgebende Untersuchungen mit Computertomographie (cCT) oder Kernspintomographie (cMRT). Außerdem sollte auch eine Blutuntersuchung dazugehören, um Infektionen oder andere Krankheiten auszuschließen.
Pathologisch nachweisen lässt sich die Erkrankung durch die sich im Hirn festsetzenden Proteine Amyloid und Tau. Es gibt zwei anerkannte klinische Verfahren, die bereits zu Lebzeiten verlässliche Rückschlüsse auf zelluläre Veränderungen im Hirn erlauben. Sie haben auch Eingang in die ärztlichen Leitlinien zur Demenz gefunden. Zum einen ist das die Nervenwasseruntersuchung, und zum anderen die Positronen-Emissionstomographie (PET). Dieses bildgebende Verfahren macht die Amyloid-Ablagerungen im Gehirn sichtbar. Bei der Untersuchung des Nervenwassers fahndet das Labor nach Biomarkern. "Dadurch lassen sich bereits 20 Jahre vor Ausbruch der Krankheit erste Anzeichen auf diese nachweisen", sagt Schulz. Das ist den Medizinern wichtig, weil es hilft, die Betroffenen möglichst frühzeitig und individuell zu therapieren.
Es gibt eine Vielzahl an Tests, die bei der Suche nach Anhaltspunkten für eine Alzheimer-Erkrankung helfen. Dazu zählen neuropsychologische Tests wie zum Beispiel der Uhrentest, bei dem es um das Zeichnen der korrekten Uhrzeit geht oder das Merken von längeren Wortreihen. Möglich ist die Diagnose über Verfahren wie CT oder MRT. Mit ihnen lässt sich nachweisen, ob das Gehirn geschrumpft ist.
Behandlung der Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit ist bislang nicht heilbar, das Fortschreiten der Symptome lässt sich durch Medikamente jedoch hinauszögern. Dafür sind seit 1995 in Deutschland Acetylcholinesterase-Hemmer zugelassen. Die Medikamente sind umso effektiver, je früher sie eingesetzt werden.
Es gibt kein Arzneimittel, das in der Lage wäre, Alzheimer zu heilen oder alle auftretenden Symptome zu mildern. Es ist also ein Potpourri an Möglichkeiten, das je nach individueller Entscheidung zum Tragen kommen kann. Dazu gehören Arzneimittel wie sogenannte Cholinesterase-Hemmer oder Glutamat-Antagonisten, die die geistige Leistungsfähigkeit verbessern. Mit ihrer Hilfe kann der Verlauf der Erkrankung um einige Monate gebremst werden. Da viele Alzheimer-Patienten Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Aggressionen entwickeln, kommen in einigen Fällen sogenannte Antipsychotika wie zum Beispiel Chlorpromazin, Haloperidol, Risperidon, Thioridazin oder Trifluoperazin zum Einsatz. Sie sind allerdings umstritten, da sie die Sterblichkeit erhöhen. Laut einer amerikanischen Studie starben die behandelten Patienten im Schnitt sechs bis zwölf Monate früher, wenn sie solche Mittel bekamen.
Es gibt medikamentöse Behandlungen, die Erregungszustände, Depressionen oder psychotische Symptome wie Halluzinationen oder Verwirrung mildern helfen. Nichtmedikamentöse Therapien sind häufig ebenfalls darauf ausgerichtet, Begleitsymptome der Krankheit zu behandeln oder die Denk- und Merkfähigkeit zu verbessern. Andere nichtmedikamentöse Ansätze versuchen, die Alltagskompetenz der Patienten zu stärken und Angehörige zu unterstützen.
Derzeit wird nur im Rahmen kontrollierter Studien geimpft. Ein zugelassenes Medikament gibt es hingegen noch nicht. Bereits seit geraumer Zeit bemüht sich die Wissenschaft, einen Impfstoff zu finden, mit dem man gegen den geistigen Verfall impfen kann. Hoffnungsträger ist dabei die sogenannte Anti-Amyloid-Therapie. Sie setzt bei den Amyloid-Plaques an, die sich bei Alzheimer typischerweise im Gehirn absetzen. Diese Eiweiße greifen Nervenzellen im Gehirn an. Die Impfung nun zielt darauf ab, Antikörper ins Hirn zu bringen, die das Amyloid zerstören und das Eiweiß quasi auffressen. Diese Impfung, so hoffen die Wissenschaftler könnte im Frühstadium die Erkrankung bekämpfen. Einige Tests geben sogar Hoffnung darauf, dass sie trotz Alzheimer die Gedächtnisleistung stabilisieren kann.
Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit
Bisher konnten nur wenige Faktoren eindeutig identifiziert werden, die einer Alzheimer-Erkrankung vorbeugen könnten: Dazu gehört regelmäßige Bewegung. Wer wöchentlich wenigstens zehn Kilometer zu Fuß geht, verringert den Gedächtnisverlust im Alter, fanden Neurologen von der Universität Pittsburgh heraus. Außerdem gilt eine ausgewogene Ernährung, zum Beispiel eine mediterrane Ernährungsweise, als vorbeugend. Italienische Forscher belegten in einer Studie, dass eine kalorienarme Ernährung das Proteinmolekül CREB1 anregt, das wiederum für Langlebigkeit und gute Gehirnfunktion zuständige Gene aktiviert.
Manchmal sind es genetische Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einmal an Alzheimer zu erkranken. Diese erbliche Vorbelastung an sich lässt sich nicht ausschalten. Wohl aber hilft ein aktives Leben - geistig wie körperlich - auch in Sachen Alzheimer-Prävention. Wie ein Muskel, der trainiert werden will, fordert auch das Gehirn Beschäftigung. Dabei ist es hilfreich, zum einen die Gedächtnisleistung zu trainieren und das Gehirn mit vielen Informationen zu füttern und zu fordern. Das geschieht zum Beispiel bei der Teilnahme an Diskussionsrunden, dem Besuch von Ausstellungen oder Bildungsreisen. Noch viel wichtiger allerdings ist es, an seiner Verarbeitungsschnelligkeit und an der Fähigkeit zum logischen Denken zu arbeiten. Denn diese hält nachhaltiger an. Neuere Studien zeigen zudem: Auch wer Übergewicht und Bluthochdruck abbaut, beugt dem Untergang von Nervenzellen im Gehirn vor. Bildung schützt vor Alzheimer. Ein langer Ausbildungsweg belastet zwar in den meisten Fällen den Geldbeutel, doch bringt er zugleich einen Schutz vor Demenz mit sich. Nicht klar ist allerdings laut Alzheimer-Experte Schulz, ob dadurch Veränderungen im Gehirn verhindert oder hinausgezögert werden, oder ob durch das kognitive Training einfach nur die neuropathologischen Veränderungen besser aufgefangen werden können.
Was Ihrem Körper schadet, kann auch das Gehirn beeinträchtigen. So können Sie zumindest einer vaskulären Demenz entgegenwirken, indem Sie auf folgende sechs Dinge achten:
- Ernähren Sie sich ausgewogen
Nach aktuellem Stand der Forschung ist eine mediterrane Ernährung besonders gut für unser Herz und Hirn. Zuletzt kamen australische Forscher zu dem Ergebnis, dass sich mit dieser Ernährungsweise auch das Demenz-Risiko senken lässt. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte, Olivenöl, wenig rotes Fleisch, stattdessen Fisch und Hühnchen.
- Trinken Sie Alkohol nur in Maßen
Verfechter der mediterranen Ernährung empfehlen außerdem hin und wieder ein Gläschen Rotwein. Mehr sollte es allerdings nicht sein. Denn starker Alkoholkonsum kann das Gehirn schädigen. Diesen Zusammenhangbestätigten Wissenschaftler aus Stockholm. Probanden, die seltener als einmal pro Monat Alkohol tranken, litten nur halb so oft an Gedächtnisstörungen wie Testpersonen, die häufiger tranken.
Dabei unterschieden die Forscher nicht zwischen Wein, Bier und Spirituosen. Besonders interessant: Bei Probanden, die nie zu Alkohol griffen, war das Demenz-Risiko wiederum leicht erhöht, verglichen mit den Wenig-Trinkern.
- Bewegen Sie sich ausreichend
- Gönnen Sie sich in stressigen Situationen eine Auszeit
Stress kann Abbauprozesse im Gehirn fördern und so zu Alzheimer führen, berichten Forscher aus Argentinien. Sie fanden heraus: Von 107 untersuchten Alzheimerpatienten waren 78 schwer seelisch belastet, etwa durch den Tod eines Angehörigen, Gewalterlebnisse oder Unfälle.
- Rauchen Sie nicht
Raucher haben ein doppelt so hohes Demenz-Risiko wie Nichtraucher. So lautet das Ergebnis einer Langzeitstudie mit mehr als 21.000 US-Bürgern. Wer einer Demenz vorbeugen möchte, sollte sich daher das Rauchen abgewöhnen.
- Gehen Sie regelmäßig in die Sauna
Eine Studie, selbstverständlich von finnischen Forschern, legt nahe, dass auch Schwitzen in der Sauna im Kampf gegen Demenz helfen kann. Die Forscher untersuchten mehr als 2000 gesunde Männer. Diejenigen, die vier bis sieben Mal wöchentlich saunierten, hatten ein um 66 Prozent geringeres Risiko für Demenz verglichen mit Sauna-Muffeln.
Leben mit Alzheimer
Die Alzheimer-Diagnose ist für Betroffene und ihre Angehörigen ein einschneidendes Erlebnis. Im Laufe der neurodegenerativen Erkrankung werden oft selbst alltägliche Verrichtungen unmöglich. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten, die Betroffenen und ihren Familien helfen können, mit der Krankheit umzugehen.
Alzheimer-Kranke brauchen Ruhe, Fürsorge, regelmäßiges Essen, Rituale, die ihnen helfen, sich zurechtzufinden, um "die Unmöglichkeit, sich geborgen zu fühlen", zu lindern, wie der Schriftsteller Arno Geiger in einem Buch über seinen demenzkranken Vater schreibt. Allein zu sein erträgt er kaum mehr. Aber reden will er auch nicht. Die Illusion von Alltag. Sie ringen um Ideen, wie sie ihn locken können, aus der Lethargie reißen, die ihn oft gefangen nimmt. Aus seiner, wie sie sagen: Einsamkeit.
Mitzuerleben, wie ein lieb gewonnener Mensch unaufhaltsam davongleitet, ist für die Angehörigen ein quälender Vorgang, ein nicht enden wollender Abschied, der aus vielen kleinen Abschieden besteht. Die Menschen um ihn herum sollen auch mal lachen und einen Spruch abkönnen und ihn in Ruhe lassen und nicht so viel sabbeln.