Rudi Cerne ist eine bekannte Persönlichkeit im deutschen Fernsehen, vor allem als Moderator der Sendung "Aktenzeichen XY…ungelöst". Doch bevor er sich der Aufklärung von Verbrechen widmete, war er ein erfolgreicher Eiskunstläufer. Dieser Artikel beleuchtet das Leben und die Karriere von Rudi Cerne, von seinen sportlichen Erfolgen bis hin zu seiner heutigen Tätigkeit als Fernsehmoderator und Journalist.
Frühe Jahre und sportliche Karriere
Rudi Cerne wurde am 26. September 1958 in Wanne-Eickel geboren. Seine schulische Laufbahn begann 1965 an der Josefschule Herne. Nach dem Abitur begann er ein Studium in Sport und Biologie auf Lehramt, das er jedoch zugunsten seiner Eiskunstlaufkarriere nicht abschloss.
Sein Vater, der im Zweiten Weltkrieg ein Bein verloren hatte und seine eigene Eislauf-Leidenschaft nicht mehr ausleben konnte, war eine treibende Kraft für Rudi. Bereits mit fünf Jahren stand Rudi auf dem Eis und erfüllte so den Traum seines Vaters.
Die späten 1970er und frühen 1980er Jahre waren von großen Erfolgen im Eiskunstlauf geprägt. Er gewann 1978 und 1980 die Deutsche Meisterschaft. International machte er auf sich aufmerksam, als er 1984 den zweiten Platz bei der Europameisterschaft belegte und bei der Weltmeisterschaft Fünfter wurde. Der Höhepunkt seiner sportlichen Karriere waren die Olympischen Spiele 1984 in Sarajevo, wo er den vierten Platz erreichte.
Erfolge im Überblick
- 1978: Deutscher Meister im Eiskunstlauf
- 1980: Deutscher Meister im Eiskunstlauf
- 1984: 2. Platz bei der Europameisterschaft
- 1984: 5. Platz bei der Weltmeisterschaft
- 1984: 4. Platz bei den Olympischen Spielen in Sarajevo
Wechsel zum Fernsehen
Nach dem Ende seiner aktiven Eiskunstlaufkarriere 1984 wurde Rudi Cerne von "Holiday on Ice" engagiert. Parallel zu seinen Auftritten bei der Eisrevue begann er eine Ausbildung zum Eiskunstlauftrainer, die er jedoch abbrach, um sich dem TV-Journalismus zu widmen.
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Nach einigen Praktika arbeitete er als freier Mitarbeiter beim WDR und HR. Seine ersten Moderationen übernahm er für die ARD bei Sportsendungen zu Eiskunstlauf-Wettbewerben und Tanzturnieren.
Karriere im Überblick
- 1984 - 1988: Eislaufprofi bei Holiday on Ice
- 1988: Freier Mitarbeiter beim WDR, Köln
- 1989 - 1990: Reporter und Moderator beim HR, Frankfurt
- 1990 - 1995: ARD-Live-Reporter für Eiskunstlaufen und Turniertanzen
- 1992 - 1995: Moderator für ARD "Sport-Extra" und ARD-"Sportschau"
- 1995: Sport-Moderator im "ARD-Morgenmagazin"
Wechsel zum ZDF und "Aktenzeichen XY…ungelöst"
1996 wechselte Rudi Cerne zum ZDF. Dort moderierte er das "Aktuelle Sportstudio" von 1999 bis 2006 und berichtete von der Tour de France im Jahr 2005. Zudem war er im Sportteil von "heute" und "ZDF heute journal" zu sehen.
Seit 2002 präsentiert er "Aktenzeichen XY…ungelöst", eine Sendung, in der Straftaten mithilfe von Zuschauerhinweisen aufgeklärt werden sollen. Die Sendung ist ein fester Bestandteil des deutschen Fernsehens und hat Rudi Cerne einem breiten Publikum bekannt gemacht.
Engagements beim ZDF
- Seit 1996: Live-Reporter, Redakteur und Moderator von "sportstudio live" und der "sportstudio reportage" (bis 12/2023)
- 1999 - 2006: Moderator des "aktuellen sportstudios"
- Seit 2002: Moderator von "Aktenzeichen XY … ungelöst"
- 2004 - 2005: Moderator von "XY … Sicherheits-Check"
- Seit 01/2014: Botschafter der "Aktion Mensch"
"Aktenzeichen XY…ungelöst": Psychische Belastung und Verantwortung
Die Moderation von "Aktenzeichen XY…ungelöst" ist nicht nur eine Aufgabe, sondern auch eine Verantwortung. Rudi Cerne spricht offen über die psychische Belastung, die mit der Präsentation von oft sehr dramatischen Fällen einhergeht. Besonders wenn Kinder Opfer von Verbrechen geworden sind, berühren ihn die Fälle sehr.
Um die Fälle nicht zu nah an sich heranzulassen, hat er sich die Ratschläge von Ermittlern zu Herzen genommen. Er betont, dass er nicht an den Tatorten und in den Ermittlungsräumen präsent ist, was ihm hilft, eine gewisse Distanz zu wahren.
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Umgang mit der psychischen Belastung
- Ratschläge von Ermittlern befolgen
- Distanz zu den Fällen wahren
- Bewusstsein für die Verantwortung
Engagement für Zivilcourage
Neben seiner Tätigkeit als Moderator engagiert sich Rudi Cerne auch für Zivilcourage. Er moderiert den "XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen", bei dem Menschen ausgezeichnet werden, die mutiges und vorbildliches Handeln gezeigt haben.
Obwohl er selbst noch nie in einer brenzligen Situation war, in der er Zivilcourage hätte zeigen müssen, betont er die Bedeutung einer aufmerksamen Nachbarschaft und der Polizeilichen Prävention.
Tipps zur Sicherheit
- Polizeiliche Prävention in Anspruch nehmen
- Einbruchsichere Fenster installieren
- Hecken niedrig halten, um freie Sicht zu gewährleisten
- Aufmerksame Nachbarschaft pflegen
Podcast "Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen"
Seit September moderiert Rudi Cerne zusammen mit Conny Neumeyer den Podcast "Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen". Im Podcast werden Fälle der vergangenen 55 Jahre aufgegriffen und exklusiv mit Ermittlern besprochen. Cerne zeigt sich immer wieder erstaunt, wie detailliert die Ermittler noch Kenntnisse über Fälle haben, die mitunter schon Jahrzehnte zurückliegen.
Privatleben
Rudi Cerne ist seit 1987 verheiratet und hat eine Tochter, die 1990 geboren wurde. Er lebt mit seiner Familie in Rodenbach bei Hanau.
Rudi Cerne und der Fall des "Rip-Deals"
In einer Spezialausgabe von "Aktenzeichen XY… Ungelöst" wurde der sogenannte "Rip-Deal" thematisiert, eine besonders perfide Betrugsmasche. Dabei werden Verkäufer von hochwertigen Gütern im Internet kontaktiert und in ein Devisentauschgeschäft verwickelt. Die Betrüger locken ihre Opfer mit viel Bargeld ins Ausland, um sie dann in einem günstigen Moment zu bestehlen.
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Kriminaloberkommissar Helge Maletz von der Kripo Osnabrück berichtete in der Sendung von 152 Fällen, in denen er als Leiter einer "Soko Rip-Deal" ermittelt hat. Dabei konnten 16 Täter identifiziert und vier Täter festgenommen werden.
Tipps zum Schutz vor "Rip-Deals"
- Vorsicht bei Interessenten, die jeden Kaufpreis ohne Verhandlung akzeptieren
- Personalausweis möglicher Interessenten zeigen lassen
- Sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen
- Besondere Warnung bei Angebot von Devisen-Tauschgeschäften im Ausland
Rudi Cerne und der "Bezness"-Betrug
Ein weiterer Fall, der in "Aktenzeichen XY… Ungelöst" behandelt wurde, ist der sogenannte "Bezness"-Betrug. Dabei verlieben sich Urlauber in Einheimische, die sie dann um ihr Geld bringen. Die Betrüger nutzen die emotionale Abhängigkeit ihrer Opfer aus, um immer höhere Geldbeträge zu fordern.
Autorin und Journalistin Evelyne K., die selbst Opfer eines solchen Betrugs wurde, mahnt zur Skepsis bei Urlaubsbekanntschaften und rät, hellhörig zu werden, wenn diese ständig nach Geld fragen.
Tipps zum Schutz vor "Bezness"-Betrug
- Skeptisch bei Urlaubsbekanntschaften sein
- Hellhörig werden, wenn ständig nach Geld gefragt wird
- Ausweis zeigen lassen und eine Kopie davon machen
- Kein Geld bezahlen
- Schulden vortäuschen
Rudi Cerne und der Enkeltrick
Auch der Enkeltrick wurde in "Aktenzeichen XY… Ungelöst" thematisiert. Dabei geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte aus und bitten um finanzielle Unterstützung. Die Opfer werden unter Druck gesetzt und dazu gebracht, hohe Geldbeträge auszuhändigen.
In einem Fall konnte eine 76-jährige Rentnerin die Betrüger überlisten, indem sie die Polizei einschaltete und mitspielte. Am Ende konnte einer der Täter bei der Geldübergabe festgenommen werden.
Tipps zum Schutz vor dem Enkeltrick
- Keine Namen nennen
- Misstrauisch sein, wenn sich jemand am Telefon nicht mit Namen meldet
- Sich nicht unter Druck setzen lassen
- Im Zweifelsfall die Polizei informieren
Rudi Cerne und seine Sicht auf True Crime
True Crime hat in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen. Rudi Cerne erklärt sich das unter anderem damit, dass "Aktenzeichen" noch mal neuen Schwung geholt hat. Viele Redaktionen haben sich daran ein Beispiel genommen und versuchen jetzt, auf diese Art und Weise gute Einschaltquoten zu erzielen.
Andere prominente Parkinson-Erkrankte
Es gibt auch andere bekannte Persönlichkeiten, die an Parkinson erkrankt sind und öffentlich darüber sprechen. Frank Elstner machte seine Parkinsondiagnose 2019 öffentlich und hält sich mit Boxen, mentalem Training, guter Ernährung und eiserner Disziplin fit. Ottfried Fischer gab seine Parkinson-Erkrankung 2008 bekannt und bewies bei "Markus Lanz", dass er trotz schwieriger Zeiten den Humor nicht verloren hat.
Sabine Zimmermann: Ehemalige Co-Moderatorin von "Aktenzeichen XY…ungelöst" verstorben
Sabine Zimmermann, die frühere Co-Moderatorin der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“, ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Sie moderierte die Sendung 14 Jahre lang an der Seite ihres Vaters, Eduard Zimmermann, und war später Produktionsleiterin von „Aktenzeichen XY…ungelöst“. Rudi Cerne zeigte sich betroffen vom Tod Zimmermanns und betonte ihre Bedeutung für die Sendung.