Schmerzsalben und -gele bei Muskel- und Nervenschmerzen: Wirkstoffe, Anwendung und Wirksamkeit

Schmerzgele und Schmerzsalben sind beliebte Mittel zur Behandlung von Schmerzen im Rücken, in den Knien und anderen Körperbereichen. Sie versprechen Linderung und wirken entzündungshemmend. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Wirkstoffe in Schmerzsalben und -gelen, ihre Wirksamkeit, Anwendung und was bei der Auswahl und Nutzung zu beachten ist.

Wirkstoffe in Schmerzsalben und -gelen

Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe in Schmerzgelen, Schmerzsalben oder Schmerzcremes gehören zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Arzneimittel mit Diclofenac oder Ibuprofen hemmen nachweislich Schmerzhormone wie Prostaglandine und unterdrücken lokale Entzündungsreize, wie sie bei Muskelschmerzen auftreten. Dadurch wirken sie schmerzlindernd und entzündungshemmend. Medizinprodukte wie ein Schmerzgel mit Diclofenac oder eine Schmerzsalbe mit Ibuprofen sind für akute, leichte oder mittelstarke Schmerzen geeignet.

Auch für Schmerzsalbe mit Beinwell (genauer: Beinwellwurzelextrakt) ist die schmerzlindernde Wirksamkeit nachgewiesen worden. Für pflanzliche Wirkstoffe wie Campher gibt es dagegen keine nachweislichen wissenschaftlichen Hinweise auf einen schmerzlindernden Effekt. Auch hoch konzentrierte Arnika-Salben werden als eine pflanzliche Alternative zu Salben mit chemischen Wirkstoffen angeboten. Laut Studienlage zu Salicylsäure in Schmerzsalbe (auch Beta-Hydroxysäure oder BHA genannt) fehlt es auch hier an Nachweisen für eine effektive Wirkung.

Übersicht einiger Wirkstoffe:

  • NSAR (Diclofenac, Ibuprofen, Felbinac, Piroxicam): Wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend.
  • Beinwellwurzelextrakt: Schmerzlindernde Wirkung nachgewiesen.
  • Campher: Keine nachweisliche schmerzlindernde Wirkung.
  • Arnika: Wird als pflanzliche Alternative angeboten, aber ohne eindeutige wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit.
  • Salicylsäure (BHA): Keine ausreichenden Nachweise für eine effektive Wirkung.

Wie wirken Schmerzsalben und -gele?

Schmerzgel und Schmerzsalbe mit Wirkstoffen der NSAR wirken am besten an Muskulatur und Gelenken, die sich direkt unter der Haut befinden - zum Beispiel bei Gelenkschmerzen an Fingern und Knien oder bei Rückenschmerzen. Beide Arzneimittel wirken, indem sie einen Wirkstoff lokal auf die Haut oder ins tieferliegende Gewebe übertragen, um dort zu heilen, pflegen oder schützen.

Die fettreiche Grundlage von Schmerzsalbe bildet außerdem eine schützende Schicht, die den Wirkstoff einschließt und den langsamen Abtransport sowie eine gute Verankerung im Gewebe ermöglicht, was sie besonders für trockene Hautstellen und tiefere Beschwerden wie Muskelentzündungen oder Verspannungen geeignet macht. Schmerzgel hat den Vorteil, schnell einzuziehen - auch ohne Eincremen, also eventuell schmerzhafte Berührungen. Außerdem kann es auch im Kühlschrank aufbewahrt werden.

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Wärme als unterstützende Behandlung

Neben den NSAR-Wirkstoffen kann Wärme bei der Behandlung eine positive Rolle spielen. Sie wird durch eine Verstärkung der Durchblutung verursacht. Im Sport können wärmende Einreibungen die Heilung beschleunigen - zum Beispiel bei einer Zerrung. Obwohl die wissenschaftliche Evidenz fehlt, berichten auch Patientinnen und Patienten mit Arthrose davon, dass sie von Schmerzsalben oder Schmerzgels mit Wärmewirkung profitieren. "Wenn Sie zum Beispiel eine Salbe verwenden, die eine angenehme Wärme produziert, dann bringt das schon etwas ", so Dr. Alexander Beier, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin.

Anwendung von Schmerzsalben und -gelen

Wie oft Schmerzsalbe oder Schmerzgel aufgetragen werden soll, hängt von der Art der Salbe, des Gels, der Erkrankung oder Unfallverletzung ab: Manche Produkte werden mehrmals täglich angewendet. Einige können über Nacht auf die Haut aufgetragen werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Zu beachten ist, dass bei häufiger Anwendung die Haut auf Irritationen überprüft werden sollte.

Es ist wichtig, die Produkte nur auf gesunder Haut anzuwenden, nicht auf Wunden, Ekzemen, Schleimhäuten oder an den Augen. Und: Nur lokal auftragen. Wischen Sie Reste der Salben nach dem Auftragen erst mit einem Papiertuch ab, bevor Sie sich die Hände waschen. Das Tuch dann über den Restmüll entsorgen. Außerdem wichtig: Schmerzsalben nach dem angegebenen Verfallsdatum nicht mehr nutzen. Die meisten Produkte sind nach Anbruch sechs Monate lang haltbar. Schmerzsalbe unbedingt für Kinder unzugänglich aufbewahren - und in der Regel bei maximal 25 Grad. Vorsicht ist bei der Lagerung im Kühlschrank geboten.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Hintergrund sind unter anderem Erkenntnisse, dass NSAR eine bestehende Herzschwäche verschlechtern und die Wirkung blutdrucksenkender Medikamente beeinträchtigen können. Schmerzsalben und Schmerzgele mit NSAR-Wirkstoffen können bei großflächiger und häufiger Anwendung ähnliche Nebenwirkungen wie Tabletten haben - bei der Aufnahme über die Haut sind allerdings die Nebenwirkungen bei kurzer Anwendungsdauer erheblich schwächer.

Was sagt Ökotest?

Im der Ausgabe von August 2025 hat das Verbrauchermagazin Ökotest 20 Salben, Gels und Cremes gegen Schmerzen an Muskeln und Gelenken getestet. Fünf Schmerzgels wurden im Test allgemein mit "sehr gut" bewertet - auch weil sie weitgehend frei von umstrittenen Substanzen sind. Für etwa die Hälfte der getesteten Schmerzgels und -cremes konnte die Wirksamkeit nur teilweise oder gar nicht belegt werden. Das galt insbesondere für pflanzliche Produkte. Für Beinwell allerdings - beispielsweise Schmerzgels mit Beinwell-Extrakt bei Rückenschmerzen - gibt es belegende klinische Studien, sagt Prof. Dr.

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ÖKO-TEST bewertete die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe auf Basis von veröffentlichten wissenschaftlichen und klinischen Studien sowie von den Herstellern abgefragten Studien. Produkte, die Vaseline oder andere paraffinhaltige Stoffe deklariert haben, wurden im Labor auf Mineralölbestandteile wie gesättigte (MOSH/MOSH-Analoge) und aromatische (MOAH) Kohlenwasserstoffe untersucht. Ebenfalls im Testportfolio: Parabene, falls deklariert, allergene Duftstoffe und polyzyklische und Nitromoschusverbindungen sowie Cashmeran. Per Deklaration erfassten sie Silikone und synthetische Polymere in den Schmerzsalben.

Bewertungsgrundlagen bei Ökotest:

  • Wirksamkeit: Abwertung bei nicht ausreichend belegter Wirksamkeit durch veröffentlichte klinische Studien.
  • Weitere Inhaltsstoffe: Abwertung bei Delta-3-Caren, allergenen Duftstoffen oder MOAH.
  • Weitere Mängel: Abwertung bei fehlenden Angaben zu allergenen Duftstoffen oder Hinweisen zur Entsorgung von Rückständen.

Finalgon®: Eine Wärmesalbe im Überblick

Finalgon® ist eine Schmerzsalbe, die seit 1951 auf dem Markt ist und Wärme nutzt, um Verspannungen zu lösen. Es gibt sie in drei Wärmestufen:

  1. Finalgon® CPD Wärmecreme: Bei Verspannungen im Schulter-, Nacken- und Lendenwirbelbereich.
  2. Finalgon® Wärmecreme DUO: Zur Förderung der Hautdurchblutung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden.
  3. Finalgon® Wärmesalbe DUO: Bei Rückenschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden.

Die Salben enthalten Wirkstoffe, die die Gefäße erweitern und die Durchblutung bis tief in die Muskulatur fördern. Dies führt zu einem angenehmen Wärmegefühl, das die Muskeln entspannt und Schmerzen reduziert.

Weitere unterstützende Maßnahmen bei Muskel- und Gelenkschmerzen

Muskel- und Gelenkschmerzen treten häufig bei Menschen ab 50 Jahren auf. Die Ursache dafür sind Entzündungen sowie Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen der Knochen und Gelenke.

Wir sind ständig in Bewegung und verlangen unserem Körper viel ab. Deshalb benötigt er ständig Nährstoffe, um sich zu regenerieren. Nicht immer werden alle Stoffe, die er zur Gesunderhaltung braucht, mit der regulären Nahrung zugeführt. Deshalb wurden Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, die die Mineralien und Spurenelemente enthalten, die in Knochen und Gelenken benötigt werden. Dazu gehören auch Stoffe, die zum Aufbau dieser dienen. Wichtig sind etwa Phosphor, Kalium, Kalzium, Eiweiße, Gelatine und Magnesium.

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Auch pflanzliche Präparate, die als Gels und Salben äußerlich angewendet werden, können gegen Entzündungen und Verspannungen eingesetzt werden. Bei Schmerzen im Gelenk- und Muskelbereich können verschiedene Arzneien, homöopathische Präparate und Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden. Diese sind in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees, Pulvern, Gels und Salben erhältlich.

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