Salbe gegen Taubheitsgefühl Ursachen

Ein Taubheitsgefühl, das sich anfühlt wie eine eingeschlafene Hand oder taube Zehen, kann vielfältige Ursachen haben. Während es in vielen Fällen harmlos ist und durch einfache Maßnahmen wie Bewegung oder eine veränderte Sitzposition behoben werden kann, kann es auch ein Anzeichen für eine ernstzunehmende Erkrankung sein. Es ist wichtig, die Ursachen für Taubheitsgefühle zu kennen, um die richtige Behandlung zu finden und mögliche Folgeschäden zu vermeiden.

Ursachen von Taubheitsgefühlen

Taubheitsgefühle können verschiedene Körperteile betreffen, darunter Hände, Finger, Füße, Zehen, Arme, Beine und das Gesicht. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von vorübergehenden Problemen bis hin zu chronischen Erkrankungen.

Nervenprobleme

Häufig resultieren Taubheitsgefühle aus Problemen mit den peripheren Nerven, also den Nerven in Händen oder Füßen, die weit entfernt von den zentralen Nerven in Gehirn oder Rückenmark liegen. Schäden an diesen Nerven können die Signalübertragung beeinträchtigen und zu Missempfindungen führen.

Polyneuropathie: Hierbei kommt es zu Schäden an den peripheren Nerven, insbesondere an den Nervenenden in Händen und Füßen. Typische Symptome sind Kribbeln, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühle, die sich oft handschuh- oder sockenförmig ausbreiten.

Karpaltunnelsyndrom: Bei diesem Syndrom wird der Mittelhandnerv (Nervus Medianus) im Karpaltunnel, einem engen Kanal im Handgelenk, eingeklemmt. Dies führt zu sensorischen Störungen wie Kribbeln, Schmerzen oder Taubheitsgefühlen in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger.

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Ulnartunnel- und Ulnarrinnensyndrom: Druck auf den Ellen-Nerv (Nervus ulnaris) zwischen Achsel und Hand kann Taubheitsgefühle verursachen, vor allem am kleinen Finger und teilweise am Ringfinger.

Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall kann auf Nervenwurzeln drücken und Schmerzen sowie Kribbeln und Lähmungserscheinungen im Bein oder Arm verursachen.

Restless-Legs-Syndrom (RLS): Das RLS äußert sich durch Missempfindungen wie schmerzhaftes Kribbeln, Ziehen und Brennen in den Beinen, vor allem in Ruhephasen abends und nachts.

Multiple Sklerose (MS): MS ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Kribbeln und Taubheitsgefühle verursachen kann.

Leistentunnelsyndrom (Meralgia paraesthetica): Durch Druck im Bereich des Leistenbands wird der Oberschenkelhautnerv eingeklemmt, was zu Schmerzen und Gefühlsstörungen am oberen und seitlichen Oberschenkel führt.

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Tarsaltunnelsyndrom: Hierbei handelt es sich um ein Engpasssyndrom des Schienbeinnervs, das oft nach Verletzungen im Sprunggelenk auftritt und Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder Schmerzen am inneren Fußrand verursacht.

Durchblutungsstörungen

Eine mangelnde Durchblutung kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen führen, da die Nerven nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Schlaganfall: Bei einem Schlaganfall wird ein Teil des Gehirns nicht mehr richtig durchblutet, was zu Sauerstoffmangel und Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen führen kann.

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Bei der PAVK ist der Blutfluss in den Beingefäßen behindert, was zu Schmerzen und Taubheitsgefühlen, insbesondere beim Gehen, führt.

Raynaud-Syndrom: Kälte oder Stress können Gefäßkrämpfe auslösen, die zu Durchblutungsstörungen in den Händen oder Füßen führen, was sich durch kalte, blasse, bläuliche oder rote und gefühllose Finger bemerkbar macht.

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Psychische Ursachen

In manchen Fällen können psychische Faktoren wie Angstzustände oder Panikattacken Taubheitsgefühle verursachen.

Angst-/Panikattacken und Angststörungen (Phobien): Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle können begleitend zu Panikattacken oder Angstzuständen auftreten.

Hyperventilationssyndrom: Hektisches Ein- und Ausatmen in Stresssituationen kann zu einer Abnahme des Kohlendioxidgehalts im Blut führen, was Gefühlsstörungen und Verkrampfungen verursachen kann.

Somatoforme Störungen: Hierbei handelt es sich um körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben. Müdigkeit, Muskelverspannungen oder auch Kribbeln können Symptome einer somatoformen Störung sein.

Weitere Ursachen

Medikamente und Umweltgifte: Vergiftungen mit Schwermetallen oder bestimmte Medikamente können Nervenschäden verursachen, die zu Missempfindungen führen.

Vitamin-B12-Mangel: Ein Mangel an Vitamin B12 kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen führen, da dieses Vitamin wichtig für die Nervenfunktionen ist.

Diabetes: Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel bei Diabetes kann die Nerven schädigen und zu Taubheitsgefühlen führen (diabetische Neuropathie).

Alkoholabhängigkeit: Langjähriger, hoher Alkoholkonsum kann die Nerven schädigen und Polyneuropathie verursachen.

Infektionen: Infektionen wie Borreliose, Diphtherie oder Gürtelrose können Entzündungen verursachen, die die Nerven schädigen.

Tumoren: Gehirn- oder Rückenmarktumoren können auf Nerven drücken und Taubheitsgefühle verursachen.

Symptome von Taubheitsgefühlen

Die Symptome von Taubheitsgefühlen können je nach Ursache und betroffenem Körperteil variieren. Häufige Symptome sind:

  • Kribbeln
  • Ameisenlaufen
  • Brennen
  • Taubheitsgefühl
  • Vermindertes Temperatur- oder Schmerzempfinden
  • Muskelschwäche
  • Schmerzen

Diagnose von Taubheitsgefühlen

Um die Ursache von Taubheitsgefühlen zu ermitteln, ist eine gründliche Diagnose erforderlich. Diese umfasst in der Regel:

  • Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten nach der Krankengeschichte, den genauen Beschwerden und möglichen Auslösern.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt prüft das Gleichgewichtsgefühl, die Reflexe, das Sehen, das Gehör und das Bewusstsein des Patienten. Er untersucht auch die Sensibilität der Haut, um festzustellen, ob Reize wie Berührung, Druck oder Temperatur richtig wahrgenommen werden.
  • Neurologische Untersuchung: Der Arzt untersucht die Nervenfunktion, indem er beispielsweise die Nervenleitgeschwindigkeit misst (Elektroneurographie) oder die Muskelaktivität überprüft (Elektromyographie).
  • Blutuntersuchungen: Bluttests können Hinweise auf mögliche Ursachen wie Diabetes, Vitaminmangel, Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen liefern.
  • Weitere Untersuchungen: Je nach Verdachtsdiagnose können weitere Untersuchungen wie bildgebende Verfahren (z. B. MRT, CT), Nerven-Muskel-Biopsie oder genetische Tests erforderlich sein.

Behandlung von Taubheitsgefühlen

Die Behandlung von Taubheitsgefühlen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn das Taubheitsgefühl durch eine Grunderkrankung wie Diabetes, Polyneuropathie oder Karpaltunnelsyndrom verursacht wird, muss diese behandelt werden.
  • Schmerzlinderung: Gegen Schmerzen können Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antikonvulsiva eingesetzt werden.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Nervenfunktion zu unterstützen.
  • Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, den Alltag trotz Taubheitsgefühlen besser zu bewältigen und feinmotorische Fähigkeiten zu trainieren.
  • Medizinische Hilfsmittel: Bei bestimmten Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom können medizinische Bandagen oder Orthesen (z. B. Handgelenksschienen) helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Operation: In einigen Fällen, z. B. bei einem Karpaltunnelsyndrom, kann eine Operation erforderlich sein, um den Nerv zu entlasten.
  • Hausmittel und alternative Therapien: Bei leichten Beschwerden können auch Hausmittel wie Kühlung, Massagen oder spezielle Übungen helfen. Auch alternative Therapien wie Akupunktur können in manchen Fällen Linderung verschaffen.

Salben gegen Taubheitsgefühl

Bei den ersten Anzeichen eines Karpaltunnelsyndroms können Salben oder Öle aus der Apotheke helfen. Auch bei anderen Ursachen von Taubheitsgefühlen können Salben zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Capsaicin-Salbe: Capsaicin, der Wirkstoff aus Chilischoten, kann in Form von Salben auf die Haut aufgetragen werden, um Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern.

Arnika-Salbe: Arnika-Salbe kann bei Muskelverspannungen und Entzündungen helfen, die zu Taubheitsgefühlen führen können.

Salben mit ätherischen Ölen: Salben mit ätherischen Ölen wie Rosmarin, Lavendel oder Pfefferminze können die Durchblutung fördern und die Nerven beruhigen.

Wichtig: Vor der Anwendung von Salben sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, um mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen.

Vorbeugung von Taubheitsgefühlen

Einige Maßnahmen können helfen, Taubheitsgefühlen vorzubeugen:

  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum können das Risiko für viele Erkrankungen senken, die Taubheitsgefühle verursachen können.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann helfen, Fehlbelastungen und Verspannungen zu vermeiden, die zu Taubheitsgefühlen führen können.
  • Regelmäßige Pausen: Bei sitzenden Tätigkeiten sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden, um die Durchblutung anzuregen und Verspannungen zu lösen.
  • Gut sitzendes Schuhwerk: Gut sitzende Schuhe, die nicht drücken oder die Blutzufuhr abschnüren, können helfen, Taubheitsgefühlen in den Füßen vorzubeugen.
  • Kontrolle von Risikofaktoren: Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck sollten kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Taubheitsgefühle plötzlich auftreten und mit anderen Symptomen wie Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen einhergehen.
  • Taubheitsgefühle häufig auftreten oder länger anhalten.
  • Taubheitsgefühle sich verschlimmern oder auf andere Körperteile ausbreiten.
  • Taubheitsgefühle mit Schmerzen, Muskelschwäche oder anderen Beschwerden verbunden sind.
  • Taubheitsgefühle die Lebensqualität beeinträchtigen.

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