Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei Demenz: Eine Übersicht

Die Alzheimer-Krankheit, eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, rückt zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Während sich die Berichterstattung oft auf neue Medikamente und Präventionstipps konzentriert, gibt es eine neue Generation effektiver Therapien auf physikalischer Basis, die bisher weniger Beachtung findet. Eine dieser Therapien ist die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), die als potenzieller Ansatz zur Behandlung von Alzheimer-Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen diskutiert wird.

Was ist Transkranielle Pulsstimulation (TPS)?

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine nicht-invasive Methode, bei der kurze Schallwellenimpulse durch den Schädel in bestimmte Hirnregionen gesendet werden, die von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind. "Transkraniell" bedeutet "durch den Schädel hindurch". Ziel der TPS ist es, bestimmte Gehirnzellen zu stimulieren und so die Gedächtnisleistungen in den betroffenen Regionen anzuregen. Als wohl erstes Pflegezentrum weltweit bieten wir ab sofort die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) unter der Leitung von Dr. med. Ganz gemäß unserem Anliegen und Ziel, unseren Gästen die bestmögliche pflegende Unterstützung und ein Höchstmaß an Eigenständigkeit und Lebensfreude zu bieten, schöpfen wir aus den aktuellsten Ressourcen, die die moderne Medizin uns zu bieten hat.

Die Therapie, die in den Bereich der zukunftsträchtigen Regenerationsmedizin gehört, arbeitet mit niedrigenergetischen Stoßwellen, die nicht-invasiv über einen Handapplikator, der äußerlich am Kopf angewendet wird, in das Gehirn eingeleitet werden und die die Gehirnfunktionen verbessern können. Durch die sanften Schallwellen können der Verlauf von Alzheimer-Demenz und anderen neurophysiologischen Erkrankungen zunächst aufgehalten bzw. gestoppt werden. Darüber hinaus kann die TPS Gehirnzellen aktivieren und neue Synapsenbildungen erreichen.

Wie funktioniert die TPS?

Stoßwellen sind akustische Impulse, die physikalische Energie in örtlich begrenzten Gewebebereichen freisetzen. Hierdurch werden die Mechanotransduktion, die Stimulation von Wachstumsfaktoren und die Freisetzung von Stickoxid angeregt. Die Behandlung ist nicht-invasiv und die Pulse dringen durch Haut und Schädeldecke, ohne sie zu verletzen.

Um Schall-, also Stoßwellen zu erzeugen, nutzt man das physikalische Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Man kann dies mit der Tonerzeugung in einem Lautsprecher vergleichen: In diesem sind eine Spule und eine Membran so konzipiert, dass kurze, aber kräftige Impulse entstehen. Aktiviert man den Stromdurchfluss, bilden sich elektromagnetische Felder um die Windungen der Spule herum, die durch eine Isolationsschicht in die Membran hineinwirken. Durch den schnellen Stromanstieg werden in der Membran Wirbelströme induziert, die dem ursprünglichen Magnetfeld diametral entgegenwirken. Es entstehen so abstoßende Kräfte, die die Membran von der Spule wegdrücken und eine Pulswelle entstehen lassen. Diese breitet sich dann über ein Übertragungsmedium (z. B.

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Im Gegensatz zu Ultraschall, der durch eine kontinuierliche Welle mit zahlreichen Schwingungen charakterisiert ist, zeichnet sich die Stoßwelle durch einen einzelnen Druckpuls mit anschließender Zugwelle geringerer Amplitude aus. Bei der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) werden nur niedrigenergetische Stoßwellen eingesetzt, die maximal eine Energieleistung von 0,2 mj/mm2 erreichen. Diese Energien sind so gering, dass es zu keinerlei Gewebeerwärmung im Gehirn kommt und das Aktionspotential der Stoßwellen rein aktivierender und regenerierender Natur ist.

Mögliche Wirkungen der TPS

Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Grundlagen-Studien zu Funktion und Wirkung von Stoßwellen in der Medizin. Speziell in der Forschung zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) werden folgende Funktionen und Wirkungen bereits als erwiesen angesehen bzw. werden derzeit in zahlreichen weiteren umfangreichen klinischen Studien in unterschiedlichen Ansätzen bzw.:

  • Reduktion der neuronalen Schmerzweiterleitung
  • Freisetzung von Stickoxid (NO): Dies führt zu einer direkten Vasodilatation und damit zu einer Erhöhung der Durchblutung. Zudem dürfte eine Regulationsstörung der Stickoxid-Konzentration bei neurodegenerativen bzw.
  • Erhöhung der Konzentration des Wachstumsfaktors BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor): Der Nachweis, dass Stoßwellen zu einer Hochregulation neuroplastischer Prozesse führen, konnte dadurch erbracht werden, dass nach Stimulation des sensorischen Kortex noch nach einer Woche eine strukturelle und funktionelle Kopplung innerhalb des somatosensorischen Kortex nachgewiesen werden konnte.

Der aktuelle Stand der Forschung

Die Wirksamkeit der TPS ist bislang nicht ausreichend belegt. Eine Studie aus dem Jahr 2025 mit 60 Teilnehmenden, bei der TPS mit einer Scheinbehandlung verglichen wurde, konnte keinen signifikanten Nutzen der TPS-Behandlung nachweisen. In einer nachträglichen Auswertung zeigten sich Hinweise auf mögliche Effekte bei jüngeren Patientinnen und Patienten unter 70 Jahren, jedoch nicht bei älteren.

Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) hat die aktuelle Datenlage bewertet und kommt zu dem Schluss, dass es derzeit keine ausreichende Evidenz für die Wirksamkeit der neuen Methode gibt. Für einen Wirksamkeitsnachweis seien placebokontrollierte, randomisierte verblindete Studien mit höherer Teilnehmendenzahl und längerer Nachbeobachtungszeit erforderlich.

Trotz dieser Skepsis gibt es auch positive Stimmen. Prof. Dr. med. Lars Wojtecki, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neurologie Krankenhaus Kempen, führt eine Studie mit Langzeitdaten zur TPS bei der Alzheimer-Krankheit durch. Er sagt: „Die Patienten sind im Verlauf über ein Jahr stabil geblieben, obwohl im natürlichen Verlauf ein Fortschreiten der Erkrankung zu erwarten gewesen wäre.“ Er beobachtete auch Verbesserungen in kognitiven Bereichen wie Gedächtnis und Sprache sowie Stimmungsverbesserungen bei den Patienten. Prof. Wojtecki betont jedoch, dass weitere Studien mit größeren Teilnehmerzahlen und kontrollierten Designs erforderlich sind, um die jetzigen Ergebnisse zu bestätigen.

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TPS bei Parkinson

Seit mehreren Jahren forscht die Medizinische Universität Wien zur TPS bei Parkinson. Die vorgestellten Ergebnisse unterstützen und erweitern das Verständnis des Sicherheits- und Wirksamkeitsprofils der TPS in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Parkinson und der TPS wird als zusätzliche Therapie ein hohes Wirksamkeitspotential bescheinigt. Das Ergebnis der Umfrage war nämlich, dass bei den meisten der dokumentierten 39 Parkinson-Patient:innen, die mit TPS behandelt wurden, klare Verbesserungen festgestellt wurden: 6 Patienten erlebten sehr starke, 18 starke (davon übrigens 11 mit mittelschwerem und 5 mit schwerem Parkinson) und 7 gute Verbesserungen. Insgesamt profitierten rund 80% der Patienten von der TPS-Behandlung, noch dazu, ohne dass nennenswerte Nebenwirkungen auftraten.

Kosten und Verfügbarkeit

Eine TPS-Behandlung erfolgt ambulant in mehreren Sitzungen. Die Kosten für eine sechsmalige Behandlung liegen zwischen 2000 und 3000 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht, einige private Krankenkassen aber schon. Zurzeit wird die Methode an rund zwanzig Standorten in Deutschland angeboten.

Kritik und Bedenken

Trotz der vielversprechenden Berichte gibt es auch Kritik an der TPS. Kritiker bemängeln vor allem die fehlenden validen Daten und die mangelnde Aussagekraft der Studien. Es wird in Frage gestellt, ob die Stoßwellen tatsächlich die relevanten Hirnregionen erreichen und welche Auswirkungen sie dort haben. Auch die Erklärungen zur Wirkweise der Methode werden als fraglich angesehen.

Fazit

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine neue und vielversprechende Methode zur Behandlung von Alzheimer-Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Die Therapie ist nicht-invasiv, schmerzlos und hat kaum Nebenwirkungen. Es gibt Hinweise darauf, dass die TPS den Krankheitsverlauf verlangsamen, die Gedächtnisleistungen verbessern und die Stimmung aufhellen kann. Allerdings ist die Wirksamkeit der TPS bislang nicht ausreichend belegt. Es bedarf weiterer Studien mit größeren Teilnehmerzahlen und kontrollierten Designs, um die jetzigen Ergebnisse zu bestätigen.

Trotz der unklaren Wirksamkeit entscheiden sich viele Menschen mit Alzheimer für diese Therapie, da sie sich davon eine Verbesserung ihrer Symptome erhoffen. Es ist wichtig, dass sich Betroffene und ihre Angehörigen vor einer TPS-Behandlung umfassend informieren und sich der Grenzen der Methode bewusst sind.

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Wenn man eine Behandlungsmethode in Betracht zieht, die einerseits hohe Kosten verursacht und deren Wirkung andererseits nicht klar ist, sollte man außerdem bedenken, dass auch die Behandlung selbst eine Belastung für die Betroffenen darstellen kann.

Alternativen zur TPS

Neben der TPS gibt es auch andere nicht-invasive Verfahren zur Stimulation von Hirnnerven, die aktuell zur Therapie von Menschen mit Alzheimer erforscht werden:

  • Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Nicht-invasive Stimulation einzelner Bereiche im Gehirn durch Magnetfelder.
  • Transkranielle elektrische Stimulation (TES): Nicht-invasive Stimulation einzelner Hirnbereiche durch Gleichstrom.
  • Temporale Interferenz-Stimulation (TIS): Nicht-invasive elektromagnetische Stimulation, die auch tiefere Hirnregionen erreicht.
  • Magnetresonanz (MR)-gesteuerter fokussierter Ultraschall (MRgFUS): Nicht-invasive präzise Stimulation kleiner Strukturen des Gehirns.

Die Wirksamkeit dieser Methoden in Bezug auf die Alzheimer-Therapie ist zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls nicht belegt.

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