Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Auch vor Hollywood-Stars macht diese Krankheit keinen Halt. Mehrere bekannte Schauspieler haben öffentlich über ihre Diagnose gesprochen und damit das Bewusstsein für die Krankheit geschärft. Dieser Artikel beleuchtet das Leben einiger dieser Schauspieler, ihre Erfahrungen mit Parkinson und ihren Umgang mit den Herausforderungen, die die Krankheit mit sich bringt.
Michael J. Fox: Vom gefeierten Star zum engagierten Aktivisten
Michael J. Fox, der durch seine Rolle als Marty McFly in der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie weltberühmt wurde, erhielt 1991 im Alter von nur 29 Jahren die Diagnose Parkinson. Zunächst behielt er die Diagnose sieben Jahre lang für sich und versuchte, die Symptome zu verbergen. Er lebte still mit seiner Krankheit, kassierte Schecks für Filme, die unter seinem Talent lagen und fiel jede Nacht betrunken ins Bett. Einem Psychologen gegenüber gab er zu, es fühle sich an, als stünde sein Leben „in Flammen“.
Nachdem er seine Erkrankung öffentlich gemacht hatte, zog er sich allmählich von der Schauspielerei zurück, übernahm aber immer noch Gastrollen in preisgekrönten Serien wie „The Good Wife“, in der er den skurrilen Anwalt Louis Canning im Rollstuhl überzeugend verkörperte. Für zwei Gastauftritte kehrte er auch in die Nachfolgeserie „The Good Fight“ zurück, in der er 2020 seinen bislang letzten Auftritt hatte.
Fox engagiert sich seitdem unermüdlich für die Parkinson-Forschung. Vor 23 Jahren gründete er die Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden. Bislang kamen hierfür fast zwei Milliarden Dollar zusammen, die für die Forschung bereitgestellt wurden. Auch für andere Organisationen spricht er regelmäßig auf Veranstaltungen. „Ich bin der Meinung, dass man alles tun kann, was man will“, sagte er dabei über die Gründung seiner Organisation. Der Schauspieler ließ sich nicht kleinkriegen, er macht sich stark.
Trotz der fortschreitenden Symptome tritt Michael J. Fox auch 2025 noch bei einzelnen Veranstaltungen auf. Im Januar erhielt er die Presidential Medal of Freedom von US-Präsident Joe Biden. Geehrt wurde er für sein langjähriges Engagement in der Parkinson-Forschung. In seiner Rede widmete er die Auszeichnung allen Betroffenen und Forschenden. Außerdem war er bei der Fan Expo in New Orleans gemeinsam mit seinen Kollegen aus der „Zurück in die Zukunft“-Reihe zu sehen. Bereits Ende 2024 hatte er bei einem Benefizkonzert seiner Stiftung öffentlich Gitarre gespielt und damit an eine legendäre Szene aus dem Kultfilm erinnert. Auch beim Glastonbury Festival trat er mit Coldplay auf.
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Fox bleibt darüber hinaus eine prominente Stimme im Kampf gegen Parkinson. Seine Stiftung, die Michael J. Fox Foundation, zählt inzwischen zu den größten Organisationen zur Erforschung der Krankheit und gab 2023 die Entdeckung eines Biomarkers zur Früherkennung bekannt.
Michael J. Fox selbst sagte über seine Krankheit: „Ich habe gesagt, dass die Parkinson-Krankheit ein Geschenk ist. Es hat mein Leben auf so viele positive Arten verändert.“ Das Positivste: Michael habe zu sich selbst gefunden. Eine Art innere Mitte entdeckt.
Ottfried Fischer: Humor und Lebensfreude trotz Parkinson
Auch der bayerische Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer, bekannt aus der Serie "Der Bulle von Tölz", leidet an Parkinson. Erste Symptome der Nervenkrankheit habe Fischer (71) bereits mit 45 Jahren bemerkt, wie er der "Bild"-Zeitung verriet: "Meine Hände zitterten leicht, ich hatte manchmal Mühe, auf Anhieb das Schlüsselloch zu finden." In dieser Phase behielt er das noch für sich. Im Februar 2008 bekam Fischer dann Gewissheit - und machte die Diagnose öffentlich.
Heute ist der Kabarettist auf einen Rollstuhl oder Krücken angewiesen. Er hat Mühe beim Sprechen - doch seine Lebensfreude und sein Humor sind ungebrochen. So witzelte er im November 2024 anlässlich seines 71. Geburtstages gegenüber "Bild": "Im Großen und Ganzen habe ich eine Krankheit gewählt, die erträglich ist." Und fügte hinzu: "Schmerzen habe ich keine. Das ist ja schon mal die halbe Miete."
Fischer erhält viel Unterstützung von seiner Frau Simone Brandlmeier, mit der er seit 2020 verheiratet ist. "Parkinson ist inzwischen auch meine Krankheit, mein Leben geworden", erklärt sie. Zusammen würden die beiden aber das Beste daraus machen. "Aufgeben kommt für uns nicht infrage", sagt Simone mit Nachdruck.
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Weitere prominente Betroffene
Neben Michael J. Fox und Ottfried Fischer gibt es weitere bekannte Persönlichkeiten aus der Unterhaltungsbranche, die an Parkinson erkrankt sind oder waren:
- Frank Elstner: Der Moderator und "Wetten, dass..?"-Erfinder bestätigte seine Parkinson-Erkrankung im April 2019.
- Ute Freudenberg: Die Schlagersängerin machte ihre Erkrankung erst vor Kurzem in einer MDR-Talkshow öffentlich. Die Diagnose Parkinson erhielt sie 2018.
- Ozzy Osbourne: Der britische Rockmusiker machte seine Parkinson-Erkrankung 2020 öffentlich. Die Diagnose hatte er im Jahr zuvor erhalten.
- Markus Maria Profitlich: Der Komiker machte im April 2018 öffentlich, dass er an Parkinson leidet.
- Linda Ronstadt: Die amerikanische Countrymusikerin beendete 2013 nach ihrer Parkinson-Diagnose ihre Karriere.
- Ursula Staack: Die Schauspielerin, die auch aus der Sendung "Löwenzahn" bekannt ist, erhielt 2018 die Diagnose Parkinson.
- Neil Diamond: Der US-amerikanischer Sänger und Songwriter gab im Januar 2018 öffentlich bekannt, dass er an Parkinson leidet.
- Sir Ian Holm: Der britische Schauspieler und "Herr der Ringe"-Star hatte jahrelang gegen die Krankheit gekämpft, bevor er 2020 an den Folgen von Parkinson starb.
- Glenn Tipton: Den Gitarristen der Band Judas Priest traf 2018 ein Schicksalsschlag. Wegen seiner Parkinson-Erkrankung konnte er an der "Firepower"-Tournee der Rocker nicht mehr teilnehmen.
- Robin Williams: Der Schauspieler starb am 11. August 2014. Wie seine Witwe Susan Schneider später enthüllte, litt er unter anderem an der Parkinson-Krankheit in einem frühen Stadium.
Leben mit Parkinson: Herausforderungen und Bewältigungsstrategien
Parkinson ist eine komplexe Krankheit, die sich bei jedem Betroffenen anders äußert. Zu den häufigsten Symptomen gehören Zittern, Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsprobleme. Im fortgeschrittenen Stadium können auch kognitive Beeinträchtigungen auftreten.
Die Behandlung von Parkinson konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Medikamente können helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und das Zittern zu reduzieren. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie können ebenfalls hilfreich sein, um die körperlichen Funktionen zu erhalten und zu verbessern.
Viele Menschen mit Parkinson finden auch Unterstützung in Selbsthilfegruppen und durch den Austausch mit anderen Betroffenen. Es ist wichtig, sich nicht von der Krankheit entmutigen zu lassen und aktiv am Leben teilzunehmen.
Die Bedeutung der Forschung
Die Parkinson-Forschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Es wurden neue Medikamente und Therapien entwickelt, die das Leben der Betroffenen deutlich verbessern können. Die Entdeckung eines Biomarkers zur Früherkennung der Krankheit im Jahr 2023 ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Heilung.
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Die Michael J. Fox Foundation und andere Organisationen investieren weiterhin in die Forschung, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und die Ursachen von Parkinson besser zu verstehen. Es besteht die Hoffnung, dass in Zukunft eine Heilung für diese Krankheit gefunden wird.
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