Wadenkrämpfe und Schienbeinschmerzen sind weit verbreitete Beschwerden, die viele Menschen betreffen können. Obwohl sie in der Regel harmlos sind, können sie äußerst unangenehm sein und die Lebensqualität beeinträchtigen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen für beide Beschwerden.
Wadenkrämpfe
Was sind Wadenkrämpfe?
Wadenkrämpfe sind plötzliche, schmerzhafte Kontraktionen der Wadenmuskulatur. Sie können in jedem Alter auftreten, wobei ältere Menschen aufgrund des altersbedingten Muskelabbaus und der geringeren Flexibilität anfälliger sind. Sowohl einzelne Muskeln als auch ganze Muskelgruppen können betroffen sein. Die Krämpfe entstehen durch eine Störung der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln, wobei die genauen Ursachen oft vielfältig sind.
Ursachen von Wadenkrämpfen
Die Ursachen von Wadenkrämpfen sind oft nicht eindeutig feststellbar, meist ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich. In vielen Fällen sind die Gründe für einen Wadenkrampf aber harmlos. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Überlastung der Wadenmuskulatur: Übermäßiges Training oder ungewohnte körperliche Anstrengung können zu Krämpfen führen. Vermeiden Sie Trainingsspitzen und eine Überlastung der Muskulatur und gönnen Sie Ihrem Körper nach jedem Training eine angemessene Regenerationszeit.
- Elektrolytmangel: Der Körper benötigt Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium für die Reizübertragung von Nerven auf Muskeln. Ein Mangel dieser Elektrolyte, der durch unzureichende Zufuhr, starkes Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen entstehen kann, kann Krämpfe begünstigen. Deshalb ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, da andernfalls der Elektrolythaushalt ins Ungleichgewicht fallen kann. Vor allem bei älteren Menschen, Schwangeren oder bei Menschen mit Durchfall und Erbrechen kann der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt gestört sein.
- Flüssigkeitsmangel: Dehydration kann den Elektrolythaushalt stören und Krämpfe auslösen.
- Nächtliche Wadenkrämpfe: Treten oft unbemerkt auf, da im Schlaf keine Ausgleichsbewegungen gemacht werden können. Ein möglicher Grund dafür ist Flüssigkeitsmangel, da der Körper während des Schlafens dehydrieren kann. Auch ein Magnesiummangel macht sich manchmal nachts in Form eines Wadenkrampfes bemerkbar. Da der Magnesiumspiegel während der Ruhephase absinkt, kann eine unbewusste Bewegung im Schlaf eine Muskelkontraktion auslösen. Ein weiterer Grund ist eine Überbelastung der Muskulatur am Tag. Eine Studie belegt zudem den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und nächtlichen Wadenkrämpfen.
- Schwangerschaft: Schwangere leiden aus mehreren Gründen häufiger unter Wadenkrämpfen. Zum einen erhöht die veränderte Körperhaltung durch das nach vorne verschobene Gewicht die Belastung der Wadenmuskulatur. Zudem haben Schwangere einen gesteigerten Bedarf an Mineralstoffen wie Magnesium, Natrium oder Kalium. Kommen die Frauen mit der Aufnahme nicht hinterher, droht ein Elektrolytmangel, der einen Wadenkrampf begünstigt. Daher ist eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse umso wichtiger in der Schwangerschaft. Ein weiterer Grund für Wadenkrämpfe bei schwangeren Frauen ist die veränderte Durchblutungssituation. Die Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft treten in der Regel nur vorübergehend auf und verschwinden nach der Entbindung von alleine wieder.
- Erkrankungen: In seltenen Fällen können Wadenkrämpfe ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein.
- Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Wadenkrämpfe verursachen.
Symptome von Wadenkrämpfen
Bei einem Wadenkrampf ziehen sich die betroffenen Muskeln oder Muskelgruppen abrupt zusammen. Die Muskelkontraktionen sind meist von außen sichtbar und dauern wenige Sekunden bis einige Minuten. Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm und äußern sich durch Schmerzen im betroffenen Muskel sowie in der Muskelumgebung.
Behandlung von Wadenkrämpfen
Ein akuter Wadenkrampf schmerzt häufig so stark, dass man selbst nicht in der Lage ist, Maßnahmen zur Linderung vorzunehmen. Bitten Sie daher ggf. einen Anwesenden, die Wade passiv zu dehnen. Das Bein muss dafür gestreckt und die Zehen zum Schienbein gezogen werden. Bestimmte Rezeptoren übermitteln den Dehnungszustand des Muskels an das Gehirn. Dies veranlasst als Reaktion eine Entspannung des Muskels, um einem Sehnen- oder Muskelfaserriss durch die Dehnung entgegenzuwirken. Zudem kann eine leichte Massage die verspannten Muskelpartien lockern. Auch Wärme hilft bei Wadenkrämpfen. Indem sie die Durchblutung anregt, löst Wärme die Verspannung des verkrampften Muskels. Sie können dafür ein warmes Bad nehmen oder wärmende Auflagen bzw.
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- Dehnung: Strecken Sie Ihr Bein und ziehen Sie die Zehen zum Schienbein, um einen Wadenkrampf zu lösen.
- Massage: Eine leichte Massage der betroffenen Muskelpartie kann die Verspannung lösen.
- Wärme: Wärme fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Legen Sie eine Wärmekompresse auf die betroffene Stelle, um die Durchblutung zu fördern und so die Muskulatur zu entspannen.
- Medikamente: Ob bestimmte Medikamente wie Chinin gegen Muskelkrämpfe in Ihrem Fall hilfreich sind, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Prävention von Wadenkrämpfen
Sie können Wadenkrämpfen vorbeugen, indem Sie sich ausreichend moderat bewegen. Vermeiden Sie Trainingsspitzen und eine Überlastung der Muskulatur und gönnen Sie Ihrem Körper nach jedem Training eine angemessene Regenerationszeit. Denken Sie außerdem daran, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich ausgewogen zu ernähren, um einem Entgleisen des Elektrolythaushaltes entgegenzuwirken. Dies ist vor allem beim Sport und bei Hitzeperioden wichtig. Eine ausgewogene Ernährung sollte aus frischen Produkten und einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst und Gemüse bestehen.
- Ausreichende Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung kann helfen, Wadenkrämpfen vorzubeugen.
- Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Elektrolyten und Vitaminen ist wichtig. Vitamin B1 ist wichtig für die Signalübertragung von Nerven auf Muskeln. Es kommt vor allem in Nahrungsmitteln wie Vollkornprodukten, Fleisch oder Hülsenfrüchten vor. Vitamin B6 spielt eine Rolle beim Energiestoffwechsel und bei der Muskelkontraktion. Es ist z. B. in Avocado, Lachs oder Kartoffeln enthalten. Zudem benötigt der Körper Kalzium, das mithilfe von Vitamin D aufgenommen wird. Ein Kalziummangel kann ebenfalls zu Muskelkrämpfen führen. Gute Kalziumspender sind Milchprodukte und grünes Gemüse wie Brokkoli. In hoch entwickelten Ländern wie Deutschland ist ein Vitaminmangel aber eher selten.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, besonders bei sportlicher Betätigung und bei Hitze.
- Vermeidung von Überlastung: Vermeiden Sie übermäßiges Training und gönnen Sie Ihren Muskeln ausreichend Ruhezeit.
- Regelmäßiges Dehnen: Dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur regelmäßig, insbesondere vor dem Schlafengehen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe harmlos. Einen Arzt sollten Sie dann kontaktieren, wenn die Muskelkrämpfe gehäuft auftreten, sie länger als ein paar Sekunden anhalten oder wenn sie sich nicht einfach durch Dehnen auflösen lassen. Dann könnten sie ein Anzeichen für eine Stoffwechsel- oder Nervenerkrankung sein. Wadenkrämpfe können ähnliche Symptome verursachen wie eine Thrombose. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Beschwerden ganz genau beobachten und im Zweifel einen Arzt hinzuziehen. Ebenso wie Wadenkrämpfe äußert sich eine Thrombose durch Schmerzen und eine möglicherweise verhärtete Wade. Bei einem Wadenkrampf sieht man allerdings häufig von außen, wie sich die Muskulatur immer wieder zusammenzieht. Da die Ursachen für Wadenkrämpfe meist den gesamten Körper betreffen, können Wadenkrämpfe auch gleichzeitig in beiden Beinen auftreten.
Schienbeinschmerzen
Was sind Schienbeinschmerzen?
Schmerzen im Schienbein sind ein häufiges Problem, insbesondere bei Sportlern. Die Ursachen können vielfältig sein, von Überlastung bis hin zu strukturellen Problemen. Das Schienbein verbindet das Sprunggelenk mit dem Knie und trägt bei jeder aufrechten Bewegung einen wesentlichen Teil des Körpergewichtes. Da es vor allem bei sportlichen Überbeanspruchungen zu Reizungen dieser Strukturen kommen kann, sind Schmerzen im Bereich des Schienbeins ein häufiges Problem. Auch eine Krampf der Muskulatur im Schienbein kann Schmerzen auslösen. Besonders ist ein Krampf im M. tibialis anterior Muskel die Ursache.
Ursachen von Schienbeinschmerzen
Die häufigste Ursache für Schmerzen im Bereich des Schienbeins ist die Überbeanspruchung einzelner Muskelgruppen, Sehnen oder Bänder. Jedoch kann es auch zu Schmerzen am Schienbein ohne Sport (z.B. Es gibt jedoch auch Erkrankungen, die Schmerzen im Schienbein ohne Sport bedingen können, die völlig belastungsunabhängig auftreten. entzündliche Veränderungen des zentralen Nervensystems (z.B.
Zu den häufigsten Ursachen gehören:
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- Schienbeinkantensyndrom (Mediales Tibialis Stress-Syndrom): Diese Überlastungsverletzung tritt oft bei Sportlern auf und kann auch im Ruhezustand Schmerzen verursachen. Die Stelle liegt auf der Innenseite im unteren Drittel des Unterschenkelknochens. In den meisten Fällen liegt eine Überlastung der Muskeln und ihrer Sehnen vor. Dazu kommt es etwa bei Menschen, die nach langer Pause wieder anfangen zu joggen. Davon abzugrenzen sind andere Fälle, in denen der Knochen selbst betroffen ist. Dann entwickelt sich ein Einriss in einem kleinen Teil des Schienbeinknochens, der sich bis zu einer sogenannten Stressfraktur ausweiten kann.
- Stressfraktur: Bei wiederholter Belastung kann es zu kleinen Haarrissen im Schienbein kommen, die vor allem nachts oder in Ruhe schmerzen.
- Mangelnde Durchblutung: Durchblutungsstörungen können zu Schmerzen in den Beinen führen, die sich in Ruhe verstärken.
- Nervenirritation oder -kompression: Eine Reizung oder Kompression eines Nervs (z. B.
- Entzündliche Erkrankungen: Entzündungen im Knochen (Osteitis) oder im umgebenden Gewebe können nächtliche Schmerzen hervorrufen, ebenso wie systemische entzündliche Erkrankungen (z. B.
- Restless-Legs-Syndrom (RLS): Diese neurologische Erkrankung führt zu einem unangenehmen, oft schmerzhaften Ziehen in den Beinen, das vor allem nachts im Ruhezustand auftritt und den Schlaf beeinträchtigen kann.
- Weitere Ursachen: Alle anderen Ursachen für Schmerzen des Schienbeins können jedoch auch zu nächtlichen Schmerzen führen oder nachts zum ersten Mal in Erscheinung treten. Schmerzen am Schienbein die typischer Weise nachts auftreten sollen auf einen gutartigen Tumor, das sogenannte Osteoidosteom hindeuten.
- Patellaspitzensyndrom (Jumper’s Knee): Eine Überlastung der Patellasehne unterhalb der Kniescheibe, die oft in das Schienbein ausstrahlt.
- Pes anserinus-Syndrom: Das Pes anserinus-Syndrom ist eine schmerzhafte Reizung des Sehnenansatzes von drei Oberschenkelmuskeln (M. gracilis, M. semitendinosus und M.
Wer hat ein erhöhtes Risiko für ein Schienbeinkantensyndrom?
Nach langer Zeit ohne Sport soll es endlich wieder losgehen, am besten von Null auf Hundert: Mindestens dreimal die Woche laufen, und das jeweils mindestens eine Stunde und nicht zu langsam. Genau das ist nicht ratsam. „Zu schnell, zu plötzlich, zu viel Belastung - ein solches Verhalten birgt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Schienbeinkantensyndroms“, sagt Dr. Caroline Diehm, niedergelassene Orthopädin in Heidelberg. Sie rät, gerade bei Übergewicht und in mittlerem oder fortgeschrittenem Alter: „Sport? Ja, unbedingt! Aber wenn man lange nichts gemacht hat, sollte man zunächst langsam anfangen und sich dann steigern.“ Eine häufig empfohlene Regel bei Läufern ist die sogenannte 10-Prozent-Regel. Sie besagt, dass der wöchentliche Trainingsumfang nicht um mehr als zehn Prozent erhöht werden sollte.
Symptome von Schienbeinschmerzen
Die Symptome von Schienbeinschmerzen können je nach Ursache variieren. Häufige Symptome sind:
- Schmerzen entlang der Innenseite des Schienbeins
- Schmerzen, die sich bei Belastung verstärken
- Druckempfindlichkeit entlang des Schienbeins
- Schwellung im Bereich des Schienbeins
- Schmerzen im Ruhezustand oder nachts
Diagnose von Schienbeinschmerzen
Um die Ursache von Schienbeinschmerzen zu ermitteln, wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen und Fragen zu Ihren Symptomen und Ihrer sportlichen Aktivität stellen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT erforderlich sein. Wann braucht man ein MRT vom Schienbein? Das frühe Stadium eines Ermüdungsbruches vom Schienbein ist nur im MRT vom Schienbein zu sehen.
Behandlung von Schienbeinschmerzen
Die Behandlung von Schienbeinschmerzen richtet sich nach der Ursache. Häufige Behandlungen sind:
- Ruhe: Vermeiden Sie Aktivitäten, die die Schmerzen verstärken.
- Kühlung: Kühlen Sie den betroffenen Bereich mehrmals täglich für 15-20 Minuten.
- Schmerzmittel: Ibuprofen oder Diclofenac können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Einlagen: Bei Fußfehlstellungen können Einlagen helfen, die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren.
- Stoßwellentherapie: Stoßwellen sind energiereiche Schallwellen, die von den Patienten sowohl hör-, als auch spürbar sind. Sie bewirken eine lokale Verbesserung der Durchblutung, des Gewebsstoffwechsels und der Zellregeneration. Durch die stärkere Durchblutung können Kalkeinlagerungen und Entzündungen besser abgebaut und bekämpft werden. Eine Behandlung dauert ca.
- Lasertherapie: Bei der Lasertherapie wird niederenergetisches Laserlicht auf die schmerzende Stelle gerichtet. Dort kann es durch Anregung der Durchblutung zur Reduktion von Schmerzen und zur effektiveren Bekämpfung von Entzündungen durch die körpereigene Abwehr kommen.
- Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Ursache der Schienbeinschmerzen zu beheben.
Wann sollte man mit Schienbeinschmerzen in die Arztpraxis gehen?
„Bestehen Schienbeinschmerzen länger als etwa eine Woche, sollte man eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen“, empfiehlt Dr. Frank Weinert, Allgemein- und Sportmediziner mit eigener Praxis in Gangkofen. Anhand dessen, was seine Patientinnen und Patienten ihm erzählen, hat Weinert häufig schon einen Verdacht: „Wenn jemand mit Schienbeinschmerzen in meine Praxis kommt und erzählt, dass sie oder er kürzlich mit Sport angefangen hat, dann ist ein Schienbeinkantensyndrom hochwahrscheinlich“, sagt er. Weinert lässt seine Patientinnen und Patienten dann erst einmal verschiedene Belastungstests durchführen und versucht herauszufinden, wie groß das Areal ist, in dem das Schienbein schmerzt. „Wenn das Areal länger als ungefähr fünf Zentimeter ist, liegen die Probleme in den Sehnen und Muskeln, die dann meist überlastet sind. Das ist mit Abstand die häufigste Ursache für Schienbeinschmerzen“, sagt Weinert. Ist der Schmerz hingegen punktuell, dann ist laut Weinert eher der Knochen betroffen - der seltenere Fall. „Zu einem direkten Knochenschaden kommt es eher bei Menschen, die häufig Sport machen“, sagt Weinert.
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Was kann man selbst gegen Schienbeinschmerzen tun?
- PECH-Regel: (Pause, Eis, Compression, Hochlagern)
- Faszien-Rollmassage: Mit der Faszien-Rollmassage kannst du deine verspannte Wadenmuskulatur und die verklebten Faszien ausrollen. Sie ermöglicht es dir, die Spannungen in einem Bereich zu halten, in dem du dich schmerzfrei bewegen kannst. Die Faszien-Rollmassage sollte mit den Liebscher & Bracht Übungen® kombiniert werden. Führe sie bei Schienbeinschmerzen daher am besten vor den Dehnübungen durch. Die Muskulatur, die gedehnt werden soll, ist mit der Rollmassage bestens auf die Dehnungen vorbereitet und die zäh gewordene Zwischenzell-Flüssigkeit wird durch das Rollen in Bewegung gebracht.
- Dehnübungen:
- Dehnung im Sitzen: Für diese Dehnung setzt du dich mit ausgestreckten Beinen auf eine Matte - der Boden geht auch. Lege nun dein schmerzendes Bein über das andere ausgestreckte Bein und beuge es so, dass du an dein Fußgelenk greifen kannst. Ziehe den Fuß vorne nun so weit nach unten, dass du einen deutlich Zug am Fußrücken, aber vor allem auch an deinem Schienbein, spürst. Halte die Dehnung mindestens für zwei Minuten. Im Idealfall führst du die Dehnung anschließend auch mit deinem anderen Bein durch - auch wenn du dort keine Schmerzen hast.
- Fersensitz: Für diese Übung kniest du dich zunächst auf deine Matte. Mache die Füße lang und stütze dich mit den Händen unter deinem Oberkörper ab. Verlagere nun dein Gewicht immer mehr nach hinten und schaue, wie viel Druck du auf deine Unterschenkel beziehungsweise dein Schienbein ausüben kannst.
- Wadendehnung im Stehen: Stelle dich vor eine Wand und stütze dich mit den Armen ausgestreckt an der Wand ab. Mache nun einen Schritt mit dem Bein nach hinten, an dessen Schienbein die Beschwerden zu spüren sind. Strecke das Bein vollkommen aus und achte darauf, dass dein Knie durchgedrückt ist und die Fußspitze nach vorne zeigt. Mit dem anderen Bein gehst du immer mehr in die Beuge und holst dir somit den optimalen Zug auf die Wade des schmerzhaften Beines.
Vorbeugung von Schienbeinschmerzen
- Langsame Steigerung der Trainingsintensität: Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an neue Belastungen anzupassen.
- Geeignetes Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe mit guter Dämpfung und Unterstützung.
- Regelmäßiges Aufwärmen und Dehnen: Bereiten Sie Ihre Muskeln auf die Belastung vor.
- Kräftigungsübungen: Stärken Sie Ihre Waden- und Schienbeinmuskulatur.
- Laufbandanalyse: Um das Auftreten von Schmerzen im Schienbein zukünftig zu vermeiden, ist es sinnvoll, eine professionelle Laufbandanalyse durchführen zu lassen. In dieser wird der Laufstil bei verschiedenen Geschwindigkeiten aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und mit einer Videokamera aufgezeichnet. Drucksensoren in der Bodenplatte erfassen die individuelle Gewichtsverteilung des Probanden. Neben einer Laufbandanalysekann hierzu eine spezielle Schuhberatung durch den Diplom-Sportwissenschaftler oder Sportmediziner bei der Auswahl geeigneter Schuhe und evtl.
Welcher Arzt behandelt Schmerzen am Schienbein?
Da Schmerzen im Bereich des Schienbeins auf vielerlei Ursachen zurückzuführen sein kann, sollten bei andauernden Schmerzen ein Facharzt für Orthopädieaufgesucht werden. Leider gibt es immer wieder nur verzögerte Termine beim Facharzt für Orthopädie, weshalb es teilweise sinnvoll sein kann zunächst den Hausarzt als Lotse zu benutzen. Aufgrund der erhobenen Befunde kann er sie bei Bedarf an den zuständigen Facharzt überweisen, oder die erforderlichen Erstmaßnahmen einleiten, sollte dies notwendig sein, was bei der weiteren Behandlung wertvolle Zeit sparen kann.
Thrombose und Schienbeinschmerzen
Kann das eine Thrombose sein? Falls Sie oben genannte Symptome aufweisen, sollten Sie sich sofort einen Arzt aufsuchen! Eine tiefe Venenthrombose ist ein medizinischer Notfall, da sie das Risiko einer Lungenembolie birgt, wenn sich das Blutgerinnsel löst und in die Lunge wandert. Ein Arzt kann durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall eine Thrombose diagnostizieren und entsprechende Behandlungen einleiten. Eine Thrombose mit Venenschmerzen stellt einen Notfall dar und muss sofort von einem Venenspezialisten untersucht werden. Dieses machen die Phlebologen und Internisten, für den Notfall kann aber auch der Hausarzt der richtige Ansprechpartner sein.
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