Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und die Wahrnehmung einer Person tiefgreifend beeinflusst. Sie gehört zu den endogenen Psychosen, wobei der Begriff Psychose Krankheitsbilder umfasst, die mit Realitätsverlust, Wahnvorstellungen und Störungen der Gefühlswelt verbunden sind. Die Behandlung von Schizophrenie ist heute gut möglich, zielt aber eher auf die Linderung der Symptome ab.
Was ist Schizophrenie?
Schizophrenie beeinträchtigt vor allem das Denken, Fühlen und die Wahrnehmung einer Person. Die häufigsten Symptome sind Halluzinationen (oft in Form von Stimmenhören), Wahnvorstellungen, Denkstörungen und Schwierigkeiten, zwischen dem eigenen Ich und der Umwelt zu unterscheiden.
Entgegen der landläufigen Meinung bedeutet Schizophrenie nicht „gespaltener Geist“ im Sinne einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Zwar sind Wahrnehmung und Verhalten gestört, es liegt aber keine Persönlichkeitsstörung in Form einer zweiten Persönlichkeit vor. Es ist wichtig zu betonen, dass die Persönlichkeit des Erkrankten nicht verändert wird, sondern die Wahrnehmung beeinflusst wird.
Formen der Schizophrenie
Man unterscheidet verschiedene Formen der Schizophrenie, die sich durch typische Symptome oder Beschwerden auszeichnen. Zu den häufigsten Arten gehören:
- Paranoide Schizophrenie: Sie zeichnet sich vor allem durch Wahn und Halluzinationen aus. Betroffene haben oft das Gefühl, beobachtet und beeinflusst zu werden. Sie ist die häufigste Form und tritt in der Regel im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf.
- Hebephrene Schizophrenie: Diese Art äußert sich vor allem durch ein auffälliges Gefühlsleben, das sich kaum verändert und daher oft nicht zur Situation passt. Das führt zu unangemessenem Verhalten. Auch fahriges Denken ist ein Anzeichen dieser Form der Schizophrenie. Sie beginnt oft im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.
- Katatone Schizophrenie: Es ist eine seltenere Form, die sich durch Bewegungsauffälligkeiten bemerkbar macht. Betroffene zeigen entweder einen ziellosen Bewegungsdrang oder eine starre Bewegungslosigkeit. Diese Form beginnt meist zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr.
Symptome der Schizophrenie
Das Bild der Schizophrenie ist komplex und vielfältig. Allen schizophrenen Psychosen gemein ist eine Störung des Denkens, des Gefühlslebens und der Wahrnehmung. Es gibt ein sehr komplexes und vielfältiges Bild an Symptomen, woran man Schizophrenie erkennen kann. Der Unterschied in der Symptomatik von Schizophrenie bei Erwachsenen und Kindern liegt darin, dass bei Kindern die Beschwerden nur langsam zunehmen, dafür aber häufig schwerer auftreten im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen.
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Man unterscheidet zwischen Positiv- und Negativsymptomen:
- Positivsymptome: Hier handelt es sich um Veränderungen im Verhalten oder Denken, die zusätzlich zum gewöhnlichen Erleben hinzukommen. Dazu gehören Halluzinationen (gestörte Wahrnehmung, bei der Betroffene Dinge sehen, hören oder spüren, die nicht real sind), Wahnvorstellungen (krankhaft falsche Vorstellungen, die nicht der Realität entsprechen), Denkstörungen (willkürliche Zusammenhänge in den Gedankenvorgängen) und Ich-Störungen (Verschwimmen der Grenze zwischen der Umwelt und dem "Ich"). Störungen der formalen Denkabläufe sind häufig unstrukturiert, sprunghaft und verworren. Betroffene erleben ihre Umgebung und sich selbst als fremd und unwirklich. So glauben Menschen, die dieses Symptom zeigen, dass z. B. andere ihre Gedanken lesen oder sogar beeinflussen können. Sie fühlen sich ferngesteuert oder manipuliert.
- Negativsymptome: Hier fehlt dem betroffenen Menschen etwas. Das äußert sich im Verlust von Funktionsfähigkeiten, die man sonst in der Regel bei einer gesunden Person erwarten würde. Dazu gehören Antriebsmangel, sozialer Rückzug, ein Leergefühl und eine verminderte Mimik. Sie zeichnen sich durch einen Mangel an Gefühlen, durch ein Nachlassen der Interessen und Aktivitäten und einem schleichenden Rückzug aus sozialen Kontakten aus.
Häufig beginnt die Erkrankung mit zunächst kleinen Veränderungen und alltäglichen Befindlichkeitsstörungen, zum Beispiel Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit oder nachlassender Konzentrationsfähigkeit.
Weitere Symptome können sein:
- Schwankende Gemütslage und extreme Gefühlsschwankungen.
- Ein Gefühlsausdruck, der nicht der eigentlichen Situation entspricht.
Verlauf der Schizophrenie
Der Verlauf einer Schizophrenie lässt sich am einfachsten in Phasen aufteilen. Nicht jede Phase zeigt sich bei jeder Patientin oder jedem Patienten im gleichen Ausmaß, da das Krankheitsbild der Schizophrenie sehr vielfältig ist. Grob lassen sich drei Phasen bei dem Verlauf von Schizophrenie einteilen:
- Vorphase oder Prodromalphase: In dieser Phase steht vor allem eine emotionale Empfindlichkeit im Vordergrund. Dazu kommen Angespanntheit und Interessensverlust. Anschließend können Symptome wie Wahnvorstellungen dazukommen, welche zu Unsicherheit und sozialem Rückzug führen. Somit bricht die Krankheit Schizophrenie aus.
- Akute Phase: In dieser anschließenden Phase verstärken sich die Symptome und treten in unterschiedlichen Maß auf. Die Art der Symptome kann dabei variieren. In den meisten Fällen handelt es sich aber um Halluzinationen, Unruhe und unverständliche Verhaltensweisen.
- Erholungsphase: Die Anzeichen und Symptome von Schizophrenie lassen deutlich nach und verschwinden gegebenenfalls wieder. In einigen Fällen jedoch bleiben die Symptome in leichter Form auf Dauer bestehen. Man spricht dann von einer Chronifizierung.
Neben den drei Phasen der Schizophrenie kommt es anschließend individuell zum Auftreten von Negativsymptomen wie Antriebsmangel oder Initiativlosigkeit.
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Ursachen der Schizophrenie
Wie eine Schizophrenie genau entsteht, ist wissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Man nimmt ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren (Genetik, Umweltfaktoren, biographische Faktoren und viele mehr) bei der Entwicklung und dem Fortbestehen der Krankheit an. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren sowohl die Entstehung als auch das Fortbestehen der Erkrankung fördern.
- Genetische Veranlagung: Das Erkrankungsrisiko ist bei Menschen mit Verwandten, die von Schizophrenie betroffen sind, nachweislich erhöht. Ungefähr 50 Prozent der Kinder von Schizophrenie-Betroffenen zeigen entweder psychische Auffälligkeiten oder 12 Prozent erkranken selbst an Schizophrenie. Trotzdem spielt die Vererbung keine ausschließliche Rolle.
- Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn: An Stoffwechselvorgängen im Gehirn sind eine Reihe von chemischen Substanzen, die sogenannten Botenstoffe, beteiligt. Man geht das von aus, dass ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe, zusammen mit anderen Faktoren, eine Rolle bei der Entstehung von Schizophrenie spielt. Eine der wichtigsten chemischen Substanzen in Bezug auf schizophrene Erkrankungen ist das Dopamin. Neuere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass auch weitere Botenstoffe (vor allem Glutamat) an der Erkrankung beteiligt sind.
- Veränderungen in der Gehirnstruktur: Patientinnen und Patienten mit Schizophrenie zeigen Veränderungen in der Gehirnstruktur auf. Dies belegen zahlreiche Studien mit unterschiedlichsten bildgebenden Untersuchungen des Gehirns.
- Vulnerabilität: Betroffene von Schizophrenie zeigen in ihrem Verhalten schon vor Beginn der Erkrankung eine geringe Toleranz gegenüber seelischen, körperlichen und biographischen Belastungsfaktoren. Man spricht dabei von der sogenannten Vulnerabilität. Sie spielt bei Auslösung und Aufrechterhaltung von Schizophrenie eine Rolle.
- Äußere Einflüsse: Infektionen des Gehirns, Krankheiten während der Schwangerschaft, Alkohol- oder Drogenkonsum aber auch psychischer Stress oder traumatische Erfahrungen können ebenfalls zu den Ursachen zählen und eine schizophrene Psychose begünstigen.
Früher wurden auch bestimmte Beziehungs- und Kommunikationsmuster in der Familie, Erziehungsstile und belastende Lebensereignisse als mögliche Ursachen diskutiert. Die Beteiligung von familiären und sozialen Faktoren an der Verursachung schizophrener Erkrankungen konnte jedoch wissenschaftlich nicht belegt werden.
Diagnose der Schizophrenie
Bei der Diagnose von Schizophrenie werden die Symptome und Anzeichen in einem Gespräch genaustens analysiert. Neben dem Gespräch mit der Patientin oder dem Patienten werden dazu auch die Angehörigen befragt. Als grundsätzliche Voraussetzung müssen die Beschwerden mindestens über einen Monat anhalten, um die Diagnose Schizophrenie sicher stellen zu können. Besonders auf Anzeichen wie eine Ich-Störung, Halluzinationen und Wahnvorstellungen wird unter anderem bei der Symptomatik geachtet und über ihre Intensität und Dauer gesprochen. Darüber hinaus kommt es auch zu körperlichen und neurologischen Untersuchungen, damit mögliche andere Erkrankungen, die ähnliche psychotische Symptome hervorrufen können, ausgeschlossen werden. Dazu gehören z. B. Epilepsie oder ein Schädel-Hirn-Trauma. Besonders bei Anzeichen wie Wahn und Halluzinationen muss die Einwirkung von Rauschmitteln ausgeschlossen werden. Damit eine Schizophrenie sicher diagnostiziert werden kann, müssen Persönlichkeitsstörungen, bipolare Erkrankungen, Zwangsstörungen und Autismus von einer Psychiaterin oder einem Psychiater ausgeschlossen werden.
Behandlung der Schizophrenie
Schizophrenie ist heute gut behandelbar, aber nicht immer heilbar. Was man tun kann, ist von Fall zu Fall individuell. In der Regel wird zu Beginn Schizophrenie meist stationär behandelt und danach weiter ambulant. Die Therapie einer Schizophrenie baut auf einer individuell abgestimmten Kombination von medikamentöser Therapie, Psychotherapie und anderen therapeutischen Verfahren (Ergotherapie, Soziotherapie etc.) auf. Die Grundpfeiler der Therapie sind neben der medikamentösen Behandlung mit Antipsychotika vor allem Angebote der Sozio-, Arbeits- und Ergotherapie sowie psychotherapeutische Interventionen. Im Umgang mit den Betroffenen ist eine Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden. Durch eine individuelle und stufenweise Förderung mit wachsenden Anforderungen ist es möglich, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen.
Die Behandlung von Schizophrenie besteht aus einer medikamentösen Therapie in Kombination mit Psychotherapie, Soziotherapie und weiteren therapeutischen Maßnahmen. Dabei werden die Therapien bei Schizophrenie individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt.
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Medikamentöse Therapie
In den meisten Fällen werden Medikamente zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt. Mit den sogenannten Antipsychotika können die Symptome deutlich gelindert werden. Sie können in zwei Gruppen unterteilt werden: typische (erste Generation) und atypische Antipsychotika (zweite Generation). Beide Gruppen können dabei helfen, Halluzinationen und Wahn zu lindern. Heute werden hauptsächlich atypische Antipsychotika wie z. B. Clozapin, Olanzapin oder Amisulprid eingesetzt.
Insbesondere in einer akuten psychotischen Phase verordnet der Psychiater/Nervenarzt zur Milderung der Symptome ein so genanntes Antipsychotikum (alter Begriff Neuroleptikum) - einzeln oder in Kombination. Dies sind chemische Substanzen, welche den Stoffwechsel der Botenstoffe (v.a. des Dopamins, aber auch von Serotonin und anderen Transmittern) in bestimmten Gehirnregionen beeinflussen. Sie unterdrücken vor allem psychotische Positiv-Symptome wie Halluzinationen, Wahn, Denkzerfahrenheit und hemmen die Aufnahme von Innen- und Außenreizen. Vielfach werden heute so genannte atypische Neuroleptika bzw. Antipsychotika der zweiten Generation eingesetzt. Wirkstoffe aus dieser Gruppe (Risperidon, Clozapin, Olanzapin, Amisulprid, Quetiapin, Ziprasidon, Aripiprazol) weisen im Gegensatz zu vielen klassischen Antipsychotika weniger Nebenwirkungen auf die Körpermotorik auf. Selbst bei optimaler Dosierung tritt eine wesentliche Besserung der psychotischen Beschwerden meist erst nach einigen Wochen ein. Daher sollte die Wirkung über 4 bis 6 Wochen beobachtet werden, bevor auf ein anderes Präparat umgestellt wird. Mit dem Nachlassen der Symptome wird die Dosis meist in kleinen Schritten reduziert. Ist die Symptomatik ganz abgeklungen, sollte als Vorbeugung eine Erhaltungsdosis für 1 - 2 Jahre gegeben werden. Es hat sich gezeigt, dass ohne Medikamente ein hohes Rückfallrisiko besteht, welches durch schützende Medikamente („Rezidivprophylaxe“) erheblich gesenkt werden kann. Generell sollte die medikamentöse Therapie streng überwacht werden - hinsichtlich Wirkung, Verträglichkeit und regelmäßiger Einnahme. Die Patienten-Compliance, d.h. dass der Patient die Behandlung annimmt und u.a. sein Medikament entsprechend der ärztlichen Anweisung einnimmt, ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Behandlung.
Eine Besserung durch eine medikamentöse Behandlung bei Schizophrenie sollte nach einigen Wochen eintreten. Daher wird die Einnahme eines Medikaments zunächst für vier bis sechs Wochen beobachtet, bis man eventuell über den Wechsel zu einem anderen Präparat nachdenkt. In der Regel wird mit Nachlassen der Symptome auch die Dosis nach und nach verringert. Allerdings wird je nach Fall zur Vorbeugung auch danach noch zwischen ein bis fünf Jahre nach einer akuten Phase Antipsychotika verschrieben, um die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls deutlich zu verringern. Bei einer chronischen Schizophrenie werden Medikamente dauerhaft eingenommen.
Psychotherapie
Neben der Behandlung mit Medikamenten kommen auch weitere Therapien bei Schizophrenie zum Einsatz. Psycho- und soziotherapeutische Maßnahmen können erst in Kraft treten, wenn die Kooperationsbereitschaft des an einer Schizophrenie erkrankten Patienten zunimmt. Diese ist aufgrund der akuten psychotischen Phase oft noch nicht vorhanden. Hierbei geht es vor allem um das Verarbeiten des Krankheitserleben. Außerdem soll Betroffenen geholfen werden, Lebensprobleme zu meistern, sich selbst zu finden und die Wirklichkeit zu erkennen und zu bewältigen. Die Vermittlung des Wissens über die Krankheit ist für die Behandlung besonders wichtig und erhöht nachweislich die Patienten-Compliance.
Soziotherapie
Soziale Probleme oder Folgenschäden der Schizophrenie wie innerhalb der Familie, der Wohngemeinschaft oder im Beruf sollen mit Hilfe von soziotherapeutischen Maßnahmen behoben werden. So soll es Betroffenen ermöglicht werden, sich beruflich und sozial wieder einzugliedern und ein eigenständiges Leben zu führen. Das Betreuungsangebot umfasst Arbeits- und Beschäftigungstherapien, Strukturierung der Tagesabläufe oder berufsrehabilitierende Maßnahmen. Die Einbeziehung der Familie und des ganzen sozialen Umfeldes spielt eine wesentliche Rolle. Die umfassende Aufklärung über das Krankheitsbild und Kommunikationstraining sind z.B. wesentliche Bestandteile der Therapie.
Kognitive Rehabilitation
Einige Patientinnen und Patienten haben auch nach Abklingen der Symptome noch mit kognitiven Einschränkungen zu kämpfen. Mit der Hilfe einer kognitiven Rehabilitation in Form von verschiedenen Trainingsmaßnahmen, können kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis oder planerisches Vermögen wieder verbessert werden. Ziel dieser Therapie ist es, Schizophrenie-Betroffenen zu helfen, ihr selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln zu fördern. So sollen mit Hilfe von gestaltungstherapeutischen und kreativfördernden Techniken, die krankheitsbedingten Funktionsstörungen beseitigt werden. Viele Patienten leiden noch nach Abklingen der psychotischen Symptomatik an kognitiven Einschränkungen, insbesondere Einschränkungen der Aufmerksamkeit, des Arbeitsgedächtnisses und des planerischen Vermögens. Diese können mit Hilfe der kognitiven Remediation bzw. kognitiven Rehabilitation behandelt werden. Dabei handelt es sich um verschiedene, zum Teil computergestützte Trainingsmaßnahmen und auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der kognitiven Funktionen. Die Behandlung dieser kognitiven Einschränkungen ist von enormer Bedeutung, nicht nur als Grundlage einer möglichst raschen beruflichen Wiedereingliederung, sondern auch zur Verbesserung der Krankheitseinsicht und damit der therapeutischen Allianz und Medikamenten-Einnahme.
Umgang mit Betroffenen
Der richtige Umgang mit der Patientin oder dem Patienten ist besonders wichtig. Als Angehörige oder Angehöriger ist es wichtig, Betroffene zu unterstützen, aber sie weder zu unter- noch zu überfordern. Eine Anregung zum selbstständigen Handeln ist für Schizophrenie-Patientinnen und -Patienten von Bedeutung. Als Angehörige oder Angehöriger sollte man auch selbst auf die eigene Gesundheit achten, da man durch die Schizophrenie-Erkrankung auch selbst belastet ist. Hilfe kann man in Form von ärztlichem Rat erhalten oder an Angehörigengruppen teilnehmen, um sich mit anderen Menschen auszutauschen.
Wichtig ist auch, dass Familie und Freunde die psychische Erkrankung erkennen und Unterstützung anbieten. Informieren Sie sich zunächst umfassend über die Erkrankung. Schaffen Sie eine stabile, vorurteilsfreie Umgebung und vermeiden Sie Überforderung. Begleiten Sie betroffene Personen zu Arztbesuchen und Therapiesitzungen. Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, wie etwa Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen - für die schizophrenen Patientinnen und Patienten, aber auch für Sie selbst. Vergessen Sie nicht Ihre eigene psychische Gesundheit.
Schizophrenie und Persönlichkeitsveränderungen nach Schlaganfall
Wesensveränderungen kommen besonders häufig vor, wenn die Schädigung im Bereich des Frontal- und Temporallappens des Gehirns liegt. Sind der rechte und linke Frontallappen betroffen, begünstigt dies ein Plus-Syndrom, Schädigungen der Temporallappen können eher zu einem Minus-Syndrom führen.
Mit Persönlichkeitsveränderungen verhält es sich so, wie mit vielen Schlaganfall-Folgen. Manche Folgen entwickeln sich wieder zurück, andere nicht. Wichtig ist, die Situation zu thematisieren und Fachleute (Neurologen, Neuropsychologen, Psychologen, Psychotherapeuten etc.) zu Rate zu ziehen, um individuelle Therapien zu entwickeln, die langfristig sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen den Umgang mit den Veränderungen erleichtern.
Vor allem für Angehörige, aber auch für die Betroffenen, ist es oft schwieriger, mit den emotionalen Veränderungen nach einem Schlaganfall umzugehen als mit den körperlichen. Wenn eine Person „nicht mehr sie selbst“ ist, betrifft das das komplette soziale Umfeld. Daran können partnerschaftliche, familiäre und freundschaftliche Beziehungen scheitern.
Leben mit Schizophrenie
Das Krankheitsbild der Schizophrenie kann ein Leben lang anhalten, wobei vor allem die psychosoziale Funktionsfähigkeit beeinträchtigt ist. Als Folge verlieren Betroffene von Schizophrenie, wenn die Krankheit nicht behandelt wird, oft den Kontakt zu Freunden und Familie. Auch das Risiko als Obdachlose auf der Straße zu landen ist deutlich erhöht.
Es ist wichtig zu wissen, dass viele Betroffene wieder in den Alltag zurückfinden können. Es gibt allerdings auch Menschen, die unter dauerhaften Einschränkungen leiden und intensive Hilfe benötigen.
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