Schlaffe Lähmung Therapie: Ein umfassender Überblick

Die Therapie einer schlaffen Lähmung ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das eine individuelle Herangehensweise erfordert. Die Ursachen für Lähmungen sind vielfältig, und dementsprechend muss auch die Therapie auf die spezifischen Bedürfnisse des Betroffenen zugeschnitten sein. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Therapieansätze bei schlaffen Lähmungen, von medikamentösen Behandlungen über Physiotherapie bis hin zu ergänzenden Maßnahmen und langfristigen Perspektiven.

Ursachen und Diagnose von Lähmungen

Die Ursachen für eine Lähmung sind sehr unterschiedlich. Entsprechend muss auch die Therapie bei Betroffenen individuell bestimmt werden. Die Diagnose einer Parese erfolgt durch eine klinische Untersuchung, bildgebende Verfahren und optional durch spezielle Zusatzuntersuchungen. Lähmungen sind durch eine Minderung der Muskelkraft gekennzeichnet. Aus diesem Grund werden zur klinischen Klassifizierung der verschiedenen Lähmungsgrade diverse Skalen zur Bewertung der Muskelkraft herangezogen.

Je nach Schädigungsort unterscheidet man zwei Formen:

  • Zentrale Parese: Bei Schädigung des Nervs zwischen Gehirn und Vorderhornzelle des Rückenmarks (1. Motoneuron). Bei einer zentralen Parese liegt die Ursache im Gehirn oder Rückenmark.
  • Periphere Parese: Bei Schädigung des Nervs zwischen der Vorderhornzelle des Rückenmarks und der motorischen Endplatte des Muskels (2. Motoneuron). Bei einer peripheren Parese ist der Nerv in seinem Verlauf in Armen oder Beinen geschädigt. Periphere Paresen können einen oder mehrere Nerven betreffen.

Schädigungen des motorischen Nervs, der die Bewegung in einem Muskel einleitet, liegen der Parese zugrunde. Druckschäden werden häufig durch Tumore oder Bandscheibenvorfälle verursacht, durch die die Reizweiterleitung über den Spinalkanal (Wirbelkanal) eingeschränkt wird.

Folgende Krankheitsbilder treten zumeist mit Paresen auf:

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  • Querschnittlähmung
  • Multiple Sklerose
  • Infantile Zerebralparese (frühkindliche Hirnschädigung)
  • Schlaganfall
  • Schädelhirntrauma
  • Bandscheibenvorfall
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Tumore

Therapieansätze bei Lähmungen

Infrage kommen bei einer Lähmung im Wesentlichen zwei Therapieansätze, die auch miteinander kombiniert werden können: medikamentöse Behandlung und Physiotherapie. Welche Maßnahmen im konkreten Fall nötig und sinnvoll sind, wird nach der Diagnose von Fachärzt*innen angeraten. Wie eine Lähmung behandelt wird, hängt ganz entscheidend von deren Ursache ab. Der Funktionsverlust eines Körperteils oder Organsystems ist nämlich nicht nur im Ausmaß der Beeinträchtigung unterschiedlich, auch die Dauer der Einschränkung variiert. Ist die Ursache ein Tumor, so kann sich die Lähmung nach der Beseitigung der Geschwulst zurückbilden. Liegt der Bewegungsstörung allerdings eine neurologische Erkrankung zugrunde, ist die Lähmung häufig irreversibel.

Medikamentöse Behandlung

Wenn eine Lähmung durch Entzündung der Nerven und Muskeln infolge einer Infektion verursacht wird, ist es ratsam die ursächliche Erkrankung durch Medikamente zu behandeln. Eine medikamentöse Behandlung kommt auch bei Tumorerkrankungen zum Einsatz. So wird die Geschwulst beispielsweise durch Chemo- oder Strahlentherapie behandelt. Zusätzlich besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer operativen Entfernung des Tumors, wobei diese von mehreren Faktoren abhängig ist (beispielsweise Art, Größe und Lage des Tumors) und von Fachärzt*innen individuell abgeklärt werden muss. In den Fällen, in denen eine Lähmung durch eine Geschwulst ausgelöst wird, kann sich der Gesundheitszustand nach dem Entfernen des Tumors verbessern.

Eine medikamentöse Behandlung wird auch bei einer spastischen Lähmung angewandt. So gibt es verschiedene Arzneimittel, die einen hohen Muskeltonus (Spannung) senken können. Ein bekannter Wirkstoff ist beispielsweise Boklofen. Bei der Therapie mit Tabletten sind jedoch stets die Nebenwirkungen zu beachten. So berichten manche Patienten und Patientinnen nach der Einnahme von Muskelrelaxantien von verstärkter Müdigkeit. Eine weitere Form der medikamentösen Behandlung ist die Injektion des Nervengifts Botulinumtoxin bei Spastik. Ziel der Behandlung ist es, die Spannung durch Injektion in den betroffenen Muskel zu reduzieren. Dadurch können die Bewegungsfähigkeit verbessert und Schmerzen gelindert werden.

Physiotherapie

Neben der medikamentösen Therapie lassen sich Lähmungen auch durch regelmäßige Physiotherapie behandeln. Das gilt sowohl bei Patientinnen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind als auch für diejenigen, die trotz des Verlustes der Bewegungsfähigkeit noch laufen können. Die Krankengymnastik trägt dazu bei, die Mobilität von Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern und einen Abbau der Muskulatur (Atrophie) zu verhindern. Gerade bei einer Spastik, bei der der Muskeltonus grundsätzlich erhöht ist, hilft die Therapie auf neurophysiologischer Basis (beispielweise Bobath, Vojta, PNF, Feldenkrais Methode) die Spannung zu senken. Aufgrund der Komplexität und Unterschiedlichkeit der Erkrankungen gibt es keine allgemeinen Trainingsempfehlungen. Welche Maßnahmen die richtigen sind, kann allein durch Ärztinnen in enger Zusammenarbeit mit Physiotherapeutinnen beurteilt werden. Grundsätzlich sind neben den verschiedenen Therapieformen auch die Wärmebehandlung (beispielsweise Fango oder heiße Rolle) und Massagen zur Muskelentspannung möglich. Neben der reinen Physiotherapie sind auch individuelle Behandlungspläne empfehlenswert, die eine passive krankengymnastische Behandlung (beispielsweise Dehnung, Wärme) mit aktiven Übungen (Krankengymnastik am Gerät, Wassertherapie) verbinden. Dabei sollten darauf geachtet werden, dass eine professionelle Betreuung gegeben ist. Es empfiehlt sich, auf die gesundheitlichen Einschränkungen hinzuweisen und wenn möglich die (Physio)-Therapeutinnen bei der Ausarbeitung des Trainingsplanes einzubinden.

Ergänzende Therapieansätze

Je nach Art der Lähmung kann es sinnvoll sein, die Therapie nicht auf die Einnahme von Medikamenten und auf Physiotherapie zu beschränken. Vielmehr sollten Betroffene Expertinnen und Experten aller relevanten Fachbereiche einbinden. Hierzu zählen Personen aus der Orthopädie, Neurologie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Sportwissenschaft und Psychologie.

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Spezifische Lähmungsformen und ihre Therapie

Je nachdem, wie viele Extremitäten betroffen sind, unterscheidet man in Monoparesen, Hemiparesen, Diparesen, Paraparesen und Tetraparesen.

Halbseitenlähmung (Hemiparese/Hemiplegie)

Die Halbseitenlähmung ist die Lähmung einer Körperhälfte, die vollständig (Hemiplegie) oder unvollständig (Hemiparese) ausgeprägt sein kann. Sie ist immer Symptom einer Grunderkrankung wie z. B. eines Schlaganfalls oder einer Schädigung des Gehirns aufgrund anderer Ursachen. Eine Halbseitenlähmung wird durch Schädigung einer Gehirnhälfte verursacht, meist durch Schlaganfall oder unfallbedingte Schädel-Hirn-Verletzungen, seltener durch bakterielle oder virale Gehirnentzündungen oder Tumoren. Sie kann aber auch aufgrund genetischer Erkrankungen angeboren sein oder durch Verletzungen bei der Geburt entstehen.

Therapie bei Hemiparese:

  • Akutversorgung: Eine plötzlich auftretende Halbseitenlähmung ist immer ein Notfall und muss umgehend untersucht werden, um die ursächliche Erkrankung festzustellen.
  • Rehabilitation: Durch intensive Physio- und Ergotherapie kann das Gehirn wieder neu lernen, die Gliedmaßen zu kontrollieren. Logopädie hilft, die Folgen einer Gesichtslähmung zu reduzieren. In der Armrehabilitation gibt es dazu viele unterschiedliche therapeutische Ansätze. Welche Therapie im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt jeweils von den individuellen Gegebenheiten ab.
  • Armrehabilitation: Es gibt verschiedene Therapieformen ohne technische Geräte, um in der Ergo- oder Physiotherapie den betroffenen Arm aktiv zu trainieren. Hinsichtlich der Dauer und Intensität der Therapie sollte die Rehabilitation der Armmotorik früh nach einem Schlaganfall beginnen.

Tetraparese

Unter einer Tetraparese versteht man die unvollständige Lähmung aller vier Extremitäten, also beider Beine und beider Arme. Häufige Ursachen der inkompletten Tetraparese sind Verletzungen des Rückenmarks im oberen Halswirbelbereich (hohe Querschnittslähmung) oder neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose (MS) und Hirntumore. Bei einer Läsion der peripheren Nerven bleibt die schlaffe Tetraparese bestehen.

Therapie bei Tetraparese:

Die Symptome bei spastischer Tetraparese sind vielfältig. Bei einer Spastik sind die Bewegungsabläufe wesentlich verlangsamt. Durch die erhöhte Muskelspannung und unkontrollierte Zuckungen kann das Gangbild steif und ruckartig sein. Ob und in welchem Maße sich eine spastische Tetraparese auf die Lebenserwartung auswirkt, hängt unter anderem davon ab, ob eine künstliche Beatmung erforderlich ist. Die Spastik ist nicht ausschließlich negativ zu bewerten, sie dient zur Stabilisierung des Körpers, trainiert und erhält die Muskulatur.

Paraparese

Eine Paraparese ist die inkomplette Lähmung zweier paralleler Extremitäten, also entweder beider Arme oder beider Beine. Häufige Ursache der Paraparese ist eine Schädigung des Rückenmarks, zum Beispiel nach einem Unfall. Die Folge ist eine Querschnittlähmung, wobei Ausbreitung und Ausmaß der Lähmung vom Ort der Schädigung und der Schwere der Rückenmarksläsion abhängen.

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Therapie bei Paraparese:

Bei Paraparesen gibt es keine Standardtherapie. In der akuten Phase ist oftmals eine umfassende medizinische Betreuung im Krankenhaus notwendig. Die Behandlung wird stets an die individuellen Anforderungen des Patienten angepasst und orientiert sich an Ursache, Ausprägung und genauer Lokalisation der Nervenschädigung. Eine zentrale Rolle in der Paraparese-Behandlung spielt die Physiotherapie. Mithilfe von Ergotherapie können zudem Bewegungsabläufe trainiert werden, um alltägliche Aufgaben wie Waschen und Anziehen selbstständig zu bewältigen.

Spezifische Therapieansätze im Detail

Bobath-Therapie

Bei der Bobath-Therapie wird versucht, den Mensch und seinen Körper ganzheitlich und individuell zu betrachten. Die Bobath-Therapie wird ärztlich verordnet und darf nur von zertifiziertem Fachpersonal aus den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie durchgeführt werden. Lähmungen, erhöhte Muskelspannung (z.B. Spastik) oder schlaffe Lähmung (z.B. nach einem Schlaganfall) sind typische, mit der Bobath-Therapie erfolgreich behandelbare Krankheitsbilder. Das Therapiekonzept nutzt dabei die Fähigkeit des Gehirns, durch Schädigung oder Krankheit ausgefallene Funktionen von Nervenzellen zu ersetzen bzw.

Funktionelle Elektrostimulation (FES)

Die funktionelle Elektrostimulation kann ausgezeichnet mit Aktivitäten des täglichen Lebens kombiniert werden. Bei zentralen Paresen, wie nach Schlaganfall oder Schädelhirntrauma, erfolgt die Rehabilitation angepasst an die Ziele des Patienten nach den Prinzipien des motorischen Lernens. Es werden spezifische, funktionelle Aufgaben, wie Greifen oder Gehen, die durch die Parese eingeschränkt sind, trainiert. Um auf die empfohlene Therapiedichte von 5 Übungseinheiten zu je 30-45 Minuten wöchentlich zu kommen, kann FES ergänzend eingesetzt werden. Ist der periphere Nerv geschädigt, der Muskel also teils denerviert, ist eine Kombination aus aktiven Übungen und elektrischer Stimulation sinnvoll. Dies kann eine Atrophie/Abbau der vom Nerv nicht mehr versorgten Muskelanteile verhindern und die Regeneration der Nerven fördern.

Arm-Basis-Training und Arm-Fähigkeits-Training

Mit dem Arm-Basis-Training übt man jeden Tag die Bewegungsfähigkeit wiederholt und einzeln in den verschiedenen Abschnitten von Arm, Hand und Fingern. Sie sollte bei Patienten früh nach dem Schlaganfall durchgeführt werden. Das Arm-Fähigkeits-Training trainiert täglich Präzision und Geschwindigkeit („Geschicklichkeit“) bei verschiedenen Armfunktions-Anforderungen an der individuellen Leistungsgrenze.

Bewegungsinduktionstherapie (CIMT)

Die sogenannte Bewegungsinduktionstherapie („Constraint induced movement therapy, CIMT“) ist eine spezielle Therapie für Schlaganfall-Betroffene mit einem „erlernten Nicht-Gebrauch“. Diese Personen haben früh nach einem Schlaganfall realisiert, dass ihr gelähmter Arm im Alltag nicht oder kaum eingesetzt werden kann. Sie haben dann gelernt, alles mit der nicht betroffenen Hand zu machen. Später hat sich der gelähmte Arm eventuell schon erholt. CIMT umfasst üblicherweise sechs Stunden Therapie pro Tag. Ergänzend stellt man über zwei Wochen die weniger betroffene Hand für die größte Zeit des Tages ruhig (90 Prozent der Wachstunden). Möglich ist auch eine abgeänderte, weniger intensive Form.

Spiegeltherapie

Bei der Spiegeltherapie betrachtet der Patient im Spiegel die Bewegung seiner nicht gelähmten Hand. Durch den Blick in den Spiegel sieht diese Bewegung so aus als würde sich seine gelähmte Hand ganz normal bewegen.

Mentales Training

Eine Verbesserung der Armfunktion ist auch durch das mentale Training denkbar.

Neuromuskuläre Elektrostimulation

Bei den verschiedenen Verfahren der neuromuskulären Elektrostimulation werden Nerven und Muskel am Arm elektrisch stimuliert. So erzeugt man technisch eine Bewegung, die eine betroffene Person mit schwerer Armlähmung nach Hirnschädigung noch nicht selbst ausführen könnte.

Robotergestützte Therapie

Arm-Therapie-Roboter können je nach Bauart Schulter- und Ellenbogen-Bewegungen, Unterarm- und Handgelenksbewegungen oder Fingerbewegungen mechanisch unterstützen. Die Arm-Therapie-Roboter erkennen, welchen Anteil an Bewegungen der Betroffene schon selbst ausführen kann und ergänzen den Rest der Trainingsbewegungen. Mit ihnen können Betroffene mit sehr hohen Wiederholungsraten die gezielte Bewegungsfähigkeit in den einzelnen Armabschnitten trainieren und verbessern.

Sensible Stimulation und Akupunktur

Als Zusatztherapie zur Behandlung von Armlähmungen können verschiedene Formen der sensiblen Stimulation erwogen werden.

Verlauf und Prognose

Kann die Ursache der Nervenschädigung nicht behoben werden, kommt es durch die fortdauernde Lähmung meist zum Abbau von Muskelmasse (Atrophie). der Muskelfasern und zu vermehrten Fetteinlagerungen kommen. Das Ausmaß der Atrophie und der Fibrosierung geht mit dem Schweregrad der Lähmung einher. Abhängig vom Ausmaß der Parese tritt bei zentralen Schädigungen aufgrund der fehlenden Kontrolle durch das Gehirn im Rückenmark im Verlauf zusätzlich eine Spastik (erhöhte Muskelspannung) auf.

Je nach Schweregrad der Nervenschädigung und bei schneller Versorgung können die Lähmungserscheinungen zurückgehen oder sogar verschwinden. Die meisten Betroffenen haben jedoch dauerhafte Lähmungen - manche sehr stark, andere sehr gering.

Schlaffe Lähmung im Speziellen

Eine schlaffe Lähmung wird auch als denervierte Lähmung oder periphere Lähmung bezeichnet. Kennzeichnend für diese Erkrankung ist, dass jegliche Impulsübertragung durch den Nerv fehlt, da der Motornerv zwischen Rückenmark und Muskulatur geschädigt ist. Durch die fehlende Reizübertragung und die mangelnde Möglichkeit zur Nutzung der Muskulatur atrophiert der Muskel, mit der Zeit kommt es zu einem massiven Rückgang der Muskelmasse, die teilweise durch Fett und Bindegewebe ersetzt wird.

Ursachen:

Die Gründe für eine schlaffe Lähmung sind vielfältig. Zu unterscheiden sind toxisch-entzündliche und mechanisch-traumatische Ursachen. So kann die Reizübertragung vom Rückenmark zum Muskel durch Entzündungen im Bereich der Nerven oder des Rückenmarks gestört werden. Auch Tumore, Vergiftungen oder Autoimmunerkrankungen können zu einer Schädigung führen.

Therapie:

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer schlaffen Lähmung richten sich nach Ausmaß und Ursache der Erkrankung. Kam es aufgrund einer Vergiftung oder Entzündung zu einer denervierten Lähmung, so gilt es diese Grunderkrankung zu behandeln. In diesem Fall kommen unter anderem Medikamente zum Einsatz, beispielsweise um die Entzündung zu bekämpfen. Sind Tumoren der Grund für die Schädigung des Motornervs, können umfassende Maßnahmen nötig werden, um die Geschwulst zu beseitigen. Bei gequetschten oder beschädigten Nerven werden unter bestimmten Voraussetzungen operative Verfahren in Betracht gezogen, um die Funktionsfähigkeit zu verbessern. Regelmäßige Physiotherapie kann einen Beitrag leisten, die vorhandene Beweglichkeit zu erhalten und den Rückgang der Muskulatur hinauszuzögern.

Leben mit einer Lähmung

Lähmungen können je nach Schweregrad die Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigen. Sofern dies auf Ihre Situation zutrifft, haben Sie einen möglichen Anspruch auf Pflegegrad und entsprechende Leistungen der Pflegeversicherung.

Unabhängig vom medizinischen Schweregrad stellt die Lähmung oft eine enorme emotionale Belastung dar. Wichtig ist, dass pflegende Personen viel Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigen. Betroffenen fällt es oft schwer, mit der neuen Situation und daraus resultierenden Einschränkungen umzugehen. Gute Anlaufstellen bei allen Problemen und Fragestellungen rund um Paresen und ursächliche Erkrankungen sind Vereine und Interessensvertretungen.

Eine schlaffe Lähmung kann zu einer dauerhaften Beeinträchtigung bei Betroffenen führen. Dies insbesondere dann, wenn sie über einen Zeitraum von länger als sechs Monaten anhält und keine signifikante Verbesserung zu erwarten ist. In diesem Fall kann ein Antrag auf Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft beim Versorgungsamt oder der örtlich zuständigen Behörde gestellt werden. Hierzu ist es ratsam, Rücksprache mit behandelnden Ärzt*innen zu halten, da diese in einem fachärztlichen Gutachten zum Gesundheitszustand Stellung nehmen müssen.

Ein Rollstuhl kann bei Betroffenen einen Teil der Mobilität wiederherstellen.

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