Ernährung nach Schlaganfall: Rezepte und wichtige Hinweise zur Vorbeugung

Alle sechs Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an einem Schlaganfall. Ein Schlaganfall tritt plötzlich auf und verändert das Leben der Betroffenen meist von der einen auf die andere Sekunde. Für Betroffene, Angehörige und Freunde ergeben sich neue Herausforderungen im täglichen Leben. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren zu kennen und durch eine angepasste Ernährung und Lebensweise das Risiko eines (erneuten) Schlaganfalls zu minimieren.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Gehirnschlag, Apoplex oder Apoplexie, Hirninsult, apoplektischer Insult oder zerebraler Insult genannt, ist eine plötzliche (schlagartige) Durchblutungsstörung im Gehirn. Bei einer akuten Durchblutungsstörung des Gehirns kommt es zu einer Unterversorgung der Nervenzellen im Gehirn. Sie werden mit zu wenig Blut und dadurch mit zu wenig Sauerstoff und zu wenig Nährstoffen versorgt.

Bei 80 Prozent der Schlaganfall-Patienten ist die Ursache ischämischer Natur. Durch eine Veränderung der Blutgefäße in Form einer Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt, verstopft ein Gefäß, wodurch es zu einer Unterversorgung von Hirnarealen kommt. Infolgedessen sterben Gehirnzellen, wodurch sich Einschränkungen für die Betroffenen ergeben. Die restlichen 20 Prozent der Schlaganfälle sind hämorrhagischer Natur und werden durch eine Hirnblutung ausgelöst. Zu einer Hirnblutung kann es durch schwache, anormale oder unter ungewöhnlichem Druck stehende Blutgefäße kommen.

Wird ein Schlaganfall rasch behandelt, können Betroffene manchmal ohne Einschränkungen leben. Ungefähr ein Drittel der ischämischen Schlaganfall-Patienten erlangt alle oder die meisten Funktionen zurück. Eine häufige Folge eines Schlaganfalls ist eine einseitige Lähmung (Hemiparese), die die gesamte Körperhälfte, den Arm, die Hand oder das Bein betreffen können. Durch eine entsprechende Lähmung wird das Essen und Trinken nach einem Schlaganfall nicht selten zur Qual. Betroffene können das Besteck, das Glas oder die Tasse nur einseitig halten und sind daher oft auf fremde Hilfe angewiesen. Etwa die Hälfte aller Schlaganfall-Patienten ist in der Akutphase von einer Schluckstörung betroffen. Bei einem Viertel aller Patienten bleibt eine Schluckstörung sogar bestehen. Infolge eines Schlaganfalls kommt es häufig auch zu einer Beeinträchtigung der Zungen- und Mundbewegung. Eine Schluckstörung infolge eines Schlaganfalls birgt auch immer das Risiko einer Mangelernährung.

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Bestimmte Faktoren können die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen. Nicht alle lassen sich beeinflussen, etwa die Gene oder das Alter. Eine genaue Familienanamnese ist im Augenblick immer noch der beste „Gen-Test“. Doch auch verschiedene andere Faktoren begünstigen die Entstehung eines Schlaganfalls.

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  • Bluthochdruck: Bluthochdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Denn wenn im Blutgefäßsystem dauerhaft ein zu hoher Druck herrscht, belastet dies die Gefäßwände. So kann es zu mikroskopisch kleinen Verletzungen kommen, an denen sich beispielsweise Cholesterin ablagern kann. Die normalerweise elastische Gefäßwand verhärtet zunehmend, was weitere Ablagerungen begünstigen kann, wodurch in Folge der Blutdruck steigt.
  • Nikotin: Nikotin verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck. Wer mit dem Rauchen aufhört, verringert sein Schlaganfallrisiko. Schon fünf Jahre nach dem Rauch-Stopp sinkt das Risiko auf das Level eines Nichtrauchers.
  • Übergewicht: Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor für viele Erkrankungen. Es führt zu Bluthochdruck, belastet die Knochen und Gelenke und erhöht die Gefahr an Diabetes zu erkranken. Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Übergewicht abzubauen. Grundsätzlich sind Ausdauersportarten sinnvoll.
  • Ernährung: Gut für die Gefäße ist eine Ernährungsweise, die gemeinhin als „Mittelmeerkost“ bekannt ist.
  • Alkohol: Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Völlig verzichten müssen Sie aber nicht.
  • Bewegungsmangel: Wer sich nur wenig oder gar nicht bewegt, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck und Arteriosklerose zu erkranken. Bewegung ist mitunter das Beste, was Sie für Ihren Körper tun können. Ideal ist eine Ausdauerbelastung, bei der man leicht ins Schwitzen gerät; etwa Walken, Schwimmen oder schnelles Spazierengehen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt an fünf Tagen die Woche mindestens 30 Minuten Sport zu machen
  • Herzerkrankungen: Eine Reihe von Herzerkrankungen begünstigen die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Insbesondere eine bestimmte Art von Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern, bedeutet ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko. Zur Vorbeugung eines Schlaganfalles bei Menschen mit Vorhofflimmern werden Medikamente eingesetzt, die das Blut verdünnen, um die Bildung von Blutklümpchen zu verhindern.
  • Diabetes: Menschen mit der Zuckerkrankheit erleiden mehr als doppelt so häufig einen Schlaganfall als der Rest der Bevölkerung. Dabei werden die Wände der Blutgefäße angegriffen. Viele Menschen mit Diabetes merken zunächst nicht, dass sie diese Erkrankung haben. Der Altersdiabetes ist die häufigste Form. Auch hier gilt, dass nur eine Erkrankung behandelt werden kann, die bekannt ist. Regelmäßige Untersuchungen auf das Vorhandensein von Diabetes sind deshalb sinnvoll.
  • Stress: Gelegentlicher Stress ist nichts Schlimmes. Dauerstress dagegen kann den Blutdruck erhöhen und anfälliger für Krankheiten machen. Ein Rezept gegen chronische Belastungen gibt es nicht. Finden Sie heraus, was Ihrer Psyche am besten hilft: Sport oder ein interessantes Hobby?
  • Migräne: Die Zahl der Schlaganfälle bei Personen unter 45 Jahren hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Analyse ergab das Migräne bei Personen unter 35 Jahren ein großer Risikofaktor für einen Schlaganfall darstellt. Bei Frauen war sie zu 34,5 Prozent und bei Männern zu 20,1 Prozent am Schlaganfall beteiligt. Patientinnen und Patienten mit Migräne sollten daher andere Risikofaktoren für Schlaganfälle vermeiden. Dazu zählen beispielsweise das Rauchen oder - bei Frauen - das Einnehmen der Antibabypille.

Die richtige Ernährung nach einem Schlaganfall

Eine bewusste Ernährung spielt besonders nach einem Schlaganfall eine große Rolle. Infolge eines Schlaganfalls kommt es häufig zu körperlichen Einschränkungen, die eine besondere Ernährung erfordern. Um den Körper trotz einer bestehenden Schluckstörung mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, muss die Ernährung nicht nur ausgewogen sein, sondern auch bedarfsgerecht serviert werden. Eine bewusste Ernährung sorgt zudem dafür, das Risiko für einen weiteren Schlaganfall zu reduzieren und dient demnach der Prävention.

Die Ernährungsweise spielt eine sehr große Rolle bei der Prävention eines Schlaganfalls. Eine ausgewogene, bewusste und abwechslungsreiche Ernährung wirkt einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) entgegen. Übergewicht und Diabetes sind ebenfalls ernstzunehmende Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Wer sich bewusst und gesund ernährt, minimiert das Risiko an Diabetes zu erkranken und an Übergewicht zu leiden. Entsprechend lassen sich die Risiken für einen Schlaganfall mit der richtigen Ernährung verringern.

Ein Schlaganfall lässt sich in vielen Fällen auch durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr verhindern. Durch zu wenig Flüssigkeit wird das Blut dickflüssiger, sodass das Herz stärker arbeiten muss, um Blut durch die Adern zu pumpen. Ein Flüssigkeitsmangel macht sich deshalb auch rasch im Gehirn bemerkbar und hat somit Einfluss auf das Schlaganfallrisiko. Besonders problematisch ist dabei das abnehmende Durstgefühl mit zunehmendem Alter. Trinken Sie reichlich. Mindestens 1,5 Liter am Tag. Am besten Sie trinken Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee.

Nach einem Schlaganfall sollten Sie Ihren Fett- und Zuckerkonsum reduzieren, um eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu verhindern.

Hilfsmittel für die Nahrungsaufnahme

Ein Schlaganfall hat nicht selten auch eine Beeinträchtigung der Motorik zur Folge. Eine Lähmung des Gesichts, der Hand bzw. des Armes erschwert den Ess- und Trinkvorgang. Damit der Alltag nicht zum Hürdenlauf wird, empfehlen wir Ihnen oder Ihrem Angehörigen Essenshilfen und spezielles Essbesteck zu nutzen. Diese sollten groß genug sein und über Riemen verfügen, sodass Betroffene das Besteck bzw. die Essenshilfen problemlos greifen können. Es empfiehlt sich auch eine Gummimatte unterhalb des Tellers zu legen. So kann der Teller nicht verrutschen und das Verspeisen der Mahlzeit kann idealerweise selbständig erfolgen. Auch eine Randerhöhung bzw. Um den Betroffenen eine Rückkehr in die Selbständigkeit zu ermöglichen, empfehlen wir ebenfalls Trinkhilfen zu nutzen. Bei einer eingeschränkten Nackenbeweglichkeit oder bestehenden Schluckstörung können Schlaganfall-Patienten so eigenständig trinken. Denn mit einer Trinkhilfe muss der Kopf nicht in den Nacken gelegen werden . Im Besonderen sind Nasenausschnittsbecher zu empfehlen.

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Konsistenz der Nahrung bei Schluckstörungen

Für Schlaganfall-Patienten mit einer Schluckstörung sollten die Mahlzeiten in kleine Stücke geschnitten werden. zerkleinerte oder pürierte Kost, die leicht geschluckt werden kann und gleichzeitig nahrhaft ist. So können herkömmliche Lebensmittel zu einer glatten, einheitlichen Konsistenz püriert werden. „Normale“ Kost kommt jedoch an ihre Grenzen, wenn Betroffene unter einer Schluckstörung infolge eines Schlaganfalls leiden. Denn für eine abwechslungsreiche Ernährung nach einem Schlaganfall reicht es nicht aus, lediglich Suppen zu servieren. Es ist nicht nur wichtig, dass Schlaganfall-Patienten ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen, auch eine Eintönigkeit im Speiseplan sollte möglichst vermieden werden, um die Freude am Essen sicherzustellen. Der Schlucktherapeut gibt die Schluckkoststufe vor (püriert, zerkleinert, ect.). Diese ist wichtig und sollte beachtet werden, damit der Betroffene sich möglichst wenig verschluckt. Einzelne Gerichte können Sie problemlos eigenständig pürieren. Wichtig ist, dass die Konsistenz glatt und einheitlich ist, es sei denn, der Schlucktherapeut empfiehlt etwas anderes. Bei Lebensmittel wie Fleisch, Brot und einzelnen Gemüsesorten ist es schwierig eine einheitliche Konsistenz zu erhalten. Leidet der Patient an einer Schluckstörung ist es sinnvoll darauf zu achten, welche Konsistenz für den Betroffenen individuell in Frage kommt.

Brainfood für das Gehirn

Mit gesunder Ernährung können wir das Gehirn unterstützen und sogar das Risiko für Alzheimer reduzieren. Nüsse, Haferflocken, Beeren und Kichererbsen versorgen uns mit B-Vitaminen, Flavonoiden und Eiweiß.

Unser Gehirn macht zwar nur ein Fünfzigstel unseres Körpergewichts aus, verbraucht aber ein Fünftel unserer Energie. Kein Wunder, denn es ist immer im Dienst - und immer hungrig. Es gibt viele Lebensmittel, mit denen wir unsere grauen Zellen unterstützen können.

Nichts braucht unser Gehirn so sehr wie Wasser. Reicht die Flüssigkeit nicht aus, schrumpfen die Gehirnzellen, die Neuronen, und funktionieren nicht mehr richtig. Das Gehirn kann dann nicht mehr gut denken.

Grundsätzlich gilt: Ungesunde Nahrungsmittel, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen, fördern auch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die lange unbemerkt bleiben können. Deshalb sollte man möglichst frühzeitig auf eine gefäßgesunde Ernährung achten. Auch wenn es sich in jedem Alter lohnen kann, seine Ernährung auf eine gesündere Ernährungsform wie die mediterrane Küche umzustellen, ist der Effekt für das Gehirn umso größer, je früher man beginnt.

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Flavonoide stecken in vielen Obst- und Gemüsesorten und sorgen für deren Färbung, etwa in Beeren, Äpfeln, Paprika und Zwiebeln. Auch in Kakao, grünem und schwarzem Tee sind diese sekundären Pflanzenstoffe enthalten. Flavonoidreiche Lebensmittel schützen die Gehirnfunktion. Insbesondere, wenn sie lebenslang gegessen werden.

Unser Gehirn braucht 120 bis 140 Gramm Glukose pro Tag, um ausreichend mit Energie versorgt zu werden. Bekommt es zu wenig, schaltet es auf Sparflamme und verliert an Leistungsfähigkeit. Um schnell wieder besser denken zu können, greifen viele Menschen in solchen Momenten zu Traubenzucker. Gute Energielieferanten für das Gehirn sind Haferflocken, denn sie lassen den Blutzuckerspiegel langsam steigen. Hafer gilt zudem als Muntermacher, beugt Nervosität, Stress und Konzentrationsproblemen vor.

Nüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren und B-Vitaminen. Vor allem Walnüsse gelten als Brainfood, denn sie liefern neben Omega-3-Fettsäuren auch Eiweiß und die Vitamine B1, B2, B6 und E.

Für den internen Informationsaustausch, also beim Lernen und Erinnern, benötigt unser Gehirn auch reichlich Aminosäuren. Die bekommt es aus Eiweiß, zum Beispiel aus Eiern oder Quark, aber auch aus pflanzlichen Quellen: Kichererbsen liefern neben Eiweiß reichlich B-Vitamine und auch Sojabohnen (zum Beispiel Sojamilch, Tofu) sind nicht nur gute Eiweißquellen, sondern enthalten auch die Vitamine B1, B2 und B6, dazu Eisen, Magnesium und Zink.

Fisch liefert reichlich Omega-3-Fettsäuren, genauer die Fettsäuren DHA und EPA. Sie wirken entzündungshemmend und halten die Wände unserer Zellen geschmeidig. Davon profitieren auch die grauen Zellen, denn für Verfallsprozesse im Gehirn sind oft Entzündungen mitverantwortlich.

Zum Brainfood werden auch Obstsorten wie Beeren gezählt, die reich an sogenannten Antioxidantien sind. Diese Stoffe schützen unsere grauen Zellen zum Beispiel vor Stress.

Auch wenn einzelne Lebensmittel keinen Einfluss auf unsere Intelligenz haben und auch die Entstehung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer nicht unbedingt verhindern können, so kann eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung doch das Risiko reduzieren. Ziel ist, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes zu vermeiden - das hilft dann auch der Widerstandsfähigkeit des Gehirns.

Tipps für eine gesunde Ernährungsumstellung

Wichtig ist: Sie müssen nicht von heute auf morgen Ihre gesamte Ernährung umstellen. Das würde in den meisten Fällen auch gar nicht funktionieren. Vielmehr sind es die kleinen, aber nachhaltigen Veränderungen, die letztlich den Unterschied machen. Hier ein paar nützliche Tipps:

  • Tipp #1: Wenn Sie Ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, beginnen Sie bei der Wurst. Belegen Sie Ihr morgendliches Brötchen gerne einmal mit einem vegetarischen Aufstrich.
  • Tipp #2: Verwenden Sie ein qualitativ hochwertiges Olivenöl. Wenn die Flasche zu schnell leer wird, können Sie fettsparend kochen. Benutzen Sie beispielsweise beschichtete Pfannen, mit denen Sie nur wenig Fett zum Anbraten benötigen. Raffiniertes Olivenöl ist chemisch verarbeitet und besitzt kaum noch gesunde Inhaltsstoffe. Es ist auch bei hohen Temperaturen ungefährlich, da es keine Stoffe mehr enthält, die beim Verbrennen gefährlich werden können. Auf dem Etikett fehlt der Zusatz "extra" oder "nativ". Bei kalt gepresstem Olivenöl handelt es sich um die gesündere Variante. Dieses sollte allerdings nicht über 180 Grad erhitzt werden.
  • Tipp #3: Da Vollkornprodukte schneller sättigen, benötigen Sie weniger Vollkornnudeln als herkömmliche Nudeln. Auch bei Toast, Brot oder Brötchen kann sich ein Wechsel lohnen. Vollkornprodukte enthalten längerkettige Kohlenhydrate und unterschiedliche Ballaststoffe. Diese halten Sie nicht nur länger satt, sondern fördern auch die Gesundheit Ihres Darms.
  • Tipp #4: Kochsalz in hohen Mengen erhöht nachgewiesenermaßen das Schlaganfall-Risiko. Verzichten Sie möglichst auf Fertigprodukte und Fast Food, denn in diesen Lebensmitteln steckt oft mehr Salz, als Sie denken.
  • Tipp #5: Essen Sie mindestens einmal die Woche Hülsenfrüchte wie beispielsweise Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Erdnüsse.
  • Tipp #6: Bevorzugen Sie pflanzliche Öle (und Streichfette), wie beispielsweise Oliven- oder Rapsöl.
  • Tipp #7: Fisch sollte ein- bis zweimal pro Woche auf Ihrem Speisplan stehen. Denn fette Fische (zum Beispiel Lachs, Makrele, Hering) enthalten wichtige Omega-3 -Fettsäuren.

Gesunde Ernährung - ein Thema, zu dem es fast täglich neue Informationen und Erkenntnisse gibt. Eine ausgewogene Ernährung ist die beste Vorsorge gegen viele Erkrankungen, so auch gegen den Schlaganfall. Die Ausübung exotischer Diäten ist in der Regel wenig hilfreich. Auch fixe Ernährungspläne und strenges Kalorienzählen werden nur kurzzeitig durchgehalten und sind nicht wirklich das Mittel der Wahl. Viel wichtiger ist es, eine ausgewogene Nährmittelmischung zu finden, die dem Geschmack und auch der Verträglichkeit entspricht.

Die mediterrane und nordische Diät

Die mediterrane Diät ist durch die italienische, spanische und griechische Küche geprägt. Sie ist von reichlich Olivenöl, Obst, Nüsse, Gemüse sowie Getreideprodukte gekennzeichnet. Fisch und Geflügel werden im Maße gegessen, während Milchprodukte, rotes Fleisch und verarbeitete industrielle Produkte vermieden werden. Im Vergleich zu einer Diät mit vielen Kohlenhydraten und fettarmen Proteinquellen („Low Fat Diät“) vermied die mediterrane Diät bei über 7400 Patienten innerhalb von fünf Jahren drei Herzinfarkte oder Schlaganfälle pro 1000 Patientenjahre.

Eine Alternative zur mediterranen Diät wurde in der „nordischen Diät“ gefunden. Beide Ernährungsweisen teilen einen hohen Fischkonsum, während die „nordische Diät“ zusätzlich viel Kohl und Wurzelgemüse, Äpfel und Birnen sowie Beeren, Getreideprodukte (Hafer und Gerste) sowie Rapsöl beinhaltet.

Weitere Ernährungsempfehlungen

  • Es gibt keine Einschränkung welches Obst man nach einem Schlaganfall essen sollte. Fruchtzucker (Fructose) in Obst ist kein gefährlicher Zucker, da man zu große Mengen an Obst verzehren müsste und die Nachteile durch Ballaststoffe und Nährstoffe in Obst ausgeglichen werden. Jedoch sollte man nicht glauben, dass es gewisse „Superfoods“ gibt, die durch Antioxidantien oder Vitamine drastisch das Schlaganfall Risiko senken. In mehreren Studien wurde sogar bewiesen, dass eine zusätzliche Vitamin C keinen positiven Effekt auf die Vermeidung eines Schlaganfalls hat.
  • Es gibt noch zu wenige und hochqualitative wissenschaftliche Studien bezüglich einer veganen Ernährung und Einfluss auf das Schlaganfallrisiko. Ein direkter Einfluss einer veganen Ernährung auf das Schlaganfallrisiko konnte bis jetzt nicht nachgewiesen werden, aber viele Risikofaktoren wurden positiv beeinflusst. Unklar ist ob diese Beobachtungen dadurch verzerrt sind, dass Veganer im Allgemeinen einen gesünderen Lebensstil haben (weniger Rauchen und mehr Sport betreiben) oder durch die Ernährungsform selbst verursacht wird. Es wurde diskutiert, aber bis jetzt nicht nachgewiesen, ob ein niedriger Vitamin b12 Mangel mit einem erhöhen Schlaganfallrisiko einhergeht.
  • Eine Unterernährung mit einem Albuminmangel im Blut (Transporterprotein) erhöht das Schlaganfallrisiko und verschlechtert die Heilungschancen.
  • Eine vegetarische Ernährung erscheint ebenfalls vielversprechend in der Schlaganfallvermeidung. Sie senkt viele Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck. Natürlich ist wieder die Frage mit welchem Essverhalten die vegetarische Vergleichsgruppe verglichen wird und ob Vegetarier nicht im Allgemeinen einen gesünderen Lebensstil führen.
  • Zum gemäßigten Alkoholkonsum hört man immer wieder widersprüchliche Aussagen zur potentiellen Gesundheitsgefahr. Es ist ein Fakt, dass zu viel Alkohol schädlich für Leber und Gehirn ist. Jedoch wird diskutiert, ob ein geringer Alkoholkonsum zu einem gesunden und langen Leben führt. Die meisten Studien die einem geringen Alkoholkonsum eine positive Wirkung auf die Schlaganfallvermeidung zu schreiben, sind Studien zur sogenannten mediterranen Diät. Bei Hirninfarkten hingegen zeigte Alkohol bei geringen bis moderate Mengen einen positiven, schützenden Effekt. Bei übermäßigem Alkoholkonsum steigt das Schlaganfallrisiko an. Bei Frauen steigt das Risiko für einen Schlaganfall ab einer Alkoholmenge von 20 Gramm pro Tag deutlich an, bei Männern steigt das Risiko ab 40 Gramm pro Tag. Alkohol ist ein Risikofaktor für hohen Blutdruck und erklärt somit den Zusammenhang zwischen Alkoholmenge und Hirnblutungsrisiko.
  • Die wichtigsten Eigenschaften einer gesunden Ernährung, welche das Schlaganfallrisiko minimieren, sind viele natürliche Produkte sowie bioaktiv reiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu essen und bei der Fleisch bzw. Fisch Wahl auf unverarbeitete Produkte mit niedrigen Salzgehalt zurück zu greifen (wenig Wurstwaren oder geräucherte Produkte). Außerdem soll auf industrielle Lebensmittel mit viel Zucker wie Süßspeisen oder Limonaden verzichtet werden.
  • Salzreiche Kost wie Wurstwaren, geräucherte Lebensmittel oder Fertigprodukte meiden. Anstatt nachzusalzen kannst du mehr Gewürze verwenden! Zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten, Torten oder Limonaden meiden. Durch industriellen Zucker wird die Glukosetoleranz des Körpers erhöht, welches zu Diabetes führen.
  • Machen Sie kleine Umstellungen die langfristig zum Erfolg führen. Verändern Sie jeden Monat 1-2 kleine Essgewohnheiten wie keine Limonaden zu trinken oder abends auf eine Mehlspeise zu verzichten.
  • Seien Sie abenteuerlich und probieren Sie neue Gerichte aus allen Küchen weltweit aus. Asiatische, indische, afrikanische Gerichte enthalten spannende Gewürze und Lebensmittelkombinationen die Spaß am Gaumen machen und Salz einsparen!
  • Seien Sie flexibel, es gibt keinen perfekten Ernährungsplan, sondern nur einen gesunden langfristigen Umgang mit Essen mit den Sie sich wohlfühlen! Suchen Sie gesunde, einfache Alternativen wie einen Salat mit Balsamico Dressing oder Hühnchen mit Reis und Zucchini. Verlieren Sie nicht den Spaß am Essen.

Bedeutung der Kalorienzufuhr und therapeutische Maßnahmen

Eine ausreichende Kalorienzufuhr mit einer ausgeglichenen Ernährung beeinflusst maßgeblich die Prognose nach einem Schlaganfall. Es wurde bewiesen, dass Patienten mit einer Unterernährung oder zu wenig Protein im Blut (Albumin) sich schlechter von einem Schlaganfall erholen und schwieriger in den Alltag zurückfinden.

Armlähmungen oder Koordinationsstörungen machen es schwierig das Essen aufzuschneiden oder zum Mund zu Führen. In der Ergotherapie werden Strategien für das Essen erarbeitet und angepasstes Besteckt hergestellt. In der Logopädie wird gezielt an Schluckstörungen gearbeitet, vorrübergehend muss man Flüssigkeiten eindicken oder Gewisse Konsistenzen (z.B. PDF Rezepte um die Ernährung nach Schlaganfall umzustellen sind beliebt für eine schnelle Inspiration für den Essensplan.

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