Schlaganfall Landesverband Sachsen: Informationen zu Hilfe, Prävention und Engagement

Jährlich erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert, um die Folgen zu minimieren. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen über Schlaganfälle, ihre Ursachen, Risikofaktoren, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und die wichtige Rolle des Schlaganfall Landesverbandes Sachsen sowie ehrenamtlicher Helfer.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag oder Apoplex genannt, entsteht, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies führt zu einer Schädigung der Nervenzellen und kann plötzliche Ausfälle von Gehirnfunktionen verursachen. Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Verursacht durch ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß im Gehirn verstopft.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Verursacht durch eine Blutung im Gehirn, oft aufgrund eines gerissenen Aneurysmas oder Bluthochdrucks.

Eine Sonderform stellt die Transitorische Ischämische Attacke (TIA) dar, bei der die Symptome nur kurzzeitig auftreten, aber als Warnsignal für einen drohenden Schlaganfall ernst genommen werden sollten.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein Schlaganfall kann jeden treffen, obwohl das Durchschnittsalter der Patienten bei 75 Jahren liegt. Es ist keine ausschließliche Alterserkrankung, da auch jüngere Menschen und sogar Kinder betroffen sein können. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen:

  • Bluthochdruck: Der wichtigste Risikofaktor, verantwortlich für rund 54 Prozent aller Schlaganfälle.
  • Vorhofflimmern: Unregelmäßige Herzschläge können zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die ins Gehirn gelangen und dort Gefäße verschließen können.
  • Diabetes und Fettstoffwechselstörungen: Erhöhen das Risiko von Gefäßverengungen und Durchblutungsstörungen.
  • Nikotin und Alkohol: Führen zu Gefäßverengungen und Bluthochdruck.
  • Übergewicht: Eine Gewichtsreduktion ist ratsam, um einem Schlaganfall vorzubeugen.

Je mehr Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen, desto höher ist das Gesamtrisiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

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Symptome erkennen

Es ist entscheidend, die Symptome eines Schlaganfalls frühzeitig zu erkennen, um schnell handeln zu können. Typische Symptome sind:

  • Plötzliche halbseitige Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle
  • Plötzliche Sehstörungen
  • Plötzliche Sprachstörungen
  • Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
  • Gehschwierigkeiten
  • Plötzliche Bewusstseinsstörungen
  • Sehr starke Kopfschmerzen

Die FAST-Methode ist eine einfache Möglichkeit, einen Schlaganfall zu erkennen:

  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • A (Arms): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung kann ein Arm nicht gehoben werden oder sinkt ab.
  • S (Speech): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • T (Time): Wählen Sie sofort den Notruf 112.

Medizinische Behandlung

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln entscheidend. In der Notaufnahme werden neurologische Untersuchungen und bildgebende Verfahren (CT oder MRT) durchgeführt, um die Art des Schlaganfalls zu bestimmen.

  • Thrombolyse: Bei einem Hirninfarkt kann ein Medikament verabreicht werden, um das Blutgerinnsel aufzulösen. Je schneller die Thrombolyse beginnt, desto größer sind die Therapieerfolge.
  • Behandlung von Hirnblutungen: Hier wird versucht, die Blutung zu stoppen und Schädigungen durch das austretende Blut zu verhindern.

Stroke Units sind spezielle Krankenhausstationen für Schlaganfall-Patienten, die über die notwendigen apparativen und personellen Voraussetzungen verfügen, um sofort die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.

Folgen eines Schlaganfalls

Die Folgen eines Schlaganfalls sind individuell verschieden und hängen von der Größe des betroffenen Gehirnareals, dem Behandlungsbeginn und der Wirksamkeit der Therapie ab. Mögliche Folgen sind:

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  • Lähmungen: Halbseitenlähmung (Hemiplegie) oder unvollständige Halbseitenlähmung (Hemiparese)
  • Sprachstörungen (Aphasie): Beeinträchtigung der Sprachfähigkeit
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Probleme mit Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Planung und Handlung

Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Der Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. ist eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen. Er bietet Unterstützung, Beratung und Informationen zu allen Fragen rund um den Schlaganfall.

Ehrenamtliche Schlaganfallhelfer

In Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der AOK Sachsen-Anhalt bildet der Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer aus. Diese Helfer bieten:

  • Alltagspraktische Hilfen: Gemeinsame Freizeitgestaltung, Unterstützung bei Behördengängen
  • Entlastung pflegender Angehöriger: Ermöglichen Erholung und eigene Aktivitäten
  • Beratung und Information: Unterstützung bei Herausforderungen im Alltag, Vermittlung von Kontakten

Voraussetzung für die Tätigkeit als Schlaganfall-Helfer ist die Teilnahme an speziellen Schulungsmodulen.

Engagement von Gerhard Gautzsch

Ein besonderes Beispiel für Engagement in der Schlaganfall-Hilfe ist Gerhard Gautzsch aus Halle. Er gründete 2007 die Selbsthilfegruppe „Schlaganfall Halle-Saalekreis“ und initiierte 2012 den Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Prävention

Eine gesunde Lebensweise kann das Schlaganfallrisiko deutlich senken. Etwa 70 Prozent der Schlaganfälle könnten durch gezielte Vorbeugung verhindert werden. Maßnahmen zur Prävention sind:

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  • Gesunde Ernährung: Vielfältig und ausgewogen essen
  • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität unterstützt die Gesundheit
  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht ist eine Reduktion ratsam
  • Rauchverzicht: Rauchen erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich
  • Kontrolle des Blutdrucks: Regelmäßige Messung und Behandlung von Bluthochdruck
  • Regelmäßige Check-ups: Zur Früherkennung von Risikofaktoren

Die AOK Sachsen-Anhalt bietet im Rahmen des Check-up Plus zusätzliche Untersuchungen an, um mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Weitere Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen

Neben dem Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt gibt es weitere Organisationen und Selbsthilfegruppen, die Unterstützung anbieten:

  • Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Bietet Informationen und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.
  • Bundesverband für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen: Setzt sich für die Interessen von Schwerst-Hirnverletzten ein.
  • Lokale Selbsthilfegruppen: Bieten Austausch und Unterstützung vor Ort.

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