MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben: Erfahrungen und Bewertungen im Überblick

Das MEDICLIN Reha-Zentrum in Bad Düben ist eine interdisziplinäre Rehabilitationsklinik mit Fachbereichen für Orthopädie und Neurologie. Die Klinik bietet Versorgungsmöglichkeiten für Patienten der Phasen C und D und legt Wert auf die fachliche Verknüpfung aller Abteilungen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken, Arztpraxen und Versorgungseinrichtungen. Am Standort besteht eine langjährige Synergie mit dem MEDICLIN Waldkrankenhaus und dem MEDICLIN MVZ Bad Düben.

Die Klinik verfügt über Zertifikate und Siegel, die objektiven und seriösen Kriterien entsprechen und hat Behandlungsprogramme für Post-COVID-Patienten entwickelt. Die Orthopädie wurde durch DAS REHAPORTAL mit 86 % bewertet, die Neurologie mit 76 %. Rehakliniken geben Ihnen einen Hinweis zur Interpretation der Ergebnisse.

Dieser Artikel fasst Erfahrungen und Bewertungen von Patienten zusammen, die im MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben behandelt wurden. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Stärken und Schwächen der Klinik zu geben, um potenziellen Patienten bei ihrer Entscheidung zu helfen.

Positive Aspekte

Freundliches und hilfsbereites Personal

Viele Patienten loben das gesamte Personal, von den Ärzten bis zum Reinigungspersonal, für ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Die Therapeuten werden oft als kompetent und engagiert beschrieben, die sich Mühe geben und für gute Laune sorgen. Besonders hervorgehoben wird die Freundlichkeit des Personals, einschließlich der Reinigungskräfte, Schwestern, Pfleger, Physiotherapeuten, des Empfangspersonals und der Servicekräfte im Speiseraum.

Kompetente Therapeuten und Ärzte

Die Fachkräfte der Ergotherapie und Physiotherapie arbeiten einfühlsam und auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Die Therapeuten sind sehr gut und geben sich Mühe. Einige Patienten berichten von Fortschritten in ihrer Beweglichkeit und ihrem Wohlbefinden dank der Therapien. Besonders die Fachärztin wird für ihre kompetente Betreuung gelobt, ebenso wie fast alle Physiotherapeuten, die als hochmotiviert und einfühlsam beschrieben werden.

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Zufriedenstellende Betreuung nach Operationen

Einige Patienten äußern sich sehr zufrieden mit der Betreuung nach Operationen, insbesondere in der Orthopädie. Die Ärzte der Station 5 werden als Profis beschrieben, die ihre Entscheidungen und Vorgehensweisen verständlich vermitteln. Auch die Nachsorge wird als super empfunden, und die Schwestern der Station 5 werden positiv hervorgehoben.

Angenehme Einrichtung und Lage

Die Einrichtung und Lage der Klinik werden als zufriedenstellend beschrieben. Der angrenzende Park lädt zum Verweilen in der Freizeit ein, und die Klinik ist ruhig gelegen. Die Zimmer werden als schön und hell empfunden.

Vielfältige Therapien und Freizeitangebote

Die Klinik bietet eine Vielzahl von Therapien an, darunter Sporttherapie, Trainingstherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie und Neuropsychologie. Die Sporttherapie zielt auf die Verbesserung der motorischen Funktionen und das Erlernen von Bewegungsfertigkeiten ab, während die Trainingstherapie die Verbesserung von Ausdauer, Muskelkraft, Koordination, Geschicklichkeit und Schnelligkeit zum Ziel hat. Bewegungsmangelerscheinungen und Schonhaltungen können ausgeglichen und abgebaut werden. Die Leistungen der Sport- und Bewegungstherapie werden überwiegend als Gruppentherapien angeboten. Physiotherapie erfolgt als Einzeltherapie oder in Kleingruppen. Ziel ist es, verloren gegangene Funktionen wieder zu erlangen oder Ersatzfunktionen aufzubauen und das Erlernte in die alltäglichen Gegebenheiten zu übertragen. Durch Ergotherapie sollen die gestörte Gelenkbeweglichkeit sowie die Grob- und Feinmotorik verbessert werden. Fehlstellungen bzw. -haltungen soll vorgebeugt werden. Besondere therapeutische Inhalte stellen die Narbenabhärtung und die Schmerzlinderung sowie die (De)Sensibilisierung einzelner Sinnesfunktionen dar. Ziele der Psychotherapie und Neuropsychologie bei orthopädischen Krankheitsbildern sind die Unterstützung beim Erlernen von Ersatz- und Kompensationsstrategien sowie die Erleichterung der Krankheitsverarbeitung. Ob eine solche Behandlung notwendig ist, wird patientenindividuell definiert. Therapieziele in der Orthopädie sind je nach Therapieart die Schmerzlinderung, die Durchblutungsförderung, die Abschwellung und die Muskeltonusregulation. Darüber hinaus dient die physikalische Therapie der Erhaltung der Kontraktionsfähigkeit der Muskulatur sowie der Verminderung von Atrophien oder Spastiken. In der Neurologie liegt der Schwerpunkt der Physiotherapie auf der Anbahnung und Förderung der Mobilität und Bewegungsfähigkeit bei neurologisch erkrankten Patienten. Eine gezielte Ergotherapie erfolgt parallel zur krankengymnastischen Behandlung. Überwiegendes Therapieprinzip ist die Einzeltherapie mit einem individuellen Training zur Wiedererlangung der Selbstständigkeit bei alltäglichen Verrichtungen. Zur Anwendung kommen hierbei „forced use“, einfache und komplexe repetitive Bewegungen mit Shaping sowie Training alltagsnaher Handlungen. Zusätzlich haben auch Gruppenbehandlungen eine besondere Bedeutung. Dazu gehören: Esstraining bei motorischen und apraktischen Störungen, Durchführung von feinmotorischen/ kognitiven Übungsgruppen, Werkgruppen, Haushaltstraining mit individueller Beurteilung der Fähigkeit zur Selbstversorgung. Therapieziele in der Neurologie sind je nach Therapieart die Schmerzlinderung, die Durchblutungsförderung, eine Muskeltonusregulation und Blutdruckregulation über Steuerungsmechanismen des vegetativen Nervensystems. In der Logopädie werden Patienten mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen behandelt. Ziel der Therapie ist daher die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit im Alltag. Bei Patienten mit Schluckstörung zielt die Therapie darauf ab, die Gefährdung des Patienten zu minimieren und einen umfassenden Kostaufbau zu erreichen. Weiterhin können nach Hirnschädigungen neuropsychologische Störungen (z.B. Orientierungs-, Konzentrationsstörung) auftreten.

Einige Patienten berichten von abwechslungsreichen Freizeitangeboten wie Töpfern. Der Kurpark bietet bei schönem Wetter sehr gute Erholung zwischen den Behandlungen.

Negative Aspekte

Mangelhafte ärztliche Betreuung und Desinteresse

Einige Patienten berichten von desinteressierten und unfreundlichen Ärzten, die sich kaum Zeit für ihre Patienten nehmen. Das Aufnahmegespräch wird als kurz und oberflächlich beschrieben, und weitere Visiten sind ebenfalls kurz und wenig informativ. Einige Patienten bemängeln, dass ihre Beschwerden abgetan werden und keine klare Linie für eine andere Medikamentation besteht. Die Abschlussuntersuchung findet schon nach 2 von 3 Wochen statt und entspricht nicht medizinischen Vorgaben sondern den von der Deutschen Rentenversicherung vorgegeben Kriterien.

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Unzureichende Anzahl und Qualität der Therapien

Einige Patienten klagen über eine geringe Anzahl an individuellen Therapien und eine Streichung von Behandlungen. Es wird bemängelt, dass es kaum gezielte Anwendungen für das jeweilige Problem gibt, wie z.B. keine Krankengymnastik oder Wassergymnastik wegen Personalmangel. Die auf der Klinikhomepage vorgestellten Behandlungen zur Wiederherstellung bzw. Verbesserung des Gesundheitszustandes werden nicht immer angeboten. In einigen Fällen gab es nur zwei Therapien pro Tag (zu je 30 Minuten), was dazu führte, dass die Patienten fast ausschließlich allein in ihrem Zimmer waren. Patienten mit Long Covid berichten, dass es kaum Anwendungen gibt, meist nur in der Gruppe, und dass die Therapeuten an der Basis offen sagen, dass es keine wirklichen Ansätze gibt.

Mangelhafte Verpflegung

Viele Patienten bemängeln die Qualität des Essens. Das Essen wird als Katastrophe, trocken und sehr wenig beschrieben. Es gibt kaum frisches Obst und Gemüse, und das Mittagessen wird oft als Fertiggericht empfunden. Einige Patienten berichten, dass sie sich selbst Obst und Gemüse kaufen müssen, da in der Klinik so gut wie nichts angeboten wird. Das Frühstück und Abendessen gehen in Ordnung, wenn man nicht wählerisch ist, aber das Mittagessen wird als ungenießbar beschrieben. Ein Patient wurde beim Frühstücken laut angebrüllt von einer Servicekraft, warum er sich Kaffeemilch und nicht normale Milch genommen hat.

Organisatorische Mängel und Kommunikationsprobleme

Einige Patienten berichten von organisatorischen Mängeln und Kommunikationsproblemen. Patienten wurden von einer bekanntgegebener Stelle abgeholt und zur MediClin gebracht. Daß so eine Möglichkeit gibt, wurde mir weder schriftlich noch telefonisch mitgeteilt, obwohl ich der Klinik vor Monaten meine Telefonnummer mitgeteilt hatte. Ich hatte vor Monaten die Klinik mehrere male angerufen, leider konnte ich telefonisch niemanden erreichen. Ein Patient wurde am ersten Aufnahmetag nach mehrstündigen Reise in Bad Düben vom Busfahrer ganz wo anders abgesetzt und dort kannte niemand MediClin. Mir blieb nicht anders übrig zurück nach Hause zu fahren. Da sah ich eine Frau, fragte auch sie wie ich zu MediClin kommen kann. Die Frau war eine Iranerin, kannte sich aus, nahm alle meine Handgepäck in die Hand und brachte mich (ich, eine fast 80 jährige Ausländerin) ca. nach einer Stunde Fußweg zu der Klinik MediClin. Als ich an der Rezeption die Mitarbeiterin darauf ansprach, dass ich mehrere Male angerufen habe und niemand ans Telefon ging, sagte sie „wir haben viel zu tun, wir können nicht immer ans Telefon gehen“. Während ich an der Rezeption stand klingelte das Telefon mehrere male und die Frau an der Rezeption nahm alle Gespräche entgegen. Ein Patient bemängelt die telefonische Erreichbarkeit der Klinik.

Veraltete Einrichtung und mangelhafte Zimmerausstattung

Die Reha-Klinik ist schon sehr in die Jahre gekommen und die Räumlichkeiten wirken kalt, abweisend und abgewohnt. Ein Patient hatte als Einzelperson ein Doppelzimmer hinter dem sich ein Aufzug befand. In der Nasszelle stank es, weil der Abfluss vom Waschbecken zur Dusche nicht funktionierte. Die Zimmer sind dringend renovierungsbedürftig. Das Bett ist eine Zumutung für orthopädische Patienten. Hilfsmittel, wie Keilkissen zum Schlafen, Toilettensitzerhöhung gibt es nicht oder müssen erbettelt werden. Sitzkissen als Sitzerhöhung gibt es zum Ausleihen. Allerdings muss man es überall mit hinschleppen, was für einen Patienten mit Gehstützen beschwerlich ist. Nicht mehr zeitgemäß ist auch das ständige mitschleppen des Therapiebuches, der Therapeut muss noch unterschrieben und führt noch eine eigene Liste, die zusätzlich noch abgehakt wird.

Unzureichende Berücksichtigung individueller Bedürfnisse

Einige Patienten bemängeln, dass ihre individuellen Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden. So wurde ein Patient trotz bekannter Unverträglichkeiten aufgrund eines Infarktes zunächst mit Diklox und Ibuprofen medikamentiert, was zu blutigem Stuhl führte. Ein anderer Patient, der an Parkinson erkrankt ist, hatte erwartet, Tipps und Hinweise zum Umgang mit der Krankheit zu erhalten, was jedoch nicht der Fall war.

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Fazit

Die Erfahrungen mit dem MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben sind gemischt. Während viele Patienten das freundliche und hilfsbereite Personal sowie die kompetenten Therapeuten loben, gibt es auch Kritikpunkte hinsichtlich der ärztlichen Betreuung, der Anzahl und Qualität der Therapien, der Verpflegung, der organisatorischen Mängel und der veralteten Einrichtung.

Potenzielle Patienten sollten diese unterschiedlichen Bewertungen berücksichtigen und ihre Entscheidung auf ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen abstimmen. Es ist ratsam, vorab mit der Klinik Kontakt aufzunehmen und spezifische Fragen zu den angebotenen Therapien, der ärztlichen Betreuung und der Verpflegung zu klären.

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