Ein Schlaganfall kann jeden treffen und ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns. Unverzügliche Maßnahmen sind entscheidend, da sonst Teile des Gehirns absterben und zu Tod oder Folgeschäden führen können. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, auch Apoplex oder Hirnschlag genannt, entsteht, wenn die Blutgefäße im Gehirn plötzlich verstopfen oder platzen. Dies führt zu einem Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktionen und damit die Steuerung des Körpers beeinträchtigt. Innerhalb von Minuten stirbt das nicht versorgte Hirngewebe ab.
Es gibt zwei Hauptursachen für einen Schlaganfall:
- Ischämischer Schlaganfall: Ein Blutgefäß wird durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verengt oder verstopft, beispielsweise durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose).
- Hämorrhagischer Schlaganfall: Ein Blutgefäß im Gehirn platzt, was zu einer Blutung führt. Dies kann durch einen Riss eines Gefäßes im Gehirngewebe (intrazerebrale Blutung) oder durch das Platzen einer Gefäßaussackung (Aneurysma) im Subarachnoidalraum geschehen (Subarachnoidalblutung).
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls können vielfältig sein und hängen davon ab, welche Hirnregion betroffen ist. Häufige Anzeichen sind:
- Plötzliche Lähmungen oder Schwäche, meist einseitig (z. B. Arm, Bein oder eine komplette Körperseite)
- Sprachstörungen (verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen, Sprachverlust)
- Sehstörungen (Doppelbilder, eingeschränktes Sichtfeld)
- Gleichgewichtsstörungen oder plötzlicher Schwindel
- Verlust der Feinmotorik oder Koordinationsprobleme
- Wahrnehmungsstörung einer Körperseite
- Starke Kopfschmerzen (Vernichtungskopfschmerz, insbesondere bei Subarachnoidalblutung)
Es ist wichtig zu beachten, dass insbesondere bei Frauen auch weniger typische Symptome auftreten können, wie Schluckauf, Übelkeit, Brustschmerzen, Müdigkeit, Kurzatmigkeit und ein rasender Herzschlag.
Lesen Sie auch: Schlaganfall: Symptome und Dauer
Der FAST-Test
Der FAST-Test ist ein einfacher Test, um einen Schlaganfall zu erkennen:
- F - Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
- A - Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme vor sich auszustrecken, Handflächen nach oben. Sinkt ein Arm ab?
- S - Speech (Sprache): Wirkt die Sprache verwaschen oder unverständlich?
- T - Time (Zeit): Zögern Sie nicht! Wählen Sie sofort den Notruf 112.
Auch wenn der FAST-Test keine Auffälligkeit zeigt, sollte bei anderen plötzlich auftretenden neurologischen Symptomen sofort der Notruf gewählt werden.
Transitorisch ischämische Attacke (TIA)
Eine TIA ist ein vorübergehender Durchblutungsstopp im Gehirn, ein "Mini-Schlaganfall". Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Schlaganfall, verschwinden aber innerhalb von Minuten bis 24 Stunden wieder vollständig. Eine TIA ist ein Warnsignal für einen drohenden Schlaganfall und sollte ernst genommen werden. Auch bei vorübergehenden Beschwerden ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.
Zeit ist entscheidend: "Time is Brain"
Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Je länger die Behandlung verzögert wird, desto größer ist der Schaden, der durch das Absterben von Gehirnzellen entsteht. Das Motto lautet: "Time is Brain". Eine schnelle Behandlung kann Leben retten und Folgeschäden minimieren.
Diagnose und Behandlung
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall wird der Patient in der Notfallambulanz von einem Neurologen untersucht. Neben Blutentnahme und EKG erfolgt sofort eine Bildgebung des Gehirns mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schlaganfalls:
- Ischämischer Schlaganfall: Ziel ist es, das verschlossene Gefäß so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Dies kann durch eine Thrombolyse (medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels) oder eine Thrombektomie (mechanische Entfernung des Gerinnsels mit einem Katheter) erfolgen.
- Hämorrhagischer Schlaganfall: Hier stehen die Blutstillung und Druckentlastung im Vordergrund, gegebenenfalls auch operativ.
Behandlung auf einer Stroke Unit
Schlaganfall-Patienten werden auf einer spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit) in enger Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten betreut. Hier werden die Ursachen des Schlaganfalls gesucht, um weitere Schlaganfälle zu verhindern.
Rehabilitation
Nach der Akutbehandlung schließt sich eine Rehabilitationsbehandlung an. Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten aktivieren die Selbstheilungskräfte des Gehirns, um die Bewegungs- und Sprechfähigkeit wiederherzustellen. Die Dauer der Reha-Maßnahme hängt von den individuellen Folgen des Schlaganfalls ab.
Leben nach dem Schlaganfall
Die Folgen eines Schlaganfalls können vielfältig sein und reichen von leichten Einschränkungen bis hin zu schweren Behinderungen. Häufige Folgen sind:
- Neurologische Folgen: Lähmungen, Spastik, Schluckstörungen, Sprachstörungen
- Neuropsychologische Folgen: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten, Neglect
- Psychische Folgen: Depressionen, Angststörungen
Es ist wichtig, die verbleibenden neurologischen Symptome zu verstehen und mit ihnen umzugehen. Eine umfassende Beratung und Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen ist entscheidend.
Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine
Risikofaktoren und Prävention
Einem Schlaganfall kann bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden. Wichtige Risikofaktoren sind:
- Bluthochdruck
- Vorhofflimmern
- Diabetes mellitus
- Fettstoffwechselstörungen
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- ungesunde Ernährung
- Alkoholkonsum
- Psychischer Stress
Eine gesunde Lebensweise mit täglicher Ausdauerbewegung, mediterraner Ernährung, Normalgewicht und Rauchstopp kann das Risiko für einen Schlaganfall deutlich senken.
tags: #schlaganfall #symptome #dauer #bis #behandlung