Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen oft von einer Sekunde auf die andere verändert. Umso wichtiger ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren. Neben einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Nikotin spielt auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine entscheidende Rolle.
Risikofaktoren und Prävention
Verschiedene Risikofaktoren können einen Schlaganfall begünstigen. Einige davon, wie höheres Alter und genetische Veranlagung, sind nicht beeinflussbar. Andere Risikofaktoren lassen sich jedoch durch einen gesunden Lebensstil reduzieren oder sogar beseitigen.
Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen gehören:
- Gesunde Ernährung: Setzen Sie regelmäßig Obst und Gemüse auf Ihren Speiseplan und konsumieren Sie Fett, Zucker und Salz nur in Maßen. Eine gesunde Ernährung beugt zudem Übergewicht und Diabetes vor, die ebenfalls Risikofaktoren für einen Schlaganfall darstellen.
- Regelmäßige Bewegung und Sport: Bewegung wirkt der Arteriosklerose entgegen und hält die Gefäße elastisch und durchgängig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich an mindestens fünf Tagen in der Woche jeweils mindestens 30 Minuten lang zu bewegen.
- Abbau von Übergewicht: Übergewicht, insbesondere Fettleibigkeit (Adipositas), erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose, die wiederum das Schlaganfallrisiko deutlich steigern.
- Verzicht auf Nikotin: Rauchen erhöht das Schlaganfallrisiko um das Zwei- bis Vierfache.
- Maßvoller Alkoholkonsum: Alkohol kann in größeren Mengen das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Frauen sollten maximal 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol pro Tag aufnehmen, Männer maximal 20 bis 24 Gramm. Experten empfehlen, an drei bis vier Tagen pro Woche ganz auf Alkohol zu verzichten.
- Stress vermeiden: Stress kann den Blutdruck und Cholesterinspiegel erhöhen und somit die Gefahr für Arteriosklerose steigern. Sorgen Sie für Entspannung und Ausgleich zum hektischen Alltag.
- Behandlung von Grunderkrankungen: Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Vorhofflimmern oder Diabetes erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall. Eine konsequente Behandlung dieser Erkrankungen ist daher essenziell.
Flüssigkeitszufuhr als Schlüsselfaktor
Ein oft unterschätzter, aber dennoch wichtiger Aspekt der Schlaganfall-Prävention ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mediziner empfehlen, täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken. Besonders ältere Menschen sollten bewusst darauf achten, ausreichend zu trinken, da das Durstgefühl im Alter abnimmt.
Die Bedeutung von Flüssigkeit für den Körper
Unser Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. Wasser ist essenziell für zahlreiche Stoffwechselvorgänge, dient als Lösungs- und Transportmittel, ist Baustoff und reguliert die Körpertemperatur. Ein Flüssigkeitsmangel kann sich daher schnell negativ auf verschiedene Körperfunktionen auswirken.
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Flüssigkeitsmangel und Schlaganfallrisiko
Bei einem Flüssigkeitsmangel wird das Blut dickflüssiger. Das Herz muss stärker arbeiten, um das Blut durch die Adern zu pumpen. Dies kann insbesondere bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Zudem macht sich ein Flüssigkeitsmangel rasch im Gehirn bemerkbar und kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Leistungsschwäche führen.
Studien belegen den Nutzen
Die Doktorarbeit von Sabine Mücke an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster lieferte einen Beleg für den Nutzen einer hohen Flüssigkeitsaufnahme bei der Schlaganfall-Prävention. Die Studie zeigte, dass Patienten, die nach einem Schlaganfall mehr als zwei Liter Flüssigkeit pro Tag tranken, ein um 25 Prozent geringeres Risiko für einen erneuten Schlaganfall hatten.
Tipps für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt, nicht erst, wenn sich Durstgefühl einstellt.
- Stellen Sie sich eine Flasche Wasser gut sichtbar auf den Tisch oder Schreibtisch.
- Führen Sie ein "Trinktagebuch", um Ihre tägliche Trinkmenge zu kontrollieren.
- Trinken Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser.
- Bevorzugen Sie Wasser und ungesüßten Tee gegenüber zuckerhaltigen Getränken.
- Essen Sie wasserreiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse.
- Denken Sie daran, dass bei Hitze, Sport oder Krankheit ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf besteht.
Richtige Ernährung nach einem Schlaganfall
Eine bewusste Ernährung spielt besonders nach einem Schlaganfall eine große Rolle. Infolge eines Schlaganfalls kommt es häufig zu körperlichen Einschränkungen, die eine besondere Ernährung erfordern. Um den Körper trotz einer bestehenden Schluckstörung mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, muss die Ernährung nicht nur ausgewogen sein, sondern auch bedarfsgerecht serviert werden. Eine bewusste Ernährung sorgt zudem dafür, das Risiko für einen weiteren Schlaganfall zu reduzieren und dient demnach der Prävention.
Die Ernährungsweise spielt eine sehr große Rolle bei der Prävention eines Schlaganfalls. Eine ausgewogene, bewusste und abwechslungsreiche Ernährung wirkt einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) entgegen. Übergewicht und Diabetes sind ebenfalls ernstzunehmende Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Wer sich bewusst und gesund ernährt, minimiert das Risiko an Diabetes zu erkranken und an Übergewicht zu leiden. Entsprechend lassen sich die Risiken für einen Schlaganfall mit der richtigen Ernährung verringern.
Nach einem Schlaganfall sollten Sie Ihren Fett- und Zuckerkonsum reduzieren, um eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu verhindern. Ein Schlaganfall hat nicht selten auch eine Beeinträchtigung der Motorik zur Folge. Eine Lähmung des Gesichts, der Hand bzw. des Armes erschwert den Ess- und Trinkvorgang. Damit der Alltag nicht zum Hürdenlauf wird, empfehlen wir Ihnen oder Ihrem Angehörigen Essenshilfen und spezielles Essbesteck zu nutzen. Diese sollten groß genug sein und über Riemen verfügen, sodass Betroffene das Besteck bzw. die Essenshilfen problemlos greifen können. Es empfiehlt sich auch eine Gummimatte unterhalb des Tellers zu legen. So kann der Teller nicht verrutschen und das Verspeisen der Mahlzeit kann idealerweise selbständig erfolgen. Auch eine Randerhöhung bzw. Um den Betroffenen eine Rückkehr in die Selbständigkeit zu ermöglichen, empfehlen wir ebenfalls Trinkhilfen zu nutzen. Bei einer eingeschränkten Nackenbeweglichkeit oder bestehenden Schluckstörung können Schlaganfall-Patienten so eigenständig trinken. Denn mit einer Trinkhilfe muss der Kopf nicht in den Nacken gelegen werden. Im Besonderen sind Nasenausschnittsbecher zu empfehlen. Schlaganfall-Patienten empfehlen wir, die Hauptmahlzeit, d.h. Für Schlaganfall-Patienten mit einer Schluckstörung sollten die Mahlzeiten in kleine Stücke geschnitten werden. zerkleinerte oder pürierte Kost, die leicht geschluckt werden kann und gleichzeitig nahrhaft ist. So können herkömmliche Lebensmittel zu einer glatten, einheitlichen Konsistenz püriert werden.
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