Schulter Nerv Entzündet: Ursachen, Behandlung und umfassende Informationen

Schulterschmerzen können eine erhebliche Belastung darstellen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Eine häufige Ursache für diese Schmerzen ist die Entzündung von Nerven im Schulterbereich. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten entzündeter Schulternerven und bietet umfassende Informationen zum Thema.

Einführung

Schulterschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Verletzungen über Überlastung bis hin zu chronischen Erkrankungen. Eine oft übersehene Ursache sind jedoch Nervenentzündungen, die zu intensiven Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen können.

Anatomie der Schulter und Nerven

Um die Ursachen und Auswirkungen einer Nervenentzündung in der Schulter besser zu verstehen, ist ein kurzer Überblick über die Anatomie der Schulter und die beteiligten Nerven hilfreich. Die Schulter besteht aus mehreren Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern, die ein komplexes Zusammenspiel ermöglichen. Die wichtigsten Nerven, die die Schulter und den Arm versorgen, sind Teil des Plexus brachialis, einem Nervengeflecht, das vom Hals bis zur Achselhöhle reicht.

Der Plexus brachialis

Der Plexus brachialis steuert die Muskulatur von Schulter und Arm und ist für die Weiterleitung von Schmerz- und Tastsinn verantwortlich. Eine Schädigung dieses Nervengeflechts kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Schmerzen, Muskelschwäche und Lähmungen.

Ursachen für entzündete Schulternerven

Es gibt verschiedene Ursachen für Nervenentzündungen in der Schulter. Einige der häufigsten sind:

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Impingement-Syndrom

Beim Impingement-Syndrom der Schulter kommt es zu einer Verengung unter dem Schulterdach. Dabei werden Muskeln, Sehnen oder Nerven eingeklemmt, was zu schmerzhaften Reizungen und deutlicher Einschränkung der Beweglichkeit führt. In der Folge kommt es oft zu Entzündungen von Sehnen oder Schleimbeuteln. Diese gehen wiederum mit einer Schwellung einher und verengen den Gelenkraum noch mehr. Die Erkrankung bezeichnet man auch als Schulterengpass-Syndrom oder Engpass-Syndrom der Schulter. Meist tritt es um das 50. Lebensjahr herum auf. Das primäre Outlet-Impingement-Syndrom der Schulter entsteht durch eine Veränderung der knöchernen Strukturen, beispielsweise durch einen Knochensporn. Beim sekundären Non-Outlet-Impingement-Syndrom der Schulter gibt es keine knöcherne Veränderung. Ein Schulter-Impingement entsteht häufig durch eingeklemmte Sehnen, Weichteile und/oder Nerven unter dem Schulterdach. Auch die Rotatorenmanschette kann hierbei in Mitleidenschaft gezogen werden. Meist liegt eine Einengung des Gelenkraumes (Subakromialraum) vor - des Raumes zwischen Oberarmkopf und Schulterdach (Akromion). Beim sogenannten Outlet-Syndrom sind es bestimmte knöcherne Veränderungen oder Verwachsungen, zum Beispiel ein Sporn unterhalb des Schulterdachs. Beim Non-Outlet-Syndrom werden die Beschwerden von den umliegenden Weichteilen verursacht. In seltenen Fällen kann auch ein muskuläres Ungleichgewicht die Stabilität und Biomechanik der Schulter beeinträchtigen. Dadurch sitzt der Kopf des Oberarmknochens nicht mehr zentral in der Gelenkpfanne und kann Sehnen oder Nerven reizen.

Neuralgische Amyotrophie

Bei einer neuralgischen Amyotrophie ist ein bestimmtes Nervengeflecht in der Nähe des Schlüsselbeins entzündet. Die Entzündung verursacht reißende Schmerzen und Lähmungen im Arm und in der Schulter. Auf einen Blick Eine neuralgische Amyotrophie ist sehr selten. Typisch sind heftige Schmerzen in der Schulter oder im Arm, die sich bis zur Hand ausbreiten. Die Schmerzen treten plötzlich abends oder nachts auf. Zusätzlich kann es zu Muskelschwäche und Lähmungen einzelner Muskelpartien kommen. Die Ursache für eine neuralgische Amyotrophie ist weitgehend unbekannt. Schmerzmittel und andere Medikamente können die Beschwerden lindern. Die neuralgische Amyotrophie ist eine seltene Erkrankung, bei der plötzlich reißende Schmerzen im Arm auftreten. Sie beginnen typischerweise im Schultergelenk, strahlen dann in den Oberarm und den Nacken aus und betreffen schließlich den ganzen Arm bis zur Hand. Muskelschwäche und Lähmungen einzelner Muskelpartien können hinzukommen. Meistens ist nur ein Arm oder eine Schulter betroffen, in der Regel auf der rechten Körperseite. Man geht davon aus, dass die neuralgische Amyotrophie mit einer Entzündung des „Plexus brachialis“ zusammenhängt - einem Nervengeflecht am Übergang zwischen Hals und Oberkörper. Warum diese Entzündung entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Viele Menschen mit neuralgischer Amyotrophie haben über längere Zeit Schmerzen. Es gibt zwei Formen der neuralgischen Amyotrophie: die erbliche (hereditäre) und die mit unbekannter Ursache (idiopathisch). Bei der erblich bedingten neuralgischen Amyotrophie vererben Eltern eine bestimmte Genmutation an ihre Kinder, die sie anfälliger für die Erkrankung macht. Bei den meisten Menschen mit neuralgischer Amyotrophie ist die Ursache unklar. Bekannt ist nur, dass die Störung von einer Entzündung des Plexus brachialis - einem Nervengeflecht am Schlüsselbein - begleitet wird. Ärztinnen und Ärzte vermuten, dass sich die Entzündung im Zusammenhang mit einer Immunreaktion entwickeln könnte. Wenn sie auftritt, sind die allermeisten Menschen zwischen 20 und 60 Jahre alt. Männer erkranken doppelt so häufig wie Frauen - Kinder nur sehr selten. Die typischen Schmerzen treten üblicherweise zuerst im Schultergelenk auf und breiten sich dann in den Nacken und den gesamten Arm aus. Binnen Stunden können Lähmungen einzelner Muskelpartien entstehen. Zu besonders starken Schmerzen kommt es in der Regel in den ersten Tagen bis Wochen. Viele Menschen haben Monate bis Jahre mit Schmerzen, Muskelschwäche oder Bewegungseinschränkungen zu tun. Bei den meisten Menschen mit neuralgischer Amyotrophie klingen die Beschwerden innerhalb von etwa 1 bis 3 Jahren ab.

Periphere Polyneuropathie

Als das Arm-Nervengeflecht (Plexus brachialis) bezeichnet man den ersten Teil der Nerven, die die Muskulatur von Schulter und Arm versorgen. Diese sind ebenfalls an der Weiterleitung von Schmerz und Tastsinn in Schulter und Arm verantwortlich. Das Armgeflecht reicht von der Wirbelsäule bis zur Achselhöhle und kann im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der Nerven von Armen und Beinen (auch bekannt als periphere Polyneuropathien) geschädigt werden. Die Schädigung des Arm-Nervengeflechts im Rahmen einer peripheren Polyneuropathie (wie z. B. dem Parsonage-Turner-Syndrom) ist mithilfe der klinischen und elektrophysiologischen Untersuchungen (Elektroneurographie (ENG), Elektromyographie (EMG)) häufig schwierig zu beurteilen, vor allem in der Frühphase der Erkrankung. Die Vorteile der MR Neurographie des Arm-Nervengeflechts gegenüber anderen diagnostischen Verfahren sind die selektive und gleichzeitige Darstellung aller Durchflechtungsstufen des Plexus brachialis in einer Untersuchungssitzung und die Möglichkeit auch Teilläsionen eines Nervenstranges nachzuweisen.

Suprascapularis-Syndrom

Die häufigste Neuropathie am Schultergelenk ist das Nervus suprascapularis-Syndrom. Als Nervus suprascapularis-Syndrom bezeichnet man die Druckschädigung des Nervus suprascapularis in der Incisura scapulae unter dem Ligamentum transversum scapulae superius und seltener in der supraglenoidalen Notch unter dem Lig. spinoglenoidale. Für die primäre Entstehung einer solchen Kompression sind neben anatomischen Normvarianten der Incisura scapulae auch repetitive Mikrotraumata bei Überkopfsportlern verantwortlich. So kommt es z. B. beim Tennis oder Volleyball durch die immer wiederkehrende Ausholbewegung beim Aufschlag bzw. Schmettern zu einer extremen Rück- und Vorwärtsdrehung der Skapula mit entsprechender Belastung des Nervs. Studien zeigen, dass zwischen 30-45 % der professionellen Tennis- und Volleyballspieler ein Entrapment des Nervus suprascpularis aufweisen! Sekundär können Ganglien der spinoglenoidalen Notch zu einer chronischen Nervenschädigung führen. Diese Ganglien entstehen meist über einen Ventilmechanismus im Rahmen einer okkulten posterioren oder superioren Labrumläsion. Weitere sekundäre Ursachen können durch raumfordernde Prozesse (Tumore, verknöchertes Ligamentum transversum), traumatisch (Hämatome, Schulterluxation, Massenrupturen der Rotatorenmanschette) oder auch iatrogen (Z.n. Rotatorenmanschettenrekonstruktion) bedingt sein.

Andere Ursachen

Weitere mögliche Ursachen für Nervenentzündungen in der Schulter sind Verletzungen, Tumore, Infektionen und Autoimmunerkrankungen. Auch eine schlechte Körperhaltung oder wiederholte monotone Bewegungen können zur Entstehung von Nervenreizungen beitragen.

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Symptome einer Nervenentzündung in der Schulter

Die Symptome einer Nervenentzündung in der Schulter können je nach Ursache und betroffenem Nerv variieren. Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Schmerzen: Die Schmerzen können stechend, brennend oder dumpf sein und sich in der Schulter, im Arm oder im Nacken ausbreiten. Ein Schulter-Impingement äußert sich durch Schmerzen in der Schulter. Sie treten sowohl in der Nacht als auch am Tag auf. Das Liegen auf der betroffenen Seite ist sehr unangenehm, weil es meist die Schmerzen noch verstärkt. Typisch sind auch Schmerzen beim seitlichen Anheben des Oberarms leicht unterhalb und oberhalb der Schulterhöhe. Dabei werden Teile von Sehnen oder Schleimbeutel zwischen Schulterdach und Oberarmknochen eingeklemmt. Auch alltägliche Tätigkeiten, die über dem Kopf ausgeführt werden, oder das Anziehen von Kleidungsstücken mit nach hinten gestreckten Armen kann Schmerzen hervorrufen. Bei einer neuralgischen Amyotrophie sind typisch reißende und starke Schmerzen im Schultergelenk, die plötzlich abends oder nachts auftreten. Die Schmerzen dauern Tage bis Wochen an. Mit der Zeit ziehen sie weiter bis in den Nacken, den ganzen Arm und die Hände.
  • Muskelschwäche: Die betroffenen Muskeln können schwach oder kraftlos sein, was zu Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben führen kann. Zusätzlich kann es bei einer neuralgischen Amyotrophie zu Muskelschwäche und Lähmungen einzelner Muskelpartien kommen.
  • Taubheitsgefühl und Kribbeln: Diese Empfindungsstörungen können im Arm, in der Hand oder in den Fingern auftreten.
  • Bewegungseinschränkungen: Die Beweglichkeit der Schulter kann eingeschränkt sein, was das Heben des Arms oder das Drehen der Schulter erschwert. Um schmerzhafte Bewegungen zu verhindern, nehmen die Betroffenen immer stärker eine Schonhaltung ein. Dieser Bewegungsmangel führt oft zu einem Muskelschwund, der die Schulter noch instabiler macht.
  • Nachtschmerzen: Viele Betroffene leiden unter starken Schmerzen in der Nacht, die das Schlafen erschweren. Besonders unangenehm sind Nachtschmerzen in der Schulter: Nach Verletzungen oder bei Entzündungen des Schultergelenks können die Patienten häufig über Wochen nicht mehr auf der erkrankten Schulter liegen und ihr Schlaf ist massiv gestört.

Diagnose einer Nervenentzündung in der Schulter

Die Diagnose einer Nervenentzündung in der Schulter erfordert eine sorgfältige Untersuchung durch einen Arzt oder Orthopäden. Die Diagnose eines Nervus suprascapularis-Kompressionssyndroms ist oftmals schwierig, da die Symptome einer suprascapularen Neuropathie meist denen von gängigen Schulterpathologien oder Wurzelkompressionssyndromen der HWS ähneln. Sie sollte jedoch bei jedem Patienten mit ungeklärten, posterioren Schulterschmerzen in Betracht gezogen werden, vor allem wenn anamnestisch eine regelmäßige Überkopfaktivität angegeben wird.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zunächst wird der Arzt die Krankengeschichte (Anamnese) erheben und Fragen zu den Symptomen, Vorerkrankungen und möglichen Auslösern stellen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Beweglichkeit der Schulter, die Muskelkraft und die Sensibilität geprüft werden. Unsere Spezialisten für Orthopädie und Unfallchirurgie in den Schön Kliniken erheben zunächst Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Dabei stellen sie Ihnen verschiedene Fragen, auch um andere mögliche Ursachen eines Schulter-Impingements auszuschließen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei schauen sich unsere Spezialisten Ihre Schulter genau an und machen verschiedene Tests zur Beweglichkeit Ihres Schultergelenks. Zum Beispiel, wenn Sie Ihren gestreckten Arm aus einer seitlich hängenden Position über den Kopf anheben und dabei Schmerzen empfinden oder die Bewegung unmöglich wird. Um die Belastungsfähigkeit oder eine mögliche Schädigung der Schultergelenksmuskulatur zu prüfen, nutzen unsere Spezialisten verschiedene klinische Tests. Bei der klinischen Untersuchung muss eine komplette Untersuchung des glenohumeralen und acromioclavicularen Gelenks erfolgen, um begleitende Pathologien auszuschließen. Oft führt die Adduktion und Innenrotation beim Patienten zu einer Schmerzauslösung, da hierbei die Spannung des spinoglenoidalen Bandes erhöht wird und die Nervenkompression zunimmt. Zwei hilfreiche Untersuchungstest sind der suprascapulare Dehnungstest n. Lafosse und der Cross Arm-Adduktionstest n. Plancher.

Bildgebende Verfahren

Um die Ursache der Nervenentzündung zu identifizieren, können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT eingesetzt werden. Mit einer Röntgenuntersuchung erhalten wir eine gute Gelenkübersicht und können knöcherne Veränderungen zuverlässig erkennen. Bei einem Verdacht auf mögliche Flüssigkeitsansammlungen im Gelenkspalt machen unsere Spezialisten eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Damit lassen sich Veränderungen des Schleimbeutels oder von muskulären Strukturen der Schulter gut darstellen. Auch die Sehnen der Rotatorenmanschette können wir mit Ultraschall sehr gut beurteilen. Zudem gibt die Sonografie Hinweise für eventuelle Begleiterkrankungen. In manchen Fällen, zum Beispiel im Vorfeld einer Operation zur Rekonstruktion des Schultergelenks, ist auch der Einsatz einer Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) sinnvoll. Konventionelle Röntgenaufnahmen (ap, Y-view und axial) der Schulter dienen zum Ausschluss von Frakturen und Knochentumoren. Zur Darstellung der Notch können zusätzlich spezielle Röntgenaufnahmen nach Stryker und Zanca angefertigt werden. Die entscheidende Untersuchung in der Diagnostik eines suprascapularen Kompressionssyndroms ist jedoch die Magnetresonanztomographie. Bereits im Frühstadium kommt es zum Muskelödem mit geändertem Signalverhalten der Muskulatur im MRT.

Neurologische Untersuchungen

In einigen Fällen können neurologische Untersuchungen wie Elektromyographie (EMG) und Elektroneurographie (ENG) durchgeführt werden, um die Funktion der Nerven zu überprüfen und den Ort der Schädigung zu bestimmen. Liegt der Verdacht eines Kompressionsyndroms vor, liefern neurologische Messungen wie die Elektromyografie und die Elektroneurografie den Nachweis dafür. Zusätzlich sind Aussagen über den Ausprägungsgrad der Nervenläsion, das Regenerationspotenzial und die Läsionshöhe möglich.

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Behandlung von entzündeten Schulternerven

Die Behandlung von entzündeten Schulternerven zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Funktion der Schulter wiederherzustellen.

Konservative Behandlung

In den meisten Fällen kann eine Nervenentzündung in der Schulter konservativ behandelt werden. Dazu gehören:

  • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Schmerzen zu lindern. Um die Schmerzen und Lähmungen zu lindern, lassen sich verschiedene Schmerzmittel einsetzen.
  • Entzündungshemmende Medikamente: Kortikosteroide können eingesetzt werden, um die Entzündung zu reduzieren. Kortikosteroide verkürzen die Heilungsdauer und vermindern das Risiko neuer Schmerzattacken. Ergänzend erfolgt eine antiinflammatorische Therapie mit NSAR. Eine systemische Steroidtherapie hat nach aktueller Studienlage keinen positiven Effekt.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern und die Nerven zu entlasten. Bei der klinischen Untersuchung muss eine komplette Untersuchung des glenohumeralen und acromioclavicularen Gelenks erfolgen, um begleitende Pathologien auszuschließen. Oft führt die Adduktion und Innenrotation beim Patienten zu einer Schmerzauslösung, da hierbei die Spannung des spinoglenoidalen Bandes erhöht wird und die Nervenkompression zunimmt. Wichtig sind hierbei zum einen die Verbesserung der Schulterbeweglichkeit und zudem die Kräftigung der periscapulären und deltoidalen Muskulatur.
  • Injektionen: In einigen Fällen kann eine Injektion von Kortikosteroiden in die Nähe des betroffenen Nervs helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Zusätzlich dienen Injektion von Lokalanästhetika in die suprascapulare oder spinoglenoidale Notch zu einer weiteren Differenzierung und Abgrenzung anderer Schulterpathologien.
  • Schonung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die die Schulter belasten oder die Schmerzen verstärken. Initial sind in manchen Fällen auch die Schonung und eine Ruhigstellung der Schulter zweckmäßig.

Operative Behandlung

Wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, um den Nerv zu entlasten oder andere Ursachen der Entzündung zu beheben. Wenn die konservative Behandlung keinen Erfolg zeigt, sollte mit dem operativen Vorgehen nicht zu lange gewartet werden, um irreparable Nervenschäden zu vermeiden. Vor allem, wenn schon deutliche Atrophien oder ursächlich raumfordernde Prozesse vorliegen, besteht die Gefahr, dass Muskelmasse und Kraft nicht wiederhergestellt werden können. Hier sollte bei einer Symptomdauer länger als 6 Monate die operative Behandlung angestrebt werden. Die operative Therapie ist indiziert, wenn eine strukturelle und reversible Ursache einer Einklemmung oder Irritation des Nervus suprascapularis vorliegt. Bei ausgeprägten Rotatorenmanschettenrupturen der Supraspinatussehne wird entweder nur die Sehnenruptur selbst rekonstruiert, um die Traktion auf den Nerv zu reduzieren, oder es wird zusätzlich eine Dekompression des Nervs durchgeführt. Auch bei einem Versagen der konservativen Therapie eines Suprascapularissyndroms ohne strukturelle Ursache kann die operative Entlastung des Nervs zu einer Beschwerdelinderung bzw. -freiheit führen. Prinzipiell stehen zwei Verfahren zur Verfügung: Die offene Dekompression oder das arthroskopische Vorgehen. Aufgrund der deutlich geringeren Gewebetraumatisierung und der besseren Visualisierung ist die arthroskopische Technik gegenüber einer offenen Vorgehensweise zu bevorzugen. Ein weiterer Vorteil der Arthroskopie ist, dass die für die raumfordernden Zysten meist ursächlichen Labrumläsionen in gleicher Sitzung versorgt werden können.

Nachbehandlung

Nach einer Operation ist eine sorgfältige Nachbehandlung wichtig, um die Heilung zu fördern und die Funktion der Schulter wiederherzustellen. Postoperativ wird die betroffene Schulter für 2 Tage zur Schmerztherapie in einer Immobilisationsorthese ruhiggestellt. Am 1. postoperativen Tag ist eine assistive Beübung bis 30° Außenrotation und 90° Abduktion möglich. Vom 2. postoperativen Tag bis zum Ende der 3. postoperativen Woche ist die aktiv­assistive Beübung bis zur Schmerzgrenze freigegeben. Ab der 4. Woche liegt der Fokus auf der aktiven Übungsbehandlung bei freiem Bewegungsausmaß. Die volle Sportfähigkeit ist nach 8 Wochen erreicht. Bei posteriorer Labrumrefixation ist eine angepasste Rehabilitation in einer Thoraxabduktionsorthese für 3 Wochen und einer Limitierung der Innenrotation und Anteversion für 6 Wochen erforderlich. Die volle Sportfähigkeit ist in diesen Fällen erst nach 6 Monaten erreicht.

Prävention von Nervenentzündungen in der Schulter

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die dazu beitragen können, Nervenentzündungen in der Schulter vorzubeugen:

  • Ergonomie: Achten Sie auf eine gute Körperhaltung und ergonomische Arbeitsbedingungen, um die Schulter nicht unnötig zu belasten.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung und Dehnübungen können helfen, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit der Schulter zu erhalten.
  • Vermeidung von Überlastung: Vermeiden Sie übermäßige Belastung der Schulter, insbesondere bei wiederholten monotonen Bewegungen.
  • Gesunde Lebensweise: Eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren.

Fazit

Eine Nervenentzündung in der Schulter kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Schmerzen zu lindern und die Funktion der Schulter wiederherzustellen. Konservative Behandlungsmethoden wie Schmerzmittel, Physiotherapie und Injektionen sind oft erfolgreich. In einigen Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein. Durch präventive Maßnahmen wie eine gute Körperhaltung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Überlastung kann das Risiko einer Nervenentzündung in der Schulter reduziert werden.

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