Siebeneinhalb Lektionen über das Gehirn: Eine Zusammenfassung

Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist in unserer sich ständig wandelnden Welt unerlässlich. Lisa Feldman Barretts Buch "Siebeneinhalb Lektionen über das Gehirn" bietet eine faszinierende Reise in die Geheimnisse unseres Denkorgans. In diesem Artikel werden die wichtigsten Erkenntnisse des Buches zusammengefasst und leicht verständlich dargestellt.

Warum haben wir eigentlich ein Gehirn?

Die renommierte Neurowissenschaftlerin Lisa Feldman Barrett beantwortet in ihrem Buch in siebeneinhalb kurzen Kapiteln diese und andere Fragen. Sie präsentiert aufschlussreiche Erkenntnisse aus der Forschung und wir erfahren, wie sich unser Gehirn entwickelt hat, wie es aufgebaut ist (und warum das wichtig ist) und wie es mit anderen Gehirnen zusammenarbeitet, damit wir unseren Alltag bewältigen können: Es ist die Quelle unserer Stärken und unserer Schwächen. Es verleiht uns die Fähigkeit, Zivilisationen aufzubauen, und die Fähigkeit, uns gegenseitig zu zerstören - fangen wir also an, uns mir ihm zu beschäftigen.

Die Hauptaufgabe des Gehirns: Mehr als nur Denken

Was ist die Hauptaufgabe des Gehirns? Zu denken, natürlich, ist doch logisch. Überraschenderweise stimmt das nicht. Vielmehr hat sich das Gehirn entwickelt, um das Gleichgewicht der Körperfunktionen zu steuern. Die Allostase, die vorausschauende Steuerung des Energiehaushaltes, ist hierbei von zentraler Bedeutung. Um der richtigen Antwort auf die Spur zu kommen, lohnt ein Blick ins Kambrium, also die Zeit vor rund 500 Millionen Jahren. Einfache Lebewesen gingen damals erstmals auf die Jagd. Zunehmend wussten sich diese Lebewesen geschickt zu bewegen. Gleichzeitig mussten sie mit den eigenen Kräften haushalten. Um die ihnen zur Verfügung stehende Energie effizient zu nutzen und damit ihr Überleben zu sichern, mussten die urzeitlichen Lebewesen so etwas wie eine Buchhaltung für ihren Körper führen. Der wissenschaftliche Begriff dafür ist „Allostase“. Die Allostase sorgt dafür, dass die Bedürfnisse des Körpers nach Energie antizipiert werden und er im Gleichgewicht bleibt.

Das Gehirn als Netzwerk

Rund 128 Milliarden Neuronen bilden ein komplexes Netzwerk. Als Netzwerk kann sich das Gehirn neuen Herausforderungen anpassen und Verletzungen wegstecken. Durch Einflüsse von außen ist das Gehirn in stetem Wandel begriffen. Neuronen sterben ab und werden neu gebildet, ein Leben lang. Stattdessen präsentiert sie das Gehirn als ein Netzwerk, in dem Nervenzellen als flexible Knotenpunkte agieren und je nach Aufgabenstellung und Erfahrung unterschiedliche Funktionen übernehmen können.

Das Gehirn und andere Gehirne

Zudem hat uns seine Entwicklung überhaupt erst erlaubt, mit anderen Menschen zu kooperieren und Zivilisationen zu schaffen. Ohne andere Gehirne, sagt Lisa Feldman Barrett, wäre jedes Gehirn komplett verloren.

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Emotionen und Rationalität

Die Autorin versteht Emotionen nicht als Gegenspieler der Vernunft, sondern als deren notwendige Ergänzung. Demnach verarbeitet das Gehirn umfangreiche Informationen und erzeugt Affekte als eine Art Zusammenfassung des Geschehens. Die Autorin regt dazu an, der Frage nachzugehen, was rationales Handeln eigentlich bedeutet. So könne Denken irrational sein, zum Beispiel, wenn man stundenlang durch soziale Netzwerke scrollt und dabei wichtige Bedürfnisse des Körpers vernachlässigt. Umgekehrt könnten Emotionen rational sein, indem sie uns vor potenziellen Gefahren warnen.

Neuromythen auf dem Prüfstand

Feldman Barrett setzt sich auch mit einigen Neuromythen auseinander. Sie widerlegt die Theorie des Reptiliengehirns, das angeblich unsere Triebe steuert, und zeigt auf, dass das menschliche Denkorgan im Vergleich zu den Gehirnen anderer Arten keine neuen Areale hat. Außerdem distanziert sie sich von der Idee einer kreativen rechten Gehirnhälfte und der Tendenz, bestimmten Arealen einzelne kognitive Funktionen zuzuordnen.

Wahrnehmung ist Konstruktion

Die Autorin beschäftigt sich ebenfalls mit der Realität unserer Wahrnehmung. Gedächtnisinhalte werden nicht einfach wie auf einer Festplatte gespeichert, sondern immer wieder neu konstruiert, wenn sie abgerufen werden, so ihre Überzeugung.

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