Unerwünschte Werbeanrufe sind lästig und können schnell zur Belästigung werden. Besonders penetrant können Anrufe von Unternehmen wie Sky sein, die trotz mehrfacher Aufforderung, keine weiteren Anrufe zu wünschen, immer wieder anrufen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie sich gegen solche unerwünschten Anrufe wehren und was Sie tun können, um diese von vornherein zu vermeiden.
Die Problematik der Werbeanrufe
Viele Menschen kennen das Problem: Das Telefon klingelt, und am anderen Ende der Leitung versucht ein Call-Center-Mitarbeiter, eine Umfrage durchzuführen, etwas zu verkaufen oder Sie als Kunden zu gewinnen. Oft geschieht dies ungefragt und auf eine sehr aufdringliche Weise. Häufen sich solche Werbeanrufe, ist der Wunsch verständlich, diese Belästigung schnell und zuverlässig zu unterbinden. Hinzu kommt, dass auch unseriöse Unternehmen häufig über Call-Center-Anrufe versuchen, Daten zu sammeln.
Ein konkretes Beispiel ist die Beschwerde eines Sky-Kunden, der innerhalb von zwei Monaten dreimal von Sky angerufen wurde, obwohl er mehrfach mitgeteilt hatte, keine Verlängerung zu wünschen, keinen Fernseher mehr zu haben und beruflich keine Zeit zum Fernsehen zu haben. Die verwendete Rufnummer war 089 99727960. Der Kunde empfand dies als Belästigung, insbesondere da die Mitarbeiter am Telefon nicht einmal vernünftig Deutsch oder Englisch sprachen.
Rechtliche Aspekte und die Bundesnetzagentur
Unerlaubte Telefonwerbung ist in Deutschland illegal und kann gemäß dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) eine unzumutbare Belästigung darstellen (§ 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG). Die Bundesnetzagentur ist die zuständige Behörde, um gegen solche Praktiken vorzugehen.
Die Bundesnetzagentur hat in der Vergangenheit bereits Maßnahmen gegen Call-Center wie „Cell it! GmbH & Co.“ ergriffen. Diese Maßnahme betraf auch Sky Deutschland und den Mobilfunkanbieter Mobilcom-debitel, die die Dienstleistungen von „Cell it!“ in Anspruch genommen hatten und mit hohen Bußgeldern belegt wurden. Sky wurde vorgeworfen, nicht mit der gebotenen Sorgfalt zu prüfen, ob die beauftragten Unternehmen Werbeeinwilligungen eingeholt hatten. Call-Center arbeiten oft mit illegalen Praktiken, indem sie Kunden anrufen, obwohl keine gültige Werbeeinwilligung vorliegt, und teils Dienstleistungen berechnen, die am Telefon gar nicht in Auftrag gegeben wurden. Die Kontaktdaten stammen oft von unseriösen Adresshändlern, die vorgeben, die Betroffenen hätten ihre Einwilligung im Rahmen einer Gewinnspielteilnahme erteilt.
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Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, betonte, dass unerlaubte Telefonwerbung konsequent geahndet werde und Call-Center bei der Beachtung der gesetzlichen Regelungen genauso in der Pflicht seien wie ihre Auftraggeber. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass man sich auf dieses Versprechen nicht immer verlassen kann und es wichtig ist, unerlaubte Telefonwerbung stets zu melden.
Was Sie gegen unerwünschte Call-Center-Anrufe tun können
Rufnummern sperren
Eine einfache und oft wirksame Methode ist die Sperrung der Rufnummer des Anrufers. Gerade wenn es sich immer um dieselbe Rufnummer handelt, kann dies zu guten Ergebnissen führen. Die Vorgehensweise zur Sperrung von Rufnummern ist von Ihrem Telefonanbieter abhängig. Oft können Sie unerwünschte Rufnummern über die Einstellungen in Ihrem Router hinterlegen, sodass entsprechende Anrufe nicht mehr ankommen. Bei Unsicherheiten lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Telefons oder kontaktieren Sie Ihren Anbieter.
Anrufe bei der Bundesnetzagentur melden
Wenn Sie keine Einwilligung zur Verwendung Ihrer Daten gegeben haben, sind Call-Center-Anrufe verboten. Werden Sie dennoch angerufen, haben Sie die Möglichkeit, die unerwünschten Anrufe bei der Bundesnetzagentur zu melden. Dafür hat die Behörde u. a. ein Online-Formular eingerichtet. Weiterhin können Sie die Anrufe bei den Verbraucherzentralen melden.
Informationen sammeln und kritische Fragen stellen
Kommt Ihnen bei einem Anruf etwas komisch vor, erfragen Sie, woher der Anrufer Ihre Rufnummer hat. Lassen Sie sich im Zweifel auch nochmal das Unternehmen und den Namen des Gesprächspartners mitteilen. Mit gezielten Nachfragen zu dem angepriesenen Angebot lassen sich viele Telefonbetrüger entlarven.
Daten schützen und Gewinnspiele vermeiden
Verhindern Sie im besten Fall schon im Vorfeld, dass es überhaupt erst zu nervigen Werbeanrufen kommt. Achten Sie darauf, wem Sie Ihre Rufnummer geben. Insbesondere bei verlockend wirkenden Gewinnspielen werden oft Daten gesammelt, die später (unzulässigerweise) an Drittunternehmen weitergegeben werden. Informieren Sie sich daher immer über den Datenschutz bzw. die Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten.
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Umgang mit unseriösen Call-Center-Anrufen
Richtig reagieren
Fragen Sie gezielt nach dem Namen des anrufenden Unternehmens und stellen Sie kritische Rückfragen zum Angebot. Informieren Sie sich im Nachhinein im Internet, ob mit der Rufnummer bereits negative Erfahrungen verbunden werden. Gehen Sie am Telefon keine Verbindlichkeiten ein.
Vorsicht vor Betrugsmaschen
Seien Sie besonders vorsichtig bei Anrufen mit der Vorwahl 089 (München), da diese häufig für Telefonbetrug genutzt werden. Die Anrufer geben sich als Sky oder Kassenärztliche Vereinigung aus, um an Ihre Daten zu gelangen. Blockieren Sie solche Nummern und geben Sie keine sensiblen Informationen preis.
Allgemein gilt: Sobald sich eine automatische Ansage am Telefon meldet, können Sie direkt auflegen. Kein seriöses Unternehmen würde Sie mit einer Bandansage anrufen. Vergleiche am Telefon sind ebenfalls ein Indiz für einen Betrugsversuch. Antworten Sie auf solche Anrufe besser nicht. Schon ein einfaches "Ja" kann verheerende Folgen haben, da Anrufer das Gespräch heimlich aufzeichnen und Ihre Worte gegen Sie verwenden könnten.
Technische Hilfsmittel nutzen
Nutzen Sie technische Hilfsmittel, um sich vor Spamanrufen zu schützen. Auf Samsung-Handys können Sie die Funktion "Smart Call" aktivieren. Auch auf dem iPhone besteht die Möglichkeit, unbekannte Nummern zu blockieren. Alternativ können Sie die tellows App auf Ihrem Handy nutzen, die unerwünschte Anrufe automatisch warnt und blockiert. Mit dem tellows Anrufschutz für die FRITZ!Box können Sie sich auch auf dem Festnetz vor Spamanrufen schützen.
Telefonterror: Was tun bei systematischer Belästigung?
Telefonterror liegt vor, wenn Personen systematisch per Telefon belästigt werden. Dies kann durch ständige Anrufe, Schweigen, Beleidigungen oder Drohungen geschehen. Auch Betrüger nutzen Telefonterror, beispielsweise bei sogenannten Ping Calls.
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Rechtliche Schritte bei Telefonterror
Telefonterror kann strafbar sein. Unerwünschte Werbung durch Call-Center kann eine unzumutbare Belästigung darstellen und gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Abhängig von den Tatumständen können auch Straftatbestände wie sexuelle Belästigung, Stalking oder Körperverletzung vorliegen.
Maßnahmen gegen Telefonterror
- Rufnummernunterdrückung: Wenn der Anrufer die Anzeige der Rufnummer unterdrückt, können Privatpersonen die Nummer in der Regel nicht selbst herausfinden. Wenden Sie sich an die Polizei, die eine Fangschaltung einrichten kann.
- Ping Calls: Ignorieren Sie Telefonterror aus dem Ausland und rufen Sie keine unbekannten Nummern zurück, da dies Kosten verursachen kann. Melden Sie die Nummer bei der Bundesnetzagentur.
- Anzeige erstatten: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, insbesondere wenn Sie bedroht oder beleidigt werden.
- Abmahnung: Bei Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht können Sie das Unternehmen abmahnen.
Fallbeispiele und Erfahrungen
Viele Verbraucher berichten von negativen Erfahrungen mit dem Kundenservice von Sky. Anrufe werden beendet, und es entsteht der Eindruck, dass Kunden negativ bewertet werden, wenn sie angeblich nicht genug Pakete beziehen oder keine ausreichende Nutzung zeigen. Dies führt zu einer ungerechten Behandlung und schlechteren Konditionen, trotz bestehender Verträge und Leistungen.
Einige Kunden berichten, dass sie den Kundenservice nicht erreichen können und nur mit Robotern verbunden werden. Andere beschweren sich über technische Probleme mit dem Receiver, auf die der Kundenservice nicht zugreifen kann.