Spezialisten für Neurochirurgie: Umfassende Versorgung von Erkrankungen des Nervensystems und der Wirbelsäule

Die Neurochirurgie ist ein spezialisiertes Fachgebiet, das sich mit der Diagnostik, der konservativen und operativen Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark), des peripheren Nervensystems, der umgebenden Strukturen (Schädel und Wirbelsäule) und der versorgenden Blutgefäße befasst. Dieser Artikel bietet einen Überblick über verschiedene neurochirurgische Spezialisierungen, Behandlungsmethoden und Einrichtungen in Deutschland.

Neurochirurgische Praxen und Kliniken: Ein Überblick

Deutschlandweit gibt es zahlreiche neurochirurgische Praxen und Kliniken, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben. Einige Einrichtungen konzentrieren sich auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen, während andere sich auf die Neuroonkologie oder die vaskuläre Neurochirurgie spezialisiert haben.

Neurochirurgie in Ulm: Minimal-invasive Therapie von Wirbelsäulenbeschwerden

Die neurochirurgische Praxis in Ulm, gegründet von Dr. Schuler in der Sedelhofgasse, hat sich auf die minimal-invasive Therapie von Wirbelsäulenbeschwerden spezialisiert. Das Team um Dr. med. René Mathieu setzt sich zum Ziel, Operationen durch Injektionen und ambulante Interventionen zu vermeiden und festgefahrene Schmerzsituationen zu durchbrechen.

Die Praxis befindet sich im Herzen von Ulm, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Leistungsspektrum umfasst eine Vielzahl von Therapien für Rückenbeschwerden, insbesondere minimal-invasive Verfahren wie durchleuchtungs- und sonografiegesteuerte Wirbelsäuleninjektionen, Nukleoplastie und Kyphoplastie.

Schön Kliniken: Umfassende neurochirurgische Versorgung

Die Schön Kliniken bieten an ihren Standorten in Rendsburg und Eckernförde ein breites Spektrum an neurochirurgischen Leistungen an. Der Schwerpunkt liegt auf schonenden, minimalinvasiven Verfahren unter Einbeziehung neuester technischer Errungenschaften.

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Behandelte Krankheitsbilder:

  • Bandscheibenvorfall
  • Spinalkanalstenose
  • Wirbelgleiten
  • Wirbelbrüche

Spezielle Diagnostik:

Neben der gründlichen Untersuchung sind Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule sowie Schnittbildverfahren wie die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig.

Spezielle Operationsmethoden:

Das Ziel der Operation eines Bandscheibenvorfalles oder einer Spinalkanalstenose ist die Dekompression eines Nervs. Diese Eingriffe werden grundsätzlich mikrochirurgisch durchgeführt. Bei Wirbelgleiten oder ausgeprägten Wirbelbrüchen werden oft stabilisierende Eingriffe notwendig, die heute meist in minimalinvasiver Technik erfolgen können.

Neuroonkologie: Behandlung von Tumoren des Nervensystems

Die Neuroonkologie widmet sich der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Tumoren (Neoplasien) des Nervensystems und seiner Hüllen. Die frühe Erkennung und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.

Behandelte Krankheitsbilder:

  • Tumoren des Schädelinneren
  • Tumoren der Schädelbasis
  • Tumoren der Schädelkalotte
  • Tumoren der Wirbelsäule
  • Tumoren der peripheren Nerven

Spezielle Diagnostik:

In der MRT gelingt bereits eine sehr gute anatomische Darstellung der Tumoren. Die Computertomografie ist bei Beteiligung der Knochen hilfreich. Zusatzuntersuchungen, wie z. B. die Stoffwechselbestimmung in den Tumoren (MR-Spektroskopie) oder funktionelle MRT-Untersuchungen liefern wichtige ergänzende Informationen. Die Diagnose muss letztlich durch eine feingewebliche Untersuchung (Histologie) gesichert werden.

Spezielle Operationsmethoden:

Vielfältige intraoperative Hilfsmittel dienen vor allem dazu, den Tumor möglichst gezielt aufzufinden und vollständig zu entfernen. Eingriffe am Gehirn werden grundsätzlich unter optischer Vergrößerung mikrochirurgisch durchgeführt. Ferner wird die Neuronavigation, ein computerbasiertes Schädelmodell, zur Zugangs- und Resektionsplanung genutzt. Bei einigen Tumoren kommen Fluoreszenzfarbstoffe zur Darstellung vitaler Tumoranteile zur Anwendung.

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Vaskuläre Neurochirurgie: Behandlung von Gefäßerkrankungen des Nervensystems

Angeborene oder erworbene Veränderungen an Blutgefäßen im Schädelinneren oder im Rückenmarkskanal können zu Krampfanfällen oder Ausfallerscheinungen führen. Die Therapie erfolgt je nach Art der Veränderung operativ oder endovaskulär (per Katheter durch die Leiste) oder auch kombiniert.

Behandelte Krankheitsbilder:

  • Hirnbasisaneurysma
  • Cavernom (Kavernom, kavernöses Hämangiom)
  • Arteriovenöse Malformation (AVM)

Spezielle Diagnostik:

Neben der Schnittbilddiagnostik (CT und MRT) spielt hier die digitale Subtraktionsangiografie eine große Rolle.

Spezielle Operationsmethoden:

Eingriffe an den Blutgefäßen des Nervensystems werden mikrochirurgisch durchgeführt.

Funktionelle Neurochirurgie: Beeinflussung fehlgeleiteter Abläufe des Nervensystems

Durch funktionell-chirurgische Eingriffe werden fehlgeleitete Abläufe des Nervensystems verändert, wodurch Symptome einer Erkrankung erheblich oder sogar komplett unterdrückt werden können.

Verfahren:

  • Tiefe Hirnstimulation (THS)
  • Vagusnervstimulation (VNS)
  • Implantierbare Medikamentenpumpen

Periphere Nervenchirurgie: Behandlung von Nervenkompressionssyndromen

Durch Druck auf die Nerven in unserem Körper entstehen Schmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungen. Die Behandlung kann je nach Ausmaß und Beschwerden konservativ oder operativ sein.

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Behandelte Krankheitsbilder:

  • Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk
  • Kubitaltunnelsyndrom am Ellenbogen
  • Morton Metatarsalgie

Spezielle Diagnostik:

Die Anamnese und der klinische Befund sind häufig bereits wegweisend für die Diagnose, die i. d. R. mit einer Nervenleitmessung untermauert wird.

Spezielle Operationsmethoden:

Die operative Behandlung der Erkrankungen peripherer Nerven ist grundsätzlich mikrochirurgisch.

Neurochirurgie Bayreuth: Umfassendes Spektrum und moderne Technik

Die Klinik für Neurochirurgie und pädiatrische Neurochirurgie in Bayreuth bietet ein breites Spektrum an Leistungen. Die Klinik verfügt über 40 Normalstation bzw. IMC Betten sowie an beiden Standorten über insgesamt zehn Intensiv-Betten.

Schwerpunkte:

  • Neuroonkologie
  • Vaskuläre Neurochirurgie
  • Wirbelsäulenchirurgie
  • Funktionelle Neurochirurgie
  • Pädiatrische Neurochirurgie
  • Hydrocephalus

Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie Siegen: Ambulante und stationäre Behandlung

Im Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie wird das gesamte Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie angeboten. Die enge Verknüpfung zwischen ambulanter und stationärer Behandlung dient einem optimalen Wissensfluss.

Behandlungsschwerpunkte:

  • Behandlung degenerativer Erkrankungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Erkrankungen des Rückenmarkes

Neurochirurgie Heidelberg: Exzellenz in Forschung und Behandlung

Die Neurochirurgie Heidelberg ist eines der führenden neurochirurgischen Zentren Europas und bietet eine neurochirurgische Therapie auf höchstem medizinischem Niveau.

Besondere Merkmale:

  • Hochmoderne OP-Technologie
  • Computergestützte Neuronavigation
  • Intraoperatives MRT und Doppler-Ultraschall
  • Elektrophysiologisches Neuromonitoring

Wirbelsäulenzentrum Bodensee: Spezialisten für operative Behandlung von Rückenbeschwerden

Das Wirbelsäulenzentrum Bodensee bietet individuelle Therapien für Rückenbeschwerden, die auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind.

Diagnostische und therapeutische Verfahren in der Neurochirurgie

Die Neurochirurgie verfügt über eine Vielzahl von diagnostischen und therapeutischen Verfahren, um Erkrankungen des Nervensystems und der Wirbelsäule zu behandeln.

Diagnostische Verfahren

  • Anamnese und klinische Untersuchung: Die Grundlage jeder Diagnose bildet die Erhebung der Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung des Patienten.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT und MRT sind wichtige Instrumente, um die Strukturen des Nervensystems und der Wirbelsäule darzustellen und Erkrankungen zu erkennen.
  • Elektrophysiologische Diagnostik: Nervenleitgeschwindigkeitmessungen und andere elektrophysiologische Untersuchungen helfen, die Funktion der Nerven zu beurteilen.
  • Digitale Subtraktionsangiografie (DSA): Dieses Verfahren wird eingesetzt, um Blutgefäße darzustellen und Gefäßerkrankungen zu diagnostizieren.
  • MR-Spektroskopie: Die MR-Spektroskopie ermöglicht die Bestimmung von Stoffwechselprozessen in Tumoren.
  • Funktionelle MRT: Mit der funktionellen MRT können Hirnaktivitäten während bestimmter Aufgaben dargestellt werden.
  • Histologie: Die feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben ist entscheidend, um Tumoren zu diagnostizieren.

Therapeutische Verfahren

  • Konservative Therapie: Krankengymnastik, medikamentöse Schmerztherapie und Infiltrationen an der Wirbelsäule können bei vielen Erkrankungen Linderung verschaffen.
  • Minimal-invasive Verfahren: Durchleuchtungs- und sonografiegesteuerte Wirbelsäuleninjektionen, Nukleoplastie, Kyphoplastie und Facettengelenksdenervation sind schonende Behandlungsoptionen.
  • Mikrochirurgie: Operationen unter optischer Vergrößerung ermöglichen präzise Eingriffe und schonen das Gewebe.
  • Endoskopische Verfahren: Die Endoskopie ermöglicht den Zugang zu schwer zugänglichen Bereichen des Gehirns und der Wirbelsäule.
  • Neuronavigation: Die Neuronavigation ist ein computergestütztes Verfahren, das dem Operateur hilft, sich im Gehirn zurechtzufinden und Tumoren oder andere Strukturen gezielt zu entfernen.
  • Fluoreszenzgestützte Operation: Bei einigen Tumoren kommen Fluoreszenzfarbstoffe zum Einsatz, um vitale Tumoranteile darzustellen.
  • Tiefe Hirnstimulation (THS): Die THS ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem Elektroden in bestimmte Hirnareale implantiert werden, um Bewegungsstörungen zu behandeln.
  • Vagusnervstimulation (VNS): Die VNS wird zur Behandlung von therapierefraktären Epilepsien und Depressionen eingesetzt.
  • Implantierbare Medikamentenpumpen: Medikamentenpumpen ermöglichen die kontinuierliche Gabe von Medikamenten in den Rückenmarkskanal, z. B. zur Behandlung von Spastiken oder chronischen Schmerzen.
  • Nervendekompression: Bei Nervenkompressionssyndromen wird der Nerv operativ von Druck befreit.
  • Stereotaxie: Mittels Stereotaxie-Systemen ist die gezielte Probeentnahme aus tiefgelegenen Hirnarealen möglich.

Innovationen in der Neurochirurgie

Die Neurochirurgie ist ein sich ständig weiterentwickelndes Feld. Neue Technologien und Verfahren ermöglichen immer präzisere und schonendere Behandlungen.

Minimalinvasive Techniken

Minimalinvasive Techniken spielen eine immer größere Rolle in der Neurochirurgie. Sie ermöglichen kleinere Hautschnitte, weniger Gewebeschädigung und eine schnellere Erholung des Patienten.

Neuronavigation und intraoperatives Monitoring

Die Neuronavigation und das intraoperative Monitoring helfen dem Operateur, sich während der Operation besser zurechtzufinden und die Funktion des Nervensystems zu überwachen.

Fluoreszenzgestützte Chirurgie

Die Fluoreszenzgestützte Chirurgie ermöglicht die Darstellung von Tumoren und Blutgefäßen während der Operation.

Endoskopische Chirurgie

Die endoskopische Chirurgie ermöglicht den Zugang zu schwer zugänglichen Bereichen des Gehirns und der Wirbelsäule.

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