Demenz, oft in Form von Alzheimer, dringt unbemerkt in das Leben der Betroffenen ein und hat verheerende Folgen - auch für die Angehörigen. Lange Zeit war Demenz ein Tabuthema, das in der Gesellschaft selten thematisiert wurde. Angesichts der steigenden Zahl älterer Menschen gehen Experten davon aus, dass auch die Häufigkeit von Demenzerkrankungen weiter zunehmen wird. Bis 2050 könnten es rund 2,8 Millionen Menschen sein. Glücklicherweise gibt es immer mehr Filme, Bücher und Theaterstücke, die sich mit dieser Krankheit auseinandersetzen und das Bewusstsein dafür schärfen.
Filme als Spiegel der Demenz: Eine Übersicht
Filme sind ein mächtiges Medium, um komplexe Themen wie Demenz zu beleuchten und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sie ermöglichen es, sich in die Gefühlswelt der Betroffenen und ihrer Angehörigen hineinzuversetzen und ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und emotionalen Belastungen zu entwickeln.
Spielfilme
- Eines Tages - Ein Spielfilm zur Demenzerkrankung: Dieser Film erzählt in drei ineinander verwobenen Episoden Geschichten von Menschen mit Demenz in unterschiedlichen Krankheitsstadien. Er beleuchtet die Irritation, Angst und Verdrängung der Betroffenen sowie die Konflikte und Schwierigkeiten, mit denen die Angehörigen konfrontiert werden. Die DVD-Box enthält zudem Themenfilme mit Erfahrungen und Ratschlägen sowie eine CD-Rom mit Informationsmaterialien.
- Das Leuchten der Erinnerung: Ein Roadmovie, das die Geschichte eines älteren Ehepaars erzählt, das sich auf eine letzte Reise begibt, während die Frau an Demenz erkrankt.
- Kalp unutmaz - Das Herz vergisst nicht: Ein türkischsprachiger Film, der die Herausforderungen und emotionalen Belastungen einer Demenzerkrankung innerhalb einer türkischen Familie thematisiert.
- Uns bleibt die Liebe: Ein russischsprachiger Film, der sich mit den Auswirkungen von Demenz auf eine Familie auseinandersetzt.
- Vergiss mein Nicht: Ein Dokumentarfilm, in dem der Regisseur David Sieveking die Demenzerkrankung seiner Mutter und seine veränderte Beziehung zu seinen Eltern dokumentiert.
- Honig im Kopf: Eine Tragikomödie, die die Geschichte des elfjährigen Mädchens Tilda und ihres an Alzheimer erkrankten Großvaters Amandus erzählt. Sie entführt ihn auf eine Reise nach Venedig, um ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen.
- The Father: Ein Filmdrama, das die Welt des 81-jährigen Demenzpatienten Anthony aus dessen Sicht schildert. Der Film basiert auf einem Theaterstück und gewann mehrere Oscars.
- Still Alice - Mein Leben ohne gestern: Ein Spielfilm, in dem Julianne Moore eine Linguistik-Professorin spielt, bei der mit Anfang 50 Alzheimer diagnostiziert wird. Der Film thematisiert den Umgang mit der Diagnose und die Veränderungen im Leben der Protagonistin.
- Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen: Eine Tragikkomödie, die sich auf humorvolle Weise mit dem Thema Demenz auseinandersetzt.
- Romys Salon: Ein Film nach dem Kinderbuch von Tamara Bos, der die Beziehung zwischen einem Mädchen und ihrer an Demenz erkrankten Großmutter thematisiert.
- Claire: Der Film ist auf Grund des Alters der Betroffenen sicher eher untypisch, aber trotzdem äußerst beeindruckend und darüber hinaus zutiefst menschlich. Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas ist "Claire" auch sehr französisch - unterhaltsam, oft komisch, leichtfüßig und trotzdem sehr tiefgründig.
- Iris: Ein durchaus bewegender und ansprechender Film zum Thema Alzheimer, allerdings steht über weite Strecken die Liebesbeziehung von John und Iris und Iris' Vorleben im Mittelpunkt. Gut, wenn auch sehr drastisch, wird die späte Phase der Erkrankung gezeigt - John versucht mit allen Mitteln die häusliche Versorgung und Betreuung aufrecht zu erhalten, selbst als er schon völlig überfordert und sein Zuhause absolut verwahrlost ist.
- Reise in die Dunkelheit: Der Fernsehfilm "Reise in die Dunkelheit" beschreibt auf eindringliche Weise das Schicksal eines Ehepaares, das sich plötzlich mit der Alzheimerschen Krankheit konfrontiert sieht.
- An ihrer Seite: wie kann man loslassen, was man liebt? (Demenz, Liebe im Alter, Umgang mit Krankheiten) - Drama
- Wie ein einziger Tag: (Demenz, Biographie)
- Win Win: Komödie von Tom McCarthy mit Paul Giamatti und Amy Ryan.
- Das Festmahl im August
- The Straight Story: eine wahre Geschichte (Altern und Familie, Umgang mit Krankheiten) - Drama/Komödie
Dokumentarfilme
- Mitgefühl: Dieser Dokumentarfilm zeigt einen würdevollen Umgang mit Dementen in einem dänischen Altenheim, in dem die Bewohner:innen statt mit Medikamenten mit Zuwendung und Beschäftigung behandelt werden.
Theaterstücke
- Deine Oma - Eva hatte keinen Bauchnabel: Ein Theaterstück von Pia Kröll und Florence Schreiber, das Demenz thematisiert und auf Gesprächen mit weiblichen Verwandten basiert.
- Le Père (Der Vater): Ein Theaterstück von Florian Zeller, das die Geschichte eines älteren Mannes mit Demenz erzählt, der zunehmend zeitliche und räumliche Orientierung verliert.
Bücher und Hörbücher zum Thema Demenz
Neben Filmen gibt es auch eine Vielzahl von Büchern und Hörbüchern, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen. Sie bieten Einblicke in die Gefühlswelt der Betroffenen und ihrer Angehörigen, geben praktische Tipps für den Umgang mit der Krankheit und tragen dazu bei, das Tabu zu brechen.
- Huub: Die magische Welt von Alzheimer - 30 Tipps, die das Leben mit Demenzkranken leichter und erfüllter machen: Ein Ratgeber, der praktische Tipps für den Umgang mit Demenzkranken gibt.
- Geiger, Arno: Der alte König in seinem Exil: Ein Buch, in dem der Autor über seinen Vater und dessen Alzheimererkrankung schreibt. Auch als Hörbuchausgabe erhältlich.
- Klare, Jörn: Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand - Vom Wert des Lebens mit Demenz: Ein Buch, das die Erfahrungen des Autors mit der Demenzerkrankung seiner Mutter schildert.
- Kühte, Sabrina: Gnädige Frau, wo waren Sie gestern? Ich geh in Omazeit!: Ein Buch, das sich auf humorvolle Weise mit dem Thema Demenz auseinandersetzt.
- Seyfert, Katrin: Lückenleben: Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich: Ein Buch, in dem die Autorin über das Leben mit ihrem an Alzheimer erkrankten Mann schreibt.
- Seyfert, Oskar: Vom Privileg, einen kranken Vater zu haben: Ein Buch, in dem der Autor über seine Erfahrungen mit der Pflege seines an Demenz erkrankten Vaters schreibt.
- Sieveking, David: Vergiss mein nicht - Wie meine Mutter ihr Gedächtnis verlor und ich meine Eltern neu entdeckte: Ein Buch, in dem der Autor die Demenzerkrankung seiner Mutter und seine veränderte Beziehung zu seinen Eltern schildert.
- Tietjen, Bettina: Unter Tränen gelacht - Mein Vater, die Demenz und ich: Ein Buch, in dem die Autorin über ihre Erfahrungen mit der Demenzerkrankung ihres Vaters schreibt.
- Toebes, Teun: Der 21-jährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet: Ein Buch, das die Erfahrungen eines jungen Mannes schildert, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und dort mit Menschen mit Demenz zusammenlebte.
- Otsuka, Julie: Solange wir schwimmen: Die amerikanische Autorin schreibt über Alice, eine leidenschaftliche Schwimmerin, die dement ist.
Die Bedeutung von Filmen und Büchern für das Verständnis von Demenz
Filme und Bücher über Demenz sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch wertvolle Werkzeuge, um das Verständnis für diese Krankheit zu fördern. Sie können dazu beitragen, das Tabu zu brechen, das mit Demenz verbunden ist, und Angehörigen helfen, sich nicht allein mit ihren Sorgen und Herausforderungen zu fühlen.
Empathie und Perspektivenwechsel
Filme und Bücher ermöglichen es uns, uns in die Gefühlswelt der Betroffenen und ihrer Angehörigen hineinzuversetzen. Wir können ihre Ängste, ihre Verwirrung, ihre Trauer und ihre Hoffnungslosigkeit nachempfinden. Dies kann dazu beitragen, Empathie zu entwickeln und Vorurteile abzubauen.
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Aufklärung und Information
Filme und Bücher können auch dazu beitragen, über Demenz aufzuklären und Informationen über die Krankheit, ihre Symptome, ihren Verlauf und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu vermitteln. Sie können Angehörigen helfen, die Krankheit besser zu verstehen und sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die auf sie zukommen.
Unterstützung und Gemeinschaft
Filme und Bücher können Angehörigen das Gefühl geben, nicht allein zu sein mit ihren Sorgen und Herausforderungen. Sie können ihnen zeigen, dass es andere Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen machen, und ihnen Mut machen, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.
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