Spigelon: Wirkung und Anwendung bei Nervenschmerzen und Kopfschmerzen

Kopfschmerzen und Nervenschmerzen (Neuralgien) gehören zu den häufigsten Schmerzformen und können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Während Kopfschmerzen oft durch Verspannungen, Stress oder Übermüdung entstehen, liegen die Ursachen von Neuralgien tiefer im Nervensystem. Spigelon ist ein homöopathisches Arzneimittel, das traditionell zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt wird.

Kopfschmerzen und Nervenschmerzen: Eine Herausforderung für Körper und Geist

Die Beschwerden treten oft plötzlich auf, halten mitunter über Stunden oder Tage an und rauben Energie, Konzentration und Lebensqualität. Die Schmerzen beeinflussen nicht nur das körperliche Befinden, sondern oft auch die Stimmung, den Schlaf und die Lebensfreude.

Neuralgische Kopfschmerzen, wie sie zum Beispiel bei einer Reizung des Trigeminusnervs auftreten, sind für Betroffene besonders belastend. Sie können ohne erkennbare körperliche Ursache entstehen und werden oft durch Kälte, Berührung oder emotionale Anspannung ausgelöst.

Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um eine Erkrankung handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedarf.

Arten und Ursachen von Kopfschmerzen und Neuralgien

Kopfweh kennt fast jeder - doch es fühlt sich nicht immer gleich an: Manchmal ist es eher ein dumpfes oder drückendes Gefühl, es kann sich aber auch mit einem Stechen, Pochen oder Hämmern bemerkbar machen. Und nicht immer ist davon der ganze Kopf betroffen: An manchen Tagen ist es vielleicht nur die linke Seite, an anderen sind es beide Schläfen. Tatsächlich unterscheidet die internationale Kopfschmerzgesellschaft über 200 verschiedene Arten von Kopfweh, die sich wiederum in zwei Gruppen unterteilen lassen: primäre und sekundäre Kopfschmerzen.

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Primäre Kopfschmerzen

Treten die Beschwerden ohne konkrete Ursache auf, spricht man auch von primären Kopfschmerzen. Sie kommen unter den von Kopfweh betroffenen Personen am häufigsten vor. Dazu gehören in erster Linie Spannungskopfschmerzen und Migräne.

Spannungskopfschmerzen lassen sich durch folgende Merkmale erkennen:

  • Drückender, dumpfer oder ziehender Schmerz - kein pochendes Gefühl
  • Machen sich auf beiden Kopfseiten bemerkbar
  • Leichte bis mittelstarke Beschwerden
  • Keine Übelkeit und kein Erbrechen
  • Schmerz wird nicht durch körperliche Aktivität verstärkt

Migräne äußert sich wie folgt:

  • Pulsierender, pochender oder hämmernder Schmerz
  • Oft nur eine Kopfseite betroffen
  • Mittelstarke bis starke Beschwerden
  • Wird häufig begleitet von Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Schmerz wird durch körperliche Aktivität verstärkt
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit

Sekundäre Kopfschmerzen

Im Vergleich dazu sind die sekundären Kopfschmerzformen durch Erkrankungen bedingt. Neben den Kopfschmerzen gibt es außerdem die Neuralgien, also Nervenschmerzen, die in allen Körperpartien auftreten können. Diese können akut oder chronisch auftreten und werden häufig als Brennen oder Stechen empfunden. Besonders charakteristisch für Neuralgien: Eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Hitze-, Kälte-, Druck- oder Berührungsreizen im Bereich der Haut.

Nervenschmerzen haben ihren Ursprung im oder am Nerv selbst. So können einzelne Nerven, aber auch Teile des Nervensystems durch Infektionen, Stoffwechselerkrankungen oder Verletzungen geschädigt sein. Neben physischen Reizen können sie auch durch Stress oder Depressionen ausgelöst werden.

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Spigelon: Zusammensetzung und Anwendungsgebiete

Spigelon ist ein homöopathisches Arzneimittel der Firma Heel. Es enthält eine Kombination verschiedener Wirkstoffe, die traditionell bei Kopfschmerzen unterschiedlicher Art eingesetzt werden. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Kopfschmerzen.

Inhaltsstoffe von Spigelon

Eine Tablette Spigelon enthält folgende Wirkstoffe:

  • Atropa bella-donna Trit. D3 30 mg
  • Bryonia Trit. D3 30 mg
  • Gelsemium sempervirens Trit. D3 30 mg
  • Melilotus officinalis Trit. D3 30 mg
  • Thuja occidentalis Trit. D12 60 mg
  • Natrium carbonicum Trit. D3 30 mg
  • Acidum silicicum Trit. D12 60 mg
  • Spigelia anthelmia Trit. D3 30 mg

Die Wirkstoffe 1-7 werden über die vorletzte Stufe, die Wirkstoffe 1-8 über die letzte Stufe gemeinsam potenziert. Sonstiger Bestandteil: Magnesiumstearat (Ph.Eur.).

Die einzelnen Inhaltsstoffe und ihre traditionellen Anwendungsgebiete

  • Spigelia anthelmia: Neuralgisch-rheumatische Schmerzen, besonders in der Schulter und im linken Arm; Angina pectoris; Kopfschmerzen (besonders auf der linken Seite); Neuritis; Neuralgie, besonders im Bereich des linken Trigeminusnervs (supra- und infraorbital).
  • Belladonna: Lokalisierte Reaktionsphasen; zerebrale Reizzustände mit Krämpfen und Wahnvorstellungen; Kolik; Neuralgie; Dysmenorrhoe.
  • Bryonia: Entzündungen aller serösen Oberflächen; entzündlicher Rheumatismus; stechende Schmerzen, die mit jeder Bewegung schlimmer werden.
  • Gelsemium: Schwindel; Benommenheit; Kopfschmerzen (im Rücken, Gefühl eines Kreises im Kopf); Kopfschmerzen in den Augäpfeln; Herzklopfen; Migräne; Trigeminusneuralgie; Dysmenorrhoe.
  • Melilotus officinalis: Stauungskopfschmerz, Besserung durch Nasenbluten; Fülle, Ereignis. mit präapolektischen Zuständen (Hochdruck).
  • Natrium carbonicum: Chronischer Katarrh der Schleimhäute; Kopfschmerzen; Neuropathien; Zeitbedingte Neurose; starke Abkühlungstendenz.
  • Acidum silicicum (Silicea): Schwäche des Bindegewebes und der Konstitution; Neurasthenie; Schwindel beim Aufblicken, Besserung bei Hitze, Verschlechterung bei Kälte.
  • Thuja: Heilmittel für die Konstitution; Neuralgie; Neuriten; Schmerzen wie Dornenstiche (insbesondere im linken Frontalzug); Folgen von ständiger Nässe.

Anwendung und Dosierung von Spigelon

Soweit nicht anders verordnet, wird empfohlen, 3mal täglich 1 Tablette im Mund zergehen zu lassen. Bei akuten Beschwerden kann mehrmals alle 15 Minuten 1 Tablette eingenommen werden (über einen Zeitraum von bis zu 2 Stunden). Es sollte nicht die doppelte Dosis eingenommen werden, wenn die vorherige Einnahme vergessen wurde.

Auch homöopathische Arzneimittel sollten ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit eingenommen werden.

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Wichtige Hinweise zur Anwendung

Spigelon enthält Lactose. Bitte nehmen Sie das Arzneimittel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. 1 Tablette = 0,025 BE.

Die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels kann durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden. Falls Sie sonstige Arzneimittel anwenden, fragen Sie Ihren Arzt.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Spigelon nur nach ärztlicher Rücksprache verabreicht werden.

Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen

Spigelon darf nicht eingenommen werden, wenn Sie allergisch gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Bei Erbrechen, Seh- oder Bewusstseinsstörungen, sowie bei allen anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln in der Schwangerschaft und Stillzeit Ihren Arzt um Rat.

Auswirkungen von Spigelon auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen sind bisher nicht bekannt geworden. Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung ist kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln können sich vorhandene Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollten Sie das Arzneimittel absetzen und Ihren Arzt befragen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was kann ich sonst noch gegen Kopfschmerzen und Neuralgien tun?

Um Schmerzen vorzubeugen, können Sie auch selbst aktiv werden - besonders bei Kopfschmerzen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Verspannungen lösen: Wenn der Nacken verspannt ist, kann es schnell zu Kopfschmerzen kommen. Was dann helfen kann? Spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen oder auch eine wohltuende Massage. Eine gute Sitzhaltung kann ebenso dazu beitragen, dass die Muskulatur rund um die Halswirbelsäule geschmeidig bleibt.
  • Stress reduzieren: Regelmäßige Bewegung an der frische Luft tut nicht nur dem Kopf gut, sondern kann sich auch positiv auf den Stresspegel auswirken. Ebenfalls hilfreich bei einem turbulenten Alltag: verschiedene Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation.
  • Kleine Veränderungen im Alltag: Regelmäßiges Lüften bringt frische Luft nach drinnen und sorgt für ein gutes Raumklima. Auch das Reduzieren der Bildschirmzeit und ausreichender und regelmäßiger Schlaf können für den Kopf eine wahre Wohltat sein - im wahrsten Sinne des Wortes.
  • Lebensmittelunverträglichkeiten beachten: Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Histamin können häufig Kopfschmerzen die Folge sein.

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