Städtisches Klinikum Ludwigshafen Neurologie: Umfassende Versorgung und Ausbildung

Das Städtische Klinikum Ludwigshafen (KliLu) ist ein akademisches Lehrkrankenhaus, das mit Universitäten und Hochschulen in verschiedenen Projekten zusammenarbeitet. Es bietet ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen und legt großen Wert auf die Ausbildung von Fachkräften. Die Neurologische Klinik des Klinikums Ludwigshafen spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen in der Region Rheinland-Pfalz.

Struktur und Organisation

Das KliLu ist ein akademisches Lehrkrankenhaus mit 29 Studienplätzen der Universität Mainz und 20 Plätzen der medizinischen Fakultät Mannheim. Neben den Pflichtfächern Chirurgie, Innere Medizin und ambulanter Medizin werden verschiedene Wahlpflichtfächer angeboten. Auch Studierende anderer medizinischer Fakultäten, auch aus dem europäischen Ausland, können hier studieren.

Forschung und Studien

Das Klinikum Ludwigshafen arbeitet mit Hochschulen bzw. Universitäten zu den unterschiedlichsten Themen projektbezogen zusammen. Die Betreuung erfolgt über die Forschungsgesellschaft des Klinikums, wo Standardvorgehensweisen definiert sind. Die Genehmigung sämtlicher Studien wird durch die Ethikkommission sichergestellt. Ein ärztlich zusammengesetztes Gremium berät die Forschenden in wissenschaftlichen Fragen.

Das Spektrum der Forschung umfasst die Teilnahme an internationalen klinischen Auftragsstudien unter dem AMG und MPG sowie Post-Marketing orientierte Anwendungsbeobachtungen. Eigens geplante klinisch-wissenschaftliche Forschungsprojekte werden selbst initiiert und geleitet, auch unter Beteiligung externer Kooperationszentren, wie z.B. in Kooperation mit der ansässigen Stiftung für Herzinfarktforschung, welche sich der Erforschung von Herzinfarkten widmet.

Ausbildungsprogramme

Das Klinikum Ludwigshafen engagiert sich stark in der Ausbildung von medizinischem Fachpersonal. An der KliLu eigenen Pflegeakademie werden jährlich 180 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte (GKP) ausgebildet. Ab 2024 wird ausschließlich die generalistische Pflegeausbildung angeboten.

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Die OTA-Schule ist staatlich anerkannt und bildet sowohl eigene Auszubildende als auch solche umliegender kooperierender Krankenhäuser aus. Im Rahmen des ERASMUS-Programms der EU haben Auszubildende die Möglichkeit, einen OP-Einsatz im europäischen Ausland zu absolvieren. Die ATA-Schule des Klinikums ist ebenfalls staatlich anerkannt und bildet eigene sowie Auszubildende kooperierender Krankenhäuser aus.

Die Ausbildung zum/zur Medizinisch-Technischen Assistenten/in (MTA) erfolgt an der eigenen MTA-Schule sowie in den Fachabteilungen des Klinikums. Die Ausbildungskapazität beträgt 36 Plätze. In Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern, Campus Zweibrücken, nehmen maximal 10 Auszubildende pro Jahr an dem dualen Studiengang "Medizin- und Biowissenschaften" teil.

Das Klinikum betreibt eine Schule für Pflegeberufe mit insgesamt 180 Plätzen (60 pro Jahr) für eigene sowie Auszubildende kooperierender Krankenhäuser. Auszubildenden kooperierender Einrichtungen werden praktische Einsätze im KliLu ermöglicht. Seit Oktober 2021 bietet das Klinikum in Kooperation mit der DHBW Mannheim den dualen Studiengang "Pflegefachfrau/ Pflegefachmann B. Sc." an.

Das Klinikum Ludwigshafen bietet den Schülern der PT-Akademie an der BG Klinik Ludwigshafen die Möglichkeit der klinisch-praktischen Ausbildung. Es ist zudem praktischer Ausbildungspartner für Schüler der IB Schulen in Mannheim und Trier (Kooperationsvertrag). Schüler/Studenten externer Ausbildungsstätten können im Klinikum ein Vorpraktikum bzw. Teile der klinisch-praktischen Ausbildung absolvieren. Eine eigene staatlich anerkannte Schule für Pflegehilfe wurde gegründet und nimmt 2024 den Betrieb mit insgesamt 75 Plätzen (25 pro Jahr) auf.

Schüler externer Ausbildungsstätten können in der Hauptküche/Diätküche des Klinikums ein Vorpraktikum absolvieren. Das Klinikum Ludwigshafen ist Kooperationspartner verschiedener externer Schulen, die die Ausbildung zum Notfallsanitäter/ zur Notfallsanitäterin anbieten.

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Neurologische Klinik

Die Neurologische Klinik des Städtischen Klinikums Ludwigshafen, unter der Leitung von Prof. Dr. Simon Nagel, versorgt jährlich rund 4.000 stationäre Patienten mit sämtlichen neurologischen Erkrankungen aller Schweregrade. Prof. Dr. Nagel betont: „Der Verlust der Sprache und der Mobilität ist für unsere Patienten eine Katastrophe. Bei allen Therapien kommt es uns auf den ganzen Menschen an.“ Die Klinik verfügt über alle modernen diagnostischen Verfahren (Neurosonographie, Neurophysiologie) und arbeitet eng mit den anderen Kliniken des Hauses, insbesondere der Radiologie und Kardiologie, sowie den Kompetenzzentren zusammen.

Behandlungsschwerpunkte

Die häufigsten Krankheiten, die in der Neurologischen Klinik diagnostiziert und behandelt werden, sind:

  • Schlaganfälle (einschließlich Hirnblutungen)
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsien
  • Parkinson-Erkrankung und andere Bewegungsstörungen

Die meisten stationären Patienten kommen als Notfall über die Medizinische Notaufnahme, wo sie in der Erstversorgung von einem Neurologen betreut werden. Schwerstkranke Patienten können auf der Medizinischen Intensivstation weiter versorgt werden.

Schlaganfallversorgung

Das Spezialzentrum zur Schlaganfallversorgung ist eine überregionale Einrichtung in Rheinland-Pfalz, in der sämtliche Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen interdisziplinär auf höchstem Niveau und unter Berücksichtigung modernster Therapiekonzepte versorgt werden können. Die überregionale Stroke Unit in der Neurologischen Klinik ist seit 2013 von der DSG und der LGA InterCert zertifiziert und mit 15 Überwachungsbetten ausgestattet.

Seit dem 1. April 2016 bieten innerhalb des sogenannten Telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks RLP überregionale Schlaganfalleinheiten (Stroke Units) teleneurologische Konsile an, um Schlaganfälle in den teilnehmenden Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz rund um die Uhr sicher erkennen und auf fachlich höchstem Niveau therapieren zu können.

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Die Stroke Unit

In der am 24.08.2010 nach dem neuen Verfahren der Deutschen Schlaganfallgesellschaft, Deutschen Schlaganfallhilfe und der LGA InterCert GmbH zertifizierten überregionalen Stroke Unit der Neurologischen Klinik steht Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall rund um die Uhr ein kompetentes und engagiertes Behandlungsteam zur Verfügung. Die seit 1998 bestehende und mit 15 Betten ausgestattete Stroke Unit der Klinik für Neurologie verfügt über alle erforderlichen Möglichkeiten der apparativen Überwachung von Blutdruck, Herzschlag (EKG), Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Körpertemperatur und Blutzucker.

Sowohl die Versorgung durch das ärztliche Team aus Neurologen, Internisten und Neuroradiologen als auch alle erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen von der Computertomographie (CCT) und Ultraschalldiagnostik über die Magnetresonanztomographie (MRT) bis hin zur Angiographie und systemischen und lokalen Thrombolyse (gerinnselauflösende Behandlung) sind rund um die Uhr vorhanden. Die Behandlung der Patienten auf der Stroke Unit erfolgt nach hausinternen Standards orientiert an den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und den Empfehlungen der EUSI (Europäische Schlaganfall Initiative). Verlegungen auf die medizinisch-neurologische Intensivstation im Hause sind im Bedarfsfall möglich. Es besteht eine enge Kooperation mit der Radiologischen Klinik bzgl. der neuroradiologischen Diagnostik und Therapie (z.B. mechanische Thrombektomie) sowie der Chirurgischen Klinik B, die gefäßchirurgische Eingriffe ermöglicht.

Nach der Aufnahme bleiben Schlaganfallpatienten während der Akutphase, die meist etwa ein bis fünf Tage dauert, auf der Stroke Unit. Wichtige Ziele der Behandlung auf dieser Station sind die schnellstmögliche Einleitung der Akuttherapie und die Vermeidung und ggf. Behandlung möglicher Komplikationen sowie eine individuell abgestimmte frühzeitige Rehabilitation. Unmittelbar nach der Therapie kann die Frührehabilitation beginnen. Dafür sind speziell geschulte und extern weitergebildete Krankengymnasten, Logopäden und Ergotherapeuten vor Ort. Im Anschluss an die Behandlung auf der Stroke Unit erfolgt eine Verlegung auf eine für die Weiterbehandlung geeignete Station.

Diagnostische und therapeutische Möglichkeiten

Die Neurologische Klinik bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Dazu gehören:

  • Neurosonographie: Ultraschalluntersuchungen des Gehirns und der hirnversorgenden Gefäße.
  • Neurophysiologie: Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns (EEG), der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) und der Muskelaktivität (EMG).
  • Computertomographie (CCT): Bildgebung des Gehirns mittels Röntgenstrahlen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Detaillierte Bildgebung des Gehirns und des Rückenmarks mittels Magnetfeldern.
  • Angiographie: Darstellung der Blutgefäße im Gehirn mittels Kontrastmittel und Röntgenstrahlen.
  • Systemische und lokale Thrombolyse: Auflösung von Blutgerinnseln in den Hirngefäßen.
  • Mechanische Thrombektomie: Entfernung von Blutgerinnseln aus den Hirngefäßen mittels Katheter.

Weitere Fachbereiche und Kooperationen

Die Neurologische Klinik arbeitet eng mit anderen Fachbereichen des Klinikums zusammen, um eine umfassende Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dazu gehören insbesondere die Radiologie, die Kardiologie und die Chirurgische Klinik B. Zudem bestehen Kooperationen mit externen Partnern, wie der Stiftung für Herzinfarktforschung.

Veranstaltungen und Informationstage

Das Klinikum Ludwigshafen bietet regelmäßig Veranstaltungen und Informationstage zu verschiedenen Gesundheitsthemen an. So findet beispielsweise am 16. November 2025 der Gefäßtag statt, bei dem sich Interessierte über Gefäßerkrankungen informieren können. Am 22. November 2025 findet der Informationstag „Altersmedizin im Fokus“ statt, der sich mit den Themen Gesundheit, Bewegung und Lebensqualität im höheren Lebensalter befasst. Das Brustzentrum lädt ebenfalls jährlich zu einem Informationsnachmittag ein.

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