Homöopathische Behandlung von Störungen des vegetativen Nervensystems

Das vegetative Nervensystem (VNS) steuert lebenswichtige Körperfunktionen wie Atmung, Stoffwechsel, Verdauung und Durchblutung. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem Sympathikus, der den Körper auf Aktivität und Stress vorbereitet, und dem Parasympathikus, der für Ruhe und Erholung zuständig ist. Ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Systemen kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die als vegetative Dystonie, autonome Dysregulation oder somatoforme Beschwerden bezeichnet werden.

Naturheilkunde als integrative Medizin bei chronischen Schmerzen

Naturheilkundliche Verfahren erfreuen sich bei Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen zunehmender Beliebtheit, da konventionelle Methoden oft nicht die gewünschte Wirkung erzielen oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen können. Die Naturheilkunde, die sich lange Zeit als reine Erfahrungsmedizin verstand, wird seit den 1990er Jahren wissenschaftlich überprüft, wobei positive und nachhaltige Wirkungen bei Schmerzen nachgewiesen wurden.

Die Naturheilkunde ist keine einheitlich definierte Therapieform, sondern vielmehr eine integrative Medizin, die sich in die konventionelle Medizin eingliedert. Ziel ist es, neben der Linderung von Symptomen die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Es ist wichtig, sie von außereuropäischen traditionellen Therapieverfahren wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder der indischen Medizin (Ayurveda) sowie von besonderen Therapierichtungen wie der Homöopathie und Anthroposophie zu unterscheiden. Alle diese Ansätze werden unter dem Begriff "Komplementärmedizin" zusammengefasst, während Therapiekonzepte, deren Wirksamkeit und Unschädlichkeit wissenschaftlich nicht anerkannt sind, als "Alternative Medizin" bezeichnet werden.

Therapeutische Ziele der Naturheilkunde bei Schmerzen

Bei chronischen Erkrankungen ist der Einsatz von Arzneimitteln oft unvermeidlich. Die Naturheilkunde kann jedoch ergänzend dazu beitragen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, wodurch unter Umständen die notwendige Arzneimitteldosis reduziert werden kann. Naturheilkundliche Therapien sind vielfältig und können multimodal auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Bei chronischen Schmerzen werden oft mehrere Verfahren gleichzeitig eingesetzt, wie z. B. Akupunktur oder Neuraltherapie in Kombination mit Ernährungsumstellungen und Entspannungsverfahren.

Die naturheilkundlichen Ansätze können im Prinzip alle Schmerzerkrankungen begleitend behandeln. Besonders bewährt hat sich die Behandlung von chronischen Schmerzen, die auf Gelenkverschleiß, Muskel-, Bänder- und Sehnenprobleme oder eine gestörte Schmerzverarbeitung zurückzuführen sind. Die Ziele sind:

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  • Symptomlinderung (z. B. bei Schmerzen)
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • langfristige Veränderung der Stoffwechselvorgänge, z. B. durch Fasten
  • veränderte Körperwahrnehmung (Achtsamkeit und achtsame Bewegung)
  • Selbstwirksamkeit: Die Patienten machen die positive Erfahrung, dass sie beispielsweise durch eine Änderung ihrer Einstellung bzw. ihres Verhaltens ihre Beschwerden beeinflussen können.

Das Reiz-Reaktions-Modell in der Naturheilkunde

Die Naturheilkunde geht davon aus, dass der Organismus über Selbstregulationsmöglichkeiten und ein Selbstheilungspotenzial verfügt, das geweckt, stimuliert und gestärkt werden kann. Dazu werden Reize eingesetzt, auf die der Körper mit einer Antwort reagiert: Krafttraining führt zu Muskelwachstum, eine Ernährungsumstellung zu einer veränderten Darmflora. Akupunktur oder Kaltwasserreize verändern die Durchblutung und wirken so auf das vegetative Nervensystem. Therapeutische Gespräche zielen u. a. auf eine Verhaltensänderung ab. Die Naturheilkunde nutzt Reize auf verschiedenen Ebenen. Der Stoffwechsel wird durch die Ernährung beeinflusst, das vegetative Nervensystem durch Wasser- und Wärmeanwendungen und die Struktur des Bindegewebes (Faszien) reagiert auf Bewegung oder manuelle Therapieverfahren. Ein naturheilkundliches Therapiekonzept versucht, die richtigen Reize zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, wobei die Konstitution, die individuelle Reaktionslage und die gesamte Befindlichkeit des Patienten berücksichtigt werden. Körperliche und geistige Aspekte werden als Einheit betrachtet.

Naturheilkundliche Verfahren

Es gibt verschiedene naturheilkundliche Verfahren, die bei der Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden können:

  1. Wasseranwendungen (Hydrotherapie): Kaltwasserreize, Güsse, Wickel oder kurze Bäder setzen einen Reiz, der einen Übungseffekt für das vegetative Nervensystem darstellt und so auch das Immunsystem beeinflusst.
  2. Bewegung: Meditative Bewegungsformen wie Yoga, Tai Chi oder Qigong wirken sich positiv auf Patienten mit Fibromyalgie aus, da sie mit einem achtsamen Umgang mit sich selbst verbunden sind.
  3. Ernährung und Fasten: Eine gesundheitsfördernde Ernährung kann bei bestimmten chronischen Schmerzerkrankungen entzündliche, muskuläre und nervale Faktoren beeinflussen.
  4. Moderne Ordnungstherapie: Diese Therapieform basiert auf den Elementen der klassischen Naturheilkunde und zielt darauf ab, die Eigenaktivität im Sinne einer gesundheitsorientierten Lebensstil-Strukturierung zu fördern.
  5. Pflanzenheilkunde: Pflanzliche Schmerzmittel können allein oder begleitend zu den üblichen Schmerzmitteln eingesetzt werden, um deren Dosis zu verringern oder sie in bestimmten Fällen zu ersetzen.
  6. Ergänzende und ausleitende Verfahren: Akupunktur, manuelle Therapieverfahren, Neuraltherapie und ausleitende Verfahren wie Schröpfen oder Blutegel werden zur Schmerztherapie eingesetzt.

Die meisten dieser Verfahren sind auf Ungefährlichkeit und Wirksamkeit überprüft und ihre Wirkung wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Wirkungen und Nebenwirkungen jedes Verfahrens mit dem Arzt zu besprechen.

Was zeichnet naturheilkundliche Schmerztherapien aus?

Naturheilkundliche Schmerztherapien können dazu beitragen, die Dosis konventioneller Schmerzmittel zu reduzieren, da sie nebenwirkungsarme Ergänzungen bieten. Sie stärken die Reaktions- und Regulationsfähigkeit des Organismus auf äußere Reize und erhöhen so die Toleranz gegenüber Schmerzauslösern. Ein verbessertes Körpergefühl hilft langfristig, Fehl- und Überlastungen sowie muskuläre Schwächen zu beseitigen, während eine gesunde Ernährung den Stoffwechsel günstig beeinflussen kann. Ein großer Vorteil der Naturheilkunde ist, dass viele der Verfahren als naturheilkundliche Selbsthilfe zu Hause allein oder mit Hilfe des Partners/der Partnerin durchgeführt werden können, was die Häufigkeit, Intensität und Dauer der Schmerzen auch langfristig senken kann.

Homöopathie bei psychischen Beschwerden und Störungen des vegetativen Nervensystems

Die Homöopathie bietet eine sanfte und wirksame Unterstützung für das Gleichgewicht von Körper und Seele. Sie kann bei leichten Verstimmungen in der Selbsthilfe angewendet werden, ist aber auch bei schweren psychischen Erkrankungen als unterstützende Therapie durch einen erfahrenen Therapeuten anzuraten.

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Es gibt eine Reihe von homöopathischen Arzneien, die sich bei der Behandlung von psychischen Beschwerden bewährt haben:

  • Aconitum D12 (der Sturmhut): Das wichtigste Mittel nach Erleben eines Schocks mit Todesangst.
  • Gelsemium D12 (der Gelbe oder Wilde Jasmin): Hilft, wenn jemand nach einem Schrecken "wie gelähmt", kraftlos und völlig überfordert ist.
  • Argentum nitricum D12 (das Silbernitrat): Entspannt bei Unruhe und Aufregung vor besonderen Ereignissen, Lampenfieber, Herzjagen und Durchfällen.
  • Ignatia D12 (die Ignatiusbohne): Unterstützt den Leidenden bei der Bewältigung von Trennungsschmerzen und Kummer.
  • Natrium chloratum D12 (= muriaticum) (das Kochsalz): Wird eingesetzt bei Depressionen als Folge von Kummer und Ärger; bei Ängsten, die durch Stress und Überlastung hervorgerufen werden.
  • Opium: Bei großer Benommenheit, eingeschränktem Bewusstsein und Gefühl nach einem Schreck.
  • Nux vomica D12 (die Brechnuss): Für streitbare, jähzornige Menschen mit cholerischem und hypochondrischem Temperament.

Schlafstörungen und Homöopathie

Schlaf ist eine wichtige Erholungsquelle für die Gesundheit. Bei Schlafstörungen sind Schlaftabletten jedoch keine langfristige Lösung, da sie die Ursache nicht beseitigen, den Schlafablauf beeinträchtigen und zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen haben können. Homöopathika wie Nervoregin® und Bodival H sind hingegen gut verträglich, machen nicht abhängig und lösen keine Übernächtigungsgefühle aus. Sie decken eine große Bandbreite stressbedingter Symptome ab, allen voran nervöse Unruhe und daraus resultierende Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, indem sie die Nerven stärken und beruhigend auf das Nervensystem einwirken.

Nervoregin® H Tabletten haben sich langjährig bei nervös bedingten Erschöpfungszuständen bewährt. Sie enthalten eine hochwirksame Kombination aus Einzelmitteln, darunter Acidum phosphoricum concentratum (Phosphorsäure) bei geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen und Avena sativa (Hafer) bei Schwäche und Entkräftung, schlechtem Schlaf und Überforderung. Nervoregin® Tropfen enthalten eine Wirkkombination aus vier bewährten homöopathischen Einzelmitteln: Acidum phosphoricum concentratum (Phosphorsäure) und Humulus lupulus (Echter Hopfen) beruhigen und entspannen die Nerven nach geistiger und körperlicher Überanstrengung und fördern einen gesunden Schlaf-Wachrhythmus. Passiflora incarnata (Passionsblume) hat sich bei Schlaflosigkeit infolge nervöser Unruhe und Reizbarkeit des Nervensystems bewährt.

Psyche und vegetatives Nervensystem

Die Psyche und das vegetative Nervensystem stehen in einem engen Zusammenhang. Der alltägliche Stress und die ständige Erreichbarkeit können die Psyche überfordern und zu seelischen und psychosomatischen Beschwerden führen. Da Psyche und vegetatives Nervensystem eng miteinander verbunden sind, können sich psychische Belastungen auch auf das Verdauungssystem, das Hormonsystem, die ableitenden Harnwege und die Haut auswirken.

Um die Psyche zu schützen und psychisch gesund und stabil zu bleiben, ist es wichtig, sich bewusst mit der Umwelt und den Anforderungen des modernen Lebens auseinanderzusetzen, auf Manches zu verzichten, "Nein" zu sagen und Bewegung und Entspannung in den Alltag zu integrieren.

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Es gibt verschiedene Verfahren aus dem Bereich der Komplementärmedizin, die dazu beitragen können, die Psyche zu stabilisieren:

  • Bewegungs- und Entspannungstherapien: Helfen, Stress abzubauen und ihm besser zu begegnen.
  • Psychotherapien: Stellen einen wichtigen Baustein dar, insbesondere bei Bedrückendem, Ängsten und Sorgen.
  • Ernährung: Qualitativ hochwertige Lebensmittel und das Meiden von Zusatzstoffen und industriell vorgefertigten Produkten sind das Beste, was wir hinsichtlich der Ernährung für unseren Körper und unsere Psyche tun können.
  • Pflanzenheilkunde: Verschiedene Heilpflanzen wie Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Passionsblumenkraut und Melissenblätter wirken sich günstig auf die Nerven aus. Lavendel ist eine sehr entspannende Pflanze, insbesondere für die äußerliche Anwendung. Bitterstoffe wirken allgemein stärkend - auch auf die Psyche.
  • Akupunktur: Kann Blockaden im Energiefluss beheben und damit auch günstig auf die Psyche wirken.

Letztendlich ist in diesem Bereich entscheidend, welche Strategie Ihnen persönlich gut hilft und Ihrem Naturell entgegenkommt.

Klosterfrau Produkte zur Unterstützung

Die Klosterfrau bietet eine Reihe von Produkten an, die traditionell zur Unterstützung des Wohlbefindens und zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden:

  • Klosterfrau Melissengeist: Zur Besserung des Allgemeinbefindens bei Belastung von Nerven und Herz-Kreislauf, zur Förderung der Schlafbereitschaft, bei Wetterfühligkeit, zur Besserung des Befindens bei Unwohlsein, zur Förderung der Funktion von Magen und Darm, zur Besserung des Befindens bei unkomplizierten Erkältungen und zur Stärkung. Äußerlich zur Unterstützung der Hautdurchblutung z. B. bei Muskelkater und Muskelverspannungen.
  • Klosterfrau Schmerzfluid: Traditionell zur Förderung der Hautdurchblutung, z. B. zur unterstützenden Behandlung von Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Klosterfrau Erkältungs-Balsam: Zur äußeren Anwendung bei Erkältungskrankheiten der Luftwege wie Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Verschleimung und Bronchialkatarrh.
  • Klosterfrau Hustensaft: Zur Linderung von Hustenreiz bei Erkältungskrankheiten der Atemwege.
  • Klosterfrau Franzbranntwein Latschenkiefer: Traditionell zur Förderung der Hautdurchblutung, z. B. zur unterstützenden Behandlung von Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Klosterfrau Japanisches Heilpflanzenöl: Innerlich zur Einnahme bei Verdauungsbeschwerden und bei Erkältungskrankheiten der Atemwege. Äußerlich bei Muskelschmerzen und nervenschmerzähnlichen Beschwerden.
  • Klosterfrau Bronchial-Tropfen: Traditionell angewendet zur Unterstützung der Schleimlösung im Bereich der Atemwege.
  • Klosterfrau Seda-Plantina: Bei Unruhezuständen und nervös bedingten Einschlafstörungen.
  • Franzbranntwein Aktiv Gel Latschenkiefer: Traditionell angewendet zur Unterstützung der Hautdurchblutung.
  • Klosterfrau Allergin Globuli/Tabletten/Tropfen: Zur Besserung der Beschwerden bei Heuschnupfen.

Aurum/Apis regina comp.

Aurum/Apis regina comp., Globuli velati, ist ein anthroposophisches Arzneimittel, das zur Harmonisierung des Wesensgliedergefüges bei seelisch bedingten, funktionellen Organstörungen, nervösen Erschöpfungszuständen, Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren, depressiver Verstimmung, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche eingesetzt wird.

Bedeutung der vegetativen Harmonisierung

Die Harmonisierung des vegetativen Nervensystems ist ein wichtiger Schritt zur Besserung einer Krankheit. Wenn die Lebenskräfte wieder zu fließen beginnen, setzen Heilvorgänge ein. Eine Umstimmung bedeutet aber noch mehr, wie jeder erfahrene Therapeut bestätigen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine vegetative Harmonisierung automatisch zu einer Besserung einer Krankheit führt, wenn man "auf die richtigen Knöpfe gedrückt hat" und der Kranke sich danach wohler und besser fühlt.

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