Wespenstiche sind im Sommer eine häufige Erscheinung und können unangenehme Symptome verursachen. Typischerweise treten Rötung, Schmerz, Schwellung und Brennen um die Einstichstelle auf. In den meisten Fällen sind Wespenstiche harmlos und heilen innerhalb weniger Tage ab. Allerdings können in manchen Fällen Komplikationen auftreten, darunter allergische Reaktionen und Taubheitsgefühle.
Typische Reaktionen auf einen Wespenstich
Ein Wespenstich verursacht in der Regel lokale Reaktionen wie:
- Rötung: Die Haut um die Einstichstelle rötet sich.
- Schmerz: Ein stechender Schmerz tritt unmittelbar nach dem Stich auf.
- Schwellung: Die Haut um den Stich schwillt an.
- Brennen: Ein brennendes Gefühl kann auftreten.
Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb von ein bis zwei Tagen ab, wobei die Schwellung bis zu einer Woche oder länger anhalten kann. Kühlung mit Kompressen oder Eiswürfeln, in ein Tuch gewickelt, kann die Beschwerden lindern. Auch Cremes und Gels mit Antihistaminika können helfen, Schwellung und Juckreiz zu reduzieren.
Wann ist ein Wespenstich gefährlich?
Obwohl die meisten Wespenstiche harmlos sind, gibt es Situationen, in denen sie gefährlich werden können:
- Allergische Reaktionen: Manche Menschen reagieren allergisch auf Wespengift. Die Reaktionen können von leichten Symptomen bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen.
- Stiche im Mund- und Rachenraum: Ein Stich im Mund oder Rachen kann zu einer starken Schwellung der Schleimhäute führen, die die Atemwege verengen und Erstickungsgefahr verursachen kann.
- Infektionen: Wenn sich die Einstichstelle entzündet, können Komplikationen auftreten. Dies kann durch Kratzen am Stich begünstigt werden.
Allergische Reaktionen auf Wespenstiche
Allergische Reaktionen auf Wespenstiche können verschiedene Schweregrade haben:
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- Örtliche Reaktion: Rötung, Juckreiz und Brennen an der Einstichstelle. Die Schwellung ist kleiner als zehn Zentimeter und klingt innerhalb von 24 Stunden ab.
- Schwere örtliche Reaktion: Die Schwellung ist größer als zehn Zentimeter und hält länger als 24 Stunden an. Betroffene können Frösteln oder sich krank fühlen.
- Systemische Reaktion: Zusätzlich zu den genannten Beschwerden treten tränende Augen oder geschwollene Nasenschleimhäute auf. Symptome wie Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Durchfall und Kreislaufprobleme sind möglich.
- Allergischer Schock: Ein anaphylaktischer Schock beginnt mit Kribbeln und Brennen auf der Zunge oder im Rachen, metallischem Geschmack im Mund, Kopfschmerzen oder Orientierungslosigkeit. Im weiteren Verlauf kann es zu Herzrasen, Erbrechen, Blutdruckabfall, Atemnot, Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zu Organversagen und Herz-Kreislauf-Stillstand kommen.
Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Menschen mit bekannter Insektengiftallergie haben oft ein Notfallset dabei, das Antihistaminika, Kortison und einen Adrenalin-Pen enthält.
Taubheitsgefühl nach Wespenstich: Ursachen
Taubheitsgefühle nach einem Wespenstich können verschiedene Ursachen haben:
- Direkte Nervenreizung: Das Wespengift kann Nerven in der Nähe der Einstichstelle direkt reizen.
- Entzündung: Die Entzündung um den Stich kann auf Nerven drücken und Taubheitsgefühle verursachen.
- Allergische Reaktion: In seltenen Fällen kann eine allergische Reaktion Nerven beeinträchtigen und zu Taubheitsgefühlen führen.
- Neuroborreliose: In sehr seltenen Fällen kann ein Insektenstich, insbesondere ein Zeckenstich, eine Borreliose übertragen, die sich als Neuroborreliose manifestieren kann. Diese kann Nervenschäden verursachen, die sich als Taubheitsgefühle äußern.
- Parästhesien: In seltenen Fällen können Parästhesien, die durch verschiedene Ursachen wie Wechseljahre, Nervenkompression oder Durchblutungsstörungen verursacht werden, als Taubheitsgefühl nach einem Insektenstich fehlinterpretiert werden.
Wann ist ärztliche Hilfe nötig?
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- Taubheitsgefühle auftreten.
- Symptome wie Fieber oder Schwellung der Lymphknoten auftreten.
- Normale Beschwerden wie Hautrötung, Juckreiz und Brennen nach drei Tagen nicht abgeklungen sind.
- Ein Stich im Mund- oder Rachenraum erfolgt ist.
- Anzeichen einer allergischen Reaktion auftreten.
- Ein roter Strich von der Einstichstelle auf der Haut abzeichnet (Anzeichen einer Infektion).
Behandlung von Taubheitsgefühlen nach Wespenstich
Die Behandlung von Taubheitsgefühlen nach einem Wespenstich hängt von der Ursache ab:
- Kühlung: Kühlen der Einstichstelle kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Nervenreizung zu lindern.
- Antihistaminika: Antihistaminika können helfen, allergische Reaktionen zu reduzieren.
- Kortikosteroide: Kortikosteroide können bei starken Entzündungen eingesetzt werden.
- Antibiotika: Wenn eine bakterielle Infektion vorliegt, werden Antibiotika verschrieben.
- Schmerzmittel: Schmerzmittel können helfen, Schmerzen zu lindern.
- MRT: Ein MRT des betroffenen Gelenks sollte immer dann durchgeführt werden, wenn man den Verdacht hat, dass die Ursache der Schmerzen im Gelenk direkt besteht.
Hausmittel und alternative Behandlungen
Einige Hausmittel können zur Linderung der Beschwerden beitragen:
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- Zwiebel: Eine halbierte Zwiebel auf den Stich legen, kann kühlend und entzündungshemmend wirken.
- Quarkwickel: Quark auf ein Tuch auftragen und auf den Stich legen, kann kühlend und entzündungshemmend wirken.
- Retterspitzumschlag: Kompressen mit Retterspitz tränken und auf die schmerzenden Gelenke für 10-20 Minuten legen.
Vorbeugung von Wespenstichen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Wespenstiche zu vermeiden:
- Ruhe bewahren: Nicht nach Wespen schlagen oder sie anpusten.
- Lebensmittel abdecken: Essensduft lockt Wespen an. Vor allem Süßes, Obst, Fleisch und Alkohol sollte nicht offen herumstehen.
- Vorsicht beim Essen und Trinken: Vor dem Trinken oder Essen einen Kontrollblick auf das Glas oder die Speise werfen.
- Strohhalm verwenden: Mit einem Strohhalm im Getränk lässt sich verhindern, dass eine Wespe versehentlich verschluckt wird.
- Schuhe anziehen: Nicht barfuß über Wiesen laufen.
- Dezente Düfte verwenden: Stark riechende Cremes oder Parfüms können Wespen anlocken.
- Abstand halten: Wer ein Wespennest entdeckt, sollte Abstand halten.
- Enganliegende Kleidung in hellen Farben tragen: Aber nicht zu bunt - auch das lockt Insekten an.
- Fenster geschlossen halten.
- Bevorzugte Aufenthaltsorte von Insekten, wie Mülleimer und Wiesen mit Fallobst, vermeiden.
- Nach dem Essen die Hände waschen und sich und Kindern den Mund abwischen. Auch Essensreste sollten vom Tisch entfernt werden.
Insektengiftallergie: Ursachen, Symptome und Behandlung
Eine Insektengiftallergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf das Gift, das beim Stich mancher Insekten in den Körper gelangt. Die häufigsten Auslöser sind Wespen- und Bienenstiche.
Ursachen und Risikofaktoren
Eine Insektengiftallergie entwickelt sich nicht beim ersten Stich. Zunächst erfolgt die Sensibilisierung, bei der das Immunsystem bestimmte Substanzen im Insektengift als gefährlich einstuft und spezifische Antikörper (IgE) dagegen entwickelt. Beim erneuten Stich "erinnert" sich das Immunsystem an diese Substanzen, und es kommt zu einer allergischen Reaktion.
Risikofaktoren für eine Insektengiftallergie sind:
- Genetische Veranlagung: Eine genetische Veranlagung für Allergien begünstigt die Sensibilisierung.
- Erhöhtes Expositionsrisiko: Menschen, die häufig mit Bienen oder Wespen in Kontakt kommen, haben ein höheres Risiko.
- Bestimmte Vorerkrankungen: Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können das Risiko für schwere Reaktionen erhöhen.
- Bestimmte Medikamente: Betablocker und ACE-Hemmer können das Risiko für schwere Reaktionen erhöhen.
Symptome
Die Symptome einer Insektengiftallergie können unterschiedlich schwer ausfallen:
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- Leichte Fälle: Juckreiz, Rötung, Nesselsucht, Haut- und Schleimhautschwellungen.
- Stärkere Fälle: Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Herzrasen, Blutdruckabfall.
- Extremfall: Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand (anaphylaktischer Schock).
Diagnose
Die Diagnose einer Insektengiftallergie erfolgt durch:
- Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte.
- Hauttest: Pricktest oder Intradermaltest.
- Bestimmung spezifischer Antikörper: Nachweis von IgE-Antikörpern gegen Insektengift im Blut.
Behandlung
Die Behandlung einer Insektengiftallergie umfasst:
- Vermeidung von Insektenstichen: Schutzmaßnahmen ergreifen, um Stiche zu vermeiden.
- Notfallset: Tragen eines Notfallsets mit Antihistaminika, Kortison und Adrenalin-Pen.
- Akut-Therapie der örtlichen Reaktionen: Entfernung des Stachels, Auftragen von Glukokortikoid-Creme oder -Gel, kühlende Umschläge, Einnahme eines Antihistaminikums.
- Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie): Langfristige Behandlung, bei der dem Körper in steigender Dosierung das Insektengift verabreicht wird, um die Toleranz zu erhöhen.
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