Parkinson-Krankheit: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Die Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson) ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft, aber auch in seltenen Fällen jüngere Erwachsene betreffen kann. Sie ist gekennzeichnet durch den Verlust von Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen, was zu Bewegungsstörungen und anderen Symptomen führt. Obwohl Parkinson nicht heilbar ist, gibt es eine Vielzahl von Behandlungen, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Was ist Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des Gehirns, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt und die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Ihre Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei der Parkinson-Krankheit werden Nervenzellen im Gehirn geschädigt, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Das Dopamin sorgt unter anderem dafür, dass elektrische Impulse vom Gehirn über die Nerven zu den Muskeln übertragen werden. Die Zerstörung der Zellen beeinträchtigt die Fähigkeit, Bewegungen in Gang zu setzen oder zu koordinieren.

Die Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson) ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Nach und nach sterben Nervenzellen im Gehirn ab und es kommt zu einem Mangel am Botenstoff Dopamin. Die Folge: Bewegungsstörungen wie verlangsamte Bewegungen (Bradykinese), Muskelversteifung (Rigor) und unkontrollierbares Zittern (Tremor). Nach der Alzheimer-Krankheit zählt Morbus Parkinson weltweit zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen.

Man unterscheidet drei Parkinson-Syndrome:

  • Das idiopathische Parkinson-Syndrom (idiopathisch = Krankheit ohne erkennbare Ursache) ist das „klassische“ Parkinson und macht circa 75 Prozent aller Parkinson-Erkrankungen aus.
  • Zum sekundären Parkinson-Syndrom gehören sehr seltene genetischen Formen von Parkinson, die zum Beispiel durch bestimmte Erkrankungen, eine Vergiftung oder Medikamente ausgelöst werden können.
  • Das atypische Parkinson-Syndrom kann als Folge anderer neurodegenerativer Erkrankungen auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für das Absterben der Nervenzellen bei Parkinson sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

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Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS)

Am häufigsten ist das sogenannte idiopathische Parkinson-Syndrom. „Idiopathisch“ bedeutet, dass keine Ursache gefunden werden kann. Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) geht von einer bestimmten Hirnregion aus, der sogenannten schwarzen Substanz (Substantia nigra) im Mittelhirn. Hier befinden sich spezielle Nervenzellen (Neurone), die den Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) Dopamin produzieren und mit ihm mit anderen Nervenzellen kommunizieren. Dopamin ist unter anderem wichtig für die Bewegungssteuerung. Die Ursache für den Zelltod bei der Parkinson-Krankheit ist noch nicht eindeutig nachgewiesen. In den betroffenen Nervenzellen bilden sich Ablagerungen (Lewy-Körperchen), die hauptsächlich aus Verklumpungen des Eiweißmoleküls Alpha-Synuklein bestehen und als Ursache für den neurodegenerativen Prozess diskutiert werden. Das idiopathische Parkinson-Syndrom (idopathisch = eigenständige Erkrankung ohne anderweitige greifbare Ursache) macht etwa 75 Prozent aller Parkinson-Syndrome aus.

Genetische Faktoren

Zehn Prozent der Parkinson-Erkrankungen sind genetisch bedingt. Hier sind Mutationen, also Veränderungen der Erbinformation, Ursache der Erkrankung. Patienten mit genetischer - man sagt auch familiärer- Parkinson sind im Schnitt etwas jünger, wenn sich Symptome zeigen: oft treten erbliche Formen schon vor dem 50. Lebensjahr auf.

Sekundäres Parkinson-Syndrom

Parkinson-Beschwerden können zudem die Folge anderer Erkrankungen des Nervensystems wie beispielsweise einer Demenz sein. Beim sogenannten sekundären Parkinson-Syndrom ähneln die Symptome denen der „echten“ Parkinson-Erkrankung, ohne dass es sich um Morbus Parkinson handelt: Hier werden die Symptome nicht durch Parkinson und damit durch Zellsterben in der Substantia Nigra verursacht. Das „Sekundäre Parkinson-Syndrom“ kann z.B. durch bestimmte Erkrankungen, eine Vergiftung oder Medikamente ausgelöst werden.

Risikofaktoren

Zu den bekannten Risikofaktoren für Parkinson gehören:

  • Alter: Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Sie tritt meist erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Im Alter ist die Erkrankung deutlich häufiger: Ab 70 Jahren sind etwa 20 von 1000 Menschen betroffen.
  • Geschlecht: Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Insgesamt gibt es ca. 50 Prozent mehr männliche als weibliche Parkinson-Patienten.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko.
  • Umweltfaktoren: Bestimmte Umweltgifte wie Pestizide und Herbizide stehen im Verdacht, das Risiko zu erhöhen.
  • Schädel-Hirn-Trauma: Wiederholte oder schwere Schädel-Hirn-Traumata können das Risiko erhöhen.

Symptome

Die Parkinson-Krankheit kann sich auf sehr verschiedene Weise äußern. Lange bevor die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wird, kann es erste Anzeichen geben. Sie werden oft gar nicht bemerkt oder als normale Alterserscheinung gesehen. Die Symptome von Morbus Parkinson entwickeln sich schleichend. Oft werden die ersten klinischen Zeichen zuerst vom Umfeld der Betroffenen entdeckt.

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Die Symptome von Parkinson können vielfältig sein und sich im Verlauf der Krankheit verändern. Zu den häufigsten gehören:

Motorische Symptome

Die Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit sind:

  • Bewegungsarmut (Akinesie): Es sind nur noch langsame Bewegungen möglich. Zum Beispiel wird der Gang sehr zögerlich, mit kurzen, kleiner werdenden Schritten. Es fällt schwer, Bewegungen in Gang zu setzen - so will beim Laufen besonders der erste Schritt oft nicht gelingen. Einmal in Bewegung, wird es auch schwieriger, die Bewegung zu stoppen, also beispielsweise auf Kommando stehenzubleiben. Das Mitschwingen der Arme beim Gehen verschwindet mit Fortschreiten der Erkrankung. Handgriffe und Tätigkeiten, die etwas Geschick erfordern, wie etwa das Zubinden von Schuhen, werden ebenfalls immer schwieriger. Weil die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln abnimmt, erscheint das Gesicht mit der Zeit maskenartig. Das Sprechen wird leise und monoton, auch das Schlucken fällt schwer. Bei Betroffenen nimmt die Bewegungsfähigkeit ab. So gehen Parkinson-Patienten auffallend langsam und mit kleinen Schritten, sich drehen fällt ihnen schwer. Die Mimik wird maskenhaft, die Handschrift wird kleiner.
  • Muskelsteife (Rigor): Vor allem die Arme, die Beine und der Hals können dauerhaft steif und angespannt sein. Arme und Beine lassen sich meist auch durch eine zweite Person nur gegen einen Widerstand oder gar nicht bewegen und versteifen sich bei solchen Versuchen sogar noch stärker. Die übermäßige Anspannung führt oft zu Muskelschmerzen. Typisch für Parkinson-Patienten ist eine Steifheit der Muskeln, von der häufig Nacken, Arme und Beine betroffen sind. Die Körperhaltung ist vornübergebeugt. Es fühlt sich für Betroffene an, als ob Bewegungen gegen einen Widerstand ausgeführt werden müssen. Manchmal sind Bewegungen regelrecht blockiert. Eine erhöhte Muskelspannung, die zu einem Gefühl der Steifheit oder Unbeweglichkeit führt. Dies kann zu Schmerzen und Schwierigkeiten beim Gehen führen.
  • Zittern in Ruhe (Ruhetremor): Dieses Zittern tritt bei den meisten Menschen mit einer Parkinson-Krankheit auf. Es nimmt bei Bewegung ab. Besonders häufig zittern die Hände. Dadurch wird die Schrift kleiner und undeutlicher. Dabei handelt es sich um ein unwillkürliches Zittern der Hände. Im späteren Verlauf der Krankheit kann der Ruhetremor auch die Füße betreffen. Das Zittern tritt bei Parkinson nur auf, während Hände und Füße ruhen und verstärkt sich bei emotionaler Belastung. Der Ruhetremor kann auch auf eine Körperhälfte beschränkt sein. Er verschwindet, wenn Patienten die betroffene Extremität bewegen oder während Patienten schlafen. Ein zitternder oder wackelnder Zustand, normalerweise in Ruhe, besonders in den Händen, aber auch in Armen, Beinen oder dem Kiefer.
  • Posturale Instabilität (Mangelnde Stabilität der Körperhaltung): Hinter diesem Begriff verbergen sich Gleichgewichtsstörungen. Die Betroffenen gehen und stehen unsicher und können das Gleichgewicht nicht mehr halten, weshalb es zur Gefahr von Stürzen kommt. Eine verminderte Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, was zu Stürzen und Verletzungen führen kann.
  • „Einfrieren“ von Bewegungen (Freezing)
  • Sprachschwierigkeiten
  • Schluckbeschwerden
  • Verlangsamte Bewegungen (Bradykinese): Eine langsame Bewegung, die das alltägliche Leben stark beeinträchtigen kann. Die Betroffenen können Schwierigkeiten haben, einfache Aufgaben wie das Anziehen oder das Halten von Gegenständen zu erledigen. Bei Betroffenen nimmt die Bewegungsfähigkeit ab. So gehen Parkinson-Patienten auffallend langsam und mit kleinen Schritten, sich drehen fällt ihnen schwer. Die Mimik wird maskenhaft, die Handschrift wird kleiner.

Wegen dieser Symptome wurde Parkinson früher auch Schüttellähmung genannt. Oft machen sich die Symptome auf einer Körperseite stärker bemerkbar.

Nicht-motorische Symptome

Neben den motorischen Symptomen können bei Parkinson auch eine Reihe von nicht-motorischen Symptomen auftreten, darunter:

  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Verstopfung
  • Gedächtnisprobleme
  • Störungen der vegetativen Funktionen (z. B. Blutdruck und Verdauung)
  • Riechstörungen
  • Sehstörungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Beschwerden im Nacken- oder Lendenwirbelbereich
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • Unsicherheit und Unruhe
  • Depressive Verstimmung
  • Geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz

Viele Menschen mit Parkinson berichten, dass es ihnen guttut, so weit wie möglich aktiv zu bleiben.

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Frühsymptome

Lange bevor die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wird, kann es erste Anzeichen geben. Sie werden oft gar nicht bemerkt oder als normale Alterserscheinung gesehen.Zu den frühen Anzeichen von Parkinson gehören zum Beispiel:

  • Veränderung beim Mitschwingen der Arme beim Gehen
  • Störung der Feinmotorik (etwa eine andere Handschrift)
  • Schlafstörungen
  • Sehstörungen
  • Riechstörungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Beschwerden im Nacken- oder Lendenwirbelbereich
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • Unsicherheit und Unruhe
  • Zittern
  • Depressive Verstimmung

Es ist nicht ungewöhnlich, dass mehrere Jahre zwischen den ersten Parkinson-Anzeichen und einer Diagnose vergehen. Wie die Erkrankung verläuft, ist ganz unterschiedlich. Die Beschwerden nehmen meist schleichend zu. Mit der Zeit verstärken sich Bewegungsarmut, Muskelsteifheit und Zittern.

Spätstadium

Im Spätstadium brauchen Menschen mit Parkinson Unterstützung bei vielen Alltagsaktivitäten wie Essen und Trinken, Aufstehen und Herumgehen, Anziehen und Körperpflege. Nach etwa 5 bis 10 Jahren verstärken sich die Symptome oft wieder. Das liegt daran, dass die Gehirnzellen durch das Fortschreiten der Erkrankung weiter geschädigt werden. Die Wirkung der Medikamente reicht dann nicht mehr aus und schwankt stark. Die Beschwerden wechseln zwischen extremer Bewegungsarmut und normaler Beweglichkeit. Dies wird „Off-“ beziehungsweise „On-Phase“ genannt. Es kann auch zu unwillkürlichen Bewegungen kommen, wie Schlenkern der Arme, Schmatzen oder ruckartigen Bewegungen. Zusätzliche Beschwerden wie Sprachstörungen, Gedächtnisprobleme, Blasenstörungen, Halluzinationen oder Depressionen können folgen. Einige Betroffene entwickeln eine Demenz.

Diagnose

Die Ärztin oder der Arzt stellt die Diagnose meist nach körperlichen Untersuchungen und einem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden und die bisherige Krankheitsgeschichte. Es kann hilfreich sein, wenn Angehörige an dem Gespräch teilnehmen, da ihnen manchmal Beschwerden oder Einschränkungen auffallen, die man selbst nicht bemerkt. Zusätzlich zu einer allgemeinen körperlichen Untersuchung testet die Ärztin oder der Arzt die Reflexe, Empfindlichkeit (zum Beispiel gegenüber Schmerz oder Druck) und Beweglichkeit - beispielsweise, ob sich die Gelenke normal bewegen lassen oder die Muskeln Widerstand leisten.Um die Diagnose zu sichern, wird manchmal der sogenannte L-Dopa-Test gemacht. Dazu nimmt man das Medikament L-Dopa (Levodopa) ein und schaut, ob die Beschwerden abnehmen. Tritt rasch eine Besserung ein, spricht das für Parkinson.Gerade im Frühstadium ist die Parkinson-Krankheit nicht immer gut von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Dann ist es sinnvoll, den Verlauf der Beschwerden eine Weile zu beobachten.

Sobald Symptome bemerkt werden, sollte eine Neurologin beziehungsweise ein Neurologe aufgesucht werden. Umso früher Sie diesen Schritt gehen, desto besser können Therapiemaßnahmen greifen. Mithilfe verschiedener Tests (unter anderem Riechtests in der Frühdiagnose, L-Dopa-Test etc.) stellt die Ärztin oder der Arzt fest, ob es sich um Parkinson handelt. Um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, wird mitunter auch ein MRT oder CT durchgeführt . Zu weiteren spezifischeren Untersuchungsverfahren werden Sie von ärztlichen Spezialistinnen und Spezialisten beraten.

PANDA-Test

Um die geistigen Fähigkeiten zu überprüfen, gibt es spezielle Gedächtnistests. Ein Test, der extra für Menschen mit Parkinson entwickelt wurde, heißt PANDA-Test (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment). Damit werden zum Beispiel die Aufmerksamkeit, das Erinnerungsvermögen oder die Wortfindung getestet. Wenn der Verdacht auf eine Demenz besteht, können weitere Tests wie eine MRT-Untersuchung zeigen, ob Teile des Gehirns geschrumpft sind.

Behandlung

Die Erkrankung lässt sich zwar nicht heilen, es gibt aber wirksame Therapien, die die Beschwerden lindern können.

Medikamentöse Therapie

Am Anfang der Erkrankung - wenn die Beschwerden nicht belastend sind - ist unter Umständen noch keine Behandlung nötig. Nehmen die Beschwerden zu, können Medikamente helfen, die das fehlende Dopamin ersetzen. Dadurch lassen sich die Symptome oft lindern. Da die Medikamente das Fortschreiten der Krankheit aber nicht aufhalten können, reicht ihre Wirkung mit der Zeit nicht mehr aus. Deshalb müssen Art und Dosierung der Mittel immer wieder angepasst werden. Damit sie gleichmäßig wirken, kann eine Medikamentenpumpe eingesetzt werden. Sie gibt den Wirkstoff entweder unter die Haut oder direkt in den Dünndarm ab. Parkinson wird in erster Linie mit Medikamenten behandelt. Dabei wird die Therapie von einem Spezialisten für neurologische Bewegungsstörungen individuell an den Patienten angepasst, denn die Beschwerden können variieren und unterschiedlich schnell fortschreiten. Die Parkinson-Symptome lassen sich durch einen Ausgleich des Dopaminmangels lindern, indem man Dopamin als Medikament zuführt (z. B. in Form des Antiparkinson-Wirkstoffs L-Dopa). Die medikamentöse Behandlung von Parkinson zielt darauf ab, die Botenstoffe im Gehirn wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen und damit die motorischen Defizite abzumildern. Dazu kommen Medikamente zum Einsatz, die den Dopaminmangel wieder ausgleichen, wie zum Beispiel Levodopa (in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer). Parkinson wird in der Regel vor allem mit Medikamenten behandelt. Es gibt Medikamente, die Dopamin enthalten und so den Dopaminmangel ausgleichen und solche, die den Abbau vorhandenen Dopamins verhindern. Ein Spezialist oder eine Spezialistin für neurologische Bewegungsstörungen erstellt dafür einen individuell angepassten Medikamentenplan.

Im Frühstadium können Medikamente die Beschwerden meist deutlich bessern oder sogar zum Verschwinden bringen.

Tiefe Hirnstimulation (THS)

Manchen Menschen, deren Beschwerden sich durch Medikamente nicht ausreichend bessern, wird eine tiefe Hirnstimulation angeboten. Dazu ist eine Operation erforderlich, bei der Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns eingesetzt werden. Manchmal kann auch ein hirnchirurgischer Eingriff sinnvoll sein, die sogenannte Tiefe Hirnstimulation (THS). Dazu werden Elektroden ins Gehirn eingesetzt, die durch elektrische Impulse bestimmte Hirnregionen positiv beeinflussen. Bei der tiefen Hirnstimulation (THS) werden Elektroden ins Gehirn eingesetzt. Durch elektrische Impulse können so bestimmte Hirnregionen positiv beeinflusst werden. In Studien hat sich gezeigt, dass auf eine früh durchgeführte THS vor allem jüngere Betroffene gut ansprechen.

Die THS kann die Lebensqualität von Parkinson-Patienten erheblich verbessern, indem sie die motorischen Symptome kontrolliert und es den Betroffenen ermöglicht, ihre täglichen Aktivitäten besser auszuführen. Durch die gezielte Stimulation bestimmter Gehirnregionen können Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung reduziert werden, was zu einer verbesserten Mobilität und Unabhängigkeit führt.

Nicht-medikamentöse Therapien

Neben der medikamentösen Behandlung sind nicht-medikamentöse Therapien sehr wichtig. Die Erkrankten werden dabei unterstützt, ihre bestehenden kognitiven Fähigkeiten und Alltagskompetenzen möglichst lange zu erhalten. Die medikamentöse Behandlung wird bei Parkinson um verschiedene Therapien ergänzt. Leben mit Parkinson kann auch heißen: je nach Erfordernis regelmäßig Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie in Anspruch zu nehmen. Damit können gute Erfolge in Sachen Erhalt der Lebensqualität erzielt werden.

  • Ergotherapie: Im Rahmen einer begleitenden Ergotherapie werden Alltagsbewegungen und -tätigkeiten geübt.
  • Physiotherapie: Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit führt dazu, dass die Muskelkraft abnimmt. Bewegungsübungen und Sport sollen helfen, dies auszugleichen und die Beweglichkeit und Koordination zu verbessern. Zur Linderung der motorischen Symptome der Parkinson-Erkrankung wird möglichst viel körperliche Aktivität empfohlen.
  • Logopädie: Wenn die Stimme leiser und die Sprache undeutlicher wird, kann auch eine Sprachtherapie (logopädische Therapie) infrage kommen.

Leben mit Parkinson

Die Parkinson-Krankheit wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus - ob Beruf, Partnerschaft und Familie oder Freizeitaktivitäten. Auch wenn sich der Alltag im Frühstadium der Erkrankung nur wenig verändert: Viele Betroffene haben Angst, mit der Zeit unselbstständig und pflegebedürftig zu werden. Es kann aber gelingen, noch lange ein Leben zu führen, das durch die Krankheit nicht allzu sehr beeinträchtigt ist.Dennoch ist es sinnvoll, sich auf die Zeit einzustellen, in der zunehmend Unterstützung nötig wird. Sehr wichtig ist eine gute ärztliche Begleitung. Den meisten Menschen gelingt es zudem besser, mit ihrer Erkrankung umzugehen, wenn sie sich nicht zurückziehen, sondern von Anfang an mit anderen austauschen. Wichtig ist auch, Angehörige, Freundinnen, Freunde und Bekannte mit einzubinden, wenn im Alltag Hilfe nötig ist.

Chris, der den Verein „Parkinson Pate e.V.“ gegründet hat, sagt: "Akzeptiert das, was ihr nicht ändern könnt. Setzt euch zusammen mit euren Angehörigen mit dem Thema Parkinson auseinander, aber gebt dem ganzen nicht zu viel Raum!"

Forschung

Die Forschung hat in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht, um die Symptome der Parkinson-Erkrankung zu lindern. Die Lebenserwartung von Menschen mit Parkinson ist heute weitgehend normal. In Deutschland und international werden daher neue Therapien erforscht, die an der Ursache der Erkrankung ansetzen. Deutschland gehört zu den international führenden Standorten der Parkinson-Forschung. Es gibt hervorragende regionale und nationale Forschungsnetzwerke. Ihre Organisation und Finanzierung ist den Forschern aber weitgehend selbst überlassen. Daher sind private Initiativen und nichtstaatliche bzw.

Wer eine Krankheit heilen möchte, muss sie zunächst einmal verstehen. Forschende des DZNE fahnden daher nach den Ursachen für das Nervensterben bei Parkinson - sowohl bei der sporadischen als auch bei der erblichen Form der Erkrankung. Andere erforschen die Rolle von Entzündungsprozessen oder bestimmten Genmutationen. Außerdem gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE der Frage nach, wie geschädigte Mitochondrien zur Krankheitsentstehung beitragen können. Die „Kraftwerke der Zelle“ können schädliche Sauerstoffradikale abgeben und bauen zudem Dopamin ab. Ein weiteres wichtiges Forschungsziel ist aber auch die Suche nach so genannten Biomarkern: das sind messbare biologische Merkmale (z. B. im Blut oder Nervenwasser), die eine Früherkennung von Parkinson erlauben und helfen, das Fortschreiten der Erkrankung besser im Auge zu behalten.

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