Ein Hirntumor ist eine Geschwulst im Kopf, die entsteht, wenn sich Zellen im Gehirn unkontrolliert vermehren. Diese Tumoren können direkt im Gehirn entstehen oder von anderen Körperstellen ins Gehirn streuen. Hirntumore gehören zu den seltenen onkologischen Erkrankungen bei erwachsenen Menschen. Bei Kindern sind sie jedoch die zweithäufigste Krebsart. In Deutschland erkranken rund 8.000 Menschen pro Jahr neu an einem primären Gehirntumor.
Viele Hirntumore sind heute gut behandelbar. Prognose, Verlauf und Behandlungsmöglichkeit hängen vom Tumortyp ab, von seiner Bösartigkeit und von seiner Lokalisation.
Arten von Hirntumoren
Hirntumore werden in verschiedene Typen eingeteilt, wobei die häufigsten aus den Stützzellen im Gehirn, den sogenannten Gliazellen, hervorgehen. Diese Neubildungen werden Gliome genannt. Es gibt wichtige Unterschiede zwischen gutartigen und bösartigen Hirntumoren. Gutartige Tumore sind weniger gefährlich.
Einige Beispiele für eher gutartige Hirntumore (benigne) sind:
- Meningeome aus den Hirnhautzellen
- Neurinome/Schwannome aus den Hirnnerven-umhüllenden Zellen
Beispiele für eher bösartige (maligne) Hirntumore sind:
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- Medulloblastome aus unreifen Kleinhirnzellen
- Glioblastome aus Gliazellen
Ursachen und Risikofaktoren
Meistens sind die Ursachen für Hirntumore nicht bekannt. Die Ursachen für eine Krebserkrankung im Gehirn sind Stand der jetzigen Forschung weitgehend unbekannt. Expertinnen und Experten vermuten, dass sie hauptsächlich zufällig (sporadisch) entstehen - beispielsweise durch Fehler in der Zellteilung. Auch die Risikofaktoren für eine Entstehung von Hirntumoren sind bisher weitestgehend unklar.
Die folgenden Faktoren können das Risiko jedoch geringfügig erhöhen:
- Genetische Vorbelastung (Verwandte ersten Grades sind an einem Hirntumor erkrankt)
- Erkrankungen
Mit Ausnahme ganz selten vorkommender familiärer Tumorhäufungen gibt es kaum bekannte Risikofaktoren für Hirntumorerkrankungen. Ein Gehirntumor kann jeden treffen. Dabei sind ihre Ursachen weitgehend unbekannt.
Ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung eines Meningeoms ist eine vorangegangene Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich. Die Tumoren können Jahrzehnte nach einer Bestrahlung auftreten. Auch seltene Krebs-Syndrome wie die Neurofibromatose Typ 2 (NF2) sind mit einem erhöhten Risiko für Meningeome verbunden. Weibliche Geschlechtshormone wie Progesteron (Gestagen) und Östrogen beeinflussen das Wachstum von Meningeomzellen - darauf deuten sowohl wissenschaftliche Daten aus Laborversuchen als auch Fallberichte hin. Klare Hinweise gibt es beispielsweise zum Zusammenhang von hoch dosiertem Cyproteronacetat (CPA) und der Entstehung von Meningeomen. Für andere hormonelle Kontrazeptiva, beziehungsweise eine Hormonersatztherapie, gibt es bislang keine einheitlichen Studienergebnisse. Ein erhöhtes Risiko für Hirntumoren wie das Meningeom durch die Nutzung von Mobilfunkgeräten gilt heute als unwahrscheinlich - das legen auch aktuelle Daten einer großen internationalen Kohortenstudie aus Schweden nahe.
Symptome
Nicht immer verursachen Hirntumore sofort Beschwerden, weswegen sie häufig nicht sofort bemerkt werden. Treten dann doch Symptome auf, können sie sehr unterschiedlich sein, da sie von der Lage des Tumors abhängig sind. Durch Kompression oder Zerstörung von Nachbarstrukturen können sie Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen und andere Symptome verursachen.
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Typische Anzeichen können sein: Lähmungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, aber auch epileptische Anfälle, Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen sind typische Anzeichen.
Folgende Symptome sind möglich - allein oder in Kombination:
- Kopfschmerzen (besonders stärker werdende und nicht auf Schmerzmittel ansprechende Schmerzen)
- Probleme beim Sehen, Sprechen oder Hören
- Bewusstseins-/Konzentrations-/Koordinationsstörungen
- Epileptische Krampfanfälle (besonders neu auftretende Anfälle)
- Taubheitsgefühl/Lähmung
- Schwindel
- Übelkeit/Erbrechen
- Persönlichkeitsveränderungen (höhere Reizbarkeit, geringere Frustrationsgrenze)
- Hormonale Störungen
Kopfschmerzen können - müssen aber nicht - ein Hinweis auf einen Hirntumor sein. Es gibt auch Tumorerkrankungen im Gehirn, bei denen keine Kopfschmerzen auftreten.
Diagnose
Heute wird bei Vorliegen dieser Beschwerden in der Regel rasch eine Bildgebung des Gehirns durchgeführt.
Besteht ein Verdacht auf einen Hirntumor, wird deine Ärztin oder dein Arzt dich zunächst nach deiner bisherigen Krankengeschichte befragen (Anamnese). Dazu gehören z. B. Vorerkrankungen und Lebensgewohnheiten, aber auch, welche Beschwerden du zurzeit hast.
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Danach folgt eine klinisch-neurologische Untersuchung, bei der Störungen in der Sinneswahrnehmung oder Probleme mit der Aufmerksamkeit oder dem Gedächtnis festgestellt werden können.
Hirntumore können mittels MRT, CT, Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder einer Angiographie entdeckt werden. Die MRT spielt dabei die wichtigste Rolle. Ergänzend können auch eine Elektroenzephalographie (EEG) zur ungefähren Lokalisation des Tumors oder eine Liquoruntersuchung, mit der Entzündungen ausgeschlossen werden können, durchgeführt werden.
Hat sich durch die vorherigen Untersuchungen der Verdacht auf einen Hirntumor bestätigt, wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Durch die Biopsie wird die Diagnose abgesichert und anhand des entnommenen Gewebes können die Eigenschaften des Tumors bestimmt werden. Für die Entnahme des Tumorgewebes gibt es zwei Möglichkeiten: Die stereotaktische Biopsie, bei der gezielt Gewebeproben entnommen werden, oder die Tumoroperation, bei der schon möglichst viel vom Tumor entfernt wird. Welche Biopsie die Chirurgin oder der Chirurg durchführt, hängt unter anderem von der Lage des Tumors und deinen Beschwerden ab.
Anhand der entnommenen Gewebeprobe (Biopsat) wird festgestellt, ob der Tumor gut- oder bösartig und in welchem Stadium er ist (Klassifikation). Die Klassifikation richtet sich dabei nach den international anerkannten Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
WHO-Klassifikation von Hirntumoren:
- Grad I: gutartig, langsames Wachstum, sehr gute Prognose
- Grad II: Übergang in bösartigen Tumor möglich, erhöhtes Risiko für Rezidive
- Grad III: bösartig, Operation gefolgt von Strahlen- und/oder Chemotherapie notwendig
- Grad IV: sehr bösartig, schnelles Wachstum, schlechte Prognose, Operation gefolgt von Strahlen- und/oder Chemotherapie notwendig
Auch der Tumortyp kann so bestimmt werden. Es ist wichtig, all diese Eigenschaften des Tumors zu kennen. So können die Prognose und die erfolgversprechendste Therapie abgeschätzt werden. Eine definitive Diagnose ist jedoch meist erst durch die neuropathologische Untersuchung des Tumorgewebes nach operativer Entfernung oder einer Gewebeentnahme möglich.
Therapie und Behandlung
Die Therapie richtet sich nach der diagnostischen Zuordnung, nach der Aggressivität und nach der Lokalisation des Tumors. Die Lage eines Hirntumors beeinflusst die Behandlung maßgeblich. Tumoren in gut erreichbaren Bereichen lassen sich oft operativ entfernen, was die besten Heilungschancen bietet. Befindet sich der Tumor nahe an wichtigen Hirnregionen - etwa für Sprache, Bewegung oder Atmung - kann eine vollständige Entfernung zu riskant sein.
Welche Behandlung bei dir infrage kommt, ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören neben den Eigenschaften des Tumors (Ursprungsgewebe, Mutationen, Stadium und Wachstumsgeschwindigkeit) auch seine Lage sowie dein Alter, dein Gesundheitszustand und eventuelle Begleiterkrankungen.
Folgende Therapieoptionen sind die wichtigsten bei Hirntumoren: Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Es können aber auch zielgerichtete Medikamente zum Einsatz kommen oder du kannst an einer klinischen Studie teilnehmen. Nicht alle Hirntumore müssen behandelt werden. Die häufig auftretenden Meningeome älterer Menschen können oft durch regelmäßige, z. B. Nur bei Größenzunahme dieser Tumoren muss therapiert werden. Fast alle Gehirntumore können heute operiert werden, nicht alle müssen operiert werden. Bei anderen Gehirntumoren ist dies mit der Operation allein nicht möglich.
Operation
Eine Operation ist meist der erste Behandlungsschritt. Sie hat das Ziel, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine umliegenden Hirnregionen beschädigt werden, damit es nicht zu neurologischen Beeinträchtigungen kommt. Deswegen werden Hirnoperationen nicht immer unter Vollnarkose durchgeführt.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist nach der Operation die zweitwichtigste Therapiemöglichkeit bei Tumoren des ZNS. Die Strahlentherapie ist eine lokale Therapie. Das bedeutet, dass sie zielgenau auf die vom Tumor betroffenen Regionen wirken kann und so weniger Schaden bei gesunden Zellen und somit weniger Nebenwirkungen verursacht. Dabei werden hochenergetische Röntgenstrahlen verwendet, die auch in tiefere Regionen vordringen können. Die Strahlen schädigen das Erbgut der Tumorzellen und verhindern so das weitere Wachstum.
Bei der Strahlentherapie unterscheiden Expertinnen und Experten die Lokalbehandlung (die erweiterte Tumorregion wird bestrahlt), die Ganzhirnbestrahlung und die Bestrahlung des gesamten Liquorraums. Denn Tumorzellen können sich auch über das Nervenwasser (Liquor) verteilen und können dann nicht durch eine Operation entfernt werden.
Chemotherapie
Auch bei einer Chemotherapie schädigen die Medikamente das Erbgut der Tumorzellen oder stören ihren Stoffwechsel. Da Zytostatika jedoch im ganzen Körper (systemisch) wirken, beeinträchtigen sie auch sich schnell teilende gesunde Zellen. Deswegen kommt es zu mehr Nebenwirkungen als bei einer Strahlentherapie.
Da Zytostatika meist per Infusion in die Vene verabreicht werden, verteilen sie sich über das Blut im Körper. Hier kommt es zu einer Herausforderung bei Hirntumoren: Das Gehirn ist durch die Blut-Hirn-Schranke vor schädlichen Substanzen geschützt. Nur wenige Medikamente, darunter auch einige Zytostatika, können diese Barriere überwinden. Vereinfachend kommt hinzu, dass die Blut-Hirn-Schranke bei bösartigen Tumoren häufig nicht mehr intakt ist.
Zielgerichtete Therapien
Zielgerichtete Therapien kommen in der Regel zum Einsatz, wenn der Tumor nicht auf vorherige Behandlungen anspricht oder wiedergekehrt ist. Es müssen allerdings bestimmte Eigenschaften beim Tumor vorliegen, gegen die sich eine zielgerichtete Therapie richten kann. So können beispielweise BRAF/MEK-Hemmer bei einer BRAF V600-Mutation angewendet werden.
Klinische Studien
Zeigt keine bisherige Therapie den gewünschten Erfolg oder ist eine Mutation vorhanden, für die es bisher noch keine zugelassene Therapie gibt, ist die Teilnahme an einer klinischen Studie eine Option.
Supportive Maßnahmen
Vor, während und nach der Behandlung gibt es unterstützende Maßnahmen, um Beschwerden vorzubeugen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, epileptische Anfälle oder eine Hirnschwellung. Das sind sowohl durch den Tumor verursachte Symptome als auch durch die Krebstherapie hervorgerufene Beschwerden. Insgesamt soll deine Lebensqualität dadurch verbessert werden.
Nebenwirkungen der Therapie
Die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie sind meist geringer als bei anderen Therapien, wie z. B. der Chemotherapie. An der bestrahlten Stelle können Rötungen und trockene Schuppung sowie Haarausfall auftreten. Manchmal kann es auch zu Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden oder Übelkeit und Erbrechen kommen. Nach Ende der Therapie bilden sich die Nebenwirkungen in der Regel zurück und nur selten kommt es zu bleibenden Hautveränderungen, wie beispielsweise einer Verfärbung oder Verhärtung.
Bei einer Chemotherapie können die typischen Nebenwirkungen auftreten, die durch den Angriff auf sich schnell teilende Zellen verursacht werden. Die häufigsten sind Übelkeit und Erbrechen, Entzündung der Mundschleimhaut und ein verändertes Blutbild. Haarausfall ist bei den bei Hirntumoren eingesetzten Zytostatika eher selten.
Nachsorge
Nach der Therapie kommen Kontrolluntersuchungen auf dich zu. In welchen Abständen diese stattfinden, ist individuell und hängt von deinem persönlichen Rückfallrisiko ab. Bei diesen Verlaufskontrollen wirst du zu möglichen Beschwerden befragt und körperlich untersucht. Auch regelmäßige MRT-Untersuchungen gehören zur Nachsorge. So können ein wiederkehrender Tumor oder wieder wachsende Tumorreste schnell erkannt werden.
Solltest du zwischen zwei Terminen Beschwerden haben, dann wende dich sofort an deine Ärztin oder deinen Arzt und warte nicht den nächsten Termin ab.
In diesen Terminen kannst du auch soziale oder seelische Belange ansprechen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir psychoonkologische Hilfe vermitteln. Dabei unterstützen dich Menschen, die auf den Umgang mit Krebsbetroffenen spezialisiert sind.
Du kannst nach der Therapie auch an einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen. Sie kann z. B. logopädische, ergotherapeutische, physiotherapeutische und neurokognitive Training-Programme umfassen - je nachdem, was du benötigst. So kann sie dir die Rückkehr in den Alltag erleichtern.
Meningeome: Eine besondere Form gutartiger Hirntumoren
Meningeome sind überwiegend gutartige Hirntumoren. Zunehmend werden kleine Tumoren in der Bildgebung zufällig entdeckt. Die Therapieentscheidung kann dann eine Herausforderung für Betroffene und ihre Ärzte sein. Häufig treten Meningeome zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Meningeome treten meist im Schädel (intrakraniell) auf, selten aber auch im Bereich der Wirbelsäule (spinal).
Symptome von Meningeomen
Machen Meningeome Beschwerden, können diese oft zunächst unspezifisch sein. Typisch sind Kopfschmerzen oder epileptische Anfälle. Weitere neurologische Defizite sind vor allem von der Lage des Meningeoms abhängig.
Diagnose von Meningeomen
Goldstandard für die Diagnostik ist die MRT. Bei eindeutigen Hinweisen auf einen gutartigen Tumor kann auf eine Biopsie verzichtet werden.
Therapie von Meningeomen
Standardtherapie eines symptomatischen Meningeoms ist die vollständige operative Entfernung des Tumors samt der mitbetroffenen Strukturen wie Hirnhaut oder Schädelknochen. Alternativ kann man Meningeome auch bestrahlen. Der Nachteil: Eine endgültige histologische Untersuchung ist dann nicht möglich.
Die allermeisten Meningeome sind gutartige Tumoren und werden, wenn das Tumorgewebe untersucht wird, histologisch als WHO-Grad-1-Tumoren eingeteilt. Sie wachsen in der Regel sehr langsam, sind scharf begrenzt und sitzen der harten Hirnhaut (Dura mater) breitbasig auf. Sie werden entweder zunächst beobachtet oder aber operiert oder stereotaktisch bestrahlt und haben eine gute Prognose. Die vollständige Entfernung eines gutartigen Meningeoms kommt meist einer Heilung gleich.
Aggressiv wachsende Meningeome wie beispielsweise das atypische Meningeom (WHO-Grad 2) oder das anaplastische Meningeom (WHO-Grad 3) sind selten. Sie machen insgesamt weniger als 10 Prozent aller Meningeome aus. Sie haben ein höheres Risiko, nach Entfernung erneut zu wachsen. Neben einer Operation können dann auch eine adjuvante Strahlentherapie und gegebenenfalls eine Chemotherapie oder zielgerichtete Medikamente infrage kommen.
Molekulare Veränderungen bei Meningeomen
Neben der histologischen Einteilung der Meningeome in WHO-Grad 1 (gutartig) und WHO-Grad 2 und 3 (nicht-gutartig) spielen zunehmend auch molekulare Veränderungen in den Tumorzellen eine Rolle: Molekulare Veränderungen helfen dabei, das Rezidivrisiko noch besser einzuschätzen. Eingesetzt werden dafür vor allem eine sogenannte DNA-Methylierungsanalyse sowie eine Panel-Gensequenzierung. Einige molekulare Veränderungen sind bereits für die Klassifikation entscheidend: Mutationen in den Genen KLF4/TRAF7 definieren ein gutartiges Meningeom, Mutationen im TERT-Promoter sowie die homozygote Deletion CDKN2A/B einen aggressiven Tumor.
Umgang mit zufällig entdeckten Meningeomen
Auswertungen der letzten Jahrzehnte zeigen im Vergleich, dass Meningeome zunehmend häufiger zufällig entdeckt werden. Experten vermuten, dass asymptomatische Meningeome sehr häufig sind. Sie schätzen, dass 1 bis 3 Prozent der Allgemeinbevölkerung betroffen sind.
Betroffene und ihr Ärzteteam müssen dann entscheiden, wie mit dem Zufallsbefund umgegangen werden soll. Eine Beobachtung (watch and wait) kommt vor allem bei kleinen Meningeomen infrage, wenn sie keine Beschwerden machen und keine Nachbarstrukturen gefährden. Eine Operation sollte stets angestrebt werden, wenn das Meningeom Beschwerden macht, rasch größer wird oder darüber hinaus in der Bildgebung Hinweise für ein aggressives Tumorwachstum vorliegen. Je nach Größe und Lage kann alternativ auch eine stereotaktische Strahlentherapie beziehungsweise eine Radiochirurgie (SRS) erfolgen.
Forschung und neue Ansätze
Ein Team aus den Disziplinen Medizin, Biophysik und Chemie hat einen Farbtest entwickelt, der binnen weniger Minuten das Risiko einer Verschlechterung anzeigt. Das könnte bisherige, aufwändigere Nachweismethoden ablösen. Eine zentrale Rolle dabei spielt die alkalische Phosphatase. „Das ist ein häufiges Enzym, das überall im Körper vorkommt. Eine seiner Aufgaben ist die Spaltung von Phosphat-Estern, die zum Beispiel auch als ‚Gerüst‘ für die DNA fungieren“, erklärt Steffi Urbschat. Die Methode funktioniert im Labormaßstab binnen weniger Minuten. Auf einen konkreten Hirntumor im Menschen übertragen könnte das zum Beispiel bedeuten, dass einem Patienten unter Operation Tumorgewebe entnommen wird, das noch im OP getestet werden kann.
Hilfsangebote
Insbesondere nicht heilbaren Hirntumoren sind eine große Belastung. Für sie stehen viele Hilfsangebote zur Verfügung. Einige wichtige Anlaufstellen sind:
- Krebsinformationsdienst
- Krebsberatungsstellen
- Psychoonkologische Unterstützung
- Deutsche Krebsgesellschaft
- Deutsche Krebshilfe
- Deutsche Hirntumorhilfe
Mit Ihrer Hilfe können wir unsere bundesweite Aufklärung zu neurologischen Erkrankungen ausweiten.
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