Die MOTOmed Bewegungstherapie, speziell das Modell MOTOmed viva2 Parkinson, hat sich als eine vielversprechende Option zur Linderung von Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität von Parkinson-Patienten etabliert. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen mit dem MOTOmed viva2 Parkinson, die zugrunde liegende Therapieform "Forced Exercise" und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die den Nutzen dieser Gerätebasierte Bewegungstherapie untermauern.
Einführung in MOTOmed und Parkinson
Parkinson-Syndrome werden aufgrund der demografisch bedingten Alterung der Bevölkerung in Zukunft rasant zunehmen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert, dass ab 2040 neurodegenerative Krankheiten Krebserkrankungen als zweithäufigste Todesursache nach Herzkreislauferkrankungen überholen werden. Dies erfordert eine gezielte Behandlung des Krankheitsbildes, das mit Symptomen wie Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifigkeit, Gleichgewichtsstörungen und Tremor einhergeht.
Das MOTOmed viva2 Parkinson aus dem Hause RECK stellt eine zuverlässige Methode dar, die Symptomatiken der Parkinsonerkrankung positiv zu beeinflussen und das Wohlbefinden der Patienten aufgrund einer Verbesserung der Gehfähigkeit zu steigern.
Forced Exercise: Das Therapiekonzept hinter MOTOmed
Die MOTOmed Bewegungstherapie wurde von RECK Medizintechnik in Zusammenarbeit mit einer US-amerikanischen Forschungsgruppe auf Basis aktueller Erkenntnisse aus der Parkinsonforschung entwickelt. Ein zentraler Bestandteil dieser Therapie ist das Konzept des "Forced Exercise" (erzwungenes Training).
Bei dem bewegungstherapeutischen Konzept „Forced Exercise“ werden die unteren Extremitäten von Parkinson Patienten deutlich schneller bewegt, als sie dies von sich aus aufgrund der Symptome ihrer Erkrankung tun können. Eine Forschergruppe (Ridgel et al., 2009) aus den USA stellte bei Bewegungsgeschwindigkeiten von bis zu 90 U/min eine Verbesserung des parkinsontypischen Symptoms Tremor (Muskelzittern) fest. Die schnellen Beinbewegungen wirken nicht nur lokal, sondern wie Medikamente auf den ganzen Körper. Zudem zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Feinmotorik der Hände um über 30%.
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MOTOmed viva2 Parkinson ermöglicht motorunterstützte Beinbewegungen, ähnlich dem gesunden Radfahren, mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 U/min. Diese schnellen, geführten Bewegungen können dazu beitragen, den Tremor zu reduzieren, die Gehfähigkeit zu verbessern und die alltäglichen Bewegungen wieder zielgerichteter auszuführen.
Funktionsweise und Vorteile des MOTOmed Viva 2 Parkinson
Die Anwender erzielen motorunterstützt eine bis zu 30% höhere Geschwindigkeit, dabei können die Pedaldrehzahlen bis zu 90 Umdrehungen pro Minute sehr erfolgreiche Ergebnisse erzielen. Ein spezielles Trainingsprogramm, das je nach Bedarf individuell angepasst werden kann, sorgt für einen einfachen und effektiven Ablauf jeder Trainingseinheit. Parkinson-Betroffene können so die Parkinson-Therapie „Forced Exercise“ einfach und täglich für sich zu Hause nutzen.
Das MOTOmed viva2 light bietet hochwertige Standardfunktionen für eine sichere Bewegung bei Lähmung und Spastik. Das MOTOmed viva2 light enthält die wesentlichen Gerätefunktionen, Einstellungen und Trainingsrückmeldungen.
Neben dem Beintrainer gibt es das MOTOmed viva2 Parkinson auch als Kombinationsmodell für ein Bein- und Arm-/Oberkörpertraining. Der MOTOmed Arm-/Oberkörpertrainer ist in den Trainingsbereich ein- und ausschwenkbar. Das Arm- und Oberkörpertraining kräftigt gezielt die Arm-, Oberkörper- und Schultermuskulatur und stärkt die Atemhilfsmuskulatur.
MOTOmed viva2 Parkinson ist serienmäßig mit einem Chipkartenleser ausgestattet und verfügt damit bereits über die Voraussetzung für das Trainingsanalyse- und Auswertungsprogramm sam2. Das Spezialprogramm gibt Ihnen die Möglichkeit, Trainingsdaten langfristig zu speichern und auszuwerten.
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Usability - einfache Bedienung
Die Anwender navigieren am MOTOmed Farbbildschirm (Bildschirmdiagonale 5,7 Zoll) intuitiv, da der jeweils nächst mögliche Bedienschritt in „grün“ angezeigt wird. Taktile (leicht erhöhte), große Tasten machen die Bedienung besonders einfach. Die große Darstellung der Trainingsinformationen sorgt für eine gute Lesbarkeit.
Ausstattung und technische Daten
Zur Serienausstattung gehören:
- Beintrainer (optional: Arm-/Oberkörpertrainer)
- Sicherheitsfußschalen
- Pedalradiuseinstellung 2-stufig (7,0 cm oder 12,5 cm)
- Haltegriff
- fahrbar mit großen Transportrollen (13 cm Durchmesser)
- Ganzmetallbauweise, hochwertig und standsicher
- zusätzliche Stabilität durch ausziehbaren Gerätestandfuß
- MOTOmed Lockerungsantrieb mit sanftem An- und Auslauf
- BewegungsSchutz & SpastikLockerungsprogramm
- Geschwindigkeitsregulierung von 0 bis 90 U/min (passiv)
- Motorkraftregulierung von 1 bis 10
- Voreinstellung Therapiezeit 0 bis 120 Minuten
- automatischer Geräte-Selbsttest
- große, anwenderfreundliche Bedieneinheit
- Sprachauswahl aus 27 Sprachen
- spezielles "Forced Exercise" Parkinson-TherapieFolgeProgramm
Technische Daten:
- Abmessungen [Bein- und Arm-/Oberkörpertrainer] (L × B × H cm) 61-87 × 59 × 105-117
- Abmessungen [Beintrainer] 60-66 × 59 × 96-106
- Gewicht [Bein- und Arm- /Oberkörpertrainer] 41 kg
- Gewicht [Beintrainer] 31 kg
- Klassifikation Schutzklasse II / Typ BF, Klassifizierung nach MPG IIa
- max. zulässiges Benutzergewicht 135 kg
- Bildschirmmaße 5,7"
Funktionen
- Einstiegshilfe: Erleichtert das Einlegen der Füße in die Fußschalen vor dem Trainingsstart.
- BewegungsSchutz: Stoppt die Pedalbewegung bei Muskelverkrampfungen, Spastiken oder Bewegungsblockaden (Freezing).
- ServoTreten / ServoDrehen: Unterstützt die aktive Bewegungsausführung auch bei geringsten Eigenkräften.
- SymmetrieTraining: Hilft, die schwächere Körperseite gezielt zu stärken.
- Trainingsfeedback: Liefert vielfältige Trainingswerte in Echtzeit und als Gesamtauswertung.
Zubehör
Es gibt einiges Zubehör, wie z.B:
- Kunststoffbeschichtete Sicherheitsfußschalen (Paar)
- Beinführung mit kunststoffbeschichteten Wadenschalen (Paar) und Flausbändern mit Klettverschluss
- Selbstbedienbare Fußhalterungen (Paar)
- Pedalradius-Exakteinstellung (Paar)
- Arm-/Oberkörpertrainer passiv/aktiv bis 90 U/min
- Handgelenkmanschette (Stück)
- Unterarmschalen mit Armmanschette (Paar)
- Tetra Handgriffe (Paar)
- Vertikalhandgriffe mit Handauflagen (Paar)
- Rollstuhlkippsicherung
Wissenschaftliche Studien und Forschungsergebnisse
Die Wirksamkeit der MOTOmed Bewegungstherapie, insbesondere im Rahmen des "Forced Exercise"-Konzepts, ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.
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Forced Exercise Training mit dem MOTOmed viva 2 Parkinson
Die Ergebnisse zeigten, dass durch beide Interventionsmethoden die Gehgeschwindigkeit um 0,5 km/h erhöht wurde, die Schwungphase sowie die monopedale Standphase eine Steigerung von jeweils 2 % verzeichnete, die Schrittlänge um 11 cm erweitert und die Doppelstandphase um 2 % verringert wurde. Das aktiv assistive Forced Exercise Training konnte dabei den Haltungs- und den Aktionstremor positiv beeinflussen und hinsichtlich der Ganggeschwindigkeit und der Schrittlänge nachhaltige Verbesserungen und Langzeiteffekte erzielen.
Fazit: Ein aktiv und assistiv forciertes Bewegungstraining mit dem MOTOmed viva2 Parkinson stellt eine nachhaltige Therapiemethode dar, um die Gangfähigkeit bilateral erkrankter Parkinson Patienten langfristig zu verbessern und damit das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu erhöhen.
Weitere Studien
- Ridgel et al. (2015): Dynamisches Radfahren mit hoher Trittfrequenz verbessert die motorischen Symptome bei Parkinson.
- Stuckenschneider et al. (2015): Aktiv-assistives "Forced Exercise" führt zu einer langfristigen Verbesserung der Ganggeschwindigkeit und Schrittlänge bei Patienten mit bilateraler Parkinson-Erkrankung.
- Laupheimer et al. (2011): "Forced Exercise" - Auswirkungen eines MOTOmed-Trainings auf parkinsontypische motorische Dysfunktionen.
Eine Forschergruppe (Ridgel et al., 2009) aus den USA stellte bei Bewegungsgeschwindigkeiten von bis zu 90 U/min eine Verbesserung des parkinsontypischen Symptoms Tremor (Muskelzittern) fest. Die schnellen Beinbewegungen wirken nicht nur lokal, sondern wie Medikamente auf den ganzen Körper. Zudem zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Feinmotorik der Hände um über 30%.
MOTOmed Modelle und Varianten
Neben dem MOTOmed viva2 Parkinson gibt es weitere Modelle und Varianten, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind:
- MOTOmed loop: Besticht durch digitale Intelligenz, visuelle Erscheinung und Erweiterbarkeit.
- MOTOmed muvi: Einzigartig durch das simultane Bewegungskonzept für Arme und Beine.
- MOTOmed viva2 light: Bietet Standardfunktionen für eine sichere Bewegung bei Lähmung und Spastik.
- MOTOmed letto2: Ein Bettmodell für die Frühmobilisation und Therapie im Liegen.
Kostenübernahme und Verfügbarkeit
Das MOTOmed viva2 light ist von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland als Hilfsmittel anerkannt. Für Patienten mit neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen können die Kosten für das MOTOmed viva2 light unter bestimmten Voraussetzungen übernommen werden.
Die gerätebasierte Bewegungstherapie mit dem MOTOmed ist in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen als Hilfsmittel anerkannt. - Informieren lohnt sich!
Persönliche Erfahrungen
Das regelmäßige MOTOmed-Training hilft mir schon jetzt, die Beschwerden der Krankheit leichter zu ertragen.
Konfiguration und Anpassung
Über den MOTOmed Produktkonfigurator gestalten Sie Ihr MOTOmed ganz nach Ihren Bedürfnissen. Schnell, einfach und unverbindlich. Probieren Sie es aus und konfigurieren Sie jetzt Ihr persönliches und individuell angepasstes MOTOmed.
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