Übelkeit als Symptom eines Schlaganfalls: Ein umfassender Überblick

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Jede Minute zählt, um die Folgen zu minimieren und die Chancen auf eine vollständige Genesung zu verbessern. Die rechtzeitige Erkennung eines Schlaganfalls ist von entscheidender Bedeutung, da die Symptome plötzlich auftreten und in manchen Fällen nach wenigen Minuten wieder verschwinden können. Dies deutet auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin, die als Warnsignal für einen bevorstehenden Schlaganfall dient.

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls können vielfältig sein und hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns betroffen ist und wie schwerwiegend die Ausfälle sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, insbesondere eines Armes, Beines oder im Gesicht. Ein typisches Zeichen ist ein herunterhängender Mundwinkel.
  • Sprachstörungen, die sich als stockende, abgehackte Sprache, Verdrehen von Silben, Verwendung falscher Buchstaben, verwaschene oder lallende Sprache äußern können. In schweren Fällen kann die betroffene Person gar nicht mehr sprechen.
  • Sehstörungen, wie Einschränkung des Gesichtsfeldes, Störungen des räumlichen Sehens, Doppelbilder oder vorübergehender Sehverlust auf einem Auge.
  • Schwindel verbunden mit Gangunsicherheit. Der Schwindel kann als Drehschwindel (Karussell fahren), Schwankschwindel (auf einem Schiff auf bewegter See) oder als Gefühl, mit einem Fahrstuhl hinunterzusaussen, wahrgenommen werden.
  • Plötzlich auftretende, heftige Kopfschmerzen, die oft mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Diese Kopfschmerzen können durch Durchblutungsstörungen oder Einblutungen in das Hirngewebe verursacht werden.
  • Übelkeit und Erbrechen können, insbesondere bei Frauen, als unspezifische Frühsymptome eines Schlaganfalls auftreten.
  • Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust.
  • Gestörtes Berührungsempfinden, wie z. B. ein „Pelzigkeitsgefühl“ auf einer Körperseite oder ein eingeschlafener Fuß.

Übelkeit als unspezifisches Symptom

Während die oben genannten Symptome die häufigsten Anzeichen eines Schlaganfalls sind, können auch untypische Beschwerden auftreten. Übelkeit, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen wie plötzlichen, starken Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen, kann ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein. Es ist wichtig zu beachten, dass Übelkeit allein kein eindeutiges Zeichen für einen Schlaganfall ist, aber in Kombination mit anderen Symptomen sollte sie ernst genommen werden. Besonders bei Frauen kann Übelkeit zusammen mit Erbrechen eines der ersten Anzeichen eines Schlaganfalls sein.

Ursachen eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall wird durch eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns verursacht. Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall: Dieser Typ wird durch eine Mangeldurchblutung (Ischämie) verursacht, weil ein zum Gehirn führendes Blutgefäß plötzlich verstopft wird. Die Verstopfung kann durch einen Blutpfropf (Thrombus) entstehen, der sich in einem Blutgefäß im Gehirn bildet oder aus anderen Körperteilen dorthin geschwemmt wird (Embolie).
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Dieser Typ wird durch eine Blutung verursacht, die durch den plötzlichen Riss eines Blutgefäßes entsteht. Das austretende Blut schädigt das umliegende Hirngewebe.

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls erhöhen. Einige Risikofaktoren sind nicht beeinflussbar, wie Alter und genetische Veranlagung. Andere Risikofaktoren können jedoch durch einen gesunden Lebensstil beeinflusst werden. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

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  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie): Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor, da er zu einer Verengung und Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose) führt.
  • Zigarettenrauchen: Rauchen fördert die Verkalkung der Blutgefäße, führt zu Bluthochdruck, vermindert die Sauerstoffmenge im Blut und erhöht die Bereitschaft des Blutes zu gerinnen.
  • Erhöhte Cholesterinwerte: Hohe Cholesterinwerte, insbesondere ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel ("schlechtes" Cholesterin), erhöhen das Risiko eines Schlaganfalls.
  • Übergewicht: Übergewicht ist ein Risikofaktor für viele Erkrankungen, darunter Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen, die alle das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Diabetes (Zuckerkrankheit): Diabetes schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Schlaganfall.
  • Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern: Vorhofflimmern erhöht das Risiko, dass sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, die ins Gehirn geschwemmt werden und einen Schlaganfall verursachen können.
  • Weitere Risikofaktoren: Migräne mit Aura, bestimmte Herzerkrankungen, akute Entzündungen im Körper und genetische Defekte.

Diagnose eines Schlaganfalls

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist eine schnelle Diagnose entscheidend. Folgende Untersuchungen werden in der Regel durchgeführt:

  • Neurologische Untersuchung: Der Arzt untersucht die neurologischen Funktionen des Patienten, wie z. B.Motorik,Sensibilität,Sprache und Koordination.
  • Bildgebende Verfahren: Eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes wird durchgeführt, um festzustellen, ob ein ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall vorliegt und um das Ausmaß der Schädigung zu beurteilen.
  • Gefäßdarstellung: Eine CT-Angiographie oder MR-Angiographie wird durchgeführt, um die Blutgefäße im Gehirn darzustellen und Verengungen oder Verschlüsse zu erkennen.
  • Doppler- und Duplexsonographie: Diese Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße kann Gefäßverkalkungen, Verengungen und thrombotische Verschlüsse nachweisen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG wird durchgeführt, um Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern, zu erkennen.
  • Echokardiographie: Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kann von außen durch die Brust (TTE) oder über die Speiseröhre (TEE) erfolgen, um die Funktionsfähigkeit des Herzens zu beurteilen und Blutgerinnsel in den Herzhöhlen zu finden.

Behandlung eines Schlaganfalls

Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art des Schlaganfalls ab.

  • Ischämischer Schlaganfall: Die Behandlung zielt darauf ab, die Durchblutung des betroffenen Gehirnbereichs so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dies kann durch Medikamente (Thrombolyse) oder durch einen Kathetereingriff (Thrombektomie) erfolgen.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Die Behandlung zielt darauf ab, die Blutung zu stoppen und den Druck auf das Gehirn zu reduzieren. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Blutgerinnsel zu entfernen.

Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Nach der Akutbehandlung ist eine umfassende Rehabilitation wichtig, um die Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Rehabilitation kann Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologische Therapie umfassen.

Vorbeugung eines Schlaganfalls

Viele Schlaganfälle können durch einen gesunden Lebensstil und die Behandlung von Risikofaktoren verhindert werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung gehören:

  • Regelmäßige Blutdruckkontrolle und Behandlung von Bluthochdruck.
  • Nichtrauchen.
  • Gesunde Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und Cholesterin.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität.
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht.
  • Behandlung von Diabetes.
  • Behandlung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern.
  • Regelmäßige Cholesterinkontrolle und Behandlung erhöhter Cholesterinwerte.

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