Ulrich Deppendorf Schlaganfall: Ursachen, Verlauf und Genesung

Ulrich Deppendorf, der bekannte Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, erlitt im Mai 2014 während eines Urlaubs auf Mallorca einen Schlaganfall. Dieser Vorfall rückte die Thematik des Schlaganfalls in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit und verdeutlichte, dass diese Erkrankung jeden treffen kann, unabhängig von Alter oder Position.

Der Schlaganfall von Ulrich Deppendorf

Medienberichten zufolge brach Ulrich Deppendorf auf Mallorca zusammen und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Kölner Zeitung „Express“ berichtete, dass er nicht mehr in Lebensgefahr schwebe und in die Berliner Charité verlegt werden sollte. Die ARD bestätigte lediglich die Erkrankung Deppendorfs und äußerte die Zuversicht, dass er bald wieder auf dem Bildschirm zu sehen sein werde.

Deppendorf selbst äußerte sich später zu dem Vorfall. Er berichtete, sich benommen gefühlt zu haben und sich dann auf dem Weg ins Krankenhaus befunden zu haben. Glücklicherweise sei er nicht weit von Palma entfernt gewesen und gut versorgt worden. Die Ärzte stellten dort die Diagnose Schlaganfall.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns, die durch eine Durchblutungsstörung verursacht wird. Alle drei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland einen Schlaganfall. Es ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursache für einen Schlaganfall ist eine Mangeldurchblutung des Gehirns, meist verursacht durch ein Blutgerinnsel, das ein Blutgefäß verstopft (Hirninfarkt). Seltener ist eine Hirnblutung die Ursache.

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Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind unter anderem:

  • Hoher Blutdruck
  • Diabetes mellitus
  • Herzerkrankungen
  • Rauchen
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Alter

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können vielfältig sein. Typische Symptome sind:

  • Plötzliche Lähmungen oder Schwäche in Arm, Bein oder Gesicht (meist einseitig)
  • Sprachstörungen (undeutliche Sprache, Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen)
  • Sehstörungen (Doppeltsehen, Gesichtsfeldausfälle)
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Starke Kopfschmerzen (oft in Verbindung mit anderen Symptomen)

Es ist wichtig, bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort den Notruf (112) zu wählen, da jede Minute zählt. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.

Behandlung und Rehabilitation

Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Durchblutung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen und weitere Schäden zu verhindern. Dies kann durch Medikamente (z.B. Thrombolyse zur Auflösung von Blutgerinnseln) oder operative Eingriffe (z.B. Entfernung des Blutgerinnsels) erfolgen.

Nach der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation, die darauf abzielt, verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Die Rehabilitation kann verschiedene Therapieformen umfassen, wie z.B.:

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  • Physiotherapie (zur Verbesserung von Beweglichkeit und Koordination)
  • Ergotherapie (zur Verbesserung von Alltagskompetenzen)
  • Logopädie (zur Verbesserung von Sprach- und Schluckfunktionen)
  • Neuropsychologie (zur Behandlung von kognitiven Störungen)

Ulrich Deppendorfs Genesung und Rückkehr

Ulrich Deppendorf unterzog sich nach seinem Schlaganfall einer Reha und kehrte im Oktober desselben Jahres auf den Bildschirm zurück. Er kündigte an, künftig etwas kürzer treten und mehr auf seinen Körper achten zu wollen. Sein Vertrag als Leiter des ARD-Hauptstadtstudios lief bis Mai 2015.

Schlaganfallprävention

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko eines Schlaganfalls deutlich reduzieren. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Bewegung
  • Gesunde Ernährung (reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, wenig gesättigte Fette und Salz)
  • Nichtrauchen
  • Mäßiger Alkoholkonsum
  • Regelmäßige Blutdruckkontrolle und -einstellung
  • Behandlung von Diabetes und Herzerkrankungen

Engagement gegen den Schlaganfall

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe setzt sich für die Aufklärung über Schlaganfälle und die Verbesserung der Versorgung von Betroffenen ein. Sie vergibt jährlich einen „Motivationspreis“ an Personen, die sich im Kampf gegen den Schlaganfall besonders engagiert haben.

Schlaganfall bei jüngeren Menschen

Obwohl der Schlaganfall in erster Linie ältere Menschen betrifft, können auch jüngere Menschen betroffen sein. Jedes Jahr erleiden in Deutschland etwa 9.000 bis 14.000 Männer und Frauen unter 50 Jahren einen Schlaganfall. Der Aktionstag des Centrums für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) der Charité widmete sich beispielsweise mit dem irischen Spielfilm „Voll und ganz und mittendrin“ dem Thema, wie sich das Leben nach einem Schlaganfall radikal verändern kann.

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