Ulrich Werth und die Parkinson-Forschung: Innovative Therapieansätze im Fokus

Morbus Parkinson betrifft in Deutschland etwa 250.000 Menschen und ist bisher unheilbar. Die Ursachen dieser neurodegenerativen Erkrankung sind noch weitgehend unbekannt. Die Krankheit verläuft schleichend und wird oft erst von der näheren Umgebung der Betroffenen bemerkt. Als mögliche Auslöser werden genetische Veranlagung und traumatische Erlebnisse wie der Verlust eines Partners vermutet.

Die Erkrankung wird durch den Verlust von Nervenzellen ausgelöst, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Daher zielt die Behandlung darauf ab, diesen Mangel durch Medikamente auszugleichen. Angesichts des Kostendrucks im Gesundheitswesen suchen Nervenärzte nach Alternativen, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu erhalten.

Die Implantat-Akupunktur nach Ulrich Werth

Eine vielversprechende Therapieoption ist die von Dr. Ulrich Werth entwickelte periphere Neurostimulation mit Titanimplantaten. Diese Methode ähnelt in ihrer Wirkung dem Hirnschrittmacher, vermeidet jedoch eine belastende Operation. Dabei werden kleine Titanspitzen dauerhaft in die Ohrmuschel implantiert. Seit der ersten Behandlung im Jahr 2001 hat Dr. Werth die Methode kontinuierlich weiterentwickelt. Um schnellere therapeutische Erfolge zu erzielen, implantiert er heute zwischen 70 und 90 Titanimplantate in das Ohrgewebe. Da Titan nicht magnetisch ist, besteht kein Risiko bei MRT-Untersuchungen.

Die Grundlagen der Ohrakupunktur

Dr. Werth entdeckte, dass sich der gesamte Körper und alle Organe auf dem Ohr abbilden lassen. Die periphere Neurostimulation mit Titanspitzen nutzt dies, indem sie im Gegensatz zur klassischen Akupunktur eine dauerhafte Stimulation durch die Implantate ermöglicht. Mehrere Anwendungsstudien haben die Erfolge dieser Methode bereits belegt. Eine größere Doppelblindstudie mit Beteiligung mehrerer Kliniken soll in Zukunft präzisere Erkenntnisse liefern.

Kritik und Kontroversen

Die Methode von Dr. Werth ist nicht unumstritten. Ein Zuschauer des Nachrichtenkanals n-tv beschwerte sich über Schleichwerbung für Dr. Werths Behandlungsmethode in der Sendung "Gesund & Schön". Es wurde kritisiert, dass die Kosten für die Behandlung mit bis zu 30 Titannadeln, die unter die Haut der Ohrmuschel implantiert werden, bis zu 10.000 Euro betragen und nicht von den Krankenkassen übernommen werden, da die Wirksamkeit nicht ausreichend bewiesen sei. Der Beschwerdeführer legte ärztliche Stellungnahmen und eine Patientenstudie der Deutschen Parkinson-Vereinigung vor, die die behaupteten Behandlungserfolge anzweifelten.

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Der PR-Rat stellte fest, dass nicht nachgewiesen werden konnte, ob für die Darstellung der Heilmethode im n-tv-Bericht Geld gezahlt wurde oder eine andere Gegenleistung erfolgte.

Akupunktur im Allgemeinen

Akupunktur ist eine "alternative" Behandlungsmethode, die in China seit Jahrtausenden angewendet wird und dort ihren alternativen Charakter verloren hat. Es gibt jedoch auch in der Schulmedizin Kritiker, die der Akupunktur höchstens einen Placeboeffekt zusprechen oder sie als Aberglauben abtun. Diese ignorieren oft wissenschaftliche Arbeiten über die Wirksamkeit der Akupunktur.

Trotz Skepsis und Ablehnung seitens der Schulmedizin hat sich die Akupunktur bei verschiedenen Indikationen als wirksam erwiesen. Die Tatsache, dass sie bei einigen Indikationen keine oder nur geringe Wirkung zeigt, ist kein Beweis für ihre generelle Unwirksamkeit.

Akupunktur bei Parkinson - Die Studienlage

Morbus Parkinson ist nicht die erste Indikation, an die man bei der Akupunktur denkt. Allerdings gibt es eine überraschende Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema.

Eine prospektive Open-Label-Studie zeigte bei Patienten, die neben der Standardtherapie zusätzlich Akupunktur und Bienengift-Akupunktur erhielten, eine Verbesserung von Laufgeschwindigkeit, Lebensqualität, täglicher Aktivität und motorischen Symptomen. Eine weitere Studie mit ähnlichen Ergebnissen beschrieb eine Reduktion der Symptome in Bezug auf Verhalten, Denkweise, Laune und Komplikationen bei der schulmedizinischen Therapie sowie Depressionen.

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Eine Studie zeigte, dass Akupunktur verschiedene Regionen im Gehirn aktiviert, und zwar in Abhängigkeit vom Gesundheitsstatus der Patienten. Chinesische Neurologen stellten fest, dass die konventionelle schulmedizinische Therapie nur eine begrenzte Erleichterung mit sich bringt, dafür aber potentielle Nebenwirkungen hat. Eine Metaanalyse ermittelte signifikant positive Effekte für die Akupunktur bei Parkinson und empfahl eine Kombinationstherapie mit schulmedizinischen Therapieformen.

Eine Studie untersuchte den Effekt von Akupunktur auf Fatigue bei Parkinson-Patienten. Beide Gruppen, sowohl die mit Akupunktur als auch die mit Scheinbehandlung, zeigten signifikante Verbesserungen bei Fatigue. Die Autoren schlossen daraus, dass die Wirkung nur ein Placeboeffekt sein könne.

Andere Arbeiten kommen zu positiven, aber vorsichtig positiven Ergebnissen und sehen ein therapeutisches Potenzial für die Akupunktur bei dieser Indikation. Eine Übersichtsarbeit diskutiert den möglichen Wirkmechanismus der Akupunktur bei Parkinson und seine protektiven Effekte. Hier steht die Möglichkeit der Reduzierung von schulmedizinischen Substanzen im Vordergrund und damit die Reduzierung von entsprechenden Nebenwirkungen.

Die alternative Zufallsvariante

Dr. Werth machte die Entdeckung, dass Akupunkturnadeln als Dauerimplantate eine Dauerwirkung entfalten können. Er verwendet winzige Nadeln, die in die Haut in den entsprechenden Bereichen des Ohrs eingestochen werden und dort verbleiben. Diese Methode entstand durch Zufall, als Dr. Werth eine Nadel bei einem Patienten vergessen hatte und dieser über eine permanente Verbesserung seiner Symptome berichtete.

Die Kritik an Dr. Werth und seine Konsequenzen

Dr. Werth hat sich mit seiner Methode einige Feinde in der Schulmedizin geschaffen. Es wurden Fehler bei der Kassenabrechnung festgestellt, die als Betrug ausgelegt wurden, woraufhin ihm 2006 die ärztliche Approbation entzogen wurde. Seitdem praktiziert er in Valencia, Spanien.

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Kritiker bemängeln das Fehlen von wissenschaftlichen Beweisen für die Wirksamkeit der Werth'schen Therapieform. Es gibt auch keine Beweise für eine schädigende Wirkung. Die Frage nach der Wirksamkeit leitet sich vom schulmedizinischen Dogma ab, dass Akupunktur per se nicht wirksam ist.

Energie und Gesundheit nach Dr. Werth

Dr. Werth betont die Bedeutung von Energie für die Gesundheit. Krankheit entsteht seiner Meinung nach aus einem Energiemangel. Ausreichend Energie sorgt für einen gesunden und fitten Körper, eine funktionierende Blutdruckregulation, ein gestärktes Immunsystem und beschleunigte Heilungsvorgänge.

Er empfiehlt unter anderem, die positiven Effekte der Sonne zu nutzen, um den Vitamin-D-Mangel auszugleichen und die Melaninbildung anzuregen. Sonnenstrahlen enthalten kohärentes Licht, das durch die Akupunktur-Meridiane Energie bis an die DNA des Zellkerns transportiert. Auch Badeerlebnisse im Meer und Spaziergänge am Ufer tragen zur Energieaufnahme bei.

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