Uniklinik Bonn Neurologie: Erfahrungen, Einblicke und Bewertungen

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) ist ein renommiertes Zentrum für medizinische Versorgung und Forschung. Jährlich werden hier etwa 500.000 Patientinnen behandelt. Mit rund 9.500 Mitarbeiterinnen und einer Bilanzsumme von 1,8 Mrd. Euro gehört es zu den größten Kliniken in Nordrhein-Westfalen. Die Neurologie des UKB ist ein wichtiger Bestandteil des Klinikums und bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Erkrankungen des Nervensystems.

Die Neurologie beschäftigt sich mit allen Erkrankungen der Nerven, des Gehirns, des Rückenmarks und aller peripheren Nerven bis zur Steuerung von Sensibilität und Muskelaktivität.

Schwerpunkte der Neurologie am UKB

Die Klinik für Neurologie am UKB gliedert sich in verschiedene Schwerpunkte:

  • Stroke Unit (Schlaganfallstation): Hier liegt der Fokus auf der Früherkennung und professionellen Behandlung des akuten Schlaganfalls. Die Stroke Unit ist von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert.
  • Neurologische Frührehabilitation: Nach der Akutphase neurologischer Erkrankungen wird eine frühzeitige Rehabilitation angeboten, um die Genesung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.
  • Parkinson-Komplexbehandlung: Die Klinik bietet eine umfassende Parkinsonbehandlung mit genauer Diagnostik, medikamentöser Therapie und komplementären Verfahren wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.
  • Ambulanz für neuromuskuläre Erkrankungen: Hier werden Patient*innen mit Erkrankungen der peripheren Nerven, Muskeln und Motoneurone betreut. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung der Myasthenia gravis und des Lambert-Eaton-Syndroms in der Myasthenie-Spezialambulanz (iMZ).
  • Bonner Stottertherapie: Seit 1989 hilft das Team der Bonner Stottertherapie stotternden Jugendlichen und Erwachsenen bei der Wiedererlangung ihres Redeflusses.
  • Neuroonkologie: In der Klinik für Neuroonkologie werden Patientinnen und Patienten mit Hirntumorerkrankungen behandelt. Es werden innovative Therapieansätze bei Glioblastomen untersucht.
  • Vaskuläre Neurologie: Patientinnen und Patienten mit Schlaganfällen und anderen Erkrankungen der Hirndurchblutung werden in der Klinik für Vaskuläre Neurologie versorgt. Auch eine Risikovorsorge und Beratung bei Erkrankungen der Hirngefäße wird angeboten.
  • Neuroimmunologie: In der Klinik für Neuroimmunologie werden Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems behandelt. Diese beinhalten sowohl erregerbedingte Krankheiten als auch insbesondere Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise Multiple Sklerose (MS) oder entzündliche Neuropathien.

Erfahrungen von Patientinnen und Mitarbeiterinnen

Die Erfahrungen mit der Neurologie der Uniklinik Bonn sind vielfältig und spiegeln ein breites Spektrum an Meinungen wider. Es gibt sowohl sehr positive als auch kritische Rückmeldungen.

Positive Erfahrungen

  • Kompetente medizinische Versorgung: Viele Patient*innen berichten von einer professionellen und gründlichen Behandlung durch die Ärzte und das Pflegepersonal. Die Diagnose wird schnell erstellt und die Ursachen schnell ermittelt.
  • Freundliches und hilfsbereites Personal: Viele Patient*innen loben die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des gesamten Teams, einschließlich Ärzte, Pfleger und Therapeuten.
  • Gute Kommunikation und Aufklärung: Einige Patient*innen heben die gute Beratung durch die Ärzte, die prima Kommunikation und Aufklärung hervor. Es wird ein jederzeitiger Dialog ermöglicht.
  • Schnelle Besserung: Einige Patient*innen berichten von einer schnellen Besserung ihres Zustands nach der Behandlung.
  • Engagiertes Team: Einige Mitarbeiter*innen loben das engagierte Team und die spannenden Aufgaben.
  • Gute Weiterbildungsmöglichkeiten: Das CPE (Centrum für Personalentwicklung) bietet sehr gute Weiterbildungen an.
  • Flexible Home-Office-Regelungen: Einige Mitarbeiter*innen schätzen die flexiblen Home-Office-Regelungen.
  • Geregelte Arbeitszeiten: Einige Mitarbeiter*innen schätzen die geregelten Arbeitszeiten und die freie Arbeitseinteilung.

Beispiele:

  • Ein Patient, der vom 07.10 bis 09.10.2025 in der Neurologie im Bereich Stroke Unit behandelt wurde, berichtet, dass er von Anfang an wusste, dass er dort in kompetenten Händen ist, was ihm schnell seine anfängliche Angst genommen hat. Die Behandlung war durchweg professionell und gründlich, was zur Folge hatte, dass sehr schnell eine deutliche Besserung eintrat und er nach drei Tagen geheilt entlassen werden konnte.
  • Ein Patient, dessen 99jährige Mutter mit einem Schlaganfall in die Uniklinik Bonn verlegt wurde, lobt die gute Beratung der Ärzte, die prima Kommunikation und Aufklärung. Er betont, dass ein jederzeitiger Dialog mit ihm möglich war und ihn die Ansprechbarkeit und Entscheidungsfreude dieses jungen Teams positiv beeindruckt haben.
  • Eine Patientin, die am 13.10. erstmals in der Ambulanz war und dann auf die Station Foerster kam, berichtet, dass sie so liebevoll behandelt und endlich mal ernst genommen wurde. Sie dankt allen von ganzem Herzen. Sie lobt Dr. Pukropski aus der Ambulanz, der so nett und einfühlsam war, und auch die Ärzte von der Station Foerster (Dr. Baumgartner & Dr. Badr). Alles wurde genaustens erklärt, genaustens untersucht und alle Fragen beantwortet. Sie hätte sich gewünscht, schon eher den Weg nach Bonn auf sich genommen zu haben.

Kritische Erfahrungen

  • Lange Wartezeiten: Einige Patient*innen berichten von langen Wartezeiten auf Termine und Behandlungen.
  • Mangelnde Kommunikation: Einige Patientinnen bemängeln die mangelnde Kommunikation zwischen Ärzten und Patientinnen. Befunde werden nicht durchgesprochen oder MRT-Bilder nicht erklärt.
  • Fehlende Empathie: Einige Patient*innen haben den Eindruck, dass es den Ärzten an Empathie mangelt.
  • Zwei-Klassen-Medizin: Einige Patient*innen kritisieren die Ungleichheit in der kulinarischen und digitalen Versorgung zwischen Kassen- und Privatpatienten.
  • Unfreundliches Personal: Einige Patient*innen berichten von unfreundlichem und reserviertem Personal, insbesondere an der Information.
  • Mangelhafte Hygiene: Einige Patient*innen bemängeln die mangelhafte Hygiene auf den Stationen, insbesondere auf den Toiletten.
  • Überlastung des Personals: Einige Mitarbeiter*innen berichten von hoher Arbeitsdichte und Personalmangel, was oft zu Überstunden führt.
  • Schlechte Arbeitsatmosphäre: Einige Mitarbeiter*innen beschreiben eine schlechte Arbeitsatmosphäre mit internen Grabenkämpfen, Hierarchiedenken und fehlender Wertschätzung.
  • Mangelhafte Einarbeitung: Einige Mitarbeiter*innen bemängeln die mangelhafte Einarbeitung und dass sie sich selbst überlassen werden.
  • Schlechte Führung: Einige Mitarbeiter*innen kritisieren die Führungskräfte, denen es an Führungskompetenz und Empathie mangelt.
  • Schlechte Kommunikation: Einige Mitarbeiter*innen bemängeln die schwierige Kommunikation innerhalb der Abteilungen und abteilungsübergreifend.
  • Schlechte Arbeitsbedingungen: Einige Mitarbeiter*innen kritisieren die schlechten Arbeitsbedingungen, wie z.B. veraltete Büros mit mangelhafter Ausstattung.

Beispiele:

  • Ein Patient berichtet, dass er im Februar 2025 einen Termin im Schlaflabor zur Erstbesprechung hatte. Nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass sein Fall an den Oberarzt weitergeleitet werden müsste, erhielt er bis Ende Juli keine weitere Mitteilung. Nach telefonischer Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, dass der Arztbrief noch gar nicht fertig geschrieben wurde und somit auch nicht an den Oberarzt hätte weitergeleitet werden können. Ca. 2 Monate später fragte er erneut nach und erhielt erneut die Auskunft, dass der Brief noch immer nicht fertig gestellt wurde. Nun sind ca. 8 Monate vergangen und er wartet nicht mehr auf einen Brief.
  • Ein Patient berichtet, dass er wegen starker Schwindelbeschwerden in die Uniklinik Bonn gekommen ist. Nach MRT und Gefäßuntersuchungen wurde kein Befund festgestellt. Während eines nächtlichen schlimmen Schwindelanfalls wurde nicht einmal auf Augenzucken untersucht. Es gab nur Mittel gegen Übelkeit. Später wurde in einer anderen Klinik der Ausfall eines Gleichgewichtsorgans eindeutig nachgewiesen.
  • Ein Patient berichtet von katastrophalen Zuständen auf einer Station. Schwer kranke Menschen werden teilweise würdelos behandelt, und von den Auszubildenden wurde verlangt, Patienten auf dem Flur zu waschen, wo jeder vorbeigehen kann. Es gibt teilweise bis zu sechs Flurbetten. Die Patienten werden unfreundlich behandelt, hinter ihrem Rücken wird viel gelästert, und man merkt, dass keiner Spaß an seiner Arbeit hat.
  • Ein Patient berichtet, dass er wegen Nervenreizungen, Herzrasen und Lähmungserscheinungen mit dem RTW in die Neurologie gefahren wurde. Wegen Zeitmangel, Unterbesetzung oder Unlust wurde er nicht richtig untersucht. Es wurde kein CT und kein MRT gemacht. Es wurde nur der Rücken abgeklopft und ihm eine Weiterbehandlung in der Psychiatrie empfohlen.

Weitere Kritikpunkte

  • Systemische Probleme: Einige Patientinnen und Mitarbeiterinnen bemängeln systemische Probleme, wie z.B. zu viele Prozesse, zu wenig Selbständigkeit und Mitdenken vom Personal.
  • Mangelnde Fehlerkultur: Einige Mitarbeiter*innen kritisieren die fehlende Fehlerkultur, in der Fehler nicht gemeinsam analysiert, sondern den Mitarbeitern untergeschoben werden.
  • Parkplatzsituation: Die Parkplatzsituation am UKB wird von einigen Mitarbeiter*innen als katastrophal beschrieben.

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

Lesen Sie auch: Uniklinik Erlangen: Ihr Anlaufpunkt bei neurologischen Notfällen

Lesen Sie auch: Erfahrungen und Einblicke in die Neurologische Klinik Heidelberg

tags: #uniklinik #bonn #neurologie #erfahrungen