Die Klinik für Neurologie an der Uniklinik Köln und insbesondere der Standort Köln-Merheim, unter der Leitung von Prof. Dr. K. J., sichert die Versorgung neurologisch kranker Erwachsener und zeichnet sich durch eine forschungsintensive Ausrichtung aus. Die Klinik vereint stationäre Versorgung, spezialisierte Einheiten und modernste Diagnostik mit innovativer Forschung, um Patienten eine umfassende und zukunftsorientierte Behandlung zu bieten.
Umfassende Patientenversorgung und Spezialisierung
Die Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln behandelt stationär Erkrankungen des gesamten neurologischen Fachgebietes. Neben den Normalstationen stehen spezialisierte Versorgungseinrichtungen zur Verfügung, darunter eine eigene neurologische Intensivstation und eine überregional zertifizierte Schlaganfallstation (Stroke-Unit), die 2024 re-zertifiziert wurde. Dies gewährleistet eine optimale Versorgung insbesondere von Schlaganfallpatienten.
Diagnostisches Spektrum
Die Klinik bietet die gesamte neurologische Zusatzdiagnostik an, um eine präzise Diagnose und individuelle Therapieplanung zu ermöglichen. Dazu gehören:
- Elektrophysiologie: Elektroenzephalografie (EEG), Evozierte Potentiale, Neurografie, Elektromyografie (EMG), Elektronystagmografie und -posturografie.
- Vaskuläre Diagnostik: Extra- und transkranielle Doppler/Duplexsonografie.
- Neuropsychologie: Umfassende neuropsychologische Testungen zur Beurteilung kognitiver Funktionen.
- Funktionelle Bildgebung: Moderne bildgebende Verfahren zur Darstellung von Hirnaktivitäten.
- Neuroradiologie: Alle bildgebenden Verfahren einschließlich interventioneller Angiografien in der Abteilung für Neuroradiologie im Institut für Diagnostische Radiologie.
Forschungsschwerpunkte und Auszeichnungen
Die Neurologie der Uniklinik Köln ist international anerkannt für ihre translationale Forschung, die darauf abzielt, neurowissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die klinische Praxis zu überführen. Univ.-Prof. Dr. Gereon R. wurde für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in den Neurowissenschaften geehrt. Seine Arbeiten haben maßgeblich zum Verständnis und zur Verbesserung von Motorik- und Kognitionsstörungen nach Schlaganfällen beigetragen und bedeutende Impulse zur Erforschung höherer Hirnfunktionen durch moderne Bildgebungstechniken gegeben. Seine aktuellen Forschungen konzentrieren sich auf innovative Therapieansätze wie tiefe Hirnstimulation und transkranielle Magnetstimulation zur Verbesserung gestörter Hirnfunktionen.
Mitgliedschaft in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Die Aufnahme von Prof. in die Leopoldina unterstreicht die Bedeutung seiner Arbeit für die Weiterentwicklung der Neurowissenschaften. Er sieht dies als Auszeichnung für die stetigen Bemühungen, neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und translationale neurologische Forschung zum besseren Verständnis neurologischer Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Demenz voranzutreiben, mit dem Ziel, die Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen zu verbessern.
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Forschung zur Anpassungsfähigkeit des Gehirns
Eine aktuelle internationale Studie unter der Leitung von Prof. Michael Miller von der University of California in Santa Barbara (USA) und Prof. Lukas J. Volz von der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln hat gezeigt, dass schon wenige Nervenfasern im Corpus callosum genügen, damit die beiden Hirnhälften miteinander kommunizieren können. Bislang galt: Eine Schädigung des Corpus callosum - das größte Faserbündel des Gehirns - führt zu Störungen in Sprache, Motorik oder Wahrnehmung. Mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie untersuchte das Forschungsteam, wie sich eine teilweise oder vollständige Durchtrennung des Corpus callosum auf die neuronale Synchronisation auswirkt.
Die Ergebnisse dieser Studie stellen klassische Annahmen über Struktur-Funktions-Beziehungen des menschlichen Gehirns infrage. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die immense Anpassungsfähigkeit der funktionellen Architektur des menschlichen Gehirns“, erklärt Volz. Die Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Rehabilitationsforschung nach Hirnverletzungen. Die Studie entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, dem Epilepsiezentrum Bethel (Prof.
Spezialsprechstunden und Therapieangebote
Die Neurologische Klinik bietet eine Vielzahl von Spezialsprechstunden an, um eine individuelle und leitliniengerechte Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Multiple Sklerose Sprechstunde
In der spezialisierten Sprechstunde für Multiple Sklerose wird ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Spektrum angeboten. Ziel ist die individuelle, leitliniengerechte und innovative Versorgung der Patientinnen und Patienten. Die Leistungen umfassen:
- Diagnostik & Therapieplanung: Diagnostische Abklärung und Sicherung einer Multiplen Sklerose sowie Differenzierung gegenüber seltenen entzündlichen ZNS-Erkrankungen.
- Empfehlungen zur Einleitung, Umstellung oder Beendigung immunmodulierender bzw. immunsuppressiver Therapien.
- Einsatz und Beratung zu innovativen und experimentellen Therapieverfahren.
- Beratung zur symptomorientierten Begleittherapie.
- Therapieorganisation und -durchführung: Schulungen zur Selbstanwendung injizierbarer Therapien, Durchführung aller gängigen Infusionstherapien in der neurologischen Therapieambulanz (z. B. mit Ocrelizumab, Natalizumab oder Polyvalenten Immunglobulinen), Durchführung oraler Kortikosteroidtherapien zur Schubbehandlung (nach individueller ärztlicher Beurteilung), Immunadsorption im Rahmen stationärer Behandlung bei entsprechendem Krankheitsbild und Indikation.
- Flexible Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologinnen und Neurologen: Infusionstherapien können dauerhaft oder übergangsweise durchgeführt werden.
Tiefe Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen
In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie (Direktorin: Frau Prof. Visser-Vandewalle) ist die Neurologische Klinik eines der größten Zentren für Tiefe Hirnstimulation (THS). Zusätzlich werden für Parkinsonpatienten auch die sog. In der Poliklinik gibt es zudem eine Sprechstunde zur Behandlung mit Botulinum-Toxin.
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Parkinson-Netzwerk Köln
Im Kölner Parkinsonnetzwerk wird versucht, durch engere Verzahnung von stationären und ambulanten Versorgungsmöglichkeiten und durch enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten Behandlung und Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Ähnliches gilt für die ambulante Videotherapie, bei der über eine zu Hause eine aufgebaute Videoeinheit über einen Zeitraum von vier Wochen die Beweglichkeit des Patienten beobachtet werden kann.
Forschung zur Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson und essentiellem Tremor
Im wissenschaftlichen Fokus stehen die motorischen und nicht-motorischen Effekte der Tiefen Hirnstimulation bei M. Parkinson und beim Essentiellen Tremor. Im diesem Rahmen waren und sind wir Prüfzentrum zahlreicher Studien (z.B. EARLYSTIM, VANTAGE) und arbeiten dadurch mit vielen Patienten zusammen.
Die Klinik beschäftigt sich intensiv mit den Auswirkungen der THS auf die Sprechmotorik und hat hierzu eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Phonetik (Frau Univ.-Prof. M. Grice) begonnen. Zunächst wurde der Effekt der thalamischen THS auf die Sprache untersucht. In den letzten Jahren ist es gelungen, die THS-bedingten Veränderungen der Sprechmotorik bei Patienten mit Essentiellem Tremor zu beschreiben und zu quantifizieren (akustische Messungen, elektromagnetische Artikulographie, Elektroglottographie).
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erforschung der nicht-motorischen Symptome bei M. Parkinson. Im Rahmen der internationalen "Non-motor Symptoms Study Group" ist die Klinik Teil eines europäischen Forscherverbundes. In dieser Kooperation erfolgt eine umfassende klinische Charakterisierung, einschließlich nicht-motorischer und motorischer Symptome und der Lebensqualität, bei einer großen Zahl von Patienten, die mit invasiven Therapieverfahren behandelt werden.
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