Uniklinik Münster Neurologie: Öffnungszeiten, Leistungen und Schwerpunkte

Die Universitätsklinik Münster (UKM) bietet im Bereich der Neurologie eine umfassende Versorgung von Patienten mit komplexen neurologischen Erkrankungen auf höchstem universitärem Niveau. Dabei setzt die Klinik auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Partnern im Neurozentrum und der Uniklinik Freiburg, um eine bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten zu erreichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der Präzisionsmedizin und neurologischen Immuntherapie.

Schwerpunkte und Leistungen

Die Klinik für Neurologie der Uniklinik Münster deckt ein breites Spektrum an neurologischen Erkrankungen ab. Zu den Schwerpunkten gehören unter anderem:

  • Schlaganfall: Die Uniklinik verfügt über spezialisierte Schlaganfallspezialstationen (Stroke Units) und eine neurologische Intensivstation, auf denen Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall oder nach einem Schlaganfall umfassend versorgt werden. Die Behandlung umfasst eine engmaschige Überwachung, die Anwendung moderner diagnostischer Verfahren und die Einleitung einer individuellen Therapie.
  • Multiple Sklerose (MS) und andere entzündliche Erkrankungen des Nervensystems: Die Neuroimmunologische Ambulanz betreut Patienten mit MS, entzündlichen Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks, peripheren Nervensystems und neuromuskulären Systems. Sie versteht sich als Ergänzung zum niedergelassenen Neurologen und bietet spezielle Leistungen wie Schubbehandlung, Prophylaxe, Therapieverlaufskontrollen sowie Fragen der symptomatischen Therapie und der ambulanten Durchführung von Infusionen.
  • Liquordiagnostik: Die Liquordiagnostik ist seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil des UKM. Das Labor ist seit dem 18. Juni 2015 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert und weist inzwischen einen Probenumsatz von ca. Die Anlage ist täglich rund um die Uhr in Betrieb. Zur Liquordiagnostik gehören die Bestimmung des Zellbilds und der Zellzahl, die Untersuchung der Funktion der Blut-Hirn-Schranke, die Analyse des Eiweiß- und Zuckergehalts, und die Bestimmung des Musters der Immunglobulinsynthese im Liquorraum. Zusätzlich zu diesen Standarduntersuchungen bietet das Labor die Möglichkeit, mittels Durchflusszytometrie die Zusammensetzung und den Aktivierungsstatus der im Liquor befindlichen Immunzellen zu bestimmen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, die bei der Diagnose und Therapieentscheidung maßgeblich weiterhelfen. Darüber hinaus werden für die Differentialdiagnose primärer Demenzen vom Alzheimer-Typ Bestimmungen der hirneigenen Proteine Tau und β-Amyloid 1-42 im Liquor durchgeführt. Das Untersuchungsmaterial kann auch per Rohrpost (Nr. 1821) verschickt werden.
  • Hirntumoren: Die Klinik für Neurochirurgie bietet in Zusammenarbeit mit der Neurologie eine umfassende Diagnostik und Therapie von Hirntumoren an. Um die Betroffenen nicht mit diesen möglichen Gefühlen allein zu lassen, haben wir das Psychoonkologische Screening eingeführt.

Diagnostische Verfahren

Zur Diagnostik neurologischer Erkrankungen setzt die Uniklinik Münster eine Vielzahl moderner Verfahren ein, darunter:

  • Bildgebende Verfahren: CT (Computertomographie), MRT (Magnetresonanztomografie), Doppler- und farbkodierte Duplexsonografie der Halsgefäße
  • Elektrophysiologische Untersuchungen: EKG (Elektrokardiogramm), Langzeit-EKG
  • Ultraschalluntersuchungen: Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) von außen (TTE) oder von innen (TEE)
  • Liquordiagnostik: Analyse des Nervenwassers (Liquor cerebrospinalis) zur Bestimmung von Zellzahl, Eiweiß, Zucker, Immunglobulinen und anderen Parametern
  • FEES (Fiberendoskopische Evaluation des Schluckaktes): Beurteilung des Schluckvorgangs mittels eines dünnen, flexiblen Rhinoskops

Teamarbeit und Patientenversorgung

Die Basis für eine optimale Versorgung der Patienten ist die aufeinander abgestimmte, gute Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen. Wochentags finden Besprechungen von Ergo-, Physio-, Logopädie, ärztlichem Dienst, Pflege und Sozialdienst zur Therapieorganisation statt. Hier wird ein individueller Tagesplan für jeden Patientin erstellt.

Öffnungszeiten und Ambulanzen

Die Uniklinik Münster bietet verschiedene Ambulanzen für die Behandlung neurologischer Erkrankungen an:

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  • Neurochirurgische Ambulanz:
    • Montag: 8.30-15.00 Uhr
    • Mittwoch: 09.00-15.00 Uhr
    • Donnerstag: 8.30-15.00 Uhr
    • Freitag: 9.00-15.00 Uhr
    • und nach Vereinbarung
    • Kontakt: +49 251 83-47489, nch-poliklinik(at)ukmuenster.de
  • Privatsprechstunde (Neurologische Ambulanz):
    • Montag: 09.00-15.00 Uhr
    • Kontakt: +49 251 83-47489, nch-poliklinik(at)ukmuenster.de
  • Neuroimmunologische Ambulanz: Termine nach Vereinbarung

In Notfällen ist der neurochirurgische Dienstarzt oder die neurochirurgische Dienstärztin jederzeit unter +49 251 83-55555 erreichbar.

Wichtige Hinweise für Patienten und Angehörige

  • Was können Sie mitbringen? Bequeme, weite Kleidung, Schlafanzug, Zahnpflegeprodukte, Duschgel, Shampoo, Deodorant, Rasierer, feste Schuhe, Brille, Hörgeräte, persönliche Gegenstände (Fotos).
  • Besuchszeiten: Bitte beschränken Sie sich auf maximal zwei Besucher gleichzeitig, um die Patienten und Mitpatienten nicht zu überfordern.
  • Technische Geräte: Auf den Schlaganfallspezialstationen werden verschiedene technische Geräte zur Überwachung und Behandlung eingesetzt, darunter Monitore, Perfusoren, Sauerstofftherapiegeräte und Beatmungsmaschinen. Die Geräte sind mit Warntönen ausgestattet, die auf Veränderungen des Zustands des Patienten hinweisen.
  • Regelmäßige Visiten: Täglich finden in der Regel zwischen 10 Uhr und 12 Uhr die ärztlichen Visiten statt.

Forschung und Innovation

In enger Zusammenarbeit mit der Biobank ist die Liquor- und Labordiagnostik der Neurologie nicht nur Teil der Routinediagnostik, sondern dient auch als Plattform für die translationale Forschung. Mit innovativen Ansätzen wie der Anwendung fortschrittlicher Biomarker und digitaler Technologien setzt die Uniklinik Münster Maßstäbe in der modernen Neurologie, um so eine bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten zu erreichen. Die Klinik profitiert von der engen Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung mit der klinischen Versorgung, hoher ärztlicher und pflegerischer Kompetenz, der Beteiligung an internationalen Studien und der Rolle im Kompetenzzentrum für MS.

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