Uniklinik Münster Neurologie: Eine umfassende Bewertung

Die Neurologie der Uniklinik Münster (UKM) steht regelmäßig im Fokus von Patientenbewertungen, die ein vielschichtiges Bild der medizinischen Einrichtung zeichnen. Die Erfahrungen reichen von großer Zufriedenheit mit der medizinischen Kompetenz und dem Einfühlungsvermögen der Ärzte bis hin zu Kritik an der Organisation, langen Wartezeiten und der Ausstattung der Klinik. Dieser Artikel fasst die verschiedenen Aspekte der Patientenbewertungen zusammen, um ein umfassendes Bild der neurologischen Abteilung des UKM zu vermitteln.

Medizinische Kompetenz und Behandlung

Ein zentraler Punkt in den Bewertungen ist die medizinische Kompetenz der Ärzte. Viele Patienten berichten von einer professionellen und einfühlsamen Behandlung. Besonders hervorgehoben wird, dass sich die Ärzte Zeit nehmen, um die Patienten über alle Schritte der Behandlung aufzuklären und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.

Ein Patient schildert beispielsweise, wie seine Panik vor einer Lumbalpunktion von einem Arzt ernst genommen wurde, der ihm alles in Ruhe erklärte, ihm ein Beruhigungsmittel gab und ihn während der Untersuchung begleitete. Auch die Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte in der Notaufnahme werden positiv erwähnt.

Es gibt aber auch kritische Stimmen, die bemängeln, dass sich die Ärzte zu wenig Zeit nehmen und nach einem Schema vorgehen. Einige Patienten fühlen sich nicht ernst genommen, insbesondere wenn ihre Beschwerden nicht in das schulmedizinische Raster passen. Ein Patient berichtet, dass seine Rückenschmerzen, die nicht mit seinem Krankheitsbild zusammenhingen, ignoriert wurden.

Ein weiterer Aspekt ist die Unterscheidung zwischen privat- und kassenärztlich versicherten Patienten. Einige Patienten haben den Eindruck, dass privat versicherte Patienten bevorzugt von Ober- und Chefärzten behandelt werden, während Kassenpatienten häufiger von Assistenzärzten betreut werden. Trotzdem wird die Behandlung selbst auch von Kassenpatienten als gut und umfangreich beschrieben.

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Organisation und Wartezeiten

Ein häufiger Kritikpunkt sind die langen Wartezeiten, sowohl in der Notaufnahme als auch bei vereinbarten Terminen. Mehrere Patienten berichten von Wartezeiten von mehreren Stunden, selbst wenn sie einen Termin hatten.

Ein Patient musste beispielsweise sechs Stunden in der Notaufnahme auf einen Arzt warten, obwohl er mit Lähmungserscheinungen in den Beinen eingeliefert wurde. Ein anderer Patient wartete über zwei Stunden auf einen Nachsorgetermin, nur um dann zu hören, dass er vergessen wurde. Auch bei der Vergabe von Sprechstunden gibt es Kritik. Ein Patient bemängelt, dass Kontrolltermine nur zweimal im Jahr stattfinden, obwohl er aufgrund von Störungen seines Hirnschrittmachers eine häufigere Anpassung des Programms benötigt.

Die Organisation innerhalb der Klinik wird ebenfalls kritisiert. Einige Patienten berichten davon, dass sie von einer Station zur anderen geschickt wurden und dabei immer wieder Wartezeiten entstanden. Ein Patient, der nach einem Sturz beim Skifahren ins UKM überwiesen wurde, irrte zunächst 20 Minuten umher, um die Notaufnahme zu finden, und wurde dann von der Dame am Empfang barsch behandelt.

Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen und mit den Patienten wird ebenfalls als verbesserungswürdig angesehen. Ein Patient berichtet, dass er nach einer MRT-Untersuchung mit Verdacht auf einen Gehirntumor von einem Arzt zum nächsten geschickt wurde, ohne klare Informationen über die weitere Vorgehensweise zu erhalten.

Ausstattung und Komfort

Die Ausstattung der Klinik wird von vielen Patienten als veraltet und unzureichend beschrieben. Die Zimmer sind teilweise abgenutzt und weisen Risse in den Wänden auf. Toiletten und Duschen müssen oft mit dem Nachbarzimmer geteilt werden.

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Ein Patient beschreibt die Zimmer als lieblos, kahl und alt, das Badezimmer als verdreckt und die Toilette als wackelig. Ein anderer Patient bemängelt, dass sich in seinem Zimmer kein Fenster öffnen ließ und er unter den Blähungen seines Zimmernachbarn litt.

Auch das Essen wird häufig kritisiert. Einige Patienten bemängeln, dass es sich wiederholt und von minderer Qualität ist. Ein Patient berichtet, dass er sich nach dem Essen übergeben musste und sich danach auf eigene Kosten Essen bestellen musste.

Positiv hervorgehoben wird hingegen, dass einige Zimmer kürzlich renoviert wurden und sauber und ordentlich sind. Auf den Fluren stehen kostenlos Mineralwasser und Kaffee zur Verfügung.

Positive Erfahrungen

Trotz der Kritik gibt es auch viele positive Erfahrungen mit der Neurologie des UKM. Viele Patienten loben die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals. Ein Patient, der wegen eines Wespenstiches im Rachen eingeliefert wurde, berichtet von einem sehr freundlichen und kompetenten Team in der Notaufnahme. Auch die Physiotherapeuten werden für ihre engagierte und kompetente Arbeit gelobt.

Ein Patient, der wegen einer Rückenmarksentzündung behandelt wurde, fühlte sich sehr gut aufgehoben und über alle Schritte der Behandlung gut aufgeklärt. Auch die Nachsorge wurde als sehr gut empfunden. Ein anderer Patient bedankt sich für die tolle, respektvolle Behandlung und lobt das Team der Intensivstation und der Station 15a für ihre Liebe zum Beruf und ihr Verständnis für die Patienten.

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Ein Patient, der sich einer komplizierten Operation unterziehen musste, lobt die medizinische Versorgung und die menschliche Art des Personals. Er betont, dass sich jeder die nötige Zeit genommen hat und er immer auf dem Laufenden gehalten wurde.

Spezielle Schwerpunkte und Angebote

Die Neurologische Klinik des UKM bietet ein breites Spektrum an spezialisierten Bereichen und Angeboten. Dazu gehören unter anderem:

  • Neurovaskuläre Medizin und neurologische Intensivmedizin: Behandlung von Schlaganfällen und anderen Gefäßerkrankungen des Gehirns. Die Stroke Unit des UKM ist als überregionales Schlaganfallzentrum zertifiziert.
  • Epilepsie und Anfallserkrankungen: Diagnostik und Therapie von Epilepsien. Das Epilepsiezentrum Münster Osnabrück (EMOS) hat einen Standort in Osnabrück.
  • Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen: Behandlung von Parkinson-Erkrankungen, Tremor, Dystonie und Chorea. Das Zentrum für Parkinson und Bewegungsstörungen (ZPSB) wird gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie betrieben.
  • Neurologische Frührehabilitation: Rehabilitation von Patienten nach neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Rückenmarkverletzungen.
  • Multiple Sklerose Schwerpunktzentrum: Spezialisierte Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose.
  • Neuromuskuläres Zentrum Münster-Osnabrück-Weserbergland: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Muskeln und Nerven.
  • Schluckzentrum (DyMOS Dysphagiezentrum Münster Osnabrück): Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen.

Darüber hinaus bietet die Klinik Spezialambulanzen für verschiedene neurologische Erkrankungen an, die sowohl gesetzlich als auch privat versicherten Patienten offen stehen.

Kritikpunkte der Mitarbeiter

Auch Mitarbeiterbewertungen geben Einblicke in die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur des UKM. Einige Mitarbeiter bemängeln mangelnde Wertschätzung, schlechte Kommunikation und unflexible Arbeitsbedingungen.

Ein Mitarbeiter kritisiert beispielsweise, dass Überstunden nicht gerne gesehen werden und dass es keine Essenszulagen oder Möglichkeiten auf ein Firmenauto gibt. Ein anderer Mitarbeiter bemängelt die schlechte Personalführung und die mangelnde Kommunikation.

Es gibt aber auch positive Rückmeldungen von Mitarbeitern. Einige loben den guten Kollegenzusammenhalt und die interessanten Aufgaben. Ein Mitarbeiter betont, dass sich der Arbeitgeber in der Pandemie hervorragend verhalten hat.

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