Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck: Informationen zu Schwerpunkten und Angeboten

Die Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck ist ein Zentrum für die Diagnose und Behandlung neurologischer Erkrankungen. Sie bietet eine umfassende Versorgung für Patienten aus Westösterreich und darüber hinaus, einschließlich spezialisierter Ambulanzen, stationärer Behandlungsmöglichkeiten und modernster Diagnostik.

Spezialambulanz für neuromuskuläre Erkrankungen

Ein besonderer Schwerpunkt der Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck liegt auf neuromuskulären Erkrankungen. Die Spezialambulanz für neuromuskuläre Erkrankungen betreut jährlich etwa 500 ambulante Patienten und deckt dabei das gesamte klinische Spektrum dieser seltenen Erkrankungen ab. Das Einzugsgebiet umfasst Westösterreich und angrenzende Bundesländer. Für Zweitmeinungen werden auch Patienten aus ganz Österreich und Südtirol zugewiesen.

Diagnostische Verfahren

Neben sämtlichen elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden werden auch Muskel-/Nerv-Biopsien und Hautstanzbiopsien durchgeführt. Die Weiterverarbeitung und Beurteilung der Biopsien erfolgt im Labor der Neurologie. Hierbei besteht eine enge Kooperation mit dem Klinischen Institut für Neurologie, Abteilung für Neuropathologie der Medizinischen Universität in Wien.

Stationäre Versorgung und Intensivmedizin

Für die stationäre Abklärung und Behandlung von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen stehen an der Abteilung für Neurologie Strukturen zur Verfügung. Eine eigene Intensivstation ermöglicht die Behandlung kritisch kranker Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen an der Neurologie. Die neuro-onkologisch-immunologische Station bietet Expertise mit neuen biologischen Therapien. Polysomnographien zur Abklärung Schlaf-bezogener Atemstörungen bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen können ebenfalls an der Neurologie durchgeführt werden.

Forschungsschwerpunkte

Ein besonderes klinisches und wissenschaftliches Interesse gilt Patienten mit inflammatorischen Myopathien.

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Wichtige Publikationen

Die Forschungstätigkeit der Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck spiegelt sich in zahlreichen Publikationen wider, darunter:

  • Myo-endotheliale Regenerationsmuster in Muskelbiopsien von Patienten mit Myositiden
  • Are neurological complications of monoclonal gammopathy of undetermined significance underestimated?
  • De novo PMP2 mutations in families with type 1 Charcot-Marie-Tooth disease
  • Involvement of Peripheral Nerves in the Transgenic PLP-α-Syn Model of Multiple System Atrophy: Extending the Phenotype
  • Associations between co-medications and survival in ALS-a cohort study from Austria
  • Th1 response and systemic treg deficiency in inclusion body myositis
  • Expression of myogenic regulatory factors and myo-endothelial remodeling in sporadic inclusion body myositis
  • Neuromuscular complications in cancer
  • Loss-of-function mutations in HINT1 cause axonal neuropathy with neuromyotonia

Schlaganfallversorgung und TENSION-Studie

Die Universitätskliniken für Radiologie und Neuroradiologie unter der Leitung von Elke Gizewski spielen eine wichtige Rolle in der Schlaganfallversorgung. Im Rahmen des "Tiroler Schlaganfallpfads" konnte die Versorgung von PatientInnen in den vergangenen fast 15 Jahren deutlich verbessert werden. Die Radiologie ist von der Diagnostik mit Computertomografie und Angiografie bis zur Akutbehandlung mittels Thrombektomie in die Versorgung involviert.

Die TENSION-Studie untersuchte die Effektivität der Thrombektomie bei Schlaganfall-PatientInnen, deren Gehirn schon schwer geschädigt war. Die Ergebnisse zeigten, dass auch in diesen Fällen durch die Thrombektomie noch Gewebe gerettet und ein eigenständiges Leben ermöglicht werden kann.

Die Thrombektomie

Bei der Thrombektomie wird mit einem Spezialkatheter von der Leiste ausgehend ein Stent an der Stelle des Gehirns eingebracht, wo das Gerinnsel sitzt. Mit einer Saugvorrichtung wird das Blutgerinnsel dann zusammen mit dem Stent herausgezogen. Das Ganze passiert unter Röntgenkontrolle und bedarf viel Erfahrung.

Versorgung von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen

Betroffene, die an eine mitochondriale Erkrankung leiden, können sich an die klinischen Zentren der Universitätsklinik wenden. Ein Einschluss in das klinische Patientenregister und die dazugehörige Biobank ist an bestimmten aktiven Zentren möglich.

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Weitere Schwerpunkte und Aktivitäten

  • Morbus Parkinson: Die Klinik bietet Unterstützung und Behandlung für Patienten mit Morbus Parkinson.
  • Schlafmedizin: Veränderter Schlaf tritt meist früh bei neurodegenerativen Erkrankungen (NDDs) auf und könnte auch zur Neurodegeneration beitragen.
  • Studentenleben in Innsbruck: Die Nähe zu Bergen und Skigebieten bietet Medizinstudenten die Möglichkeit, ihr Studium mit Freizeitaktivitäten zu verbinden.

Auszeichnungen und Ehrungen

Abubaker Ibrahim, Universitätsklinik für Neurologie der Universität Innsbruck, konnte beim 9th Congress of the European Academy of Neurology (EAN) 2023 in Budapest mit der Präsentation seiner Forschungsarbeit die EAN Tournament Finals in der Kategorie «Klinische Neurologie» für sich entscheiden.

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