Urs Fischer ist ein renommierter Name im Bereich der Neurologie, insbesondere in der Forschung. Seine Arbeit umfasst ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Parkinson-Krankheit liegt. Dieser Artikel beleuchtet einige aktuelle Forschungsarbeiten und Entwicklungen, an denen Urs Fischer und seine Kollegen beteiligt sind.
Parkinson-Krankheit: Innovative Ansätze in Diagnostik und Therapie
Die Parkinson-Krankheit ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt. Aktuelle Studien konzentrieren sich auf verschiedene Aspekte, von der Früherkennung bis hin zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
Multimodale Bildgebung zur Früherkennung
Mithilfe multimodaler Bildgebung des Nigro-striato-kortikalen Netzwerks konnte die Netzwerkdegeneration bei Parkinson untersucht werden. Eine Random-Forest-Analyse von Midbrain-Hypometabolismus mittels [18F]-FDG PET identifiziert Parkinson-Krankheit auf individueller Ebene. Die Konnektivität, basierend auf der Glukosedynamik, zeigt eine übertriebene sensomotorische Netzwerkkopplung auf individueller Ebene bei Parkinson. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, die Krankheit früher und genauer zu diagnostizieren.
Tiefe Hirnstimulation (THS)
Die tiefe Hirnstimulation (THS) des Nucleus subthalamicus (STN) ist eine etablierte Therapieoption bei Parkinson. Studien untersuchen, wie verschiedene Frequenzen der THS die Symptome beeinflussen. So verbessert die Theta-Frequenz-THS im STN das Arbeitsgedächtnis bei Parkinson. Eine weitere Studie zeigt, dass hochfrequente (130 Hz) und mittelfrequente (60 Hz) THS im STN die Reaktionshemmung unterschiedlich modulieren. Die strukturelle Konnektivität der niedrigfrequenten subthalamischen Stimulation zur Verbesserung der Schrittlänge bei Parkinson wird ebenfalls untersucht. Die bildgebungsbasierte Programmierung der STN-THS wird ebenfalls erforscht.
Personalisierte Medizin und integrierte Versorgung
Ein wichtiger Trend in der Parkinson-Forschung ist die Entwicklung personalisierter Therapieansätze. Die Rolle von Parkinson-Krankenschwestern bei der Personalisierung der Versorgung wird in systematischen Reviews und Meta-Analysen untersucht. Ein Rahmenvorschlag für die Ausbildung von Parkinson-Krankenschwestern soll die integrierte und personalisierte Versorgung fördern. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den wahrgenommenen Zugang und die Qualität der Versorgung von Parkinson-Patienten in Deutschland werden ebenfalls analysiert.
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Lebensqualität und psychosoziale Aspekte
Die Forschung berücksichtigt auch die psychosozialen Aspekte der Parkinson-Krankheit. Eine qualitative Meta-Synthese befasst sich mit der Lebensqualität bei Parkinson. Eine prospektive, longitudinale Kohortenstudie (HessenKohorte2042) charakterisiert die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson und ihren Betreuern unter Verwendung eines bio-psycho-sozialen Ansatzes. Die Bewältigungsstrategien von Parkinson-Patienten werden bei der gemeinsamen Gestaltung integrierter Versorgungskonzepte berücksichtigt.
Nicht-motorische Symptome
Neben den motorischen Symptomen werden auch nicht-motorische Symptome untersucht. Eine Studie befasst sich mit der Häufigkeit nicht-motorischer Symptome bei Parkinson-Patienten, die die GBA-Risikovarianten E326K und T369M tragen.
Weitere neurologische Erkrankungen und Forschungsbereiche
Neben der Parkinson-Krankheit umfasst die Forschung von Urs Fischer und seinen Kollegen auch andere neurologische Erkrankungen.
Schlaganfall
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Schlaganfällen. Die Hypothermie während und nach der endovaskulären Schlaganfalltherapie wird untersucht. Zudem wird die endovaskuläre Behandlung von Schlaganfällen bei Verschlüssen mittlerer oder distaler Gefäße thematisiert.
Multiple Sklerose (MS)
Auch die Multiple Sklerose (MS) ist Gegenstand aktueller Forschung. Neue MS-Diagnosekriterien werden evaluiert.
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Demenz
Die Demenzforschung stellt einen weiteren wichtigen Bereich dar. Hierbei liegt der Fokus auf der ambulanten und stationären ärztlichen Versorgung von Demenzpatienten.
Tiefe Hirnstimulation bei anderen Erkrankungen
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) wird auch bei anderen neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Ein Fallbericht beschreibt die unilaterale GPi-THS bei sekundärem Myoklonus-Dystonie-Syndrom nach akuter disseminierter Enzephalomyelitis.
Konnektivitätsbasierte Architektur des menschlichen Piriformen Kortex
Die konnektivitätsbasierte Architektur des menschlichen Piriformen Kortex wird untersucht, um ein besseres Verständnis der neuronalen Verbindungen im Gehirn zu erhalten.
Kooperationen und Netzwerke
Urs Fischer ist in zahlreiche Kooperationen und Netzwerke eingebunden, die die neurologische Forschung vorantreiben.
Insel Gruppe und Swiss Medical Network
Die Insel Gruppe und das Swiss Medical Network kooperieren für modernste Hirnchirurgie. Diese Partnerschaft soll neue Standards für die Behandlung chronischer und therapieresistenter Erkrankungen setzen.
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Parkinson-Netzwerke
Der Aufbau eines Parkinson-Netzwerks in Deutschland wird durch den Austausch von Erfahrungen gefördert.
iCARE-PD Konsortium
Urs Fischer ist Teil des iCARE-PD Konsortiums, das sich mit integrierter Versorgung bei Parkinson befasst.
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