Herzstolpern: Ursachen, Behandlung und was Sie wissen sollten

Herzstolpern, auch bekannt als Extrasystolen, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen irgendwann in ihrem Leben erfahren. Es kann beängstigend sein, wenn das Herz plötzlich aus dem Takt gerät, aber in den meisten Fällen ist es harmlos. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Herzstolpern, insbesondere im Zusammenhang mit einem eingeklemmten Nerv, und bietet einen umfassenden Überblick über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Herzstolpern?

Herzstolpern wird oft als ein Aussetzen des Herzschlags oder ein zusätzlicher Schlag beschrieben, der aus dem normalen Rhythmus fällt. Medizinisch spricht man von Extrasystolen. Die Erregungsbildung des Herzens folgt normalerweise einem Muster: Der Sinusknoten erzeugt den Impuls, der über die Vorhöfe zum AV-Knoten und dann zu den Herzkammern geleitet wird. Eine Extrasystole entsteht jedoch unabhängig davon in der Herzmuskulatur und kann als unrhythmisch wahrgenommen werden.

Ursachen von Herzstolpern

Herzstolpern kann vielfältige Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten:

  • Psychosomatisches Herzstolpern: Psychische Belastungen und Stress können den Herztakt beeinflussen. Intensive Emotionen beeinflussen den Herzrhythmus. Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol versetzen den Körper in Alarmbereitschaft, was zu einem schnelleren Herzschlag, stärkeren Herzaktionen und erhöhtem Blutdruck führen kann. Chronischer Stress kann das Risiko von Rhythmusstörungen erhöhen.
  • Lebensstilfaktoren: Müdigkeit, Schlafmangel, übermäßiger Konsum von Koffein oder Alkohol können Herzstolpern begünstigen.
  • Elektrolytverschiebungen: Bei körperlicher Anstrengung oder starkem Schwitzen kann es zu Elektrolytveränderungen kommen, die die Herzarbeit beeinflussen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Eine Schilddrüsenüberfunktion kann Herzrasen und Extrasystolen auslösen.
  • Herzerkrankungen: In einigen Fällen kann eine strukturelle Herzerkrankung wie Vorhofflimmern, Herzmuskelentzündung oder Herzklappenfehler die Ursache sein.
  • Verspannungen: Verspannungen der Rückenmuskulatur und Blockaden der Hals- und Brustwirbelsäule können Stress für das Herz bedeuten und Extrasystolen hervorrufen.

Herzstolpern durch eingeklemmten Nerv (BWS-Syndrom)

Ein eingeklemmter Nerv im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) kann ebenfalls zu Herzstolpern führen. Blockierungen oder Fehlstellungen der BWS können einen Kreislauf in Gang setzen, der mit unangenehmen Begleiterscheinungen einhergeht. Das Rückenmark, das durch die Wirbelkörper verläuft, ist segmentiert. Spinalnerven steuern unterschiedliche Organe an. Ist die "Steuerleitung" zum Herz durch die fehlerhafte Position von Wirbeln der BWS eingeengt, kann es zu Fehlfunktionen und fühlbaren Auswirkungen kommen.

  • BWS-Syndrom: Schmerzen an Brustkorb und Rippen, Atemprobleme und Magenschmerzen sind typische Symptome.
  • Brustwirbelblockade: Dumpfe, drückende Schmerzen im Brustkorb, die sich beim Einatmen oder bei Bewegung verstärken, können Anzeichen einer Brustwirbelblockade sein.
  • Ursachen für BWS-Probleme: Bewegungsarmut, fehlendes Ausgleichstraining, punktuelle Belastungen und Überbelastungen können zu horizontalen Verschiebungen der Wirbelkörper führen.

Symptome von Herzstolpern

Die Symptome von Herzstolpern können variieren. Häufige Anzeichen sind:

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  • Zusätzlicher oder verspätet auftretender Herzschlag
  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Beklommenheit und Angst
  • Unruhezustände
  • Selten Brustschmerzen

Diagnose von Herzstolpern

Die Diagnose von Herzstolpern erfolgt in der Regel im Rahmen einer kardiologischen Untersuchung. Zu den wichtigsten Diagnoseverfahren gehören:

  • EKG (Elektrokardiogramm): Um die Extrasystolen bildlich darzustellen.
  • Langzeit-EKG: Um Herzrhythmusstörungen über einen längeren Zeitraum aufzuzeichnen.
  • Herzecho (Echokardiographie): Zum Ausschluss einer strukturellen Herzerkrankung.
  • Belastungs-EKG: Um belastungsabhängige Veränderungen aufzuzeichnen.
  • Kardio-MRT: Zum Ausschluss einer Myokarditis oder anderer Herzerkrankungen.

Behandlung von Herzstolpern

Die Behandlung von Herzstolpern richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Symptome.

Allgemeine Maßnahmen:

  • Lebensstiländerung: Reduktion von Koffein, Nikotin und Alkohol, ausreichend Schlaf, Stressbewältigung.
  • Elektrolytausgleich: Bei Elektrolytverschiebungen durch Sport oder Schwitzen.
  • Physiotherapie: Bei Verspannungen und Blockaden der Wirbelsäule.

Medikamentöse Therapie:

  • Betablocker: Zur Rhythmisierung des Herzens.
  • Antiarrhythmika: Bei häufigem Auftreten der Extrasystolen.
  • Mineralstoffpräparate: Zur Unterstützung der Herzarbeit.

Weitere Therapien:

  • Katheterablation: Bei sehr starker Beeinträchtigung des Patienten oder einer durch die Extrasystolen gestörten Pumpfunktion des Herzens.
  • Osteopathie: Zur Behandlung von Gelenksdysfunktionen in der oberen Brustwirbelsäule.
  • Schulterhilfe von AktiFlex: Gezieltes Training zur Stärkung des Halteapparates und zur Aufrichtung der BWS.

Vagus-Manöver bei Herzrasen

Bei bestimmten Arten von Herzrasen, insbesondere anfallsartigen Vorhoftachykardien, können Vagus-Manöver helfen, die Herzfrequenz wieder zu normalisieren. Diese Manöver stimulieren den Vagusnerv, der den Herzschlag verlangsamen kann.

  • Valsalva-Manöver: Tief Luft holen, Mund und Nase zuhalten und unter Anspannung der Atem- und Bauchmuskulatur ausatmen.
  • Kaltes Wasser: Ein Glas kaltes Wasser trinken oder kalte Kompressen ins Gesicht legen.
  • Karotissinus-Massage: Leichte Massage der Halsschlagader (nur nach ärztlicher Abklärung!).

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Das Herzstolpern sehr häufig auftritt oder als sehr belastend empfunden wird.
  • Zusätzliche Symptome wie Unwohlsein, Übelkeit, sehr häufiges Herzrasen oder Brustschmerzen auftreten.
  • Starke Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Ohnmachtsanfälle oder starker Schwindel im Zusammenhang mit dem Herzrasen auftreten.

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